Sitzung Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen am 19.08.2019

Protokoll:

verwandte Dokumente

Einladung (erschienen am 13.08.2019)
Protokoll (erschienen am 07.11.2019)
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Landeshauptstadt Hannover - 67 - 04.10.2019

PROTOKOLL

31. Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Grünflächen
am Montag, 19. August 2019, Rathaus, Gobelinsaal

Beginn 14.00 Uhr
Ende 15.50 Uhr

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Anwesend:

(verhindert waren)

Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Oppelt (CDU) 14.00 - 15.45 Uhr
Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen)
(Ratsherr Bingemer) (FDP)
Ratsherr Engelke (FDP)
(Ratsherr Hellmann) (CDU)
Ratsherr Hirche (AfD)
Ratsfrau Keller (SPD)
Ratsherr Klapproth (CDU) 14.00 - 14.30 Uhr
Ratsherr Kreisz (SPD)
Ratsfrau Pluskota (SPD)
Beigeordnete Seitz (CDU)
(Ratsherr Semper) (CDU)
Ratsherr Wolf (LINKE & PIRATEN)

Beratende Mitglieder:
Herr Dirscherl
(Frau Heitmüller-Schulze)
Herr Keller
(Herr Kratzke) (SPD)
(Herr Kruse)
Herr Mittelstädt
(Frau Sandkühler)
Frau Thome-Bode

Grundmandat:
Ratsherr Böning (DIE HANNOVERANER)
Ratsherr Förste (Die FRAKTION)

Verwaltung:
Frau Tegtmeyer-Dette (Wirtschafts- und Umweltdezernat)
Herr Hartmann (Wirtschafts- und Umweltdezernat)
Frau Steigerwald (Büro Oberbürgermeister)
Frau Malkus-Wittenberg (Fachbereich Planen und Stadtentwicklung)
Herr Deitermann (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün)
Frau Grundmann (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün)
Herr von Bodecker (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün)
Herr Bettin (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün)
Frau Kreuzer (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün)
Herr Lippert (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün)
Herr Kuczma (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün)
Frau Otte (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün)
Frau Bach (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün)
Herr Wittmar (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün)
Herr Bograd (Fachbereich Personal und Organisation)

Tagesordnung:

I. Ö F F E N T L I C H E R T E I L

1. Einwohner*innenfragestunde

2. Genehmigung des Protokolls über die 29. Sitzung am 06.05.2019
- öffentlicher Teil -

3. A L L G E M E I N E    V E R W A L T U N G S V O R L A G E N

3.1. „Stadtgrün 2030“ - ein Freiraumentwicklungskonzept für Hannover
(Drucks. Nr. 1416/2019 N1 mit 2 - Anlagen nur online Anlagen)

3.2. Einstellung des Förderprogramms Kleingärten
(Drucks. Nr. 1855/2019 mit 1 Anlage)

3.3. Straßenbäume der Landeshauptstadt Hannover
Jahresbericht 2017/2018
(Informationsdrucks. Nr. 1428/2019 mit 1 Anlage)

4. A N T R Ä G E

4.1. Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zur Eindämmung der Klimakrise als Aufgabe von höchster Priorität
(Drucks. Nr. 1429/2019)

4.2. Antrag der AfD-Fraktion zur Abschaffung „autofreier Sonntag“
(Drucks. Nr. 1091/2019)

4.3. Antrag der AfD-Fraktion zur Schaffung von 500 Kleingärten bis 2030
(Drucks. Nr. 1370/2019)

4.4. Antrag der AfD-Fraktion zur besseren Ausleuchtung der Grünanlagen am Opernplatz
(Drucks. Nr. 1468/2019)

4.5. Anhörung gem. § 35 der GO des Rates der Stadt Hannover zum Thema: Stadtgrün 2030 - Ein Freiraumentwicklungskonzept für Hannover
(Drucks. Nr. 1874/2019)

5. F L Ä C H E N N U T Z U N G S P L A N A N G E L E G E N H E I T E N

6. B E B A U U N G S P L A N A N G E L E G E N H E I T E N

6.1. Bebauungsplan im vereinfachten Verfahren Nr. 22, 2. Änderung
- Schmiedestraße Nord,
Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 0779/2019 mit 3 Anlagen)

7. B E R I C H T    D E R    D E Z E R N E N T I N

8. M I T T E I L U N G E N    U N D    A N F R A G E N

II. N I C H T Ö F F E N T L I C H E R T E I L

9. Genehmigung des Protokolls über die 29. Sitzung am 06.05.2019
- nichtöffentlicher Teil -

10. Bericht der Dezernentin - nichtöffentlicher Teil -

11. Mitteilungen und Anfragen - nichtöffentlicher Teil -


Die Vorsitzende Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian eröffnete die Sitzung um 14:00 Uhr und stellte die ordnungsgemäße Ladung sowie die Beschlussfähigkeit fest.

Die Tagesordnung wurde mit folgenden Änderungen beschlossen:

· Für TOP 3.1. wurde einstimmig beschlossen, den Antrag zu vertagen, bis die durch DS Nr. 1874/2019 beantragte Anhörung stattgefunden hat.

· Zu TOP 3.2. informierte Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette darüber, dass an der aktuellen Sitzung aus terminlichen Gründen niemand aus dem Fachbereich Soziales teilnehmen könne, um evtl. bestehende Fragen zur Drucksache beantworten zu können. Sie schlug daher vor, den TOP bis zur nächsten Sitzung des AUG zu vertagen. Dies wurde durch einstimmigen Beschluss beschlossen.

· TOP 4.1. (DS Nr. 1429/2019) wurde auf Wunsch der SPD in die Fraktionen gezogen.
Ratsherr Wolf bat die Ausschussmitglieder um Zustimmung, dass ein freier Blogger und Youtuber, welcher sich sehr für Kommunalpolitik interessiere, in dieser Ausschusssitzung Fotos machen dürfe.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette gab zu bedenken, dass Aufnahmen dieser Art aus Datenschutzgründen nur für die politischen Ausschussmitglieder - als Personen des öffentlichen Lebens - zulässig seien, nicht jedoch für die anwesenden Verwaltungsmitarbeiter*innen und Besucher*innen der Sitzung, solange diese ihr Einverständnis dazu nicht gegeben hätten.

Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian schlug vor, dass der Fotograf nach der Sitzung mit den einzelnen Leuten klären könne, ob er Aufnahmen von ihnen verwerten dürfe oder nicht.

I. Ö F F E N T L I C H E R T E I L

1. Einwohner*innenfragestunde

Herr Schumann stellte zum vertagten TOP 3.2. die Frage, warum es im Vorfeld keine einvernehmliche Abstimmung mit dem Bezirksverband zur Einstellung des Förderprogramms der Kleingärten gegeben habe. Er hielte die Einstellung des Programms für nicht zielführend, da somit sozial schwächer gestellten Bürger*innen die Möglichkeit zum Besitz eines Kleingartens verwehrt bliebe.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette erläuterte, dass der Bezirksverband vor ca. einem Jahr den Wunsch der Einstellung des Förderprogramms der Kleingärten an die Landeshauptstadt Hannover herangetragen hätte. Dieses Thema sei zwischen der Verwaltung und dem Bezirksverband sehr intensiv beraten worden, jedoch habe man leider keine tragfähige Lösung finden können.

Frau Behrens fragte im Rahmen des TOP 3.3., warum vitale Bäume am Moltkeplatz gefällt werden sollten. Sie bat darum, die Planungen für diesen Platz so zu überarbeiten, dass die betreffenden Bäume erhalten werden könnten. Die geplanten Fällungen für den Moltkeplatz seien leider erst der Anfang innerhalb der Gesamtplanungen. Beim derzeit kritischen Zustand der Wälder und dem starken Baumsterben, von dem die Presse täglich berichte, sei diese Planungsqualität besorgniserregend.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette wies darauf hin, dass die geplanten Fällungen in diesem Bereich einen Teil der Radwegeplanung darstellten, für die federführend der Bauausschuss zuständig sei. Daher könne sie an dieser Stelle leider keine Details dazu nennen. Jedoch bestünde bereits zwei Tage später - in der öffentlichen Sitzung des Bauausschusses vom 21.08.2019 - die Möglichkeit für alle interessierten Einwohner*innen, die Fragestellung in der dortigen Einwohner*innenfragestunde zu wiederholen und eine fachliche Antwort zum Thema zu erhalten.

Frau Behrens bat um Nachsicht, da für die Bürger*innen die Zuständigkeiten der Ratsausschüsse für einzelne Themen und Bereiche nicht immer klar ersichtlich seien.
Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette gab an, dass Frau Malkus-Wittenberg die Thematik mit in die erwähnte Sitzung des Bauausschusses nehmen werde, falls dort Fragen dazu seitens der Einwohner*innen erfolgen würden. Sie wies Frau Behrens auf die Möglichkeit hin, nach der Sitzung ihre Adresse zu hinterlassen, falls für sie nicht die Gelegenheit bestünde, die Sitzung des Bauausschusses zu besuchen. Dann werde man die Frage in die Verwaltung weitergeben.

Herr Schumann kam auf die derzeit stattfindenden Flächenversiegelungen bzw. Verdichtungen in der Stadt zu sprechen. Es würden viele Flächen entfernt und/oder bebaut. Er habe bisher keine Ausgleichsflächen dafür feststellen können. Hannover sei schon lange nicht mehr „die grünste Stadt“. Im Bereich Elektromobilität und Radwegen liege Hannover inzwischen nur noch auf dem weit abgeschlagenen Platz 148. Er fragte, was für Maßnahmen die Verwaltung zur Stärkung der erwähnten Bereiche plane und was für die Schaffung von mehr Ausgleichsflächen getan werden solle.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette antwortete, die Landeshauptstadt Hannover habe unter anderem ein umfangreiches Programm zur Förderung der Ladeinfrastruktur. Ein weiteres Projekt werde durch Bundesmittel gefördert.
Die Verwaltung habe eine Konzession ausgeschrieben, mit der man 480 Ladepunkte im öffentlichen Straßenraum schaffen werde, damit auch für Einwohner*innen ohne eigene Lademöglichkeiten die Versorgung gewährleistet werden könne. Den Zuschlag zu dieser Konzession habe enercity erhalten. Dieses habe bereits mit der Umsetzung begonnen. Innerhalb der Stadtbezirke Hannovers habe es an die Einwohner*innen einen Aufruf zur Mitbestimmung der möglichen Standorte für Ladesäulen gegeben. Die Verwaltung habe weiterhin noch ein eigenes Programm zum Voranbringen der Ladeinfrastruktur, auch dieses werde mit Bundesmitteln gefördert. Alle Maßnahmen würden jedoch einen gewissen Vorlauf benötigen, doch hier sei man zurzeit auf einem guten Stand.
Die Konkurrenz um Flächen sei in Hannover recht groß, jede Fläche könne nur einmal vergeben werden. Man müsse daher die unterschiedlichen Bedarfe für die Flächennutzung koordinieren. Derzeit habe man einen Zuwachs von ca. 30.000 Menschen mit Wohnungsbedarf für Hannover. Für diese Wohnungen benötige man geeignete Flächen. Dies bedeute unter Umständen auch Flächenversiegelungen. Das vorerst zurückgestellte Freiraumentwicklungskonzept beinhalte jedoch Strategien zur Aufwertung der Grünflächen, um diese qualitativ hochwertig zu gestalten und damit einen guten Beitrag zum Klimaschutz und zur Naherholung darstellen zu können. Im Herbst werde eine Anhörung zu diesem Thema stattfinden, bei der man sicherlich noch weitere Anregungen und Ideen aufgreifen könne.

2. Genehmigung des Protokolls über die 29. Sitzung am 06.05.2019
- öffentlicher Teil -

Ratsherr Hirche bat darum, seine Redebeiträge in den Protokollen zukünftig nicht mehr mit dem Gendersternchen zu zitieren, da seine Partei gegen diese Schreibweise sei, die den Leuten von einer korrupten Rathausspitze übergestülpt werde.

Herr Dirscherl merkte an, dass im Protokoll seiner Auffassung nach die Anwesenheitszeiten der letzten Ausschusssitzung nicht korrekt vermerkt worden seien. Der Schluss der Sitzung sei mit 16.40 Uhr angegeben, jedoch sei bei einigen Ratsleuten eine Sitzungszeit nur bis lediglich 16.35 Uhr vermerkt. Hier müsse es sich um einen Fehler handeln.

Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian erklärte dazu, dass in den Sitzungsprotokollen der Ratsgremien laut den geltenden Regelungen die jeweilige Uhrzeit vermerkt werden müsse, zu der ein Ausschussmitglied die Sitzung vor dem offiziellen Sitzungsende verlasse. Hierzu komme es bspw., wenn für ein Mitglied noch dringende Anschlusstermine bestünden.
Ratsherr Bindert bat die Vorsitzende um Sanktionierung der Äußerung von Ratsherrn Hirche, da er die gesamte Verwaltung als korrupt darstelle.

Ratsherr Hirche verneinte, dies gesagt zu haben. Er habe die Rathausspitze angesprochen, nicht die Verwaltung. Dies dürfe nicht verdreht werden. Die Rathausspitze betreffe den Oberbürgermeister. Von dort käme das Gendersternchen.

8 Stimmen dafür, 0 Stimmen dagegen, 3 Enthaltungen

3. A L L G E M E I N E V E R W A L T U N G S V O R L A G E N

3.1. „Stadtgrün 2030“ - ein Freiraumentwicklungskonzept für Hannover
(Drucks. Nr. 1416/2019 N1 mit 2 Anlagen - nur online)

Vertagt

3.2. Einstellung des Förderprogramms Kleingärten
(Drucks. Nr. 1855/2019 mit 1 Anlage)

Vertagt

3.3. Straßenbäume der Landeshauptstadt Hannover
Jahresbericht 2017/2018
(Informationsdrucks. Nr. 1428/2019 mit 1 Anlage) - bereits übersandt

Ratsherr Oppelt fragte, ob die Verwaltung zusätzlich für das aktuelle Jahr 2019 einen kurzen Zwischenbericht geben könne. In der letzten Zeit sei es wieder sehr trocken gewesen, daher sei der aktuelle Stand zu den Straßenbäumen für Politik und Öffentlichkeit interessant. Er bat um Antworten zu den Fragestellungen, ob bspw. Gefährdungen der Bäume vorlägen und ob Bäume eingegangen seien.
Weiterhin stelle sich die Frage, was die Stadtverwaltung bei den hohen Temperaturen gegen die Trockenheit und für die Straßenbäume unternehme. Mit diesem Thema wolle er zudem die Frage verbinden, wie weit das 1.000-Bäume-Programm inzwischen vorangeschritten sei.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette verwies zum Thema Entwicklung des Straßenbaumbestands auf die Seite 2 des Jahresberichts/ der Drucksache. Dort sei die Entwicklung der Baumanzahl von 1990 (32.300 Bäume) bis aktuell (46.361 Bäume) ausgewiesen. Hier zeige sich ein deutlicher Zuwachs an Straßenbäumen. Jedoch werde es leider immer schwieriger, geeignete Standorte für Bäume zu finden. Dazu würden unter anderem die Versorgungsleitungen beitragen, die unterhalb vieler Straßen und Wege verliefen, sodass dort keine Baumpflanzungen möglich seien. Sie bat Herrn von Bodecker um weitere Erläuterungen dazu.

Herr von Bodecker stimmte den Ausführungen zu und erklärte, dass es eine große Herausforderung für die Verwaltung darstelle, aufgrund der klimatischen Bedingungen die neu gepflanzten Jungbäume zu unterhalten und ausreichend mit Wasser zu versorgen. Man könne daher zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht bilanzieren, wie sich die weitere Tendenz entwickeln werde.
Die Verwaltung tue alles, um möglichst viele Bäume zu pflanzen und auch zu erhalten. Zum Ende des nächsten Jahres werde man dann wieder einen Bericht mit der dann aktuellen Bilanz vorlegen.

Ratsherr Oppelt fragte nach, ob aufgrund der täglichen Praxis im operativen Bereich eine subjektive Zwischeneinschätzung im Vergleich zu den letzten Jahren gegeben werden könne.

Herr von Bodecker gab die Einschätzung, dass die klimatischen Bedingungen für Bäume im urbanen Raum, mitsamt den Begleiterscheinungen, immer schwieriger würden. Durch die Verschlechterungen entstünden zusätzliche biotische und abiotische Faktoren. Neben der Trockenheit fielen darunter auch der Befall der Bäume mit Schwächeparasiten und Saprophyten (holzzerstörende Pilze). Die Verwaltung arbeite an der Optimierung der städtischen Baumstandorte, so gut es unter diesen Bedingungen möglich sei, um vor allem jungen Bäumen dabei zu helfen, einen vitalen Zustand zu erreichen.

Ratsherr Engelke gab an, wie erfreulich er es finde, dass es, ohne die Eilenriede mitzurechnen, bereits 46.361 Straßenbäume in der Stadt gebe. Dies sei wohl kaum mit anderen Städten zu vergleichen. Auf der Seite 8 der Anlage zur Drucksache würden die Baumpatenschaften behandelt. Er finde es bemerkenswert, dass das Programm dazu, obwohl man dieses derzeit nicht aktiv bewerbe, so erfolgreich von den Bürger*innen angenommen würde und die Zahl der Patenschaften steige. Er vermute, dass auch Einwohner*innen, die noch keine offizielle Patenschaft übernommen hätten, sich um Bäume vor ihrer Haustür kümmern würden, was sehr hoch zu bewerten sei. Dies zeige eine Identifikation der Leute mit den Bäumen ihrer Umgebung.
Weiterhin verwies er auf die Seite 9 im Bericht, in dem die Fällungen und Neupflanzungen seit 1990 dargelegt seien. Er stellte die Frage, ob es richtig sei, dass im Jahr 2018 mehr Fällungen als Neupflanzungen erfolgt seien, wie auf Seite 11 erkennbar würde. Des Weiteren stellte er die Frage, in welchem Verhältnis die 144 Bäume, für die keine direkte Nachpflanzung möglich gewesen sei, zu den 85 Bäumen stünden, für die noch eine Nachpflanzung zu klären sei. Er fragte, was man in Politik und Verwaltung noch tun könne, um weitere Baumstandorte zu finden und den Bestand erhalten zu können. Er höre des Öfteren im Bauausschuss, dass Baumpflanzungen aufgrund von Leitungen nicht möglich wären. Aber es gebe die Möglichkeit von „Trögen“, in die man Baumwurzeln setzen könne und durch die keine Leitungen beschädigt würden.

Frau Kreuzer erklärte dazu, dass die Zahl der 85 Bäume, deren Nachpflanzung noch zu klären sei, sich daraus ergebe, dass man bspw. diverse Straßenbauprojekte erst in den kommenden Jahren abschließen werde und erst nach dem jeweiligen Abschluss entscheiden könne, ob dort Nachpflanzungen möglich seien.
Herr von Bodecker gab zu bedenken, dass die bestehenden Leitungsverläufe zum Teil auch Energieversorger seien. Diese Verläufe seien ein relativ stabiles Konstrukt. Unterirdische Wurzelsysteme über Leitungen würden durch ihr Wachstum leider dazu tendieren, mit den Leitungsverläufen in Interaktionen zu gehen und sie dadurch in Mitleidenschaft zu ziehen. Dies zöge dann diverse Verkehrssicherungsproblematiken nach sich.
Bei Leitungsabfragen in Bezug auf Neupflanzungen frage die Verwaltung zunächst jeweils sämtliche Leitungsträger wie Kommunikationsunternehmen und Energieversorger ab. Diese nähmen dann für den geplanten Baumstandort aus ihrer Sicht eine Bewertung vor.
In ihren jeweiligen AGBs stünde meist deutlich, dass mögliche Schäden an den Leitungen zulasten des Verursachers gehen würden.
Die Schaffung einer grünen Stadtkulisse müsse demnach auch auf lange Sicht hin wirtschaftlich vertreten werden können. Auch aus diesem Grund entscheide sich die Verwaltung gegen Bäume in „Blumentöpfen“ oder „Trögen“, da diese massiv pflege- und kostenaufwendig seien. Solche Situationen lägen bspw. in der Bahnhofstraße vor. Daher entscheide man sich meist für natürliche Standorte.

Ratsherr Engelke merkte zu Bäumen in Trögen an, dass man in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit doch weniger pflegeintensive Bäume nutzen könne. In anderen Kommunen könne man dies auch beobachten. Ihm sei bekannt, dass die Tröge in der Anschaffung sehr kostenintensiv seien, aber er könne kein Problem in der Anwendung bzw. beim Pflegeaufwand erkennen.

Herr von Bodecker erklärte, dass theoretisch die Möglichkeit der Pflanzung verschiedener Baumarten bestünde. Jedoch sei die Verwaltung bspw. bei der Gestaltung von Alleen an bestimmte Baumarten gebunden, weshalb man dort nicht auf andere Arten ausweichen könne.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette erläuterte ergänzend, dass sich Bäume an natürlichen Standorten das Wasser aus dem Boden ziehen könnten, was bei Bäumen in Kübeln jedoch nicht möglich sei. Diese müssten ihr ganzes Leben lang regelmäßig gewässert werden. Hierfür stehe jedoch nicht genügend Personal zur Verfügung. Dies stelle auch den Unterschied in der Wirtschaftlichkeit dar.

Ratsherr Kreisz erinnerte daran, dass der Rat im Rahmen der Haushaltsberatungen auch ein neues 1.000-Bäume-Programm beschlossen hatte (DS Nr. H-0315/2019). Obwohl ihm bewusst sei, wie schwierig die Ermittlung neuer Baum-Standorte sei, wolle er dennoch nach dem aktuellen Sachstand der Abarbeitung des Antrages fragen.
Er fragte zudem, ob an Standorten, wo aufgrund vorhandener Leitungen keine neuen Bäume gepflanzt bzw. nachgepflanzt werden könnten, zum Grünerhalt zumindest die Pflanzung von Sträuchern möglich wäre, oder ob solche Flächen eher zubetoniert würden.

Protokollantwort:
Im Rahmen des mit der Drucksache Nr. H-0315/2019 beschlossenen 1.000-Bäume-Programms konnten bislang 4 konkrete Standorte ermittelt werden, die voraussichtlich noch im Herbst/ Winter 2019 bepflanzt werden. Es handelt sich hierbei um die Tannenbergallee (Stadtbezirk Vahrenwald-List, 11 Bäume), den Tegtmeyer Hof (Stadtbezirk Linden-Limmer, 2 Bäume), den Jädekamp (Stadtbezirk Herrenhausen-Stöcken, 1 Baum) und die Wunstorfer Landstraße (Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstadt, 7 Bäume).

Herr von Bodecker führte aus, dass auf Baumstandorten, soweit sie nicht zu halten seien, nur selten Sträucher gepflanzt würden. Es könne stattdessen zu einer Versieglung dieser Flächen durch den Fachbereich Tiefbau kommen. Trotzdem sei man bemüht, Bäume, die an einem Standort wegfielen (z. B. durch Stürme), an anderer Stelle zu ersetzen.


Ratsherr Kreisz fragte nach, ob zumindest grundsätzlich die Möglichkeit bestünde, Sträucher an den besagten Standorten zu pflanzen.

Herr von Bodecker bestätigte, dass es vom Wurzelsystem der Sträucher her wahrscheinlich in den meisten Fällen möglich sei. Er wies jedoch darauf hin, dass es viele Gesichtspunkte gebe, warum Straßenbäume an einigen Stellen weichen müssten. Dazu gehörten u. a. Zufahrten oder oberirdischer Infrastrukturen, die ein Lichtraumprofil notwendig mache. In diesen Fällen mache eine Ausstattung des Standortes mit Sträuchern wenig Sinn.

Ratsherr Bindert bedankte sich für die durch die Verwaltung regelmäßig vorgelegten Berichte zum Stand der Straßenbäume in Hannover. Er sehe die Problematik, geeignete Baumstandorte im bestehenden Stadtgebiet auch im Rahmen des 1.000-Bäume-Programms zu finden. Er fragte, inwieweit die Stadtverwaltung bei neuen Stadtteilen, wie bspw. auf dem Kronsberg, im Vorfeld die Planung der Leitungen berücksichtige, sodass möglichst viele neue Baumstandorte auch in Straßenzügen entstehen können.

Frau Malkus-Wittenberg bestätigte, dass dies selbstverständlich bei Neuplanungen mit berücksichtigt werde. Bezüglich der Verkehrsflächen in den Bebauungsplänen finde unter Abstimmung mit dem Fachbereich Tiefbau sowie mit allen Leitungsträgern ein intensiver Optimierungsprozess statt, um sowohl einen optimalen Raum für Baumstandorte, als auch für Leitungsflächen zu gewährleisten.

Ratsherr Hirche wies darauf hin, dass es derzeit große Baugebiete in Hannover gebe. Wenn man die Häuser dort einige Stockwerke höher bauen würde, müssten dadurch weniger Flächen versiegelt werden, wodurch mehr Fläche für Baumpflanzungen entstünde. Es müsse ein Umdenken stattfinden, da in der Innenstadt irgendwann keine weiteren Flächen mehr vorhanden wären.

Ratsherr Wolf schlug vor, die Innenstadt vorne und hinten zuzumachen, weil dies genügend Platz schaffen würde, um dort Bäume zu pflanzen. Eine weitere Möglichkeit wäre ggf. der Beschluss eines 1.000-Sträucher-Programms.
Zum Thema Baumpatenschaften finde man im Bericht folgenden Satz: „Aufgrund der hohen Akzeptanz dieses Engagements wird das Projekt Baumpaten zurzeit noch fortgeführt, obwohl aufgrund von Arbeitsverdichtung durch Aufgabenzuwächse kaum Zeit für die Betreuung von Paten zur Verfügung steht.“
Er fragte, welche Art von Betreuung es für die Baumpaten benötige, um so arbeitsintensiv zu sein, wie hier dargestellt. Trotz des intensiven Interessenzuwachses an Baumpatenschaften in der Bevölkerung werde laut Bericht derzeit - aufgrund der fehlenden Betreuungsmöglichkeiten - nicht weiter daran gearbeitet, weitere Baumpaten zu akquirieren. Er fragte, ob dennoch Möglichkeiten bestünden, qualifizierte Baumpaten zu finden, die keine oder nur wenig Betreuung benötigen würden.
Herr Deitermann erklärte, dass das Thema Baumpatenschaften aus verschiedenen Gründen sehr arbeitsintensiv sei. Im Rahmen der Arbeitsverdichtungen innerhalb der Verwaltung habe es leider teilweise zurückstehen müssen. Die Ehrenamtlichen müssten wertschätzend begleitet und betreut werden, es seien Beratungen hinsichtlich der möglichen Pflege, Reparaturen und Bepflanzungen der Baumscheiben nötig. Die aktive Werbung für Baumpatenschaften sei aus personellen Gründen leider derzeit nicht möglich, jedoch bemühe man sich, die bereits laufenden Patenschaften weiterhin gut zu begleiten und zu betreuen.

Ratsherr Wolf fragte nach, wie hoch der tatsächliche Zeitaufwand sei, welcher für die Betreuung der einzelnen Paten anfalle.

Herr Deitermann führte aus, dass sich dies im Einzelnen nicht konkret beantworten ließe. Es sei aber durchaus eine Aufgabe, die Zeit in Anspruch nehme. Dabei könne es sich um ein erstes Beratungsgespräch für Einwohner*innen handeln, indem sich Einwohner*innen vorab danach erkundigten, was bspw. im Rahmen der Übernahme einer Baumpatenschaft zu tun sei. Des Weiteren müssten Mitarbeiter*innen sich im Rahmen von Ortsterminen jeweils die einzelnen Baumstandorte ansehen, um beurteilen zu können, was an welchem Standort umsetzbar wäre. Teilweise müsse man die Baumscheiben sogar zuerst für die weitere Pflege präparieren, denn viele davon seien durch parkende Autos, darüber laufende Menschen etc. extrem verdichtet, worunter die Bäume auch leiden würden. Der Arbeitsaufwand für die betreffenden Mitarbeiter*innen der Verwaltung sei dann dementsprechend hoch.

Ratsfrau Seitz kam auf die aktuellen Herausforderungen der Verwaltung zu sprechen. Sie fragte, inwieweit die Besetzung der zum Stellenplan 2019/20 genehmigten 35 neuen Stellen, die in der Drucksache erwähnt seien, bereits umgesetzt wäre und ob es bei Gewinnung von Nachwuchskräften für die Neubesetzungen von Stellen Probleme gebe.
Ferner sei im Bericht erwähnt, dass die Anpassungsstrategie im Bereich der Stadtbäume in den kommenden Jahren erarbeitet werden solle. Bezogen auf diese Zeitangabe hätte sie gerne genauere Angaben.

Herr Deitermann erläuterte dazu, dass es im gärtnerischen Bereich tatsächlich derzeit Personalgewinnungsprobleme gebe. Es bestehe für alle Mitarbeiter*innen zunächst immer die Möglichkeit, sich auf interne Stellen zu bewerben. Doch dann müssten deren alte Stellen wieder neu besetzt werden, was für einen sogenannten „Sog-Effekt“ sorge. Für Stellenbesetzungen mit externen Kräften gebe der Markt zurzeit leider kaum das her, was tatsächlich benötigt werde, sowohl in der Anzahl als auch in der Qualifikation.

Ratsfrau Seitz fragte, wie viele der angegebenen 35 Stellen inzwischen besetzt seien.
Protokollantwort:
Von den 35 Stellen sind inzwischen 16 besetzt. Weitere 19 Stellen wurden am 30.8.19 intern und extern ausgeschrieben.

Herr Deitermann kam auf Anpassungsstrategien zu sprechen. Die Verwaltung werde sich an die fortschreitenden Veränderungen der Bäume, die z. B. durch lange Trockenheitsphasen entstünden, entsprechend anpassen müssen. Dies sei ein Prozess, der unter Umständen Jahre oder Jahrzehnte in Anspruch nehmen könne. Dabei müsse sorgfältig und langfristig gut geplant werden, um Fehler zu vermeiden.
Ratsfrau Seitz fragte nach, welches Ziel sich die Verwaltung für die Straßenbäume gesetzt habe. Im Bericht sei die „Anpassung des Straßenbaumbestandes in den kommenden Jahren“ erwähnt, dafür werde es sicherlich genauere Umsetzungs- und Zeitpläne geben.

Herr Deitermann gab dazu an, dass man bspw. Bäume pflanzen wolle, die resistenter gegen Trockenheit sein würden und mit den klimatischen Bedingungen besser zurechtkämen als die heimischen Bäume bisher.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette sagte zu, die Zeitschiene intern zu besprechen und anschließend mitzuteilen, wie die zeitliche Perspektive aussehe.
Protokollantwort:
Zur Konkretisierung der Zeitschiene kann mitgeteilt werden, dass die erforderlichen zusätzlichen Stellen, die sich aus dem Organisationsprozess des Bereichs 67.3 (Öffentliche Grünflächen) ergeben haben, zum Stellenplan 2021/ 2022 angemeldet werden. Danach können entsprechende Anpassungsstrategien erarbeitet werden.

Ratsherr Oppelt wies darauf hin, dass die CDU-Ratsfraktion das „Zupflastern“ weiterer alter Baumstandorte kritisieren werde. Die Ratspolitik müsse darauf aufmerksam machen, dass dieses Vorgehen ein Ende zu finden habe. Zukünftig sei der Fokus mehr auf Natur und Umwelt zu legen, entgegen der bisherigen Vorlieben und Gewohnheiten des Baudezernats. Er forderte die Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette dahingehend zugunsten von Umwelt und Straßenbäumen zu einem klärenden Gespräch mit dem Baudezernenten auf. Auch die Suche nach neuen Standorten für Bäume könne vielleicht kreativer gestaltet werden. Bspw. könne man bereits bestehende Baumalleen vervollständigen.
Die Straßenbäume seien durch ihr Laub in der Lage, Staub, Lärm, CO2 und Schadstoffe zu absorbieren, Sauerstoff abzugeben und an heißen Tagen durch Verdunstung die Temperatur zu senken. Zudem verschönerten sie das Straßenbild.
Er erinnerte an die große „Bauruine“ zwischen dem Aegidientorplatz und dem Schiffgraben, wobei es sich um die heruntergekommene Straßenbahnhaltestelle handele. Diese sei noch mit Absperrgittern versperrt. Diesen Bereich hätte man schon längst angehen und eine neue, grüne Oase daraus schaffen können. Dort könne man ohne Straßenverlust neue Bäume, Sträucher oder Mooswände pflanzen.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette lobte die vorhandene Unterstützung für Bäume. Der Verwaltung sei die Neupflanzung von Bäumen in der Stadt sehr wichtig und sei daher sehr aktiv, was die Suche nach geeigneten Standorten angehe. Leider müsse man bei vielen Flächen feststellen, dass eine Neupflanzung dort nicht möglich sei.
Bei der von Ratsherrn Oppelt angesprochenen Fläche müssten ihres Erachtens zunächst die Gleise zurückgebaut werden. Jedoch stelle die angesprochene Fläche einen interessanten Bereich für eine Grünaufwertung dar.
Sie könne versichern, dass sie in solchen Fragestellungen sehr eng mit dem Baudezernenten zusammenarbeite, dem eine gesunde und vitale Stadt sehr wichtig sei. Demnach seien dahingehend gemeinsame Interessen vorhanden.
Zu dem von Herrn Bodecker erwähnten Betonieren ehemaliger Baumstandorte erläuterte sie, dass dies auf keinen Fall die Regel darstelle, sondern eher im Ausnahmefall vorkäme. Baumfällungen und Versiegelungen einiger Standorte nähme man vor, wenn für diese Orte eine andere Art von Nutzung vorgesehen sei und dieses Vorgehen erforderlich mache. Aus Gründen der dadurch eintretenden Pflegeleichtigkeit würden Versiegelungen jedoch generell nicht vorgenommen.

Ratsherr Bindert merkte an, dass die Dauer der Debatte um diesen Tagesordnungspunkt aufzeige, wie wichtig der gesamten Politik eine grüne Stadt sei. Er habe noch eine Frage zu den auf der Seite 16 der Anlage zur Drucksache erwähnten Platanen. Hier werde von einer neuen Krankheit berichtet, unter der es immer wieder zu Astabbrüchen kommen würde. In seinen Augen sei die Platane ohnehin ökologisch etwas fragwürdig, weil nicht besonders viele einheimische Arten darauf leben könnten. Er fragte, ob im Rahmen des Umgestaltungsprozesses der Straßenräume vorgesehen sei, zukünftig von solchen Baumarten Abstand zu nehmen und lieber andere Arten zu setzen, die den Anforderungen standhalten könnten.

Herr von Bodecker legte dazu dar, dass für alle Straßenbäume Abwägungen stattfinden müssten. Die Massaria-Krankheit sei demnach ein klares Argument gegen die Verwendung von Platanen als Straßenbaum, weil dies enge Kontrollintervalle nach sich ziehe. Jedoch seien auch viele andere heimische Baumarten anfällig. Als Beispiele zu nennen seien hier u. a. die Gerbsäure bei den Eichen, der Honigtau bei den Linden und die Miniermotte bei den Kastanien. So sei jeweils der geeignete Baum für den geeigneten Standort zu finden. Solche Abwägungen träfe man intern unter Berücksichtigung aller bestehenden Baumkrankheiten.

Ratsherr Engelke merkte bezüglich der angesprochenen, verwaisten Stadtbahnhaltestelle an, dass die Üstra der Region Hannover unterstehe und die politischen Fraktionen innerhalb der Regionsversammlung durchaus dazu in der Lage wären, entsprechenden Druck zu diesem Thema auszuüben.
Die Aussage, dass alte Baumstandorte direkt zubetoniert würden, habe er erstaunt zur Kenntnis genommen. Er werde dies auch im Bauausschuss thematisieren. Die Politik sei weiterhin dazu aufgefordert, bei Neubauten zukünftig verstärkt darauf zu achten, dass um die Gebäude herum mehr Begrünung erfolge. Auf dem neu gestalteten Trammplatz hätten bspw. noch viel mehr Bäume stehen können.
Zum Thema Baumpatenschaften merkte er an, dass er davon ausgehe, dass neue Interessenten dafür nicht von der Verwaltung abgewiesen würden. Er fragte, ob die Verwaltung dazu bereits eine Broschüre oder ein Merkblatt erstellt hätte, welche/s für interessierte Einwohner*innen die wichtigsten Punkte enthielte, die für die Übernahme und Ausübung einer Patenschaft beachtet werden müssten.
Seines Wissens gebe es im Stadtteil Linden einige Leute, die dafür Zuschüsse erhielten, dass sie zum Thema Dach- und Fassadenbegrünung Beratungen durchführen würden. Er fragte, ob diese Leute ggf. auch die Beratungen zu Baumpatenschaften übernehmen könnten.

Herr Deitermann stimmte darin zu, dass Interessenten für Baumpatenschaften nicht abgewiesen würden. Jedoch weise er nochmals darauf hin, dass dazu Ortstermine mit Prüfungen der betreffenden Bäume notwendig seien, um feststellen zu können, ob dort eine entsprechende Pflege durch Baumpat*innen möglich sei. Einen entsprechenden Informationsflyer zum Thema habe die Verwaltung tatsächlich erstellt. In der aktiven Bewerbung der Patenschaften sei man aus den genannten Gründen noch zurückhaltend.
Ratsherr Engelke fragte nach, ob die von ihm erwähnten Leute aus Linden auch Beratungen zu Baumpatenschaften durchführen könnten.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette stellte klar, dass die Beratungen zu Dach- und Fassadenbegrünungen vom Büro des BUND Region Hannover in Linden übernommen würden. Dieses Thema stelle jedoch eine ganz andere Ausrichtung dar als das Thema Baumpatenschaften.

Ratsherr Wolf schlug vor, dass bspw. das Schulbiologiezentrum in Hannover entsprechende Kurse mit Beratungen für Baumpatenschaften übernehmen könne. Im Hinblick auf die Forderungen von Fridays oder Parents for Future stelle sich inzwischen nicht mehr die Frage, ob man mehr begrünen wolle oder nicht, es müsse definitiv mehr begrünt werden. Wenn möglich, müsse man mehr Platz dafür schaffen, um letztendlich den CO2-Gehalt in der Stadt verringern zu können. Man müsse dabei auch Bereiche wie Verbrennungsmotoren, Schottergärten und andere berücksichtigen. Daher hoffe er, dass man sich für eine gemeinsame Ausrufung zum Klimanotstand einigen könne.

Behandelt

4. A N T R Ä G E

4.1. Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zur Eindämmung der Klimakrise als Aufgabe von höchster Priorität
(Drucks. Nr. 1429/2019)

Auf Wunsch der SPD in die Fraktionen gezogen

4.2. Antrag der AfD-Fraktion zur Abschaffung „autofreier Sonntag“
(Drucks. Nr. 1091/2019)
Ratsherr Hirche stellte den Antrag vor.

Ratsherr Kreisz wies darauf hin, dass der Autofreie Sonntag nur alle zwei Jahre stattfinde und seinem Eindruck nach für viele Hannoveraner*innen eine sehr beliebte Gelegenheit dazu darstelle, die Stadt aus anderer Perspektive wahrzunehmen. Dementsprechend werde die Veranstaltung von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Er finde es vertretbar, die entstehenden Kosten mit der hohen Nachfrage an der Veranstaltung in Vergleich zu setzen, immerhin zähle man jedes Mal mehrere hunderttausend Besucher*innen. Der Antrag sei demnach nicht zielführend, weshalb seine Fraktion diesem nicht zustimmen werde. Er müsse zudem wieder daran erinnern, dass haushaltsrelevante Anträge zu den entsprechenden Haushaltssitzungen gestellt werden müssten.

Ratsherr Hirche wies darauf hin, dass viele Einwohner*innen verärgert über die hohen Kosten der Veranstaltung seien, die sich auf rund 200.000 Euro belaufen würden. In vielen Schulen würden die Toilettenanlagen nicht funktionieren, teilweise stünden dafür Container vor den Schulgebäuden. Seines Erachtens könne daher jede*r Besucher*in des Autofreien Sonntags Eintritt dafür bezahlen und die Veranstaltung damit finanzieren. Die Stadt müsse damit keine hohen Zuschüsse zahlen.

1 Stimmen dafür, 9 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen

4.3. Antrag der AfD-Fraktion zur Schaffung von 500 Kleingärten bis 2030
(Drucks. Nr. 1370/2019)
Ratsherr Hirche stellte den Antrag vor.

Ratsherr Bindert verwies auf das Kleingartenkonzept, welches innerhalb der nächsten Jahre die Schaffung von mehr als 500 neuen Kleingärten vorsehe, die unter anderem am Kronsberg entstehen sollten. Inhaltlich mache der Antrag aus seiner Sicht keinen Sinn.
Ratsherr Hirche entgegnete, dass man dennoch über den Antrag debattieren könne.

1 Stimmen dafür, 9 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen

4.4. Antrag der AfD-Fraktion zur besseren Ausleuchtung der Grünanlagen am Opernplatz
(Drucks. Nr. 1468/2019)
Ratsherr Hirche stellte den Antrag vor.

Ratsherr Engelke wies darauf hin, dass dieser Antrag damit arbeite, Angst zu schüren. Die Menschen, die den Opernplatz in den Abendstunden nutzten, würden somit regelrecht verteufelt. Er selbst sei erfreut, wenn gerade junge Menschen dort auf friedliche Weise zusammensäßen. Genau für solche Nutzungen seien öffentliche Plätze vorgesehen. Zudem sei der Platz auch nach diesen Nutzungen stets sehr sauber.
Am Opernplatz seien seines Erachtens weder eine angespannte Sicherheitslage, noch Drogenhandel oder Messerstechereien vorhanden, wie die AfD behaupte. Ihm sei keine Grundlage bekannt, die solche Vorfälle beweisen könne. Seiner eigenen Erfahrung nach könne man, bspw. bei Opernbesuchen, auch in den Abendstunden ganz normal und ohne Vorfälle den Platz überqueren. Auch seien bisher am dort stehenden Mahnmal nur in den seltensten Fällen Vorfälle aufgetreten.

Ratsherr Wolf legte dar, er habe sich die Beleuchtung des Opernplatzes angesehen und diese für völlig ausreichend empfunden. Er habe eine tragbare Gartenlampe mitgebracht, die er Ratsherrn Hirche gerne überreichen wolle, damit dieser in seinem Garten keine Angst mehr vor Überfällen und Ähnlichem haben müsse.

Ratsherr Oppelt erinnerte daran, dass sich mit dem Thema einer ausreichenden Beleuchtung in Gefährdungsräumen durchaus zahlreiche Menschen in der Stadt beschäftigen würden. Daher empfahl er, auf entsprechende Anträge mit Sachargumenten einzugehen, statt sie zu verharmlosen oder wegzureden.

Seine Fraktion halte diesen einzelnen Antrag nicht für zielführend, weil dieser sich auf nur einen einzigen Platz konzentriere. Damit stelle er übrigens einen klassischen Bezirksratsantrag dar. Dennoch würde sich die CDU-Faktion ein Gesamtkonzept zur Beleuchtung bestimmter Stellen in der Stadt wünschen.
Im Bereich des Opernplatzes gebe es zum Thema Sicherheit, vor allem in Bezug auf die Grünfläche, schon immer wieder einige Beschwerden aus der Bevölkerung. Diese müsse man ernst nehmen.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette griff die Darstellung von Ratsherrn Oppelt auf und erläuterte dazu, dass der Dezernent Herr von der Ohe sich intensiv mit den Stadtbezirksräten zum Thema Sicherheit ausgetauscht habe. Dazu seien aus den Stadtbezirken Vorschläge gemacht worden, an welchen Stellen eine Beleuchtung gewünscht werde, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Im Grünflächenbereich sei die Verwaltung bereits in der Umsetzung dazu, an entsprechenden Wegeverbindungen, die auch in den Bezirksratssitzungen genannt worden seien, sukzessive Beleuchtungen zu installieren. Insofern komme die Verwaltung genau dem nach, was von den Stadtbezirksräten gewünscht worden sei. Die gesamte Umsetzung beliefe sich auf einen Zeitrahmen von ca. 3 - 4 Jahren.

Ratsherr Hirche erklärte Ratsherrn Wolf, dass ihm keine Lampe geschenkt werden müsse. Er wäre mit einem Messer angegriffen worden und sei deswegen noch heute in medizinischer Behandlung, daher könne man sich die Lächerlichkeiten sparen. Die Tötungsdelikte in der Landeshauptstadt Hannover hätten sich ab 2015 um 100% erhöht, die Rauschgiftdelikte um 19% und die Sexualdelikte um 90%. Dies würde aus der Polizeistatistik hervorgehen. Hannover sei demnach keine sichere Stadt und er verstehe nicht, warum dies schöngeredet werden müsse.

Ratsherr Böning bestätigte, dass bereits viel Richtiges gesagt worden sei und Ratsherr Oppelt ihm einiges an Argumenten vorweggenommen habe. So, wie die AfD die Situation auf dem Opernplatz in ihrem Antrag darstelle, sehe er dies nicht, jedoch habe Ratsherr Engelke wiederum die Situation des Platzes zu sehr verharmlost. Dort gebe es hin und wieder durchaus einige problematische Leute. Er glaube jedoch nicht, dass sich diese Problematik mit noch mehr Beleuchtung auflösen ließe, sondern eher durch verstärkte Polizei- und Ordnungskontrollen vor Ort.

Ratsherr Kreisz wandte ein, dass man beim Thema Beleuchtung auch immer das Thema Insektenschutz beachten müsse, gerade für einen Umweltausschuss sei dies wichtig. Viele Insekten würden nämlich durch zu starke, nächtliche Beleuchtungen, die man auch „Lichtverschmutzung“ nenne, beeinträchtigt und letztendlich sogar verenden. Da mittlerweile ein großes Insektensterben stattfinde, könne man nicht alle Ecken der Stadt ausleuchten, weil hier und da ein subjektives Unsicherheitsgefühl bestehe.
Die Täter*innen, die Gewaltdelikte ausführen oder Drogen verkaufen wollten, würden sich höchstwahrscheinlich nicht durch mehr Licht abgeschreckt fühlen. Mehr Licht werde höchstens die subjektiven Sicherheitsgefühle stärken, jedoch objektiv die Problematik nicht lösen.
Er finde es interessant, dass gerade die AfD hier eine Polizeistatistik zitiere, welche sie doch für gewöhnlich anzweifele. Unabhängig von dem persönlichen Messer-Angriff auf Ratsherrn Hirche, welchen er persönlich für bedauerlich halte, werde man solche Taten durch mehr Licht leider nicht verhindern können.

Ratsherr Wolf kritisierte, dass Ratsherr Hirche keine korrekten Zahlen bzw. wahrheitsgemäßen Angaben aus der Polizeistatistik genannt habe. Er selbst bekomme - als Mitglied des Kommunalen Präventionsrates - die Statistiken monatlich und jährlich zugesandt. Erst am vergangenen Tag habe er sich noch die Statistik aus dem Jahr 2018 angeschaut. Seit 15 Jahren gingen demnach sämtliche Strafdelikte innerhalb der Stadt kontinuierlich zurück.
Im Rahmen von Sexualdelikten gebe es aktuell eine veränderte Gesetzeslage, die es den Opfern solcher Delikte einfacher mache, diese erfolgreich anzuzeigen.
Auch würden gemäß dieser Änderung inzwischen Straftaten als Sexualdelikte gezählt, die früher nicht als solche gegolten hätten. Dadurch seien diese Straftaten laut Statistiken auf dem Papier entsprechend gestiegen, während sich die tatsächlichen Zahlen kaum geändert haben dürften.
Er sei der Meinung, dass die AfD einige Zahlen falsch dargestellt oder falsche Zahlen benutzt habe, um dadurch Angst und Unruhe zu verbreiten.

Ratsherr Hirche erwiderte, dass es sich um korrekte Zahlen handele und diese auch für jedermann abrufbar wären. Er finde, Respekt gegenüber Frauen müsse daherkommen, dass man sich entsprechend verhalte.

1 Stimmen dafür, 8 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen

4.5. Anhörung gem. § 35 der GO des Rates der Stadt Hannover zum Thema: Stadtgrün 2030 - Ein Freiraumentwicklungskonzept für Hannover
(Drucks. Nr. 1874/2019)

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette gab den Hinweis, dass die entsprechende Anhörung voraussichtlich im November durchgeführt werde, da im September bereits für eine andere Anhörung zum Thema "Forderungen von „Fridays for Future“ für den Klimaschutz" eingeladen worden sei. Im Oktober finde aufgrund der Ferienlage keine Sitzung statt.
Einstimmig

5. F L Ä C H E N N U T Z U N G S P L A N A N G E L E G E N H E I T E N

6. B E B A U U N G S P L A N A N G E L E G E N H E I T E N

6.1. Bebauungsplan im vereinfachten Verfahren Nr. 22, 2. Änderung - Schmiedestraße Nord,
Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 0779/2019 mit 3 Anlagen)

Zu diesem Punkt ist eingeladen:


Bezirksbürgermeisterin Kupsch, Stadtbezirksrat 01 (Mitte)
Einstimmig







7. B E R I C H T D E R D E Z E R N E N T I N

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette berichtete, welche Sachverständigen zur geplanten Anhörung am 16.09.2019 bereits ihre Zusagen erteilt hätten:
1. Frau Hannah Springer (Ortsgruppe Fridays for Future)
2. Herr Dennis Hansmann (Ortsgruppe Students for Future)
3. Frau Frauke Stockhorst (Ortsgruppe Parents for Future)
4. Herr Prof. Dr. Gunther Seckmeyer (Scientists for Future - Leibniz Universität Hannover, Inst. f. Meteorologie u. Klimatologie)
5. Herr Dipl.-Ing. Michael Limburg (Vizepräsident EIKE e. V. - Europ. Inst. f. Klima u. Energie)
6. Frau Dr. Susanna Zapreva-Hennerbichler (Vorstandsvorsitzende
der enercity AG)
7. Herr Prof. Dr.-Ing. Richard Hanke-Rauschenbach (Leibniz Universität Hannover, Fakultät f. Elektrotechnik u. Informatik)
8. Frau Regina Oelfke (Geschäftsführerin der regiobus Hannover GmbH)
9. Frau Elke Maria van Zadel (Geschäftsführerin der regiobus Hannover GmbH)
10. Herr Ulf-Birger Franz (Regionsrat der Region Hannover, Dezernat f. Wirtschaft, Verkehr u. Bildung)
11. Herr Matthias Wantia (Suedlink / TenneT)
12. Herr Dr. Volkhardt Klöppner (Vorstandsvorsitzender der ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG)
Sie schlug vor, die Anhörung um 13:00 Uhr beginnen zu lassen und im Anschluss (voraussichtlich ab 15:30 Uhr) mit der regulären Sitzung des Ausschusses fortzufahren. Einen separaten Termin für die Anhörung zu finden, sei leider nicht möglich, da alle Wochentage stets durch andere Ausschuss- oder Fraktionssitzungen belegt seien und es dadurch immer zu Verhinderungen bei der Teilnahme von einzelnen Ausschussmitgliedern kommen würde.

Des Weiteren berichtete sie aus der Geschäftsordnungskommission (GOK), dass Ratsherr Wolf darum gebeten hätte, die Anfangszeiten des Ausschusses für Umweltschutz und Grünflächen (AUG) sowie des Gleichstellungsausschusses vorzuverlegen. Dies würde jedoch auch das entsprechende Vorziehen vom Betriebsausschuss der Stadtentwässerung nach sich ziehen, der dann jeweils entsprechend um ca. 12.30 Uhr mittags beginnen müsse. In der GOK sei beschlossen worden, dass der AUG dies diskutieren solle.

Ratsherr Engelke gab zu bedenken, dass die Ratsmitglieder dieses Amt ehrenamtlich ausüben würden und die meisten Ratsleute noch weitere berufliche Verpflichtungen hätten. Er würde daher dringend empfehlen, die Zeiten der Ausschüsse nicht noch weiter nach vorne zu ziehen.

Ratsherr Wolf erklärte, dass es hauptsächlich darum ginge, dass einige Mitglieder des AUG anschließend ab 16:00 Uhr am Gleichstellungsausschuss teilnehmen müssten. Dies könne nicht immer gewährleistet werden, wenn im AUG wichtige Abstimmungen anstünden und die Sitzung entsprechend lange dauern würde. Die Ratsleute hätten ein Recht darauf, die Ausschüsse zu besuchen, denen sie zugeteilt seien. Dementsprechend müsse eine Lösung gefunden werden. Er könne es daher auch begrüßen, wenn man den Gleichstellungsausschuss einfach um eine halbe Stunde nach hinten verlegen würde. Es gehe ihm lediglich darum, dass alle Mitglieder an beiden Ausschüssen teilnehmen könnten.

Ratsfrau Keller bestätigte, dass eine Vorverlegung der Ausschüsse für Berufstätige wie sie nicht zu leisten sei. Sie spreche sich daher dagegen aus.

Ratsherr Oppelt schloss sich der Aussage von Ratsherrn Engelke und Ratsfrau Keller an. Der AUG tage bereits regulär 2 Stunden. Es müsse möglich sein, die Sitzungen innerhalb dieses Zeitraums abschließen zu können. Dementsprechend müssten sich die Mitglieder in ihren Redebeiträgen disziplinieren, nicht jeder Tagesordnungspunkt müsse stundenlang diskutiert werden. Er erinnerte daran, dass es den Ratsmitgliedern meist möglich sei, sich von Mitgliedern ihrer Ratsfraktionen in anderen Ausschusssitzungen vertreten zu lassen.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette machte auf die neue Ausgabe der Broschüre „KlimaInfos“ der Klimaschutzagentur Region Hannover aufmerksam, diese liege zum Mitnehmen aus.
Sie übergab dann das Wort an Frau Grundmann vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, die zum Sachstand der radiologischen Untersuchungen berichten wolle.
Frau Grundmann berichtete, dass die LHH seit Anfang 2018 radiologische Voruntersuchungen auf mehreren stadteigenen Flächen durchführen ließe, die sich im ehemaligen Besitz der Familie De Haen befunden hätten. Für diese Flächen könne nicht ausgeschlossen werden, dass möglicherweise betriebliche Abfälle der ehemaligen Chemiefabrik in der List dorthin verbracht worden seien.
Insgesamt seien ca. 450 Kleingärten betroffen. Die Untersuchungen würden gestaffelt in drei Abschnitten erfolgen.
Im ersten Abschnitt habe man 120 Kleingärten auf drei Flächen untersucht. Die fachgutachterliche Bewertung für eine dieser drei Flächen des 1. Abschnittes sei noch in Bearbeitung (Kolonien „Gut Grün“ und „Zur guten Hoffnung“ am Lister Damm). Da hier vereinzelt Auffälligkeiten festgestellt worden seien, wären umfangreichere Untersuchungen und weitere Sachverhaltsermittlungen erforderlich gewesen. Eine abschließende, fachgutachterliche Bewertung stünde noch aus.

Mit dem Bezirksverband der Kleingärtner in Hannover habe die Verwaltung abgestimmt, dass man die vorsorglichen, radiologischen Messungen auf den Flächen des 2. Untersuchungsabschnittes trotzdem zeitnah beginnen könne.
Betroffen seien diesmal ca. 300 Kleingärten aus drei Kleingartenkolonien („Fortuna“, „Buchholz“ und „Neue Hoffnung“) im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide sowie zwei Sportvereine („TSV Schwarz Weiss“ und „TSV Fortuna Sachsenross Hannover von 1891“).
Sowohl die Pächter*innen als auch die Vorstände der beiden Sportvereine hätten Informationsschreiben über die geplanten Untersuchungen erhalten. Der Beginn der Messungen sei für die zweite Septemberwoche geplant und werde voraussichtlich bis Februar 2020 dauern. Wie auch im ersten Abschnitt, würden diese Messungen mit einem tragbaren Messgerät erfolgen, mit dem die Strahlung (die sog. Ortsdosisleistung) in einem 2 x 2 Meter-Raster einen Meter über der Geländeoberfläche gemessen werde. Zudem werde in den Gartenlauben die Raumluft überprüft.

Ratsherr Engelke bat um eine kurze Erläuterung dazu, auf welche Art und Weise die entsprechenden Untersuchungen durchgeführt würden und ob man hierfür eine Art Geigerzähler benutze.

Frau Grundmann erklärte dazu, dass die Untersuchungen von Gutachter*innen mit Hilfe eines tragbaren Messgerätes durchgeführt würden. Dazu gehe man eine Fläche im 2 x 2 Meter-Raster ab. Alle 200 Meter werde ein Messpunkt in einem Meter Höhe gesetzt und gespeichert. Nur bei Auffälligkeiten würden dann auch entsprechende Bodenuntersuchungen veranlasst.

Berichtet
8. M I T T E I L U N G E N U N D A N F R A G E N

Herr Dirscherl kritisierte, dass die Unterlagen bzw. Anträge zur heutigen Sitzung erst am selbigen Tag gegen Mittag mit der Post bei ihm eingetroffen wären. Dies sei nicht das erste Mal. Seiner Kenntnis nach sei das auch bei anderen Ausschussmitgliedern der Fall gewesen. Die Anträge müssten mindestens am Freitag vor der Sitzung zugehen.
Weiterhin sprach er Baumfällungen am Alten Forsthaus an. Dort hätten private Gutachter*innen die Fällgenehmigungen unterschrieben. Die Stadt hätte sich geweigert, die Begründungen dafür herauszugeben. Das Rechtsamt der Stadt habe dazu geschrieben, das bei privaten Gutachter*innen keine Auskunft zu erteilen sei. Die Stadt habe dann offensichtlich gemerkt, dass etwas nicht stimme, und hätte die Baumfäll- Maßnahmen gestoppt. Es sei ein Verfahren eingeleitet worden gegen diejenigen, die die Fällungen durchgeführt hätten.
Er fragte, ob dies nun ein Fall für den Staatsanwalt sei. Die Stadt habe hier Genehmigungen, die Hoheitsakte darstellen würden, privat durchführen lassen. Fraglich sei, ob dies hätte genehmigt werden dürfen.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette erläuterte dazu, dass es einen Ratsbeschluss dazu gebe, dass eine Fällgenehmigung ohne weitere Prüfung seitens der Verwaltung genehmigt werden müsse, wenn die/der Antragsteller*in per Gutachten eines privat beauftragten Fachgutachters nachweisen könne, dass der Baum aus Sicherheitsgründen gefällt werden müsse.
Herr Dirscherl war der Meinung, dass in solchen Fällen ein entsprechendes Gutachten noch von der Stadt unterschrieben werden müsse. Er verlangte, dass dies geprüft werden solle, da das bisherige Vorgehen haarsträubend sei. Private Gutachter*innen seien daran interessiert, Geld zu verdienen. Daher würden durch deren Gutachten mehr Baumfällungen vorgeschlagen und von der Stadt hingenommen, als es nötig wäre. Das Ganze sei ein hoch konjunktur- und korruptionsanfälliges Geschäft. Dies habe er der Verwaltung bereits vor ca. 6 Wochen per Schreiben mitgeteilt.

Ratsherr Engelke erläuterte zu dem erwähnten Ratsbeschluss, dass dieser allen Einwohner*innen ermögliche, private Gutachter*innen heranzuziehen, statt entsprechend von der Verwaltung beauftragte zugeteilt zu bekommen. Die Aussage von Herrn Dirscherl verstehe er als die pauschalierende Behauptung, dass alle privaten Gutachter*innen korrupt seien. Seiner Erfahrung nach seien in Hannover jedoch sehr renommierte Gutachterbüros ansässig, daher müsse er die Aussage Herrn Dirscherls zurückweisen.
Herr Dirscherl gab an, er habe keinen einzelnen Gutachterbüros beschuldigt. Er sehe die Gefahr vor allem bei Folgeaufträgen. Seiner Meinung nach dürfe ein privates Gutachterbüro keine öffentlichen Genehmigungen erteilen und im Namen der Stadt unterschreiben. Diese Vorgänge solle man sauber prüfen.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette stellte klar, dass nicht die/der private Gutachter*in die Fällgenehmigung erteile, sondern dass die Verwaltung auf der Grundlage des Gutachtens eines anerkannten Gutachterbüros einen privaten Antrag auf Fällgenehmigung genehmige, ohne den Fall noch weiter zu prüfen.

Herr Dirscherl behauptete, dies sei im Fall der Fällungen am Forsthaus nicht geschehen. Hier sei keine Genehmigung der Stadt erfolgt.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette gab an, dass die Verwaltung dies nachprüfen werde.

II. N I C H T Ö F F E N T L I C H E R T E I L

Die Ausschussvorsitzende Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian beendete die Sitzung um 15:50 Uhr.



Tegtmeyer-Dette Otte/ Bach
Erste Stadträtin Für das Protokoll