Die Landeshauptstadt Hannover beteiligt sich befristet auf fünf Jahre anteilig an der Finanzierung einer Leibniz-Stiftungsprofessur an der Leibniz Universität Hannover.

Die Leibniz-Stiftungsprofessur soll einen herausgehobenen Beitrag zur Dokumentation der besonderen Verbundenheit der Landeshauptstadt Hannover als Standort von Forschung und Lehre mit dem Leben und Werk von Gottfried Wilhelm Leibniz leisten.

Die Ausschreibung zur Leibniz-Stiftungsprofessur richtet sich gleichermaßen an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der interdisziplinäre Forschungsansatz der Stiftungsprofessur wird sich auch auf Gender-Fragen erstrecken.

Die Leibniz-Stiftungsprofessur wird mit einem jährlichen Budget von 400.000 € ausgestattet.

Die Einrichtung der Leibniz-Stiftungsprofessur ist auf fünf Jahre befristet.

Von diesen 400.000 € wird die Landeshauptstadt Hannover für den Zeitraum 2009-2013 jährlich 100.000 € (Haushaltsstelle: 0240.000-601000) zur Verfügung stellen. Dabei handelt es sich um umgeschichtete Finanzmittel, die bisher für die Stiftungsprofessur „Software Engineering“(Unterstützung läuft Ende 2008 aus) aufgewendet worden sind.

An der Finanzierung der Leibniz-Stiftungsprofessur wird sich der Unternehmer Carsten Maschmeyer mit einem Betrag von 200.000 € p. a. beteiligen. Der verbleibende Finanzierungsanteil von 100.000 € sollen vom Land Niedersachsen oder von der Leibniz Universität getragen werden.

Die Landeshauptstadt Hannover zählt zu den herausragenden Wissenschaftstandorten in Deutschland. Für die Sicherung und den Ausbau dieser Position ist eine aktive städtische Wissenschaftspolitik erforderlich. Vor diesem Hintergrund engagiert sich die Landeshauptstadt bei der Förderung einer engeren Zusammenarbeit von Hochschulen, den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Einrichtungen und weiteren wichtigen Akteuren des Wissenschaftsstandortes. Dieses erfolgt im Schwerpunkt über die von der Landeshauptstadt koordinierten Aktivitäten der Initiative Wissenschaft Hannover.

In der Initiative Wissenschaft Hannover engagieren sich neben den sieben Hochschulen, die VolkswagenStiftung, das Studentenwerk, wissenschaftliche Einrichtungen – wie das GEOZENTRUM, das Fraunhofer Institut für Toxikologie und experimentelle Medizin, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung sowie die Landeshauptstadt Hannover.

In diesem Kontext ist die Initiative der Leibniz Universität für die Schaffung einer interdisziplinären Leibniz-Stiftungsprofessur ein weiteres Element, um die Zusammenarbeit von Stadt und Wissenschaft zu unterstreichen und die enge Verbundenheit Hannovers mit dem Leben und Werk von Gottfried Wilhelm Leibniz zum Ausdruck zu bringen. Aus diesem Grund wird sich ein Teil der Lehrveranstaltungen dieser Stiftungsprofessur ausdrücklich an die interessierte Öffentlichkeit in Stadt und Region richten, z.B. durch populärwissenschaftliche Vorlesungen im Rathaus, Organisation einer Ringvorlesung u. a.

Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) war ein deutscher Philosoph und Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker, Bibliothekar und Doktor des weltlichen und des Kirchenrechts. Er gilt als der universale Geist seiner Zeit und war einer der bedeutendsten Philosophen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts.

Er wuchs in die Zeit der Aufklärung hinein und wird oft als letzter Universalgelehrter bezeichnet. Seine Entdeckungen in den Naturwissenschaften und seine philosophischen und historischen Schriften werden bis heute von Gelehrten aller Welt zu Rate gezogen. Er repräsentierte als letzter großer Denker die vor dem 18. Jahrhundert praktizierte Wissenschaft der vielfältigen Verknüpfung und des Analysierens der Zusammenhänge

Seit 2006 trägt die Universität den Namen „Leibniz Universität Hannover“ und der Briefwechsel von Gottfried Wilhelm Leibniz mit zahlreichen wissenschaftlichen Zeitgenossen im Bestand der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek ist seit 2007 UNESCO-Weltdokumentenerbe.

Die Professur wird von einer Berufungskommission, in der die Landeshauptstadt vertreten ist, befristet besetzt. Die verschiedenen Lehrstuhlinhaber/innen sollen aus unterschiedlichen Fachrichtungen kommen und zu einer Annäherung von Geisteswissenschaften und Natur- und Ingenieurwissenschaften beitragen. Die Zusammenarbeit von Hochschule und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen soll gefördert werden.

Die jährlichen Kosten von 400.000 € sind vorgesehen für Personalkosten der Professur, einer halben Sekretariatsstelle, einer Stelle für eine(n) Wissenschaftliche(n) Mitarbeiter(in) sowie für die Sachkosten.