Sitzung Organisations- und Personalausschuss am 14.11.2018

Protokoll:

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Landeshauptstadt Hannover - Dez. IV - Datum 20.11.2018

PROTOKOLL

22. Sitzung des Organisations- und Personalausschusses am Mittwoch, 14. November 2018, Rathaus, Gobelinsaal

Beginn 13.00 Uhr
Ende 15.25 Uhr

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Anwesend:

(verhindert waren)

Beigeordnete Kastning (SPD)
(Ratsherr Borstelmann) (CDU)
Ratsherr Engelke (FDP)
Ratsherr Gill (SPD)
Beigeordneter Hauptstein (AfD)
Ratsfrau Langensiepen (Bündnis 90/Die Grünen)
Beigeordneter Machentanz (LINKE & PIRATEN)
Ratsherr Markurth (SPD)
Ratsherr Marski (CDU)
Ratsfrau Dr. Matz (CDU) für Ratsherrn Borstelmann
Ratsherr Pohl (CDU)
Ratsfrau Steinhoff (Bündnis 90/Die Grünen) ab TOP 2.1.4

Grundmandat:
Ratsherr Förste (Die FRAKTION)
(Ratsherr Wruck) (DIE HANNOVERANER)

Ratsherr Braune (parteilos)
Ratsfrau Dr. Carl (SPD)

Stadtbezirksrat Mitte:
Bezirksbürgermeisterin Kupsch (CDU)

Verwaltung:
Stadträtin Rzyski Dezernat IV
Frau Diers Fachbereich Personal und Organisation
Frau Gehrke Gleichstellungsbüro
Frau Gödecke Gesamtpersonalrat
Herr Janßen Gesamtpersonalrat
Herr Kallenberg Fachbereich Personal und Organisation
Frau Schulte-Vieting Fachbereich Personal und Organisation

Herr Dreher Fachbereich Personal und Organisation
Herr Fuhrberg Fachbereich Personal und Organisation
Herr Hahn Fachbereich Finanzen
Frau Kalmus Fachbereich Büro Oberbürgermeister
Frau Krüger Fachbereich Finanzen
Herr Lange Fachbereich Feuerwehr
Frau Lücke Fachbereich Personal und Organisation
Frau Rostin Fachbereich Personal und Organisation

Für die Niederschrift
Herr Kohlmeyer Fachbereich Personal und Organisation






Tagesordnung:


I. Ö F F E N T L I C H E R T E I L

1. Genehmigung des Protokolls über die Sitzung am 24.10.2018

2. Haushaltssatzung 2019/2020
(Drucks. Nr. 1297/2018 mit 3 Anlagen)

2.1. Anträge der Fraktionen zum Haushalt 2019/2020

2.1.1. CDU-Fraktion: Teilhaushalt: 15,18,20,23,40,41,50,51,52,57,61,66,67
Erhöhung der Zuwendungen zur Sicherstellung einer Bezahlung der Mitarbeiter*Innen nach Tarif o. Mindestlohn
(Drucks. Nr. H-0057/2019)

2.1.2. CDU-Fraktion: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Mittel für die Förderung der Arbeit der Integrationsbeiräte direkt den jeweiligen Stadtbezirksräten zur Verfügung stellen
(Drucks. Nr. H-0089/2019)

2.1.3. Gemeinsame Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Bewilligung einer Zuwendung für das BTZ "Beratungs- und Therapiezentrum, Trans*beratung"
(Drucks. Nr. H-0137/2019)

2.1.4. Gemeinsamer Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP: Teilhaushalt: 51 Jugend und Familie, 18- Personal und Organisation
Bewilligung der Zuwendung an den Verein Andersraum e.V./ Queeres Jugendzentrum
(Drucks. Nr. H-0138/2019)

2.1.5. Gemeinsamer Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Änderung von Zielen und Kennzahlen
(Drucks. Nr. H-0139/2019)

2.1.6. AfD-Fraktion: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Umfassendes Organisationsgutachten zum Haushalt 2021/2022 durch Externe Berater erstellen lassen
(Drucks. Nr. H-0223/2019)

2.1.7. AfD-Fraktion: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Zuwendung für CSD (Hannover Pride) Warmfront e.V. u. Schwules Hannover e.V. streichen
(Drucks. Nr. H-0224/2019)

2.1.8. AfD-Fraktion: Teilhaushalt: 37 Feuerwehr
Ansatz für Aufwendungen für das Produkt "Gefahrenabwehr" erhöhen
(Drucks. Nr. H-0225/2019)

2.1.9. AfD-Fraktion: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Zuwendungen für den SchLAu Hannover e.V. streichen
(Drucks. Nr. H-0226/2019)

2.1.10. AfD-Fraktion: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Zuwendung für die schwullesbische Beratung - Beratungsstelle Osterstraße streichen
(Drucks. Nr. H-0227/2019)

2.1.11. AfD-Fraktion: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Zuwendung für Vielfaltzentrale streichen
(Drucks. Nr. H-0228/2019)

2.1.12. AfD-Fraktion: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Zuwendungen für die Integrationsbeiräte in den Stadtbezirken Hannovers streichen
(Drucks. Nr. H-0229/2019)

2.1.13. Gemeinsamer Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/die Grünen und der FDP: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Digitalisierung der Bauverwaltung in der Priorisierung der Digitalisierungsstrategie der Landeshauptstadt Hannover vorzuziehen. Vor allem die Umsetzung der digitalen Möglichkeit der Übermittlung und Bearbeitung von Bauanträgen soll Priorität genießen.
(Drucks. Nr. H-0327/2019)

2.1.14. Gemeinsamer Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/die Grünen und der FDP: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Aufforderung, den Ausbau des öffentlichen WLAN in städtischen Gebäuden voranzutreihen und für die Ausweitung des öffentlichen WLAN-Netzes Partner in den städtischen Beteiligungsunternehmen zu gewinnen.
(Drucks. Nr. H-0328/2019)

2.1.15. Gemeinsamer Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/die Grünen und der FDP: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Einrichtung einer zusätzlichen Stelle für die Koordinierungsstelle für Beteiligung von Einwohnerinnen und Einwohnern.
(Drucks. Nr. H-0329/2019)

2.1.16. Gemeinsamer Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/die Grünen und der FDP: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Die Verwaltung entwickelt eine Smartphone-Anwendung (App), mit der entsprechend dem Formularserver der Landeshauptstadt Hannover der unmittelbare Zugang zu verschiedenen Formularen der städtischen Behörden ermöglicht wird.
(Drucks. Nr. H-0330/2019)

2.1.17. Gemeinsamer Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/die Grünen und der FDP: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, welche zusätzlichen Aufgaben im Umfeld der Gebäudereinigung genutzt werden können, um dadurch – insbesondere weiblichen – Beschäftigten der Gebäudereinigung die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Stundenkontingente aufzustocken.
(Drucks. Nr. H-0332/2019)

2.1.18. Gemeinsamer Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/die Grünen und der FDP: Teilhaushalt: 37 Feuerwehr
Beschaffung einer Drohne
(Drucks. Nr. H-0333/2019)

2.1.19. CDU-Fraktion: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Mittel für die Realisierung der "Mängel-App"
(Drucks. Nr. H-0334/2019)

2.1.20. Fraktion DIE HANNOVERANER: Teilhaushalt: 67 Umwelt und Stadtgrün
Die Stellenanzahl für Baumkontrollen wird im FB 67 um 5,0 Stellen reduziert. Diese 5,0 Stellen erhält der FB 32 zur Erweiterung der Stellen beim städtischen Ordnungsdienstes.
(Drucks. Nr. H-0364/2019)

2.1.21. Fraktion DIE HANNOVERANER: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Höhergruppierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienstes.
(Drucks. Nr. H-0371/2019)

2.1.22. Fraktion Die FRAKTION: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Abschaffung der Stadtbezirksräte
(Drucks. Nr. H-0393/2019)

2.1.23. Fraktion Die FRAKTION: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Ansatzveränderung
(Drucks. Nr. H-0394/2019)

2.1.24. Gruppe LINKE & PIRATEN: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Ausstattung der Mitglieder der Stadtbezirksräte mit Tablet-Computern
(Drucks. Nr. H-0434/2019)

2.1.25. Gruppe LINKE & PIRATEN: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Separate Ausweisung von IKT-Investitionen im Haushaltsplan
(Drucks. Nr. H-0435/2019)

2.1.26. Gruppe LINKE & PIRATEN: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
(Wieder-)Aufstockung der Stadtbezirksräte
(Drucks. Nr. H-0436/2019)

2.1.27. Gruppe LINKE & PIRATEN: Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Komplette Rekommunalisierung der Reinigungsdienstleistungen in städtischen Gebäuden
(Drucks. Nr. H-0440/2019)

2.2. Angenommene Anträge und Empfehlungen der Stadtbezirksräte
Tischvorlagen

2.3. Anträge der Fraktionen mit Stellenbezug (zur Kenntnis)

3. Evaluation 2017 zur "Sozial nachhaltigen Beschaffung" der Landeshauptstadt Hannover
(Informationsdrucks. Nr. 2468/2018 mit 1 Anlage)

4. Ernennung von Ehrenbeamtinnen / Ehrenbeamten der Freiwilligen Feuerwehr
(Drucks. Nr. 2506/2018)

5. Bericht über die Prognose zum Personalaufwand 2018 (Stand 31.10.18)
(Informationsdrucks. Nr. 2622/2018 mit 1 Anlage)

6. 2. Ergebnisbericht 2018 des Fachbereichs Personal und Organisation sowie des Fachbereichs Feuerwehr
(Informationsdrucks. Nr. 2528/2018 mit 2 Anlagen)

7. Bericht der Dezernentin

II. N I C H T Ö F F E N T L I C H E R T E I L

8. Genehmigung des Protokolls des Organisations- und Personalausschusses am 24.10.2018

9. Stellenpläne 2019 sowie 2020 - Verwaltungsentwurf
(Drucks. Nr. 2512/2018 N1 mit 2 Anlagen)

10. Beschaffung von drei Hilfeleistungslöschfahrzeugen für die Feuerwehr im Rahmen der Stärkung des Bevölkerungsschutzes in der Landeshauptstadt Hannover
(Drucks. Nr. 2504/2018)

11. Ernennungen von Beamtinnen und Beamten

11.1. Ernennung einer Beamtin
(Drucks. Nr. 2511/2018)

12. Einstellungen und Höhergruppierungen

12.1. Einstellung eines Beschäftigten
(Drucks. Nr. 2510/2018 mit 1 Anlage)

12.2. Höhergruppierung eines Beschäftigten
(Drucks. Nr. 2509/2018 mit 1 Anlage)

12.3. Einstellung eines Beschäftigten
(Drucks. Nr. 2572/2018 mit 1 Anlage)

12.4. Einstellung eines Beschäftigten
(Drucks. Nr. 2573/2018 mit 1 Anlage)

12.5. Höhergruppierung eines Beschäftigten
(Drucks. Nr. 2507/2018)

13. Bericht der Dezernentin


I. Ö F F E N T L I C H E R T E I L

Beigeordnete Kastning eröffnete die 22. Sitzung des Organisations- und Personalausschusses, stellte die ordnungsgemäße Ladung fest und begrüßte Bezirksbürgermeisterin Kupsch aus dem Stadtbezirksrat Mitte.

Der Tagesordnungspunkt 2 sei in die Unterpunkte 2.1 bis 2.3 gegliedert worden, zu denen ein Großteil der Anträge bereits vorab versand worden sei. Es seien jedoch noch Anträge hinzugekommen. Für die Beratung sei es deswegen sinnvoll, sich an der Tischvorlage der kompletten, tagesaktuellen Unterlagen zu orientieren. Zu Sitzungsbeginn seien noch drei weitere Anträge der Gruppe LINKE & PIRATEN für den Tagesordnungspunkt 2.1 eingereicht worden, die gerade vervielfältigt würden, damit sie rechtzeitig zur Beratung verteilt werden könnten. Unter Tagesordnungspunkt 2.1 sei die Beratung der Anträge zu den Teilhaushalten vorgesehen, für die der Organisations- und Personalausschuss originär zuständig sei. Im Tagesordnungspunkt 2.2 seien zur Kenntnisnahme die angenommenen Anträge aus den Stadtbezirksräten aufgeführt, die thematisch noch nicht in den Haushaltsbegleitanträgen des Rates abgebildet seien. Der Tagesordnungspunkt 2.3 enthalte zur Kenntnisnahme die Anträge mit Stellenrelevanz, die in anderen Ausschüssen des Rates bereits beschlossen worden seien oder noch zur Beschlussfassung vorlägen. Die Annahme dieser Anträge habe unmittelbare Auswirkungen auf den Stellenplan. Im Anschluss werde dann der Beschluss zu den Teilhaushalten der Haushaltssatzung erfolgen, für die der Organisations- und Personalausschuss zuständig sei.

Der Tagesordnungspunkt 3, Evaluation 2017 zur "Sozial nachhaltigen Beschaffung" der Landeshauptstadt Hannover, sei durch die Verwaltung abgesetzt worden und solle zunächst am 3. Dezember 2018 im Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen beraten werden.

Der im nichtöffentlichen Teil vorgesehene Tagesordnungspunkt zum Stellenplan beinhalte zunächst dessen Einbringung. Die detaillierte Beratung und Beschlussfassung solle in der Dezembersitzung erfolgen.


TOP 1.
Genehmigung des Protokolls über die Sitzung am 24.10.2018
Beigeordnete Kastning stellte fest, dass es keine Anmerkungen zu dem Protokoll des öffentlichen Teils der Sitzung am 24. Oktober 2018 gebe und stellte es zur Abstimmung.

9 Stimmen dafür, 0 Stimmen dagegen, 1 Enthaltung


TOP 2.1.
Anträge der Fraktionen zum Haushalt 2019/2020
Beigeordnete Kastning fragte, ob vor der Beratung der einzelnen Anträge das Wort für generelle Positionen zum Haushalt gewünscht sei.

Ratsherr Gill kündigte an, dass seine Fraktion sämtliche Anträge der AfD-Fraktion ablehnen werde.

Ratsherr Förste erläuterte, dass der Antrag seiner Fraktion, die Bezirksräte abzuschaffen, auf die seines Erachtens unzureichende Ausgestaltung der Kompetenzen der Stadtbezirksräte hinweisen solle. Konkreter Anlass sei die nicht erfolgte Benennung eines Platzes nach Halim Dener, entgegen dem Beschluss des Stadtbezirksrates Linden-Limmer, gewesen. Darüber hinaus würden die Mitglieder der Stadtbezirksräte immer häufiger als "Blitzableiter" mit Beschwerden aus der Öffentlichkeit zu Themen konfrontiert, in denen sie selbst keine hinreichenden Gestaltungsmöglichkeiten hätten.

Ratsherr Pohl regte an, die Haushaltsbegleitanträge zu Gleichstellungsthemen zukünftig zunächst im Gleichstellungsausschuss zu beraten.

Ratsfrau Langensiepen kündigte an, dass ihre Fraktion ebenfalls die Anträge der AfD-Fraktion ablehnen werde. Sie begrüße als sozialpolitische Sprecherin hingegen besonders den Antrag Nr. H-0332/2019 mit dem Ziel, der Verwaltung den Prüfauftrag darüber zu erteilen, welche zusätzlichen Aufgaben im Umfeld der Gebäudereinigung genutzt werden könnten, um dadurch insbesondere weiblichen Beschäftigten der Gebäudereinigung die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Stundenkontingente aufzustocken.

Ratsherr Engelke lobte die Verwaltung für die hervorragende Vorbereitung und Organisation der Haushaltsberatungen, die in allen Ausschüssen nach dem gleichen Schema ablaufe.

Beigeordneter Machentanz merkte an, dass seine Gruppe noch einen Antrag zur Rekommunalisierung der Reinigungsdienstleistungen einreichen wolle.

Beigeordnete Kastning entgegnete, dass die Antragstellung noch möglich sei und bat die Verwaltung, diesen Antrag ebenfalls zu vervielfältigen.


TOP 2.1.1.
Teilhaushalt: 15,18,20,23,40,41,50,51,52,57,61,66,67
Erhöhung der Zuwendungen zur Sicherstellung einer Bezahlung der Mitarbeiter*Innen nach Tarif o. Mindestlohn

(Drucks. Nr. H-0057/2019)

Ratsherr Pohl stellte das Ziel des Antrags vor, dass bei sämtlichen Zuwendungsempfänger/innen, die auch personalkostengefördert würden, eine Dynamisierung eintrete. Als absolutes Minimum sollten sie finanziell in die Lage versetzt werden, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Basis des Mindestlohns zu entlohnen. In der Regel sollten sich die Zuwendungsempfänger/innen darüber hinaus an den Tarifverträgen orientieren. Sie sollten mehr Planungssicherheit in Personalfragen erhalten, damit keine Änderungskündigungen erforderlich würden oder im Fall von Gehaltserhöhungen kompensatorisch Stundenzahlen reduziert werden müssten.

Ratsherr Gill entgegnete, dass seine Fraktion dem Antrag nicht folgen, sondern dem Ausschuss für Haushalt, Finanzen und Rechnungsprüfung in selber Sache einen eigenen Haushaltsantrag vorlegen werde. Nach Ansicht seiner Fraktion sollten die Mittel in diesem Jahr prozentual erhöht werden. Für das Folgejahr werde die Verwaltung aufgefordert, ein Modell zur auskömmlichen, dynamischen Finanzierung der Zuwendungsempfänger zu entwickeln.

Ratsherr Engelke ergänzte, dass dieser gemeinsame Antrag der Fraktionen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP auch finanziell über den vorliegenden Antrag hinausgehe. Die von der CDU-Fraktion gewünschte Erhöhung von 600.000 € reiche für eine ernsthafte Bearbeitung der Problematik nicht aus. Die Vielfalt der zuwendungsgeförderten Träger in Hannover sei ein wertvolles Gut, zumal sie aufgrund des ehrenamtlichen Engagements preisgünstiger agieren könnten als die Verwaltung selbst.

Beigeordnete Kastning merkte an, dass der vorliegende Antrag auch im Ausschuss für Haushalt, Finanzen und Rechnungsprüfung beraten werde, wo dann eine inhaltliche Gegenüberstellung beider Haushaltsanträge einfacher möglich sei.

Ratsherr Pohl erwiderte, dass seine Fraktion den Antrag der Fraktionen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP kenne und der Antrag seiner Fraktion der Sache besser gerecht werde. Der einmaligen Pauschalisierung und dem ungewissen Ausblick in die Zukunft stünden in dem Antrag seiner Fraktion konkrete Zahlen entgegen, die auf einer groben Schätzung der Kämmerei beruhten. Anzumerken sei, dass durch die Kämmerei nicht klar abgegrenzt werden könne, in welchem Anteil die heutigen Zuwendungen für Personalkosten eingesetzt würden, deren Höhe sich am Mindestlohn orientierte.

Beigeordneter Hauptstein stimmte zu, dass die Zuwendungsempfänger/innen ihre Beschäftigten tarifgerecht bezahlen können sollten. Aufgrund der angespannten Haushaltslage sollten aber seines Erachtens die Zuwendungen nicht erhöht werden. Statt dessen solle geprüft werden, für welche Zwecke Zuwendungen gewährt werden. Es fehle auch eine Erfolgskontrolle.

Nachdem es keine weiteren Wortmeldungen gab, ließ Beigeordnete Kastning über den Haushaltsbegleitantrag abstimmen.

4 Stimmen dafür, 6 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.2.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Mittel für die Förderung der Arbeit der Integrationsbeiräte direkt den jeweiligen Stadtbezirksräten zur Verfügung stellen

(Drucks. Nr. H-0089/2019)

Ratsherr Pohl führte aus, dass diese Mittel heute formal den Integrationsbeiräten zugeordnet seien. Sie sollten zukünftig direkt den jeweiligen Stadtbezirksräten zugeordnet werden, die ohnehin bereits heute abschließend über die Verwendung entschieden.

Ratsherr Gill merkte an, dass ihm bezüglich dieser Mittel keine Beschwerden aus den Stadtbezirksräten bekannt seien und seine Fraktion dem Antrag daher nicht zustimmen werde.

Bezirksbürgermeisterin Kupsch entgegnete, dass es in einzelnen Stadtbezirken durchaus Probleme mit der Mittelzuordnung gebe.

Beigeordneter Hauptstein wies auf den Antrag Nr. H-0229/2019 seiner Fraktion hin, der zum Ziel habe, die Mittel der Integrationsbeiräte insgesamt zu streichen. Integration sei in erster Linie eine Bringschuld. Voraussetzung sei die Motivation der Menschen, sich zu integrieren. Wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt sei, könne auch mit umfangreicheren Investitionen keine Integration gelingen. Diesbezüglich verweise er auf die vielen gut integrierten ausländischen Menschen aus dem asiatischen Bereich und Russlanddeutschen, für deren Integration keine Zuwendungen oder spezielle Integrationsmittel bereitgestellt worden seien und denen die Förderung anderer Zuwanderungsgruppe mit Steuergeldern deshalb besonders unverständlich sei. Er werde den vorliegenden Antrag daher ablehnen.

Beigeordneter Machentanz kündigte an, dass er dem Antrag nicht zustimmen werde. Er habe die Erfahrung gemacht, dass die Integrationsbeiräte sehr gut mit ihren Mitteln umgehen könnten und sie sehr gewissenhaft verwendeten. Die Betroffenen wüssten am Besten, welche Maßnahmen sinnvoll seien und könnten durch die getrennten Budgets die zielgerichtete Verwendung sicherstellen.

Ratsherr Gill führte aus, dass auch Spätaussiedler aus Russland mit Einrichtungen unterstützt würden und Hilfen von ihnen in Anspruch genommen worden seien. Bei der Integration habe man alle Bevölkerungsschichten im Blick und unterstütze deswegen eine vielfältige Trägerlandschaft.

Ratsfrau Langensiepen betonte die Notwendigkeit der Integrationsbeiräte für die politische Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund, so wie sie diese in ihrer Arbeit im Stadtbezirk Linden-Limmer erlebe, da das Kommunalwahlrecht nicht allen Nationalitäten die aktive und passive Wahl erlaube. Bezüglich der Integration Russlanddeutscher merkte Ratsfrau Langensiepen an, dass sie aus Gesprächen mit betroffenen Personen und Vereinen erfahren habe, dass die Integration früher sehr oft in den Familien und ihrer Gemeinschaft erfolgt sei, was nicht zwingend die optimale Lösung gewesen sei. Wie Ratsherr Gill bereits ausführte, habe man bei der Förderung der Integration auch die Russlanddeutschen im Blick und unterstütze eine breite Trägerlandschaft, die alle Nationalitäten abdecke.

Ratsherr Engelke machte darauf aufmerksam, dass es sich bei der Integration um eine Bringschuld für beide Seiten handele, damit sie nicht zu einer Assimilation missrate. Aus seiner Sicht funktioniere die Integration in Hannover sehr gut, da auch Politik und Verwaltung die richtigen Wege wählten und die erforderlichen Mittel bereitstellten. Er habe den Eindruck, dass die AfD-Fraktion an allen Stellen, die nicht in ihr Weltbild passten, die Finanzmittel streichen wolle. Das Weltbild, das die AfD dabei vermittle, sei sehr fragwürdig.

Ratsherr Markurth ergänzte, dass der Beschlusstext ihm widersprüchlich erscheine, da die Stadtbezirksräte schon heute die abschließende Entscheidung über die Mittel für die Förderung der Arbeit der Integrationsbeiräte hätten. Es gelte, die Integrationsbeiräte ernst zu nehmen und ihre Arbeit zu würdigen. Hierfür sei die jetzige, direkte Zuordnung der Mittel bei den Integrationsbeiräten mit den Stadtbezirksräten als Beschlussgremium richtig und gut.

Bezirksbürgermeisterin Kupsch entgegnete, dass die Beschlüsse der Integrationsbeiräte ihren empfehlenden Charakter beibehalten sollten. Da aber nur vierteljährlich Anträge in die Integrationsbeiräte eingebracht werden könnten, sei es in der Vergangenheit schon vorgekommen, dass förderungswürdige Projekte nicht unterstützt werden konnten und Mittel zum Jahresende verfielen. Da die Stadtbezirksräte häufiger tagten, wäre es günstig, wenn dieser kurzfristigere Turnus genutzt werden könne.

Ratsherr Marski ergänzte, dass es nicht Ziel des Antrages sei, Mittel zu kürzen.

Beigeordnete Kastning ließ über den Haushaltsbegleitantrag abstimmen, nachdem es keine weiteren Wortmeldungen gab.

3 Stimmen dafür, 7 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.3.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Bewilligung einer Zuwendung für das BTZ "Beratungs- und Therapiezentrum, Trans*beratung"

(Drucks. Nr. H-0137/2019)

Ratsfrau Langensiepen erläuterte, dass Mittel in Höhe von 11.500 € für die Beratung von Trans*personen, ihren Angehörigen und Multiplikator*innen bereitgestellt werden sollten. Die inhaltliche Diskussion über den Antrags erfolge voraussichtlich im Gleichstellungsausschuss.

6 Stimmen dafür, 4 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.4.
Teilhaushalt: 51 Jugend und Familie, 18- Personal und Organisation
Bewilligung der Zuwendung an den Verein Andersraum e.V./ Queeres Jugendzentrum

(Drucks. Nr. H-0138/2019)

Ratsfrau Langensiepen merkte an, dass der Antrag bereits am 13.11.2018 im Jugendhilfeausschuss diskutiert worden sei. Es gehe darum, jungen homosexuellen Menschen, die häufig Anfeindungen ausgesetzt seien, einen Treffpunkt in geschütztem Raum zu ermöglichen.

Ratsherr Pohl kündigte an, dass seine Fraktion den vorliegenden Antrag ablehnen werde. Man befürworte die Zuwendung für die Einrichtung eines queeren Jugendzentrums und schlage eine etwas höhere Förderung von 55.000 € vor, so wie sie der Vorhabenträger Andersraum e.V. benötige. Die Mittel sollten vollständig im Teilhaushalt 51 Jugend und Familie verortet werden, so wie es auch die im Jugendhilfeausschuss angenommenen Anträge der FRAKTION (Drucks. Nr. H-0026/2019) und der CDU (Drucks. Nr. H-0104/2019) vorsähen. Im vorliegenden Antrag sei eine Aufteilung der Mittel auf zwei Fachbereiche vorgesehen, was zu einem erheblichen Verwaltungsmehraufwand führe.

Beigeordneter Hauptstein ergänzte, dass seine Fraktion den Antrag ebenfalls ablehnen werde. Man halte es nicht für sinnvoll, ein exklusives Angebot für queere Jugendliche zu schaffen. Ziel solle es vielmehr sein, dass diese jungen Menschen als normaler Teil der Gesellschaft betrachtet und nicht diskriminiert würden. Die Einrichtung eines separaten Angebotes führe aber zu einem Zwei-Klassen-System und helfe nicht dabei, Vorurteile abzubauen.

Ratsfrau Dr. Carl wies auf den zweiten Absatz der Antragsbegründung hin, demzufolge auch die bestehenden Jugendeinrichtungen in diesem Thema sensibilisiert und in einen regelmäßigen fachlichen Austausch eingebunden werden sollten. Der Trägerverein solle auf diesem Wege etwa durch Multiplikator/innen oder Themenveranstaltungen in die bestehenden Jugendeinrichtungen ausstrahlen können. Dies unterscheide den vorliegenden Antrag auch vom Antrag der CDU-Fraktion.

Ratsherr Engelke fügte hinzu, dass er großes Vertrauen in die Fähigkeit der Verwaltung habe, die Zuwendung in zwei Fachbereichen zu bearbeiten. Dies entspreche auch der vorhandenen Zuständigkeitsverteilung. Es wundere ihn aber, dass der Antrag der CDU-Fraktion eine direkte Mittelzuweisung an den Verein Andersraum e.V. vorsähe. Seines Erachtens sei eine Ausschreibung rechtlich erforderlich. Bezüglich der Argumentation des Beigeordneten Hauptsteins wies er darauf hin, dass es um die schwierige Phase der Identitätsfindung gehe. Gerade in diesem Lebensabschnitt sei der vorgesehene Schutzraum besonders wichtig.

Ratsherr Pohl wies darauf hin, dass die Verwaltung im Schul- und Bildungsausschuss eine eventuelle Ausschreibungspflicht nicht sicher bestätigen konnte, sondern dass diese eventuell noch zu prüfen sei. Im ursprünglichen Text des vorliegenden Antrags sei ebenfalls die Zuweisung an den Verein Andersraum e.V: vorgesehen gewesen. Ferner hätten die Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP in dem, seines Erachtens vergleichbaren, Sachverhalt der "Skatehalle Gleis D" (Haushaltsantrag H-0339/2019) ebenfalls die direkte Unterstützung eines Trägervereins beantragt. Er bitte darum, nicht mit zweierlei Maß zu messen.

Nachdem es keine weiteren Wortmeldungen gab, ließ Beigeordnete Kastning über den Haushaltsbegleitantrag abstimmen.

7 Stimmen dafür, 4 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.5.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Änderung von Zielen und Kennzahlen

(Drucks. Nr. H-0139/2019)

Beigeordnete Kastning stellte fest, dass keine Aussprache zu diesem Tagesordnungspunkt gewünscht war.

10 Stimmen dafür, 1 Stimme dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.6.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Umfassendes Organisationsgutachten zum Haushalt 2021/2022 durch Externe Berater erstellen lassen
(Drucks. Nr. H-0223/2019)


Beigeordneter Hauptstein wies, auch im Hinblick auf die noch folgenden Anträge der AfD-Fraktion, darauf hin, dass der Schuldenstand der Stadt Hannover mittlerweile über 2 Milliarden Euro betrage und die Stadt sowohl Steuereinnahmen in Rekordhöhe als auch besonders niedrige Zinslasten zu tragen hätte. Gerade in dieser Lage müsse die Verwaltung Schulden abbauen. Der vorgelegte Haushalt sei jedoch nicht ausgeglichen, sondern sehe in 2019 eine Neuverschuldung von 20 Millionen Euro und in 2020 von 36 Millionen Euro vor. Das Defizit werde nach Beschluss der Haushaltsanträge sicher noch höher ausfallen. Um den zukünftigen Generationen einen Handlungsspielraum zu erhalten, sei es hingegen notwendig, Einsparungen vorzunehmen. Bei einem Einbruch der Konjunktur könne die vielfältige Trägerlandschaft aufgrund der heutigen, unsoliden Haushaltspolitik komplett zusammenbrechen. Deswegen seien schon heute Einsparungen an einzelnen Punkten erforderlich, so wie seine Fraktion sie vorschlage. Um einer rigorosen Haushaltskonsolidierung vorzubeugen, sei es zudem dringend notwendig, den Personalbereich der Verwaltung generell zu betrachten. Es scheine eine große Unsicherheit über den Stellenbedarf der Verwaltung zu geben. Im Zuge der Aufstellung des Stellenplans seien rund 1.250 Neueinrichtungen von Stellen beantragt worden, von denen schlussendlich 470 Stellen tatsächlich eingerichtet werden sollten. Dieser Prozess habe sehr lange gedauert und der Stellenplan sehr lange nicht vorgelegen. Zudem gebe es Bereiche in der Verwaltung, in denen das Geld nicht sehr sinnvoll investiert sei. Er erinnere in diesem Zusammenhang an die Anträge seiner Fraktion im Bereich des Gleichstellungsbüros. Die beantragten Stellen könnten seines Erachtens in anderen Bereichen der Verwaltung einen größeren Mehrwert schaffen. Um etwaiger Betriebsblindheit zu begegnen, sei es deswegen sinnvoll, eine externe Begutachtung mit fachlicher Expertise zu beauftragen, die die Verwaltung einmal komplett durchleuchte mit dem Ziel, zu den nächsten Haushaltsplanberatungen ein objektives Fazit darüber zu geben, an welchen Stellen objektiv Mehrbedarf bestehe oder Einsparungen vorgenommen werden könnten.

Ratsherr Gill dankte der Verwaltung und dem Gesamtpersonalrat für die gute Zusammenarbeit, gute Personalentwicklung, gute Prozessoptimierung und gute Personalbedarfsermittlung. Die Mitglieder des Personal- und Organisationsausschusses würden hervorragend informiert und könnten so ihre Rolle im Beschlussprozess gut wahrnehmen. Er betrachte den vorgelegten Antrag als Affront und Herabwürdigung der Verwaltung. Seine Fraktion werde den Antrag daher ablehnen.

Beigeordneter Machentanz wies darauf hin, dass er nicht die Meinung teile, in einer Niedrigzinsphase primär Schulden abbauen zu müssen. Der Antrag gehe seines Erachtens aber auch in eine andere Richtung, da die beantragte externe Beratung sicher sehr teuer ausfallen werde und solche Gutachten in der Regel nur Fassade seien. Seines Erachtens arbeite die Stadtverwaltung sehr gut und habe gute eigene Kontrollmechanismen. Im vorgelegten Antrag bleibe zudem offen, nach welchen Kriterien eine Begutachtung und Optimierung erfolgen solle. Diese Vorgaben seien für ein externes Gutachten aber dringend durch die Politik vorzugeben.

Ratsherr Engelke ergänzte, dass der Antrag seines Erachtens den Eindruck erwecken solle, dass die meisten Beschäftigten der Verwaltung ineffektiv arbeiteten. Dies sei eine Unverschämtheit gegenüber den städtischen Beschäftigten, die alle vernünftig und anständig arbeiteten. Über Personalbedarfe lasse sich trefflich diskutieren. Fakt hingegen sei, dass die Bevölkerungszahl Hannovers seit langer Zeit wachse. Dadurch würden auch die Personalbedarfe zur Erfüllung der Verwaltungsaufgaben zunehmen. Daher könne er schon der Begründung des Antrags nicht zustimmen. Besonders ärgere ihn aber, dass der Antrag den größten Teil der Beschäftigten der Stadtverwaltung diskreditiere.

Frau Gödecke erbat von der AfD-Fraktion mehr Respekt gegenüber den fachlich gut ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen, die die Stellenpläne sehr verantwortungsbewusst ausarbeiteten und prüften und die Aufgaben in der Stadt gut kennen und beurteilen würden. Die Formulierung des Antrags sei weder angemessen noch angebracht.

Beigeordneter Hauptstein erwiderte, dass im Antragstext nicht von einem "Großteil der Mitarbeiter/innen" die Rede sei. Es gebe aber einige Stellen der Stadtverwaltung, etwa im Gleichstellungsbereich, in denen aus Sicht seiner Fraktion die Arbeit nicht im Sinne der Bürger/innen Hannovers stattfände. Beispielsweise mit den Zahlenerhebungen zum Frauenanteil in den Fachbereichen der Verwaltung könne seine Fraktion nichts anfangen. Wenn die Verwaltung etwa einen 50-prozentigen Frauenanteil im Straßenbau anstrebe, würden die Straßen dadurch nicht schneller oder effektiver gestaltet. Der Antrag sei nicht gegen die einzelnen Beschäftigten gerichtet, die in der Regel gar nicht bestimmen könnten, welche Aufgaben sie zu erfüllen hätten, sondern fokussiere die Arbeitsvorgaben seitens Verwaltungsführung und Politik. Es gehe seiner Fraktion nicht darum, die Beschäftigten aus den Bereichen wie Gleichstellung oder Klimaschutz zu entlassen, sondern sie an anderer Stelle einzusetzen, um den Mehrwert für die Stadtgesellschaft zu erhöhen. Ein externes Gutachten sei deswegen sinnvoll, auch weil anscheinend nicht in allen Bereichen so effizient geplant werde, wie es in Anbetracht der desolaten Haushaltslage erforderlich sei.

Ratsherr Markurth entgegnete, dass der Antrag ein typisches Beispiel für die politische Arbeitsweise der AfD sei: Er enthalte oberflächliche Behauptungen im allgemeinen Bereich und lasse hinreichende Begründungen oder Nachweise vermissen. Auf Nachfrage werde dann versucht, zu erklären aber es gelänge immer wieder nicht. Dies falle ihm an der politischen Arbeitsweise der AfD immer wieder auf. Gerade in der Kommunalpolitik vor Ort seien mehr Abwägungen und Sachkenntnisse erforderlich. Ihn ärgere besonders, dass der vorliegende Antrag Menschen diskreditiere, die ihre Arbeit sehr gut und effizient und im Sinne der Stadt erledigten.

Ratsherr Engelke hob hervor, dass aus der mündlichen Begründung des Antrags nun der Eindruck erweckt werden solle, dass die städtischen Führungskräfte den Beschäftigten falsche Aufgaben geben würden. Es müsse Beigeordneten Hauptstein doch bekannt sein, dass die Beschäftigten regelmäßig in der Arbeitsplatzgestaltung und Strategieentwicklung einbezogen würden und es in der Stadtverwaltung auch ein Vorschlagswesen gebe, mit dem die Beschäftigten Ideen zur effektiveren Gestaltung ihrer Arbeit einbringen könnten, die zum Großteil auch umgesetzt würden. Der Vorwurf, die Führungskräfte gäben den Beschäftigten sinnlose Aufgaben, sei eine große Unverschämtheit.

Herr Janßen fügte hinzu, dass die Beschäftigten der Stadtverwaltung seines Erachtens gute Arbeit leisteten. Es sei falsch, zu behaupten, dass es keinen ausgeglichen Haushalt gebe: Der vorgelegte Haushaltsentwurf sei ausgeglichen. Er wäre hingegen nicht mehr ausgeglichen, wenn dem Vorschlag der AfD-Fraktion gefolgt würde. Bereits im ersten Haushaltskonsolidierungsprogramm Anfang der Neunziger Jahre habe die Stadtverwaltung eine externe Beratung für mehrere Millionen Mark in Anspruch genommen, die zu keinen wesentlichen Ergebnissen geführt habe. In heutiger Zeit werde eine solche Beratung schätzungsweise 40 bis 50 Millionen Euro kosten und sicher ebenfalls zu fragwürdigen Ergebnisse führen. Der Vorschlag der AfD-Fraktion sei daher zurückzuweisen.

Beigeordneter Hauptstein erläuterte, dass die falsche Aufgabenzuweisung nicht durch die unmittelbaren Führungskräfte erfolge, so wie es Ratsherr Engelke möglicherweise verstanden habe, sondern durch die Kommunalpolitik, die unsinnige Aufgabenbereiche schaffe. Seine Fraktion nehme an, dass sich ein externes Gutachten rentieren werde, da die Effizienz der Verwaltung erhöht werden könne. Die Kosten würden sich, seiner Einschätzung nach, sicherlich unterhalb des von Herrn Janßen benannten Rahmens bewegen. Solange der vorlegte Haushalt eine Neuverschuldung vorsehe, könne man nicht von einem ausgeglichenen Haushalt sprechen.

Beigeordnete Kastning übergab die Sitzungsleitung an Ratsherrn Engelke, um in einem eigenen Wortbeitrag darauf hinzuweisen, dass Beigeordneter Hauptstein hier ihres Erachtens zwei getrennte Ebenen miteinander vermenge. Die Effektivität der Aufgabenerledigung sei ein betriebswirtschaftliches Thema, das durch die Verwaltung schon seit Langem und regelmäßig geprüft werde. Beispielsweise bei der Aufstellung des Stellenplans würden die Effektivität und Leistungsorientierung in Gesprächen der Verwaltungsführung mit dem Personalrat immer wieder kritisch betrachtet. Gerade im zweiten Wortbeitrag des Beigeordneten Hauptstein sei aber deutlich geworden, dass es ihm vor allem um die politischen Vorgaben gehe. Die Sinnhaftigkeit politischer Vorgaben und Engagements könne aber ein externes Beratungsunternehmen weder beurteilen, noch entscheiden. Dies sei Aufgabe der politischen Diskussion, so wie sie beispielsweise in Form der aktuellen Haushaltsberatungen erfolge. Das Festlegen der generellen Aufgaben sei originäre Aufgabe der politischen Gremien, nicht von Beratungsunternehmen.

Ratsfrau Steinhoff merkte an, dass der städtische Haushalt mitnichten desaströs sei, sondern in sehr geordneten Bahnen geführt werde, wozu die Haushaltssicherungs-
maßnahmen der vergangen Jahre erhebliche Beiträge geleistet hätten. Die Stadtverwaltung tilge regelmäßig Schulden, habe aber hohe Altschulden aus dem U-Bahnbau zu tragen. Neuschulden würden lediglich aufgenommen, wenn die Haushaltslage dies zulasse und auch das Land Niedersachsen zustimme. In diesem Haushaltsjahr sei sicher mit weiterer Schuldentilgung zu rechnen. Sie widerspreche der Behauptung, dass die Politik der Stadtverwaltung falsche oder unsinnige Aufgabenschwerpunkte vorgebe. In den vergangenen Jahren, in denen ihre Fraktion in der Stadt mitregiere, seien hervorragende Schwerpunkte gesetzt worden, gerade in den Bereichen Gleichstellung, Vielfalt und der Bekämpfung von Rassismus sowie Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit. Dass dieser Weg richtig sei, zeigten auch das Lob aus der Stadtgesellschaft und die Preise und Auszeichnungen, die die Stadt erhalte, zuletzt etwa der Max-Spohr-Preis und der Deutsche Nachhaltigkeitspreis. Die Stadt Hannover sei dadurch Vorbild für viele andere Städte und Gemeinden.

Beigeordneter Hauptstein stimmte Beigeordneter Kastning darin zu, dass ein Gutachten nicht die politischen Dimensionen bewerten könne. Dennoch hänge beides miteinander zusammen, wie ein Beispiel verdeutliche: Im Bereich Gleichstellung, der seines Erachtens völlig überdimensioniert sei, sei das Jahresziel ausgegeben worden, dass 50 Schulungen im Bereich häuslicher Gewalt durchgeführt werden sollten. Auf Nachfrage habe sich herausgestellt, dass es nicht um 50 Schulungen gehe, sondern darum, 50 Personen zu schulen. Anfang November seien jedoch noch keine Personen geschult worden. Daher würden nun noch schnell zwei Veranstaltungen durchgeführt, um das Jahresziel zu erreichen. Ein externer Berater könne an diesem Beispiel darauf hinweisen, dass das Jahresziel ungünstig vorgegeben sei und damit Schwierigkeiten bei der Aufgabenwahrnehmung und Effizienz einhergingen. Da sich solche Beispiele sicherlich in vielen weiteren Bereichen finden ließen, sei das vorgeschlagene Gutachten sicherlich sinnvoll.

Nachdem es keine weiteren Wortmeldungen gab, stellte Beigeordnete Kastning den Antrag zur Abstimmung.

1 Stimme dafür, 10 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.7.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Zuwendung für CSD (Hannover Pride) Warmfront e.V. u. Schwules Hannover e.V. streichen
(Drucks. Nr. H-0224/2019)


Beigeordneter Hauptstein wies einleitend für den gesamten Themenkomplex der geschlechtlichen Vielfalt darauf hin, dass seine Fraktion vor dem Hintergrund der Haushaltslage geprüft habe, an welcher Stelle Mittel nicht sinnvoll verwendet würden. Gerade im Kultur- und Sozialbereich sei eine übergroße Menge an Zuwendungsempfänger/innen vorhanden und es mangele an einer Erfolgs- und Bedarfskontrolle. Ihm erscheine unklar, weshalb es so viele verschiedene Beratungsangebote für identische Themen geben müsse, obwohl die hannoversche Stadtgesellschaft schon vielfältig und weltoffen sei. In anderen Themenfeldern gebe es weniger Beratungsstellen. Deswegen herrsche im Bereich geschlechtliche Vielfalt wahrscheinlich enormes Einsparpotential. Die Finanzierung des Christopher-Street-Days, beispielsweise, sei nicht Aufgabe der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Jede Zuwendung sei auch mit Arbeitsaufwand in der Verwaltung verbunden.

Weitere Wortmeldungen gab es nicht. Beigeordnete Kastning stellte den Antrag zur Abstimmung.

1 Stimme dafür, 10 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.8.
Teilhaushalt: 37 Feuerwehr
Ansatz für Aufwendungen für das Produkt "Gefahrenabwehr" erhöhen
(Drucks. Nr. H-0225/2019)


Beigeordneter Hauptstein erläuterte, dass der Antrag die Beschaffung einer Drohne für die Feuerwehr finanzieren solle, so wie es als technologischer Fortschritt sinnvoll sei und es auch die anderen Fraktionen beantragt hätten. Er sei daher auf das Abstimmungsverhalten der anderen Fraktionen gespannt.

Beigeordneter Machentanz merkte an, dass er dem Antrag nicht zustimmen werde, da es zum gleichen Thema einen qualifizierteren Antrag gebe.

Ratsherr Gill wies auf den Antrag der eigenen Fraktion zum selben Thema hin, der die in der Informationsdrucksache der Feuerwehr (Drucks. Nr. 2041/2018) benannten Leistungsanforderungen berücksichtige. Seine Fraktion werde dem vorliegenden Antrag daher nicht zustimmen.

Ratsherr Pohl ergänzte, dass seine Fraktion beide Anträge mit ruhigem Gewissen ablehnen werde. Im Zuge der Vorstellung der Informationsdrucksache im Organisations- und Personalausschuss am 26. September habe er ausdrücklich nachgefragt, ob die Mittel zur Beschaffung der Drohne im Haushalt eingeplant seien, was durch die Feuerwehr bestätigt worden sei. Die Finanzierung der Drohne sei also auch ohne zusätzliche Haushaltsanträge bereits gesichert.

Nachdem es keine weiteren Wortbeiträge gab, ließ Beigeordnete Kastning über den Antrag abstimmen.

1 Stimme dafür, 10 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.9.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Zuwendungen für den SchLAu Hannover e.V. streichen
(Drucks. Nr. H-0226/2019)


Zu diesem Tagesordnungspunkt wurden keine Wortmeldungen gewünscht.

1 Stimme dafür, 10 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.10.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Zuwendung für die schwullesbische Beratung - Beratungsstelle Osterstraße streichen
(Drucks. Nr. H-0227/2019)


Zu diesem Tagesordnungspunkt wurden keine Wortmeldungen gewünscht.

1 Stimme dafür, 10 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.11.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Zuwendung für Vielfaltzentrale streichen
(Drucks. Nr. H-0228/2019)


Zu diesem Tagesordnungspunkt wurden keine Wortmeldungen gewünscht.

1 Stimme dafür, 10 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.12.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Zuwendungen für die Integrationsbeiräte in den Stadtbezirken Hannovers streichen

(Drucks. Nr. H-0229/2019)

Zu diesem Tagesordnungspunkt wurden keine Wortmeldungen gewünscht.

1 Stimme dafür, 10 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.13.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Digitalisierung der Bauverwaltung in der Priorisierung der Digitalisierungsstrategie der Landeshauptstadt Hannover vorzuziehen. Vor allem die Umsetzung der digitalen Möglichkeit der Übermittlung und Bearbeitung von Bauanträgen soll Priorität genießen
(Drucks. Nr. H-0327/2019)


Beigeordneter Machentanz wies darauf hin, dass er den Antrag befürworte. Da zur Zeit bereits zu wenig Geld für den sozialen Wohnungsbau in Hannover ausgegeben werde, sei es sinnvoll, wenigstens die Abläufe in der Bauverwaltung optimal zu gestalten.

Nachdem es keine weiteren Wortmeldungen gab, ließ Beigeordnete Kastning über den Antrag abstimmen.

Einstimmig


TOP 2.1.14.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Aufforderung, den Ausbau des öffentlichen WLAN in städtischen Gebäuden voranzutreihen und für die Ausweitung des öffentlichen WLAN-Netzes Partner in den städtischen Beteiligungsunternehmen zu gewinnen
(Drucks. Nr. H-0328/2019)


Ratsherr Gill erläuterte, dass seine Fraktion den Ausbau der öffentlich zugänglichen WLAN-Versorgung, auch in öffentlichen Gebäuden, wünsche und dazu die im Antrag beschriebene Kooperation mit Partnern erforderlich sei.

Ratsherr Pohl entgegnete, dass seine Fraktion den Antrag leider ablehnen müsse. Der Antrag lasse die erforderlichen Mittel für die Realisierung des Vorhabens, möglicherweise erhebliche Millioneninvestitionen, außer Acht. Diesbezüglich wundere ihn, dass in der als Tischvorlage ausgeteilten Antragsliste eine Antragssumme benannt sei.

Ratsherr Marski klärte auf, dass die Summe in der vorgelegten Antragsliste offensichtlich verrutscht sei und zum TOP 2.1.15 gehöre.

Ratsherr Engelke zeigte sich überrascht über die Ablehnung seitens der CDU-Fraktion, die seit Jahren eine flächendeckende WLAN-Infrastruktur fordere und in eigenen Anträgen dafür bisher ebenfalls keine Investitionssummen benannt habe. Deswegen sei der Antrag als Auftrag an die Verwaltung zu verstehen, den Investitionsbedarf zu ermitteln und zu benennen.

Ratsfrau Dr. Matz wies darauf hin, dass die CDU-Fraktion im Schul- und Bildungsausschuss einen Antrag einbringe, mit dem die Breitbandanbindung und flächendeckende WLAN-Versorgung von Schulen ermöglicht werden solle, die nicht über den Medienentwicklungsplan abgedeckt werde (Drucks. Nr. H-0094/2019). In diesem habe man jedoch eine konkrete Summe veranschlagt, wohingegen beim vorliegenden Antrag die Berechnungsgrundlage fehle. Gerade vor dem Hintergrund des erwarteten hohen Kostenvolumens und der Vorgabe einer Umsetzungsfrist müsse für die politische Meinungsbildung absehbar sein, mit welchen Kosten der Beschluss einhergehe.

Beigeordneter Machentanz kündigte an, dass er dem Antrag, der ein wichtiges Ziel der Piratenpartei abbilde, zustimmen werde, auch wenn der Antrag bloß als allgemeines politisches Signal anzusehen sei.

Ratsherr Gill fragte die Verwaltung, an welcher Stelle des Haushalts die Mittel veranschlagt seien, aus denen das schon heute vorhandene öffentliche WLAN in städtischen Gebäuden finanziert werde.

Frau Diers antwortete, dass die Mittel für die Bereitstellung von WLAN in städtischen Gebäuden im Haushalt für den Bereich Informations- und Kommunikationssysteme veranschlagt würden. Es gebe, zusammen mit den Schulen, rund 350 städtische Gebäude, für die momentan eine IST-Analyse durchgeführt werde. Die Situation sei in den Gebäuden sehr unterschiedlich: Sanierte Gebäude und Neubauten seien in der Regel sehr gut an das städtische Netzwerk angeschlossen. Einige Gebäude lägen aber auch sehr weit vom vorhandenen Netzwerk entfernt und es müsse geprüft werden, ob sich eine Investition für diese Gebäude überhaupt lohne. Erst nach Abschluss der IST-Analyse sei eine seriöse Kostenschätzung möglich. Dies sei auch bereits in der EDV-AG entsprechend vorberaten worden. Aktuell seien im betroffenen Budget noch Haushaltsmittel übrig und es sei mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die eingeplanten Haushaltsmittel zusammen mit dem übertragenem Budget auskömmlich seien. Sollten die Mittel nicht ausreichen, müsse, gerade für die Anbindung von Gebäuden im Bildungsbereich, über den städtischen Digitalisierungsbeauftragten geprüft werden, inwiefern Fördermittel akquiriert werden könnten. Für eine solide Kostenplanung seien also noch mehrere Schritte notwendig und es wundere sie, dass im Haushaltsantrag für die Breitbandversorgung von Schulen eine Summe benannt werden könne. Zusätzlich sei mit dem Fachbereich Finanzen verabredet worden, dass darüber hinaus erforderliche Mittel für die Anbindung städtischer Gebäude in den nächsten zwei Jahren im Bedarfsfall bereitgestellt werden könnten.
Für die Bereitstellung von WLAN im öffentlichen Raum gebe es hingegen keine Haushaltsstelle. Die Stadtverwaltung unterstütze jedoch Initiativen und wolle im Dialog des Digitalisierungsbeauftragten mit den städtischen Beteiligungs-
gesellschaften und öffentlichen Providern Formen für Geschäftsmodelle entwickeln, mit denen die erforderliche Investitionsbereitschaft geschaffen werde. Die Stadt nehme dabei eine moderierende, initiierende Rolle wahr.

Ratsherr Pohl dankte für die Sachaufklärung, dass noch Mittel im Haushalt verfügbar seien. Da seine Fraktion grundsätzlich die breitbandige Internetversorgung im öffentlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden befürworte, könne sie dem geplanten Vorgehen zustimmen, die städtischen Gebäude mit den vorhandenen Mitteln auszurüsten und den Ausbau des WLAN-Netzes im öffentlichen Raum in Gesprächen zu fördern.

Frau Diers ergänzte, dass die beabsichtigte Breitbandanbindung der städtischen Schulen in den nächsten Haushaltsjahren nur unter Akquise von Fördermittel möglich sei.

Frau Dr. Matz dankte Frau Diers für ihre Ausführungen, die noch einmal die Notwendigkeit der im Schul- und Bildungsausschuss durch die CDU-Fraktion beantragten zusätzlichen Mittel für den Breitbandanschluss der Schulen verdeutliche. Sie hoffe, dass die anderen Fraktionen diesem Antrag zustimmten.

Im Anschluss an die Wortbeiträge bat Beigeordnete Kastning um Stimmabgabe.

Einstimmig


TOP 2.1.15.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Einrichtung einer zusätzlichen Stelle für die Koordinierungsstelle für Beteiligung von Einwohnerinnen und Einwohnern
(Drucks. Nr. H-0329/2019)


Zum Tagesordnungspunkt wurden keine Wortmeldungen gewünscht.

7 Stimmen dafür, 3 Stimmen dagegen, 1 Enthaltung


TOP 2.1.16.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Die Verwaltung entwickelt eine Smartphone-Anwendung (App), mit der entsprechend dem Formularserver der Landeshauptstadt Hannover der unmittelbare Zugang zu verschiedenen Formularen der städtischen Behörden ermöglicht wird
(Drucks. Nr. H-0330/2019)


Ratsherr Marski begrüßte das Ziel des Antrags, den Zugang zu städtischen Dienstleistungen online und vorwiegend auf mobilen Endgeräten zu optimieren. Der heutige Formularserver sei gerade mit dieser Geräteklasse sehr schwierig bedienbar. Die explizite Forderung einer App teile seine Fraktion jedoch nicht, da eine App in der Entwicklung sehr aufwändig und zusätzlich aufwändig zu distributieren sei.
Grundsätzlich lohne sich eine App nur dann, wenn die einzelnen Nutzer/innen sie mit hoher Frequenz verwenden müssten. Eine etwaige Bereitstellung der heute vorhandenen, beschreibbaren PDF-Dateien mit einer App werde dem Ziel keinesfalls gerecht. Seine Fraktion könne dem Antrag eher zustimmen, wenn die mobile Seite für die Geräteklasse optimiert und der Zugang zu ihr offensichtlicher gestaltet würde. Er gehe davon aus, dass die Ausrichtung sich zukünftig vor allem an Sprachassistenten (Voicebots) orientieren müsse. In der vorliegenden Form könne seine Fraktion daher dem Antrag nicht zustimmen.

Beigeordnete Kastning ließ anschließend über den Antrag abstimmen, da keine weitere Wortmeldung vorlag.

6 Stimmen dafür, 3 Stimmen dagegen, 2 Enthaltungen


TOP 2.1.17.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, welche zusätzlichen Aufgaben im Umfeld der Gebäudereinigung genutzt werden können, um dadurch – insbesondere weiblichen – Beschäftigten der Gebäudereinigung die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Stundenkontingente aufzustocken
(Drucks. Nr. H-0332/2019)


Ratsherr Gill erläuterte, dass es Ziel des Antrags sei, den Angestellten der Gebäudereinigung zusätzliche Arbeitsstunden anbieten zu können, die ihnen ein auskömmliches Einkommen ermöglichten. Dafür sollten zusätzliche Aufgaben aus anderen Bereichen, vor allem im Umfeld der Schulen, geprüft werden.

Ratsherr Pohl merkte an, dass seine Fraktion dem Antrag folgen werde, obgleich die Verwaltung bereits in der vergangenen Sitzung des Organisations- und Personalausschusses diese Prüfung zugesagt habe und die Formulierung als Haushaltsantrag daher nicht erforderlich gewesen sei.

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen vorlagen, bat Beigeordnete Kastning um die Abstimmung.

Einstimmig


TOP 2.1.18.
Teilhaushalt: 37 Feuerwehr
Beschaffung einer Drohne

(Drucks. Nr. H-0333/2019)

Vor dem Hintergrund der Diskussion zum Tagesordnungspunkt 2.1.8. gab es zum vorliegenden Antrag keine Wortmeldungen.

8 Stimmen dafür, 3 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.19.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Mittel für die Realisierung der "Mängel-App"
(Drucks. Nr. H-0334/2019)


Ratsherr Pohl begrüßte, dass im Rahmen der Aktion "Hannover sauber" eine Mängel-App entwickelt worden sei, die sicherlich weiterzuentwickeln sei. Diese App könne jedoch nur Erfolg haben, wenn es eine einmalige Werbeinvestition für das Angebot gebe. Im kommenden Jahr solle daher eine Kampagne für die Nutzung der App erfolgen, deren Erfolg weitere groß angelegte Maßnahmen in den Folgejahren erübrige.

Ratsherr Engelke verwies auf den bereits beschlossenen Antrag Nr. H-0330/2019, der die Bereitstellung eine App verfolgte, mit der Anregungen, Fragen und Beschwerden der Verwaltung eingereicht werden könnten. Vor dem Hintergrund des vorliegenden Antrages wundere ihn, dass die CDU-Fraktion jenem Antrag nicht zugestimmt habe.

Ratsherr Pohl erwiderte, dass der von Ratsherrn Engelke benannte Antrag auf die Neuentwicklung einer App abgezielt habe, die seines Erachtens unnötig sei, da es bereits ein sinnvolles Angebot gebe.

Ratsherr Marski fügte hinzu, dass eine App frequent eingesetzt werden müsse. Leider gebe es hierfür im öffentlichen Raum hinreichend viele Mängel. Deswegen sei der Zugang über eine Mängel-App der richtige Weg und nicht über eine Formular-App, die zusätzlich einen Kanal für Mängel enthalte.

Ratsherr Gill bat die Verwaltung um Aufklärung, welche Wege zum Melden von Mängeln es heute gebe.

Frau Diers antwortete, dass es bereits seit ca. sechs Jahren einen Mängelmelder online gebe, der im Rahmen des Ideen- und Beschwerdemanagements IMPULS entwickelt worden sei. Dort lasse sich eine Schadenskategorie auswählen, anhand derer die Meldung in der Stadtverwaltung automatisiert der zuständigen Stelle zugeleitet werde. Müllablagerungen oder Verschmutzungen würden auf diesem Wege direkt an aha übermittelt. Auf Antrag des Stadtbezirksrats Mitte sei in dem System vor Kurzem eine Stadtkarte hinterlegt worden, in der die gemeldeten Mängel und ihr Erledigungsstatus einsehbar seien. Auf Initiative der Stadtverwaltung habe eine Gruppe von Einwohner/innen die Webanwendung geprüft und sie für gut befunden. Da dieser Mängelmelder allerdings so wenig bekannt sei, solle er beworben und die Auffindbarkeit auf Hannover.de verbessert werden. In den nächsten Tagen sei ein Gespräch mit dem Finanz- und Ordnungsdezernenten geplant, um zu erörtern, inwiefern diese Webanwendung auch für Meldungen bei Störungen der Ordnung im öffentlichen Raum für den städtischen Ordnungsdienst genutzt und beworben werden könne. Es handele sich bei dem Angebot nicht um eine App.

Ratsfrau Steinhoff wies auf das Konzept "Hannover sauber" hin, demzufolge aha bereits ihre App weiterentwickelt habe, so dass zukünftig auch Müll im öffentlichen Raum gemeldet werden könne. Die App befände sich kurz vor der abschließenden Testphase. Über die Kampagne des Programms "Hannover sauber" sei auch die Kommunikation dieser App in der Öffentlichkeit bereits geplant. Es sei deswegen zum jetzigen Zeitpunkt nicht erforderlich, zusätzliche Finanzmittel für die App und ihre Bewerbung bereitzustellen.

Im Anschluss an die Wortbeiträge bat Beigeordnete Kastning um Stimmabgabe.

4 Stimmen dafür, 6 Stimmen dagegen, 1 Enthaltung


TOP 2.1.20.
Teilhaushalt: 67 Umwelt und Stadtgrün
Die Stellenanzahl für Baumkontrollen wird im FB 67 um 5,0 Stellen reduziert. Diese 5,0 Stellen erhält der FB 32 zur Erweiterung der Stellen beim städtischen Ordnungsdienstes.
(Drucks. Nr. H-0364/2019)


Ratsherr Gill fragte nach, ob eine Abstimmung über den Antrag möglich sei, solange der Stellenplan noch gar nicht eingebracht sei.

Beigeordnete Kastning merkte an, dass dieser Antrag erst nach dem Versand der zweiten Nachreiche eingegangen und daher zusammen mit den Tagesordnungspunkten 2.1.21 bis 2.1.23 in der Tischvorlage bereitgestellt worden sei, auf die sie beim Feststellen der Tagesordnung verwiesen habe.

Ratsherr Pohl wies darauf hin, dass dieser Antrag ebenfalls im Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen eingebracht worden sei und bei den dortigen Fachleuten für Verwunderung gesorgt habe, da die Notwendigkeit der Baumkontrollen evident sei und aus dem Antragstext nicht ersichtlich werde, wie die notwendige Qualität der Baumkontrollen mit dem reduzierten Personal gewährleistet werden solle. Seine Fraktion teile die Einschätzung, dass der städtische Ordnungsdienst gestärkt werden müsse. Dies dürfe jedoch nicht zu Lasten der Baumkontrollen geschehen.

Ratsherr Gill stimmte der Auffassung des Antrags als Haushaltsantrag zu und ergänzte, dass der Bemessung der Stellenzahl für Baumkontrollen ein verlässlicher Berechnungsschlüssel zu Grunde liege.

Nachdem es keine weiteren Wortbeiträge gab, bat Beigeordnete Kastning um Abstimmung.

0 Stimmen dafür, 11 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.21.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Höhergruppierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienstes
(Drucks. Nr. H-0371/2019)


Zum Tagesordnungspunkt wurden keine Wortmeldungen gewünscht.

0 Stimmen dafür, 11 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.22.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Abschaffung der Stadtbezirksräte
(Drucks. Nr. H-0393/2019)


Ratsherr Förste wies auf seine Ausführungen zu Beginn der Beratung der Haushaltsanträge unter dem Tagesordnungspunkt 2.1. hin.

Ratsherr Engelke merkte an, dass die Stadtbezirksräte dichter an den Bürgerinnen und Bürgern seien als der Rat und der Antrag deswegen konsequenterweise darauf gerichtet sein müsse, die Ratsversammlung abzuschaffen und die Bezirksräte der Regionsversammlung zuzuordnen. Die Bezirksräte leisteten eine gute Arbeit und seien nicht ohne Grund eingerichtet worden.

Ratsherr Förste betonte, dass es sich bei dem Antrag um eine fundamentale Kritik handele mit dem Ziel der Kompetenzerweiterung der Stadtbezirksräte und dem Herbeiführen einer Änderung des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes.

Beigeordneter Machentanz wies vor dem Hintergrund des von Ratsherrn Förste benannten Präzedenzfalles darauf hin, dass der Antrag seines Erachtens konsequenterweise darauf zielen müsse, das Amt des Oberbürgermeisters abzuschaffen.

Beigeordnete Kasting bat darum, die vorgelegten Anträge sachlich zu diskutieren.

Ratsherr Gill führte aus, dass die gute heutige Aufstellung der Stadt Hannover wesentlich auf der guten Arbeit der Stadtbezirksräte beruhe. Gemeinsam mit dem Rat hätten die Stadtbezirke viel Gutes erreicht und es freue ihn, die Umsetzungen vor Ort zu sehen.

Ratsherr Engelke ergänzte, dass es nicht seriös sei, aus einem einzigen Vorfall in einem einzigen Stadtbezirk heraus den vorgelegten Antrag zu formulieren. In der vergangenen Wahlperiode sei bereits eine Kommission zur Erweiterung der Kompetenzen der Stadtbezirksräte eingerichtet worden, deren sehr gute Ergebnisse sich auch heute im Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz wiederfänden. Auch in der aktuellen Wahlperiode gebe es eine Kommission zur Kompetenzerweiterung, die schon mehrmals getagt habe und, neben neuen Prüfungen, die damaligen Ergebnisse evaluiere.

Ratsherr Markurth bat darum, die Arbeit der Stadtbezirksräte auch aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger zu betrachten. Die Bezirksratsmitglieder seien erste Ansprechpartner/innen vor Ort für alle Themen der Kommunalpolitik. In guter Kooperation mit den Ratsgremien und der Verwaltung ließen sich viele Probleme auf kurzem Wege lösen. Zudem besäßen die Bezirksratsmitglieder die notwendige Kenntnis und Vernetzung mit den örtlichen Vereinen und Verbänden, die allein durch die Ratsmitglieder gar nicht zu leisten sei. Die Stadtbezirksräte seien daher eine Errungenschaft der Kommunalverfassung, um die andere Kommunen die Stadt Hannover beneideten. Gerade habe er eine Anfrage aus der Stadt Braunschweig erhalten, die neben Hannover als einzige Stadt in Niedersachsen auch Stadtbezirksräte habe und überlege, das dortige Modell mit 19 Stadtbezirksräten zu reformieren. Dies zeige, dass die Institution der Stadtbezirksräte unbestritten gut sei, auch wenn man über ihre Kompetenzen durchaus diskutieren könne.

Ratsherr Förste stimmte zu, dass die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Themen in die Stadtbezirksräte kämen und ihren Ärger dort ausdrückten. Dies sei jedoch nicht zielführend, wenn die Ratsgremien in der Sache zuständig seien. Die Kommission Stadtbezirksräte könne die notwendigen Änderungen nicht bewirken, da sie das Kommunalverfassungsgesetz nicht ändern könne. Auch komme es häufiger vor, dass Anträge, die in den Stadtbezirksräten mehrheitlich beschlossen seien, im Rat und seinen Ausschüssen keine Zustimmung fänden. Allein in den vergangenen Haushaltsberatungen habe es 150 entsprechende Anträge aus den Stadtbezirksräten gegeben.

Ratsherr Marski bat darum, zur Abstimmung zu kommen.

Beigeordnete Kastning wies als Vorsitzende der Kommission Stadtbezirksräte darauf hin, dass die Kommission im laufenden Jahr mehrfach getagt und dabei ein gutes Themenprogramm einvernehmlich bearbeitet habe. Die Verwaltung habe die Kommission gut unterstützt und für viele Themen schon Ergebnisse präsentiert. Am 15. November fände die letzte Sitzung für 2018 statt. Im kommenden Jahr werde es eine abschließende Sitzung mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und Verbesserungen für die Stadtbezirksräte geben. Dabei werde auch besprochen, wie die Ergebnisse in die Breite kommuniziert werden sollten.

Da es keine weiteren Wortmeldungen gab, bat Beigeordnete Kastning um Abstimmung.

0 Stimmen dafür, 11 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.23.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Ansatzveränderung
(Drucks. Nr. H-0394/2019)


Beigeordneter Machentanz wies auf die Bedeutung der Stadtbezirksräte und die Notwendigkeit ihrer Budgets hin, mit denen Institutionen vor Ort sinnvoll gefördert würden.

Nachdem es keine weiteren Wortmeldungen gab, ließ Beigeordnete Kastning über den vorgelegten Antrag abstimmen.

0 Stimmen dafür, 11 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.24.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Ausstattung der Mitglieder der Stadtbezirksräte mit Tablet-Computern

(Drucks. Nr. H-0434/2019)

Ratsherr Marski wies darauf hin, dass es aus einigen Bezirksratsfraktionen der CDU vergleichbare Anträge gegeben habe, denen die Ratsfraktion aber nicht folge, da es sich mit den für Ratsmitglieder bereitgestellten Tablets nur schlecht arbeiten lasse. Dies zeige sich auch darin, dass die Geräte selten zu Sitzungen mitgebracht würden. Sinnvoller sei es, das CaRa-Portal, das den Bezirksratsmitgliedern bereitgestellt würde, auch für die Nutzung durch Ratsmitglieder zu öffnen, die dann mit Zwei-Faktor-Authentisierung an einem Gerät ihrer Wahl arbeiten könnten. Eine diesbezügliche Idee werde seine Fraktion noch an anderer Stelle einbringen.

Ratsherr Engelke merkte an, dass die Tablets im Rat deutlich stärker genutzt würden als im Organisations- und Personalausschuss. Die technische Ausstattung sei gegenüber den ersten Ratslaptops kontinuierlich sehr viel besser geworden, was sich auch an der Auslastung der Server zeige, auf denen die Verwaltung das System betreibe. Er selbst betrachte die technische Unterstützung als unentbehrlich. In der CaRa-AG sei das neue CaRa-Portal vorgestellt worden, das mittlerweile für die Nutzung freigeschaltet sei und eine wunderbare Lösung mit Vorbildcharakter für Niedersachsen darstelle. Aufgrund der weitgehenden Verbreitung privater Smartphones und Tablets, mit denen das Portal genutzt werden könne, sei der vorliegende Antrag entbehrlich.

Beigeordneter Machentanz entgegnete, dass ihm aus den Stadtbezirksräten durchaus Bedarfe kommuniziert worden seien. Er teile die Einschätzung, dass nicht alle Stadtbezirksratsmitglieder ein spezielles Tablet für die kommunalpolitische Arbeit benötigten. Dennoch würde es einigen die Arbeit sehr vereinfachen. Der Antrag solle vor allem Wertschätzung für die Arbeit in den Stadtbezirksräten zeigen und eine bedarfsgerechte Ausstattung ermöglichen.

Ratsherr Gill wies darauf hin, dass es sich bei dem CaRa-Portal um eine Plattform handele, die fraktionsübergreifend und unabhängig vom Endgerät genutzt werden könne. Der vorliegende Antrag führe zu Ausgaben in Höhe von ungefähr 500.000 Euro für die Beschaffung von Endgeräten und den Aufbau von Personalstellen für die Betreuung dieser Geräte. Die Nutzung des vorhandenen Portals sei wesentlich effizienter.

Ratsherr Marski fasste zusammen, dass der Antrag eine sehr gute Lösung konterkariere, die gerade erst in Produktion genommen worden sei. Die Tablets im Rat würden nur deswegen genutzt, weil es keine bessere Alternative gebe. Insbesondere die Tastatur sei suboptimal und nicht zum Schreiben längerer Texte geeignet. Er betrachte es als Belastung, neben dem privaten Tablet und beruflichen Laptop noch ein Extragerät für die kommunalpolitische Arbeit mitführen zu müssen und begrüße es deswegen, wenn das CaRa-Portal auch für die Ratsarbeit geöffnet werden könne.

Beigeordnete Kastning stellte fest, dass es keine weiteren Wortmeldungen gab, und bat um Abstimmung.

1 Stimme dafür, 10 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.25.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Separate Ausweisung von IKT-Investitionen im Haushaltsplan
(Drucks. Nr. H-0435/2019)


Zum Tagesordnungspunkt wurden keine Wortmeldungen gewünscht.

4 Stimmen dafür, 6 Stimmen dagegen, 1 Enthaltung


TOP 2.1.26.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
(Wieder-)Aufstockung der Stadtbezirksräte
(Drucks. Nr. H-0436/2019)


Beigeordneter Machentanz wies auf die bisherigen Argumentationen zur Notwendigkeit der Stadtbezirksräte und zur Ausgeglichenheit des städtischen Haushalts hin. Da für den kommenden Haushalt kein Haushaltssicherungskonzept erforderlich sei, solle das Budget der Stadtbezirksräte wieder auf die ursprüngliche Höhe erhöht werden.

Ratsherr Gill deutete an, dass die tatsächliche Ausnutzung der Stadtbezirksratsmittel den vorliegenden Antrag möglicherweise nicht rechtfertige. Zudem stünden den Bezirksräten in diesem Jahr bereits wieder 50.000 Euro mehr zur Verfügung. Das Problem läge möglicherweise nicht in der Summe der Mittel, sondern in ihrer Verteilung.

Ratsherr Markurth erinnerte daran, dass es einen großen Aufschrei bei den Stadtbezirksräten gegeben habe, als die Mittel gekürzt wurden, da sie nicht ausgegeben worden seien. Anschließend habe sich aber gezeigt, dass die verbliebenen Mittel auskömmlich seien. Es sei daher momentan keine Notwendigkeit dafür erkennbar, das Budget zu erhöhen.

Da keine weiteren Wortmeldungen gewünscht waren, stellte Beigeordnete Kastning den Antrag zur Abstimmung.

1 Stimme dafür, 10 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.1.27.
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Komplette Rekommunalisierung der Reinigungsdienstleistungen in städtischen Gebäuden
(Drucks. Nr. H-0440/2019)


Zum Tagesordnungspunkt wurden keine Wortmeldungen gewünscht.

1 Stimme dafür, 10 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 2.2.
Angenommene Anträge und Empfehlungen der Stadtbezirksräte
Tischvorlagen


Beigeordnete Kastning wies auf die zu diesem Tagesordnungspunkt verteilte Tischvorlage mit allen angenommenen Anträgen aus den Stadtbezirksräten hin, die sich noch nicht in den Haushaltsanträgen des Rates wiederfänden, und stellte deren Kenntnisnahme fest.

Zur Kenntnis genommen


TOP 2.3.
Anträge der Fraktionen mit Stellenbezug (zur Kenntnis)

Beigeordnete Kastning erläuterte, dass zu diesem Tagesordnungspunkt eine Tischvorlage verteilt worden sei, die alle Haushaltsanträge mit Stellenbezug aufführe, die in den Ratsausschüssen bisher behandelt und beschlossen seien beziehungsweise Gegenstand der Tagesordnungen des Schul- und Bildungsausschusses und internationalen Ausschusses seien.

Frau Diers ergänzte, dass es sich dabei um Anträge handele, die in anderen Teilhaushalten verortet seien. Diese würden in den jeweils zugeordneten Ausschüssen fachlich behandelt und beschlossen. Im Zuge des Veränderungsdienstes, der zusammen mit dem Fachbereich Finanzen erstellt werde, würden diese Anträge im Stellenplan berücksichtigt und im Dezember gegebenenfalls in Form einer Neufassung des Stellenplanes vorgelegt. Die Verwaltung wolle den Mitgliedern des Organisations- und Personalausschusses mit diesem Tagesordnungspunkt schon zuvor die Möglichkeit eröffnen, diese Haushaltsanträge zur Kenntnis zu nehmen.

Beigeordnete Kastning stellte die Kenntnisnahme der vorgelegten Haushaltsanträge fest.

Zur Kenntnis genommen


TOP 2.
Haushaltssatzung 2019/2020
(Drucks. Nr. 1297/2018 mit 3 Anlagen)

Antrag,

die Haushaltssatzung für die Jahre 2019 und 2020 zu beschließen.

Unter Berücksichtigung der zuvor erfolgten Beschlussfassungen bat Beigeordnete Kastning um Abstimmung über die Haushaltssatzung 2019/2020.

6 Stimmen dafür, 5 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 3.
Evaluation 2017 zur "Sozial nachhaltigen Beschaffung" der Landeshauptstadt Hannover
(Informationsdrucksache Nr. 2468/2018 mit 1 Anlage)

Abgesetzt


TOP 4.
Ernennung von Ehrenbeamtinnen / Ehrenbeamten der Freiwilligen Feuerwehr
(Drucks. Nr. 2506/2018)

Antrag,

zu beschließen, unter Berufung in das Beamtenverhältnis als Ehrenbeamter für die Dauer von 6 Jahren

Carsten Erfurt, Freiwillige Feuerwehr Wettbergen

zum Ortsbrandmeister

zu ernennen, sofern die persönlichen Voraussetzungen erfüllt sind.

Nachdem keine Wortmeldungen gewünscht waren, stellte Beigeordnete Kastning die Drucksache zur Abstimmung.

Einstimmig


TOP 5.
Bericht über die Prognose zum Personalaufwand 2018 (Stand 31.10.18)
(Informationsdrucksache Nr. 2622/2018 mit 1 Anlage)

Beigeordnete Kastning stellte fest, dass zur vorgelegten Drucksache keine Wortmeldungen gewünscht waren.

Zur Kenntnis genommen


TOP 6.
2. Ergebnisbericht 2018 des Fachbereichs Personal und Organisation sowie des Fachbereichs Feuerwehr
(Informationsdrucksache Nr. 2528/2018 mit 2 Anlagen)

Beigeordnete Kastning stellte fest, dass zur vorgelegten Drucksache keine Wortmeldungen gewünscht waren.

Zur Kenntnis genommen


TOP 7.
Bericht der Dezernentin

Stadträtin Rzyski kündigte an, dass die Verwaltung in der Sitzung des Verwaltungsausschusses am 15. November über das Verfahren zur Prüfung von Zulagen und pauschalierten Überstundenvergütungen berichten werde, zumal die Berichterstattung in der Presse sehr unterschiedlich erfolge und die Problematik nicht immer zur Gänze erfasse. Oberbürgermeister Schostok habe dieses Verfahren im Sommer beauftragt und es sei mit sehr viel Detailarbeit in der Personalverwaltung verbunden.

Ratsherr Pohl bat darum, dass auch im öffentlichen Teil der nächsten Sitzung des Personal- und Organisationsausschusses berichtet werde.

Stadträtin Rzyski sicherte einen Bericht in der nächsten Sitzung des Personal- und Organisationsausschusses zu.
Des weiteren machte Stadträtin Rzyski auf die Berichterstattung in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL über die Stadtverwaltung aufmerksam. Vergleichbares habe sie in ihrer bisherigen Laufbahn in der Kommunalverwaltung und -politik noch nicht erlebt. Das Magazin bezichtige Frau Diers, unrechtmäßige Zulagen bekommen, was nicht der Wahrheit entspreche. Alles, was in diesem Artikel zu Frau Diers geschrieben worden sei, sei explizit falsch. Frau Diers habe niemals irgendetwas kleinlaut eingestanden oder ergänzen müssen, da sie keine Zulagen erhalte und da es auch die in dem Artikel bezeichnete Liste nicht gebe. Besonders irritiert habe Stadträtin Rzyski die Art und Weise, wie über eine Mitarbeiterin berichtet werde, die mit einem regulären Arbeitsvertrag beschäftigt werde, einen ausgesprochen großen Verantwortungsbereich habe und vom damaligen Personaldezernenten eine Menge zusätzlicher Aufgaben bekommen habe. Frau Diers setze sich ausgesprochen engagiert ein und leiste ein hohes Maß an Überstunden, die sie nicht abbauen könne und für die sie keinerlei Zulagen oder dergleichen erhalte. Diese Informationen habe der SPIEGEL nicht berichtet. Es sei irritierend, dass ein solch renommiertes Nachrichtenmagazin einen solchen Beitrag bundesweit verbreite, ohne die Informationen ausreichend auf Richtigkeit zu überprüfen. Das Bild, das der Artikel zeichne, sei unzutreffend, unverschämt und verletze Frau Diers stark in ihren Persönlichkeitsrechten. Frau Diers gehe rechtsanwaltlich gegen die Behauptungen vor. Außerdem suggeriere der Beitrag auch ein falsches Bild von der Arbeit der Stadtverwaltung. Stadträtin Rzyski bat die Mitglieder des Organisations- und Personalausschusses darum, diese Informationen zur Kenntnis zu nehmen, gegebenenfalls weiter zu kommunizieren und dabei klarzustellen, dass diese Behauptungen des SPIEGEL falsch seien. Alle anderen Presseorgane in Hannover hätten bisher vermieden, den Sachverhalt aufzugreifen, da sie schon am Sonntag von der Stadtverwaltung den Hinweis bekommen hätten, dass die Information komplett falsch sei und Persönlichkeitsrechte verletzt würden.

Beigeordnete Kastning dankte im Namen des Organisations- und Personalausschusses Stadträtin Rzyski für die Klarstellung und Frau Diers für die große Unterstützung, die sie dem Ausschuss schon seit vielen Jahren durch ihre Arbeit leiste.

Ratsherr Engelke fragte nach, ob es vor der Berichterstattung eine Anfrage des SPIEGEL gegeben habe. Er danke der Verwaltung für ihre sehr schnelle Reaktion und weise darauf hin, dass Frau Diers sein volles Vertrauen und das volle Vertrauen seiner Fraktion genieße.

Stadträtin Rzyski berichtete, dass der SPIEGEL eine allgemeine Anfrage gestellt habe, ohne explizit auf einzelne Personen einzugehen. Die Verwaltung habe alle Fragen sehr ordentlich und klar beantwortet, was sich aber im Artikel nicht wiedergefunden habe. Im letzten Absatz das Beitrags sei der Begriff der "unechten Überstundenpauschalen" in den Raum gestellt worden, die es aber nicht gebe. Die Verwaltung habe hingegen sehr deutlich gemacht, dass hinter jeder Zulage auch eine Arbeitsleistung stehe, was sich im Beitrag nur ganz am Ende in einem Nebensatz wiederfinde. Nach einer Liste oder ähnlichem sei nicht gefragt worden. Die Verwaltung stelle im Auftrag des Oberbürgermeisters jedoch eine Übersicht sämtlicher Zulagenarten zusammen, die die Stadtverwaltung aktuell gewähre. Das Tarifrecht sei sehr differenziert und die Übersicht entsprechend umfangreich. Auch die Hannoversche Allgemeine Zeitung habe am 13. November eine Anfrage gestellt, die sehr konkret beantwortet worden sei. Diese Antworten fänden sich auch dort in dem heutigen Bericht nicht wieder.

Ratsherr Braune fragte, ob es eine Klarstellung auf der städtischen Webseite gebe.

Stadträtin Rzyski antwortete, dass Frau Diers vom SPIEGEL die Richtigstellung gefordert und die Verwaltung außerdem alle Beschäftigten informiert habe, so dass die städtische Haltung ausreichend erkennbar sei.

Berichtet


Für die Niederschrift






Rzyski Kohlmeyer