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den beiden Beteiligungswerkstätten "Linie 21" des Trägers JANUN e.V. und "Rollende Baustelle" des Kreisjugendwerkes der Arbeiterwohlfahrt eine Zuwendung von insgesamt 12.000,00 € für die Durchführung von Sozialraumanalysen in den drei Stadtbezirken zu gewähren, in denen die Neuorganisation der Kinder- und Jugendarbeit in Hannover erprobt wird.
Diese sozialräumliche Erhebung zur Feststellung von Bedarfen für das sozial- und freizeitpädagogische Angebotsprofil in den drei Stadtbezirken orientiert sich an den Sichtweisen der Kinder und Jugendlichen beider Geschlechter. Die Auswertung erfolgt unter Wahrung der Geschlechterdifferenzierung.
Im Rahmen der Neuorganisation der Kinder- und Jugendarbeit (DS 0027/2010) wird in drei ausgewählten Stadtbezirken - Linden-Limmer, Südstadt-Bult, Herrenhausen-Stöcken - der Entwurf der Rahmenkonzeption erprobt. Die Rahmenkonzeption sieht vor, das Angebotsprofil der Einrichtungen und Dienste der Kinder- und Jugendarbeit auf Grundlage von Bedarfsermittlungen im Sozialraum zu entwerfen.
Zusätzlich zu den von den Fachkräften der Kinder- und Jugendeinrichtungen durchgeführten Erhebungen zur Bedarfsfeststellung sollen die Beteiligungswerkstätten damit beauftragt werden, jeweils eine weitergehende Sozialraumanalyse durchzuführen. Diese Fremdsicht auf die Interessen von Kindern und Jugendlichen der an der Kinder- und Jugendarbeit im Wesentlichen unbeteiligter Akteure - als solche sind die Beteiligungswerkstätten anzusehen - trägt dazu bei, eine neutrale Sichtweise einzunehmen und die Ergebnisse zu objektivieren.
Im Rahmen dieser Projektarbeit werden unter der Prämisse vergleichbarer, aufeinander und miteinander abgestimmter Methoden in den drei Stadtbezirken Personengruppen einbezogen, die nicht von den Teams der Sozialräumlichen Koordinierungsrunden zur Feststellung des Bedarfs erfasst werden: Kinder- und Jugendliche, die keine Einrichtungen und Dienste der Kinder- und Jugendhilfe in Anspruch nehmen sowie Schlüsselpersonen und Menschen aus relevanten Stadtteilinstitutionen.
Die Vorgehensweise orientiert sich an qualitativen Methoden und beinhaltet im Einzelnen
- jeweils eine Gruppendiskussion mit den Sozialräumlichen Koordinierungsrunden und die gemeinsame Interpretation der Stadtteilverbundkarte: Auffälligkeiten bei der kartographischen Betrachtung, Übergänge zwischen den Altersgruppen, Kooperationen, Profile etc.
- die Befragung von Jugendlichen und Bürgern aus dem Sozialraum und an Schulen: Nadelmethode, Abfrage des Bekanntheitsgrades der Einrichtungen, Zeitbudgetspektren von Kindern und Jugendlichen und Subjektive Landkarten sowie Einzel- und Gruppeninterviews
- ExpertInnen-Interviews: KSD, Kontaktbeamte, Schulleiter / Vertrauenslehrer, Kita-Fachkräfte, Straßensozialarbeit und Schlüsselpersonen wie z.B. KioskbesitzerIn.
Die Ergebnisse dieser Sozialraumanalysen bilden die Basis zur Erstellung des jeweiligen auf drei Jahre angelegten "Stadtteilkonzepts Kinder- und Jugendarbeit", welches die konzipierten Angebote für Kinder- und Jugendliche und die Zuständigkeiten im Sozialraum beschreibt.
Für die Durchführung der Sozialraumanalysen bis Dezember 2010 werden Zuwendungsmittel in Höhe von jeweils 4.000 € pro Modellstadtbezirk für Honorar- und Sachkosten, also insgesamt 12.000,00 €, benötigt. Davon entfallen 8.000,00 € auf die "Linie 21" des Trägers JANUN e. V. für die Erstellung der Sozialraumanalysen für die Stadtbezirke Südstadt-Bult und Herrenhausen-Stöcken und 4.000,00 € auf die "Rollende Baustelle" des Kreisjugendwerkes der Arbeiterwohlfahrt für die Durchführung der Sozialraumanalyse im Stadtbezirk Linden-Limmer.
Die Mittel stehen als Haushaltsausgabereste 2009 bei der Haushaltsmanagementkontierung 4510.000/718000 zur Verfügung.