Änderungsantrag zum Haushalt Nr. H-0205/2021:
Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Produkt: 11114 Zentrale Dienstleistungen

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".

Teilhaushalt: 18 Personal und Organisation
Produkt: 11114 Zentrale Dienstleistungen

Antrag,

Die AfD-Ratsfraktion beantragt, die Zuwendungen für den Andersraum e.V. für das Vorhaben/Projekt „CSD Hannover 2021“ wie folgt zu kürzen:

2021
2022
Der Ansatz in Höhe von:
10.208 €
10.215 €
wird um
10.208 €
10.215 €
auf insgesamt
0 €
0 €
abgesenkt.

Begründung


Der CSD soll eigentlich an den ersten bekanntgewordenen Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Stadtviertel Greenwich Village erinnern. In den frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969 fand in der Bar Stonewall Inn der sogenannte Stonewall-Aufstand statt. Zu dieser Zeit gab es immer wieder gewalttätige Razzien der Polizei in Kneipen mit trans- und homosexuellem Zielpublikum. Besonders betroffen von Misshandlungen und Willkür waren Afroamerikaner und solche mit lateinamerikanischer Herkunft. Als sich an diesem Abend insbesondere Dragqueens, transsexuelle Latinas und Schwarze gegen die wiederkehrenden Kontrollen wehrten, war dies der Ausschlag für tagelange Straßenschlachten mit der New Yorker Polizei. Um des ersten Jahrestages des Aufstands zu gedenken, wurde das Christopher Street Liberation Day Committee gegründet. Seitdem wird in New York an jedem letzten Samstag im Juni, dem Christopher Street Liberation Day, mit einem Straßenumzug an dieses Ereignis erinnert

Aber was ist aus dem CSD in Deutschland geworden? Die Paraden und Partys bedienen heute das Klischee vom Homosexuellen als schrillen Paradiesvogel statt als respektablen Mitbürger. Bei den CSD-Paraden werden Klischees und Stereotype bestätigt. Schwule in engen und aufreizenden Klamotten oder als Frauen verkleidete Männer provozieren eher den Rest der Gesellschaft, als für Akzeptanz zu sorgen.

Die CSD-Umzüge sind zu einem kommerziellen Karneval und einer oberflächlichen Flirt- oder gar Sex-Veranstaltung verkommen. Schwule und Lesben tragen auf Paraden ihre sexuelle Orientierung wie ein Banner vor sich her und inszenieren sich als Opfer, das sie nicht mehr sind. Der eigentliche Sinn des Tages ist schon lange verloren gegangen. Früher fanden Demonstration für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Intersexuellen (LGBTTIQ) statt. Heute steht vielmehr im Vordergrund, mit Partys und Verkaufsständen Geld einzunehmen.

Der Abbau von Vorurteilen funktioniert am besten behutsam und über direkten Kontakt und wohl kaum über solche Massenveranstaltungen. Die Veranstaltungen verströmen etwas Erzieherisches, als müsste die Mehrheit unbedingt mit den Vorlieben einer Minderheit behelligt werden. Dabei kann in der heutigen Gesellschaft bereits jeder machen, was er mag. Außerdem widerspricht sich die Community selbst: Einerseits will sie in die Gesellschaft integriert und von ihr akzeptiert werden, auf der anderen Seite spalten sie sich mit eigenen Festen ab.

Die Stadt sollte neutral agieren und solche Veranstaltungen nicht auch noch zusätzlich mit Steuergeldern fördern. Es gibt in der Gesellschaft sicherlich genug Menschen, die bereit sind, den CSD aus privater Hand zu finanzieren.