Änderungsantrag zum Haushalt Nr. H-0253/2023:
Teilhaushalt: 57 Senioren
Produkt: 31510 - Seniorenarbeit

Inhalt der Drucksache:

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Teilhaushalt: 57 Senioren
Produkt: 31510 - Seniorenarbeit

NEU: Maßnahmen zur Quartierszentrenbildung, auch in Alten- und Pflegeeinrichtungen, und insbesondere für Menschen in schwierigen Lebenslagen Antrag zu beschließen:

folgende Ansatzveränderung in 2023 vorzunehmen:

Der Aufwand in Höhe von 7.341.000 Euro
wird um 60.000 Euro
auf insgesamt 7.401.000 Euro erhöht.

folgende Ansatzveränderung in 2024 vorzunehmen:

Der Aufwand in Höhe von 7.264.000 Euro
wird um 60.000 Euro
auf insgesamt 7.324.000 Euro erhöht.


Die Verwaltung wird zudem aufgefordert darzulegen, welche Maßnahmen zur Umsetzung des Konzepts der Quartierszentrenbildung erforderlich sind, um die Senior*innenarbeit neu auszurichten. Sowohl stationäre Pflegeeinrichtungen als auch viele andere Orte im Quartier wie Mieter*innentreffs oder Sozialstationen der Wohlfahrts- und Sozialverbände können zu Quartierszentren ausgebaut werden. Dort können Bausteine wie Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflegeangebote ergänzt werden, aber auch Mittagstisch-, Begegnungs- und Beratungsangebote bis hin zu niedrigschwelligen Unterstützungsleistungen wie Fahrdiensten oder Einkaufshilfen sowie zugehenden Diensten. Dies ist insbesondere auch mit Blick auf ältere Menschen in schwierigen Lebenslagen wie einer dementiellen Veränderung zu betrachten.

Begründung:

Ziel ist es, den älteren Menschen in Hannover ein Leben in Würde und Selbstbestimmtheit zu erhalten, insbesondere der vulnerablen Gruppe derjenigen, die Unterstützungs- und Pflegebedarfe haben, die arm sind, die zu vereinsamen drohen oder die von einer dementiellen Veränderung betroffen sind.
Mit dem Auf- und Ausbau von Quartierszentren (DS 2270/2022) kann es trotz der steigenden Zahl älterer Menschen, der sinkenden Zahl an Heimplätzen und des Arbeitskräftemangels insbesondere in der Pflege und Hauswirtschaft gelingen, ein Leben in Würde und Selbstbestimmtheit zu ermöglichen. Dort, wo die Menschen zu Hause sind, im Quartier, sollen die soziale Infrastrukturen auf- und ausgebaut werden. So kann ein Verbleib in der Häuslichkeit gesichert werden, auch wenn Unterstützungs- und Pflegebedarf gegeben ist. Daher muss nun geprüft werden, welche Mittel notwendig sind, um das selbstbestimmte Leben in der Häuslichkeit zu sichern und Unterstützungsangebote zu schaffen.
Auch die Vorbeugung von Einsamkeit ist ein wichtiges gesellschaftliches Thema, welches zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dafür sind die Öffnung der Einrichtungen in das Quartier und der entsprechende Ausbau zu modernen Begegnungszentren von zentraler Bedeutung.
Gerade für ältere Menschen, die von einer Demenzerkrankung betroffen sind oder die keine Angehörigen mehr haben, ist es schwer, sich selbst Hilfe zu holen oder allein Auswege aus ihrer Situation zu finden. Immer mehr Menschen erkranken an Demenz. Dies stellt die Betroffenen selbst, aber auch ihre Angehörigen, vor große Herausforderungen. Der Alltag ändert sich und es müssen Entscheidungen zum Umgang mit der Krankheit getroffen werden. Die Betroffenen müssen lernen mit der Situation umzugehen. Viele pflegende Angehörige sind überlastet und suchen nach Unterstützung und Beratung. Quartierszentren mit ihren zugehenden (Besuchs-) Diensten, Beratungs- und Begleitangeboten in unmittelbarer Nähe zu den älteren Menschen sind zur Unterstützung unabdingbar.
Hinzukommt, dass mit dem Auf- und Ausbau sozialer Infrastruktur rund um die Quartierszentren auch stärker präventive und gesundheitsfördernde Angebote vorgehalten werden können, die wiederum helfen, Pflegebedürftigkeit bei vielen Menschen zu verhindern als auch zeitlich hinauszuzögern.