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Die Verwaltung wird beauftragt, innerhalb der kommenden zwei Jahre das Familienservicebüro nachhaltig breiter aufzustellen. Dabei ist dem Jugendhilfeausschuss spätestens im Januar 2022 ein Fahrplan zum Ausbau der Angebote vorzulegen. Vor dem Hintergrund des Zusammenzugs verschiedener Dienststellen in der Joachimstraße bietet sich die Chance, die Angebote umzustellen. Auch die Ergebnisse der in 2021 geplanten Online-Befragung (siehe DS0294/2019, Anlage 1, S. 21) sollen mit einfließen. Besonders folgende Angebote sollen sich im Familienservicebüro wiederfinden:
1. Beratung und Vermittlung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten (wie bereits jetzt)
2. Beratung und Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen rund um Familie (z.B. Kindergeld, Wohngeld, Elterngeld, Leistungen nach dem BuT etc). Die Anträge sollen vom Familienservicebüro direkt weitergeleitet werden, hierzu soll nach digitalen pragmatischen datenschutzkonformen Lösungen (ggf. in Zusammenarbeit mit dem Organisations- und Personaldezernat und dort der Taskforce für Digitalisierung) gesucht werden. Eine entsprechende Schulung der Mitarbeitenden vor Ort wird geplant und eingerichtet. Es sollen alternativ Möglichkeiten ausgelotet werden, Mitarbeitende von anderen Stellen (z.B. Wohngeld) oder anderen Ämtern (z.B. Kindergeld) zeitweise im Familienservicebüro Sprechzeiten anbieten zu lassen.
3. Konzeption eines Programms ggf. in freier Trägerschaft, welches aufsuchende Unterstützungsangebote für Familien mit Neugeborenen niedrigschwellig z.B. in Kooperation mit den Geburtskliniken und Hebammenpraxen anbietet. Das Sachgebiet „Koordinierungsstelle Kinderschutz und Frühe Hilfen“ ist hierbei einzubeziehen. Für die praktische Umsetzung des Programms werden für die Jahre 2021 und 2022 Mittel in Höhe von 35.000€ zur Verfügung gestellt.
4. Beratung und Unterstützung von Familien mit verschiedenen Familiensprachen / Mehrsprachigkeit. Hier soll zum passgenauen bedarfsgerechten Angebot besonders die Zusammenarbeit mit Migrant*innenselbstorganisationen (MiSOs) verstärkt werden.
5. Zentrales qualitatives Wissensmanagement über familienbezogene Angebote (Sport, Musik, Kultur, Recht etc.).
6. Allgemeine Information über Angebote für Familien (Hilfen, Kurse, Bildungs- und Freizeitangebote).
Folgende Ansatzveränderung sind ab 2021 vorzunehmen:
Der Aufwand in Höhe von 8.452.000 Euro
wird um 35.000 Euro
auf insgesamt 8.487.000 Euro erhöht.
Das Familienservicebüro als zentrale Anlaufstelle für Familienbelange ist aufgrund einer Empfehlung der Prognos-Studie zu Familienfreundlichkeit in Hannover eingerichtet worden (siehe auch DS 0526/2008). In der Dynamik des Anstiegs des Bedarfes an Kinderbetreuungsplätzen (u.a. Rechtsanspruch auf Krippenplatz) hat sich das Familienservicebüro zusehends auf Kinderbetreuung spezialisiert. Der für August 2021 geplante Umzug des Fachbereichs Jugend und Familie in die Joachimstraße (inklusive des Familienservicebüros) bietet die Chance, die Angebote des Familienservicebüros weiter aufzufächern und als zentrale Familienanlaufstelle auch Antragshilfen – und weiterleitungen etc. anzubieten. Diese Chance sollte genutzt werden.
Lars Kelich Dr. Daniel Gardemin Wilfried H. Engelke
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender
