Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Das Projekt Hannover City 2020+ richtet sich gleichermaßen an alle Bevölkerungsgruppen.
Über die für die Umsetzung des Innenstadtkonzeptes erforderlichen Haushaltsmittel können zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Aussagen gemacht werden. Viele der Projekte sollen auf öffentlichen Flächen realisiert werden. Die Kosten der Maßnahmen werden in den gesonderten Drucksachen dargestellt und unterliegen dem Finanzierungsvorbehalt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass den Investitionskosten anteilig Einnahmen aus der Veräußerung von Grundstücken gegenüberstehen.
Zehn Jahre nach Abschluss der Expo 2000 stellt sich die Landeshauptstadt mit dem Prozess Hannover City 2020+ den Herausforderungen und Fragen an die Zukunft der Innenstadtentwicklung der nächsten 10 - 15 Jahre. Dabei sind globale und nationale sowie lokale Rahmenbedingungen gleichsam zu beachten. Die Globalisierung der Wirtschaft, die Klimaveränderungen, der demographische und soziale Wandel, aber auch die Finanzlage öffentlicher und privater Haushalte verlangen von den großen Städten national und europaweit, dass sie sich neue Ziele, Handlungsfelder und Steuerungsinstrumente für die Stadtentwicklung erschließen. Die Städte stehen im Wettbewerb um Einwohner und Unternehmen; mit besonderen Qualitäten und Angeboten versuchen sie in diesem zu bestehen. Die Innenstädte spielen dabei eine besondere Rolle: sie liefern die Bilder für die Städte, sie zeigen ihre Offenheit, ihren Zusammenhalt, ihre Prosperität, ihre Identität und ihr (multi-)kulturelles Leben.
Der Rat der Landeshauptstadt Hannover hatte daher im Jahr 2006 die Verwaltung beauftragt, in der bis 2011 laufenden Ratsperiode einen Ideenwettbewerb zur Zukunft der hannoverschen Innenstadt durchzuführen. Unter der zentralen Fragestellung, ob die bestehenden Zielvorstellungen über die zukünftige Rolle, Funktion und Gestaltung der Innenstadt den zukünftigen Anforderungen gerecht werden, sollte die Verwaltung einen interdisziplinären, öffentlich geführten Informations- und Diskussionsprozess über die Zukunft der Innenstadt und einen internationalen Wettbewerb für die Innenstadt durchführen. Die folgenden Aspekte sollten dabei im Vorgrund stehen: Die sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Innenstadt, die Funktionen und Teilbereiche der Innenstadtquartiere, die Gestaltung der Innenstadt und Probleme als Chancen zu begreifen. Im Ergebnis sollten zukünftige Anforderungen an die hannoversche Innenstadt in Bezug auf Funktionen und Nutzungen sowie Städtebau und Architektur definiert werden.
Der Informations- und Planungsprozess Hannover City 2020+ begann Ende 2007 (zur konkreten Ausgestaltung siehe Informationsdrucksache 1893/ 2009) und wird Ende 2010 abgeschlossen. Der zweiphasige städtebauliche und freiraumplanerische Ideenwettbewerb wurde im Juni 2010 entschieden. Seine Ergebnisse zu den Interventionsorten Klagesmarkt , Köbelinger Markt, Marstall und Leibnizufer / Hohes Ufer wurden in das vorliegende Innenstadtkonzept eingearbeitet. Die einzelnen Phasen des Prozesses sind bisher in den drei Dokumentationsbänden „Die Vorträge“, „Die Entwicklung der Stadt“ und „Der Wettbewerb“ zusammengestellt worden. Der letzte Dokumentationsband soll auf der Grundlage des dieser Beschlussdrucksache anliegenden Konzeptpapiers unter dem Titel „Das Konzept“ herausgegeben werden.
Die in dem Innenstadtkonzept Hannover City 2020+ vorgeschlagenen Maßnahmen zeigen Chancen auf, zentrale Bereiche der Innenstadt räumlich und funktional dahingehend weiterzuentwickeln, dass die einzelnen Quartiere gestärkt werden und das Bild der Innenstadt geschärft wird. Das Konzept zeigt Potenziale hinsichtlich einer räumlichen und gestalterischen Neuorientierung der City und zugleich hinsichtlich einer baulichen und funktionalen Weiterentwicklung auf, die in Verbindung mit Maßnahmen auf gesamtstädtischer Ebene realistische Möglichkeiten bieten, Hannover in der Konkurrenz zu anderen Standorten deutlich zu stärken.
Auf der Grundlage der Ergebnisse des gesamten, transparent geführten Planungsprozesses unter Einbindung der drei Mentoren, profilierter Akteure der Innenstadt und der Öffentlichkeit werden in dem Innenstadtkonzept Lösungsansätze definiert, die den zukünftigen Anforderungen an die hannoversche Innenstadt gerecht werden.
Hannover City 2020+ wurde 2009 als Pilotprojekt in das Programm „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) / Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in dem Handlungsfeld „Städte besser gestalten – Baukultur“ aufgenommen. Mit den geförderten Pilotprojekten sollen innovative und beispielhafte Handlungs- und Lösungsansätze für die Stadt der Zukunft in der Bundesrepublik unterstützt werden.
Das Innenstadtkonzept soll die Grundlage der städtebaulichen Planungen in der Innenstadt für die nächsten 10 – 15 Jahre darstellen. Gegenwärtig erarbeitet die Verwaltung gemäß dem Änderungsantrag vom 11.11.2009 zur Drucksache 1528/2009 – Haushaltssatzung 2010 - (*) ein Konzept, wie das Innenstadtkonzept schrittweise ab 2011 umgesetzt werden könnte. Dieses Konzept wird den politischen Gremien in einer gesonderten Drucksache vorgelegt werden.