Drucksache Nr. 1849/2021:
Grunderneuerung der Straße Am Fuhrenkampe zwischen Borglingstraße und der DB-Brücke Bahnhof Ledeburg

Informationen:

Inhalt der Drucksache:

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1849/2021
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Grunderneuerung der Straße Am Fuhrenkampe zwischen Borglingstraße und der DB-Brücke Bahnhof Ledeburg

Antrag,

1. der Grunderneuerung der Straße Am Fuhrenkampe zwischen Borglingstraße und der DB-Brücke Bahnhof Ledeburg, wie in Anlage 1 dargestellt, mit Gesamtkosten i.H.v. 4.500.000 € zuzustimmen.


2. dem Baubeginn sowie der Mittelfreigabe zuzustimmen.
- Anhörungsrecht des Stadtbezirksrates gem. § 94 (1) Nr.1+4 i.V. mit § 10 Abs. 1+4 der Hauptsatzung
- Entscheidungsrecht des Verwaltungsausschusses gemäß § 76 Abs. 2 NKomVG.

Finanzielle Auswirkungen

Finanzhaushalt
Investitionsmaßnahme 54101903

Bezeichnung Gemeindestraße
Die Finanzierung der Baumaßnahme wird in 2022-2023 durch die Inanspruchnahme der Deckungsfähigkeit im Finanzhaushalt OE 66 sichergestellt.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Genderspezifische Aspekte und Belange wurden bei der geplanten Maßnahme beachtet. Im Rahmen der Planung der Maßnahme wurden Fragen der sozialen Sicherheit (Beleuchtung) und die behindertengerechte Gestaltung geprüft. Die Ergebnisse sind in die Planung eingeflossen.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt 66 - Investitionstätigkeit
Investitionsmaßnahme 54101903
Gemeindestraße Am Fuhrenkampe
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit 0,00 €
Veräußerung von Sachvermögen 0,00 €
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden 0,00 €
Baumaßnahmen 4.500.000,00 €
Erwerb von bewegl. Sachvermögen 0,00 €
Erwerb von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
Saldo Investitionstätigkeit -4.500.000,00 €
0,00 €

Teilergebnishaushalt 66 - Investitionstätigkeit
Produkt 54101
Gemeindestraße
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen 0,00 €
Sonstige Transfererträge 0,00 €
Öffentlichrechtl. Entgelte 0,00 €
Privatrechtl. Entgelte 0,00 €
Kostenerstattungen 0,00 €
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) 0,00 €
Sonstige ordentl. Erträge 0,00 €
  
Außerordentliche Erträge 268.001,00 €
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Personalaufwendungen 0,00 €
Sach- und Dienstleistungen 0,00 €
Abschreibungen 112.500,00 €
Zinsen o.ä. (TH 99) 67.500,00 €
Transferaufwendungen 0,00 €
Sonstige ordentliche Aufwendungen 0,00 €
  
Saldo ordentliches Ergebnis -180.000,00 €
Außerordentliche Aufwendungen 503.684,00 €
Saldo außerordentliches Ergebnis -235.683,00 €
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo gesamt -415.683,00 €

Anmerkungen zu:

Auszahlungen
In den dargestellten Kosten sind Ausgaben für Straßenabläufe und Anschlussleitungen in Höhe von ca. 300.000 € enthalten. Diese werden nicht über die Investitionsmaßnahme, sondern über den Haushalt der Stadtentwässerung abgewickelt und finden im Rahmen der jährlichen Betriebsabrechnung der Stadtentwässerung Berücksichtigung.

Abschreibungen
Kosten der Baumaßnahme / Nutzungsdauer (bei Straßen: 40 Jahre)

Zinsen
Kalkulatorischer Zinssatz in Höhe von 3 % auf die durchschnittlich (zu 50 %) gebundene Investitionssumme (Saldo Investitionstätigkeit).

Begründung des Antrages

1. Ausgangslage

Die Straße Am Fuhrenkampe zwischen Borglingstraße und der DB-Brücke Bahnhof Ledeburg verbindet als Straße des Vorbehaltsnetzes in Ost-West-Richtung verlaufend den Vinnhorster Weg mit der Borglingstraße und liegt im Stadtteil Ledeburg. Sie erstreckt sich im Planungsbereich über rund 950 m Länge und erschließt als Gemeindestraße die angrenzenden Wohnquartiere. Auf ihr verkehren zwei Buslinien.

Die Gliederung des Straßenraumes sowie der technische Zustand der Straße entsprechen nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Ziel der Umgestaltung ist es, durch eine neue Gliederung den Straßenraum aufzuwerten und durch die Umgestaltung zur Erhöhung der Schulweg- und Verkehrssicherheit beizutragen. Gleichzeitig soll die Sicherheit der Radfahrenden erhöht, ein barrierefreier Zugang zum ÖPNV ermöglicht und der prägende Alleecharakter der Straße erhalten werden.

Es bestehen darüber hinaus funktionale Mängel im Straßenquerschnitt (Führung Radverkehr, Gestaltung der Bushaltestellen, Fahrbahnbreite und -zustand, Zustand der Gehwege etc.). Die Barrierefreiheit ist überwiegend nicht gegeben. Zudem sind durch stark ausgeprägte Wurzelbereiche der Bestandsbäume die Fahrbahn sowie die Seitenanlagen beschädigt.

Aufgrund des schlechten Gesamtzustandes der Straße und der Größe der betroffenen Flächen ist eine Reparatur der Schäden im Rahmen der Straßenunterhaltung mit wirtschaftlich und technisch vertretbarem Aufwand nicht mehr möglich. Es ist deshalb eine grundlegende Erneuerung erforderlich.


2. Beschreibung des Vorhabens

Der gesamte Straßenraum der Straße Am Fuhrenkampe soll grundhaft erneuert, neu gestaltet und gegenüber heute verändert aufgeteilt werden.

Die Umgestaltung des Straßenraumes hat auch zum Ziel, die Verkehrssicherheit zu verbessern. Zukünftig werden Radfahrende auf der südlichen wie auch auf der nördlichen Seitenanlage die Möglichkeit haben, hochbordgeführt und damit gesichert und von der Fahrbahnebene abgesetzt zu fahren.
Die nördliche Seitenanlage wird, wie im Bestand, als Gehweg (Radfahrer frei) hergestellt. Südlich der Fahrbahn entsteht zwischen der Fahrbahn und den Bäumen ein Radweg, so dass Radfahrende auf einem separaten Radweg Richtung Vinnhorster Weg geführt werden.

Um dies realisieren zu können, wird die Fahrbahnbreite zukünftig auf 6,50 m reduziert. Dies schafft den Raum, auf der Südseite einen separaten, hochbordgeführten Radweg anbieten zu können und auch das Queren der Fahrbahn für Fußgänger*innen zu erleichtern.

Der alleeartige Baumbestand des Straßenraumes stellt mit seiner oberflächennahen Wurzelbildung bautechnisch eine große Herausforderung dar. Um Baumfällungen möglichst zu vermeiden, wird aufgrund der sehr oberflächennahen Wurzeln voraussichtlich in einigen (wenigen) Teilbereichen eine wassergebundene Decke notwendig. Die vorhandenen Baumscheiben werden möglichst vergrößert, um die Lebensbedingungen für die Bäume zu verbessern. In Bereichen von Grundstückszufahrten wird teilweise durch leicht schräge Führung der Zufahrten auf den Baumbestand Rücksicht genommen.


Die südlichen und nördlichen Seitenanlagen der Straße Am Fuhrenkampe werden umgestaltet. Der nördliche Gehweg (Radfahrer frei) erhält zukünftig einen Pflasterbelag aus grauem Rechteckpflaster im Format 20 x 10 cm. Der Gehweg der südlichen Seitenanlage erhält eine Oberfläche aus grauen Betonplatten im Format 40 x 40 cm. Die Parkflächen, welche höhengleich zur restlichen Seitenanlage hergestellt werden, erhalten einen anthrazitfarbenen Betonsteinpflasterbelag im Format 20 x 10 cm.

Die Einmündungen Jürgenweg, Lüderweg, Jobstweg, Hermenweg, Statiusweg, Gödekeweg und Cordweg südlich einmündend in die Straße Am Fuhrenkampe sowie nördlich gelegen die Einmündungen Sommerfeldstraße, Feldmannhof und die beiden Einmündungen westlich sowie östlich des Verdener Platzes werden ebenfalls umgestaltet und überwiegend mit einer Aufpflasterung an die Straße Am Fuhrenkampe neu angeschlossen..

Die Anzahl der Stellplätze wird sich ebenfalls verändern. Derzeit werden etwa 55 Stellplätze zu Tagesspitzenzeiten in diesem Teil des Straßenzuges genutzt. Darunter befinden sich auch Fahrzeuge, für die vorhandene private Abstellmöglichkeiten auf den Grundstücken auf der Nordseite nicht genutzt werden. Die Planung des neuen Straßenraums beinhaltet zukünftig 22 Stellplätze, ausschließlich auf der Nordseite. Zudem werden östlich des Verdener Platzes zusätzlich 10 Stellplätze entstehen. Weitere Parkmöglichkeiten bestehen zum Teil im Umfeld der Straße, so dass auch weiterhin von einem auskömmlichen Stellplatzangebot ausgegangen wird.

Des Weiteren wird der Kreuzungsbereich Borglingstraße / Immelmannstraße / Heusingerstraße / Am Fuhrenkampe in die Planung mit einbezogen, da eine zukünftige Anpassung des Busliniennetzes aufgrund neuer Baugebiete eine Neuanordnung einiger Haltestellen zur Folge hat. In dem Zusammenhang werden Querungshilfen in Form von Inseln in den Kreuzungsbereichen auf den Straßen Borglingstraße, Immelmannstraße und Am Fuhrenkampe geplant, welche mit Blick auf Schulkinder der GS Entenfangweg das Queren der Fahrbahnen sicher gestalten sollen. An den Einmündungen werden ausreichende Sichtverhältnisse gewährleistet.

Der Straßenraum wird auf gesamter Länge barrierefrei ausgebaut. Dazu werden an den Einmündungen und Querungsstellen entsprechend den dafür gültigen Normen Bordsteine abgesenkt und taktile Elemente eingebaut, die geh- und sehbehinderten Menschen das Bewegen im Straßenraum erleichtern.

Sämtliche im Zusammenhang mit der Umgestaltung betroffenen Bushaltestellen werden nach neuesten Vorschriften barrierefrei und nutzungsoptimiert in die Planung einbezogen und entsprechend barrierefrei umgestaltet.

Die Haltestelle am Verdener Platz, Fahrtrichtung West, wird in Fahrtrichtung westlich der Einmündung Verdener Straße verschoben, damit sämtliche Fahrgäste beider Fahrtrichtungen gesichert den dort vorhandenen Fußgängerüberweg in kurzer Entfernung nutzen können.
An der Kreuzung Immelmannstraße erhalten beide Bushaltestellen einen neuen Standort.

Die Haltestelle Fahrtrichtung Bahnhof Ledeburg findet bereits in der Immelmannstraße kurz vor dem Kreuzungsbereich einen neuen Platz. Die Haltestelle der entgegengesetzten Fahrtrichtung wird vor der Einmündung Immelmannstraße vor Haus-Nr. 104 angeordnet, um die zukünftige Anbindung des neuen Baugebietes östlich der Fuhsestraße sicherzustellen. Die zugehörige Haltestelle für diese Anbindung in Fahrtrichtung Ost wird am östlichen Ende der Borglingstraße entstehen.


Im Zusammenhang mit dem barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen müssen leider 14 Bäume entfernt werden. Um dies auszugleichen werden in heute vorhandenen Lücken in der Allee 17 Bäume neu gepflanzt. Somit wird der Alleecharakter, obwohl Bäume entnommen werden müssen, noch verstärkt.

Der neu entstehende Radweg südlich der Fahrbahn wird in Bereichen der Bushaltestellen sowie der Fußgängerüberwege auf das Niveau der Fahrbahn abgesenkt und dort mit Asphalt befestigt auf Fahrbahnniveau geführt. Dies bringt Vorteile für ein- und aussteigende Fahrgäste, die so den Radweg nicht queren müssen, denn Radfahrende müssen bei haltendem Bus den Fahrgästen Vorrang gewähren. Ein weiterer Vorteil der Haltestellentaschen entsteht, weil durch den haltenden Bus nur noch ein Teil des Fahrtrichtungsstreifens belegt ist, so dass auch dann für Autofahrende der Blick auf den Fußgängerüberweg gewährleistet bleibt.

Eine gute Querungsmöglichkeit der Straße Am Fuhrenkampe für Radfahrende auf der Verbindung Cordweg - Hafenbahnweg wird durch ausreichende Sichtverhältnisse und bequem zu befahrende Rampensteine ohne Bordansichten sichergestellt. Radfahrende mit höherem Sicherheitsbedürfnis können absteigen und den gleich nebenan liegenden Fußgängerüberweg nutzen.


3. UVP

Durch die Grunderneuerung der Straße Am Fuhrenkampe wird die städtebauliche Qualität der Straße und der Umgebung gesteigert.

Negative Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes gehen von der Maßnahme nicht aus.


4. Bauzeit / Bauablauf

Es ist geplant, die Baumaßnahme Am Fuhrenkampe im Spätherbst 2021 mit den Leitungsarbeiten zu beginnen. Der Beginn des Straßenbaus ist für den Sommer 2022 geplant. Vorab werden die Anlieger*innen über die Baumaßnahme informiert.

Die geschätzte Gesamtbauzeit beträgt voraussichtlich insgesamt ca. 2,5 Jahre.
66.21 
Hannover / 30.08.2021