Drucksache Nr. 2791/2021:
Schenkung der Sammlung des Museums für Energiegeschichte(n)

Inhalt der Drucksache:

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2791/2021
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Schenkung der Sammlung des Museums für Energiegeschichte(n)

Antrag,

der Übernahme der Sammlung des Museums für Energiegeschichte(n)
als Schenkung in das Eigentum der Landeshauptstadt Hannover zuzustimmen

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Sammlungen, Ausstellungen und Programme der städtischen Museen richten sich gleichermaßen an Frauen, Männer und Transidenten.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages

Die Energieversorgerin Avacon Netz GmbH hat entschieden, den Betrieb des seit 1987 bestehenden Museums für Energiegeschichte(n) (MEG) einzustellen und die Museumsräume in der Humboldtstr. 32 aufzugeben. Sie hat der Landeshauptstadt Hannover angeboten, ihr die MEG-Sammlung dauerhaft zu überlassen.

1. Bedeutung der Sammlung für die regionale Kultur- und Wirtschaftsgeschichte

- Der Objektbestand des MEG illustriert wichtige der zurückliegenden Entwicklungen und repräsentiert die Identität Hannovers als industrielles Zentrum des 19. und 20. Jahrhunderts. Viele der Objekte zeugen vom innovativen Potenzial hannoverscher Firmen und Technikerpersönlichkeiten (Entwicklung von PAL-Fernsehen, Schallplatte, Musikkassette, CD). Sie ist deshalb stadt- und regionalgeschichtlich von hoher Bedeutung.

- Mit der Schließung des Museums wird die Geschichte der Elektrizitätsanwendung und der Stromversorgung in unserer Region nicht mehr dargestellt und vermittelt. Dies ist ein herber Verlust für die Geschichtskultur Hannovers.

- Das Historische Museum Hannover verfügte stets über gute Arbeitsbeziehungen zum MEG. Daher wurde auf ein aktives Sammeln im Bereich der Elektrizitäts- und Energiegeschichte verzichtet, denn das Ausleihen von Teilen der MEG-Sammlung war jederzeit möglich. Die Übernahme der bei Besucher*innen wie beim Fachpublikum gleichermaßen geschätzten Spezialsammlung stellt daher nicht allein eine Erweiterung des städtischen Sammlungsbestandes dar, sondern verhindert zugleich den Verlust.

- Für die Entwicklung künftiger Sonder- und Dauerausstellungen in den Museen für Kulturgeschichte sind Exponate aus dem MEG-Bestand insbesondere von Bedeutung, weil zum einen Aspekte des europäischen Industrie-Designs (Museum August Kestner) betont und zum anderen die sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung der Elektrizitäts- und Industrieentwicklung (Historisches Museum) veranschaulicht werden kann.

- Die Museen für Kulturgeschichte beabsichtigen, künftige (Sonder-)Ausstellungen zu Themen von Technik und Elektrizität dezidiert gendergerecht und erlebnisorientiert auszurichten, so dass junge Menschen aller Geschlechter gleichermaßen für MINT-Themen interessiert und begeistert werden.
- Überdies sollen die Objekte der MEG-Sammlung im Rahmen des üblichen Leihverkehrs auch anderen Museen zur Verfügung gestellt werden.
2. Übertragung der MEG-Sammlung an die Landeshauptstadt Hannover

- Die Avacon Netz GmbH wird der Landeshauptstadt Hannover die MEG-Sammlung im Rahmen einer Schenkung überlassen. Die Übereignung wird erfolgen, sobald das künftige Sammlungszentrum Vahrenwald zur Verfügung steht.

- Überdies trägt die Avacon Netz GmbH die Transportkosten vom jetzigen Verwahrort der MEG-Sammlung zum künftigen Sammlungszentrum Vahrenwald.


3. Zeitlicher Rahmen

- Die Museen für Kulturgeschichte können die MEG-Sammlung übernehmen, sobald geeignete Räume im künftigen Sammlungszentrum Vahrenwald zur Verfügung stehen. Dies wird voraussichtlich Mitte 2024 der Fall sein.

- Die im Sammlungszentrum Vahrenwald geplanten Magazinkapazitäten reichen zur Aufnahme der MEG-Sammlung aus.

- Die vollständige Inventarisierung, Erforschung und Wertbestimmung des übernommenen Sammlungsbestandes kann mit vorhandenem Personal sukzessive und nach entsprechender Priorisierung erfolgen

41.3 
Hannover / 16.12.2021