Mädchen und Jungen können das Angebot einer Ganztagsschule gleichermaßen nutzen. Ganztagsangebote unterstützen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Ausgangslage

Im Schuljahr 2014/15 stieg der bis dahin in der GS Hägewiesen engagierte Träger im Ganztag aus der Kooperation aus. Auf die freie Kooperationspartnerschaft bewarb sich der Bereich Kinder und Jugendarbeit im Fachbereich Jugend und Familie der Landeshauptstadt Hannover. Auf Grundlage von DS 2120/2013 (vgl. Anlage 2) und der prognostizierten durchschnittlichen TeilnehmerInnenzahlen im Ganztag für das Schuljahr 2014/15 wurden zwei halbe ErzieherInnenstellen für Koordinationsaufgaben, sowie vier halbe ErzieherInnenstellen für die Durchführung der Angebotsstruktur eingerichtet.

Ganztagskonzept in der GS Hägewiesen

Die gemeinsame Ausgestaltung des Ganztags in der GS Hägewiesen durch Lehrkräfte und MitarbeiterInnen des Bereichs Kinder- und Jugendarbeit basiert auf dem für die Grundschule Hägewiesen entwickelten Handlungskonzept, sowie dem Schulprogramm der Schule. Im Rahmen der Kooperation werden die Inhalte des Ganztags jährlich mit dem Sachgebiet Ganztagsgrundschulen im Fachbereich Schule (OE 42.12) abgestimmt.

Die aktuellen Schwerpunktsetzungen im schulischen Vormittag und des in Kooperation gestalteten Nachmittags sind, neben pädagogischen Überlegungen, auch von der Lage der Schule im Sanierungsgebiet „Soziale Stadt“ Sahlkamp-Mitte bestimmt. Daher liegt ein besonderer Fokus auf dem Bemühen um Teilhabe und Chancengerechtigkeit. Das Ganztagsangebot in der GS Hägewiesen versteht sich auch als niederschwelliges Angebot der Jugendhilfe. Es arbeitet eng mit der in der GS Hägewiesen durch die Landeshauptstadt eingesetzten Schulsozialarbeiterin zusammen.

Die konzeptionelle Ausrichtung des Ganztags basiert auf einem durch das Schulprogramm vorgegebenen fördernden und unterstützenden Ansatz mit besonderem Augenmerk auf

Darüber hinaus wird demokratische Teilhabe in verschiedensten Formen partizipativer Ansätze eingeübt, erprobt und gelebt. Angebunden an den Schwerpunkt „jugendgerechte Kommune“ im Bereich Kinder- und Jugendarbeit wird das Konzept derzeit mit Blick auf Demokratiepädagogik, Kinderrechte und kindgerechte Beteiligungsformen weiterentwickelt.

Ausgestaltung des Ganztags

Der Ganztag in der GS Hägewiesen ist analog der Vorgaben der Landeshauptstadt Hannover (vgl. DS 0373/2015 in Anlage 3) gestaltet. Er teilt sich in eine nach Bezugsgruppenansatz organisierte Begleitung der Jahrgänge 1 und 2, sowie einer offenen AG-Struktur in den Jahrgängen 3 und 4. Das Bezugsgruppensystem ist vollständig durch den Bereich Kinder- und Jugendarbeit besetzt. Im offenen AG-System sind Anteile der Landeshauptstadt und der Schule miteinander verknüpft. Dabei findet sich der schulische Anteil sowohl in Personalstellen (pädagogische MitarbeiterInnen in den Bezugsgruppen und Lehrkräfte in der Hausaufgabenbetreuung) als auch in den extern eingekauften Unterkooperationen (zur bedarfsgerechten Erweiterung des AG Angebots) wieder. Das AG Angebot differenziert sich analog der zuvor dargestellten Schwerpunkte aus.

In Anlage 1 ist eine exemplarische Tagesstruktur in grafischer Übersicht dargestellt. An Freitagen entfallen abweichend von der Darstellung die Hausaufgaben und die AGs zu Gunsten von Projektarbeitsstrukturen, die im Rahmen von Beteiligung im Wesentlichen durch und mit den Kindern gestaltet werden.

Entwicklung der TeilnehmerInnen am Ganztagsangebot

Für das Ganztagsangebot der GS Hägewiesen wurden 2014 bei Übernahme der Trägerschaft durch den Bereich Kinder- und Jugendarbeit des Fachbereichs Jugend und Familie auf Grundlage der bestehenden Schülerschaft und der Prognose für das Schuljahr 2014/15 vier Halbtagsstellen für ErzieherInnen im Angebotsbereich eingerichtet. Grundlage für die Stellenberechnung bildete die DS 2120/2013 (vgl. Anlage 2) und die „durchschnittliche Teilnahme pro Tag“ im Ganztag. Als Basis für die Ermittlung der Teilnahmen dient die Anzahl der Schüler/innen, welche an 1 bis 5 Tagen je Woche am Ganztag teilnehmen (Gesamtzahl an 1 Tag x Faktor 0,2, an 2 Tagen x 0,4, an 3 Tagen x 0,6, an 4 Tagen x 0,8 und an 5 Tagen x 1,0). Kinder mit besonderem Förderbedarf (Inklusionskinder) werden doppelt gezählt.

Für das das Schuljahr 2016/17 beläuft sich die Gesamtzahl gerundet auf 115 „durchschnittliche Teilnahmen“

Jahrgang	Kinder an
	1 Tag	2 Tage	3 Tage	4 Tage	5 Tage	Gesamt
1 bis 4	8	12	16	13	86	135
davon Inklusionskinder	0	2	1	0	1	4
Gesamt	1,6	5,6	10,2	10,4	87	114,8

Quelle: Fachbereich Schule, Bereich Ganztagsgrundschulen (OE 42.12)

Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der TeilnehmerInnenzahlen seit Beginn des Ganztagsbetriebs in der GS Hägewiesen.

	2011/12	2012/13	2013/14	2014/15	2015/16	2016/17
Durchschnittliche Teilnahme pro Tag	87	94	102	66	95	115

Quelle: Fachbereich Schule, Bereich Ganztagsgrundschulen (OE 42.12)

Seit Berechnung des Stellenschlüssels für das Schuljahr 2014/15 haben sich die durchschnittlichen Teilnahmen um 49 erhöht. Dieser Entwicklung wird mit dem beantragten Personalstellenbedarf von drei halben Stellenanteilen Rechnung getragen.

Finanzierung:

Die GS Hägewiesen bekommt auf Grundlage der angegebenen Teilnahmestatistik für das laufende Schuljahr 35,7 Lehrerstunden für den Ganztag zur Verfügung gestellt. Davon kapitalisiert sie laut bilateralem Vertrag mit der Landeshauptstadt Hannover abweichend von den Landesvorgaben im Erlass gut 60%, in Summe 43.887,36 €. Der Antrag wurde durch die Landesschulbehörde bereits genehmigt.

Die verbleibenden 14,05 personalisierten Lehrerstunden (~10,5 Zeitstunden) bringt die GS Hägewiesen in Form von Angeboten zur Hausaufgabenbetreuung in den Ganztag mit ein. Mit den von der Schule eingebrachten kapitalisierten Ganztagsstunden finanziert der Bereich Kinder- und Jugendarbeit Honorarkräfte für AG-Angebote und Sonderprojekte und deckt den Sachbedarf (vgl. Ausgestaltung des Ganztags oben).

Die Kosten für die beantragten Erzieherstellen fallen im Teilergebnishaushalt 51 an. Für die GS Hägewiesen werden entsprechend in Teilergebnishaushalt 42 keine Mittel eingestellt.