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Die Initiative Urbane Logistik Hannover und deren Innovations- und Entwicklungsansätze wirken sich in gleichwertiger Weise auf die Belange von Männern und Frauen bzw. auf alle geschlechtlichen Gruppen aus.
Bezüglich der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen wird auf Ziffer 4 der Begründung zu diesem Antrag verwiesen.
1. Ausgangssituation
Die 2017 gegründete Initiative Urbane Logistik Hannover wird bundesweit als kompetente Ansprechpartnerin für Kommunen, Verbände, Wirtschaft und Wissenschaft angenommen. Das kooperative Zusammenspiel aus Kommune, Wissenschaft und Wirtschaft ist deutschlandweit vorbildhaft. Mit den gewählten Ansätzen, Konzepten und Anwendungen zur Innovation der urbanen Logistik nimmt die Initiative Urbane Logistik Hannover eine Vorreiterrolle ein. Im Zusammenspiel der Aktivitäten der Partner*innen leisten Sie einen Beitrag zur zukunftsfähigen Stadt. Neben dem erfolgreichen Forschungsprojekt USEfUL (DS 0404/2017) sind auch weitere Förderprojekte aus dem Konsortium angestoßen worden (USEfUL-XT und 5GAPS). Die kooperative Erprobung von nachhaltigen Logistikkonzepten im Realbetrieb ist mit dem Pilotprojekt Linden-Nord vollzogen. Das Ziel des Vorhabens ist die Erprobung einer weitestgehend lokal emissionsfreien Paketbelieferung und effizienten Flächennutzung für einen gesamten Stadtteil. Hierfür sind im ersten Schritt 21 Logistikpunkte in Linden-Nord eingerichtet worden. Aufgrund der Logistikpunkte können die Kurier- Paket- und Express-Dienstleister innovative Zustellkonzepte erproben. Ein weiteres Ziel ist die bedarfsgerechte Prüfung von weiteren Logistikpunkten in anderen Stadtteilen, um eine effiziente Flächennutzung des öffentlichen Raums zu gewährleisten.
Zudem wird eine neue Arbeitsstruktur der Initiative Urbane Logistik Hannover erarbeitet. Der Fokus liegt neben der projektorientierten Neuordnung und der Einführung eines Project Management Office auf die Identifizierung weiterer kompetenter Partner*innen aus der Region Hannover.
2. Forschungsprojekt USEfUL (Untersuchungs- Simulations- und Evaluations-Tool für Urbane Logistik) (siehe Anhang 1)
Die Initiative Urbane Logistik Hannover initiierte 2017 das Forschungsprojekt USEfUL.
Am 31.12.2020 endet dieses Grundlagenforschungsprojekt. Neben dem Aufbau von wissenschaftlichen Erkenntnissen bezüglich des Wirtschaftsverkehrs, entwickelt das Verbundvorhaben eine Web-Applikation zur Bewertung von urbanen Logistikkonzepten. Diese dient als Entscheidungsunterstützungs- und Informationstool für Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit. Für die Web-Applikation sind vier charakteristische Raumtypen für die europäische Stadt, anhand von Pilotquartieren in Hannover, identifiziert worden (DS 0426/2018). Auf Basis der Auswahl eines charakteristischen Raumtyps, kann der/die Nutzer*in aus neun praxisnahen urbanen Logistikkonzepten wählen. Das entwickelte Verkehrsmodell der TU Braunschweig und die Logistiksimulationen der Hochschule Hannover sind Grundlage der Web-Applikation, um Auswirkungstendenzen unterschiedlicher Logistikkonzepte auf bestimmte Zielgrößen wie Emissionsausstoß, Flächenbedarf, verkehrliche Auswirkungen, Umsetzungspotential, ökologischer Break-Even-Point, Wirtschaftlichkeit und Kosten als Information und Entscheidungshilfe darzustellen. Die Akzeptanzerwartung innovativer Logistikkonzepte basiert auf zwei Bürger*innenbefragungen und einer Unternehmensbefragung mit dem Fokus des logistikauslösenden Verhaltens von Privatpersonen und Unternehmen, die das Verbundvorhaben durchgeführt hat (Link:
https://www.hannover.de/Urbane-Logistik-Hannover/Dialog/Ergebnisse-der-deutschlandweiten-Befragung-zum-logistikausl%C3%B6senden-Verhalten-von-Privatpersonen).
3. USEfUL-XT – Umsetzung und Verstetigung des Entscheidungs- und Unter-
stützungstools für Urbane Logistik in verschiedenen Raum- und Gebietstypen (siehe Anhang 2)
Einordnung
Das Forschungsprojekt USEfUL ist seitens des verantwortlichen Projektträgers aufgefordert worden, einen Antrag für die Transfer- und Verstetigungsphase im Rahmen der Leitinitiative Zukunftsstadt beim BMBF zu stellen. Der Projektzeitraum beläuft sich auf weitere 24 Monate. Voraussichtlicher Maßnahmenbeginn des Forschungsvorhaben USEfUL-XT ist der 01.01.2021.
Partner*innen
Partner*innen des Verbundvorhabens USEfUL-XT sind die Leibniz Universität Hannover, die TU Braunschweig, die Hochschule Hannover, die Hacon Ingenieursgesellschaft mbH und die Landeshauptstadt Hannover. Als weitere assoziierte Partner*innen haben die Region Hannover, enercity, hannoverimpuls und das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser ihr Interesse an der Mitwirkung im Forschungsprojekt bekundet.
Förderanträge des Konsortiums
Die Partner*innen (also auch die LHH) haben jeweils für ihren Anteil am Projekt USEfUL XT einen Förderantrag im Oktober 2020 eingereicht. Eine Bewilligung durch den Fördergeber steht noch aus.
Zielvorstellung
Das Vorhaben USEfUL-XT zielt im Fördermodul Transfer auf eine Übertragung und Erweiterung von bereits in USEfUL entwickelten sowie erprobten Maßnahmen und Lösungen. Dies soll innerhalb von USEfUL-XT u.a. durch die Ausweitung des Untersuchungsraums von der Stadt auf die Region Hannover erfolgen. Zudem wird zur Verstetigung der Web-Applikation mögliche Geschäfts- und Betreibermodelle identifiziert und geprüft. Das Entscheidungsunterstützungstool wird aufgrund einer breiteren Datenbasis präziser und kann weitere Raumtypen abbilden.
ModulübersichtI. Die Projektleitung und Außendarstellung – unter Verantwortung der LHH wird das Gesamtprojekt koordiniert und gemanagt. Die Vernetzung der einzelnen Projekte sowie die interne und externe Kommunikation werden darin gesteuert.
II. Typisierung von städtischen und ländlichen Räumen und Ableitung charakteristischer Raumtypen – unter Verantwortung der Leibniz Universität Hannover werden aufbauend auf dem Gedanken der urbanen Pilotquartiere (USEfUL) eine flächendeckende anwendbare Charakterisierung von Gebiets- bzw. Raumtypen mit Fokus auf deren Logistiknachfrage entwickelt werden.
III. Verstetigung der Nachfrageermittlung der charakteristischen Raumtypen auf die Stadt und Region Hannover- unter Verantwortung des IVS wird die Erweiterung des agentenbasierten Verkehrsmodells des IVS auf die Stadt und Region Hannover im Zuge der in USEfUL Methoden zur Simulation des urbanen Logistikverkehrs durch eine Anwendung auf die charakterlichen Raumtypen die im Modul 2 entwickelt werden.
IV. Weiterentwicklung USEfUL Expertensystem für standardisierte Abschätzungen – in Verantwortung der Leibniz Universität Hannover wird das in USEfUL entwickelte Expertensystem für die automatisierten Daten übergreifende Ableitung von Simulationsergebnissen in individuelle Szenarien umgesetzt.
V. Weiterentwicklung des Entscheidungsunterstützungstools – in Verantwortung der Hochschule Hannover werden sich die ergebenen Änderungen am Entscheidungs-Unterstützungstool vorgenommen, um die neue Informationsbasis zu verarbeiten und zu präsentieren
VI. Entwicklung Geschäftsmodell USEfUL Web-Applikation – in Verantwortung der Leibniz Universität wird unter Einbindung aller Partner*innen ein Geschäfts- bzw. Betriebsmodell für eine nachhaltige Nutzung der USEfUL-XT-Web-Applikation geprüft und entwickelt.
4. Umsetzung und Finanzierung
Gemäß den Förderbedingungen ist die LHH Konsortialführerin des Projektantrages beim BMBF. Damit verbunden sind die wesentlichen Aufgaben der Projektkoordination, der fachlichen Projektbegleitung, der Beteiligung und Öffentlichkeitsarbeit. Für die Projektskizze wurde ein Projektvolumen von 869.326,16,- Euro ermittelt. Davon sind 722.226,16,- Euro als Fördersumme beantragt, der Eigenmittelanteil aller Projektpartner*innen beträgt 147.100,- Euro. Der Anteil der LHH am gesamten Projektvolumen beläuft sich auf 180.000,- Euro, wovon 90.000,- Euro zur Förderung (Förderquote 50 %) beantragt werden. Der Betrag leitet sich aus dem abgeschätzten Personal- und Arbeitsaufwand ab.
Die aufzubringenden Eigenmittel sind in der Haushaltsaufstellung 2021/2022 angezeigt. Die Kosten belaufen sich auf ca. 45.000,- EUR p.a.. Ein Antrag auf finanzielle Unterstützung im Rahmen der Regionalen Ko-Finanzierungsrichtlinie (REKO) ist bei der Region Hannover gestellt, um die aufzubringenden finanziellen Eigenmittel um bis zu 50% zu reduzieren. Der Mittelbedarf und -abfluss ist wie folgt vorgesehen:
Zuordnung | 2021 | 2022 | Summe |
BMBF USEfUL-XT | 90.000,- EUR | 90.000,- EUR | 180.000,- EUR |
Fördermittel* | 45.000,- EUR | 45.000,- EUR | 90.000,- EUR |
Vorh. Mittel** | - 45.000,- EUR | - 45.000,- EUR | - 90.000,- EUR |
Finanzierungsbedarf*** | 45.000,- EUR | 45.000,- EUR | 90.000,- EUR |
* Mittel aus dem BMBF-Förderantrag USEfUL-XT (Förderquote 50%) vorbehaltlich einer Förderzusage
** Mittel aus dem Teilhaushalt 61 im Haushaltsplan 2021/2022
*** Mittel zur Ko-Finanzierung über den REKO bei der Region Hannover beantragt (Förderquote 50%)
