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Ausgangssituation
Der Spielplatz Nenndorfer Platz befindet sich im Sanierungsgebiet Oberricklingen Nord-Ost, das als „Gebiet Soziale Stadt“ entsprechend § 171 e Abs. 3 BauGB festgelegt wurde (Beschlussdrucksache Nr. 1690/2018). Die Gesamtfläche des Spielplatzes beträgt rund 2.565 m² und liegt mitten in einem Wohngebiet. Nördlich, östlich und südlich grenzen Einfamilienhäuser mit Hausgärten an. Im Westen geht der Spielplatz in eine Grünfläche über.
Mit der Planung für die Erneuerung des Spielplatzes wurde das Landschaftsarchitekturbüro lad+ aus Hannover beauftragt.
Kinderbeteiligung
25 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 18 Jahren haben bei der Kinderbeteiligung im Juni 2019 auf dem Spielplatzgelände ihre Wünsche und Vorstellungen vorgetragen. Es nahmen 12 Jungen und 13 Mädchen sowie 20 Erwachsene (überwiegend Eltern und einige direkte Anwohner*innen) teil.
Am häufigsten wurden Angebote zum Schaukeln, Sandspiel und Klettern gewünscht. Diese Hauptwünsche können alle erfüllt werden.
Für die Erwachsenen waren geschütztere Eingänge und weniger Durchquerungen von Personen mit Hunden in die angrenzende Grünfläche besonders wichtig.
Im Bauprozess ist eine weitere Beteiligung geplant. Hier sollen nach Möglichkeit die Kinder und Anwohner in den Bau integriert und die Identifikation mit dem Spielplatz im Quartier gestärkt werden. Die genaue Aktion wird noch ausgearbeitet.
Der Vorentwurf für die Erneuerung des Spielplatzes wurde zudem im Dezember 2019 in der Sanierungskommission Oberricklingen Nord-Ost vorgestellt und diskutiert.
Planung
Im Rahmen der Neuplanung (s. Anlage 2) wird der Hauptzugang an der Pyrmonter Straße in die Mitte verlegt, um einem Durchqueren des Spielplatzes (mit Hunden) zum Erreichen der Grünfläche entgegen zu wirken. Eine neue Wegeverbindung in die Grünfläche wird angeboten. Innerhalb der Spielplatzfläche wird die vorhandene „Spielstraße“ stärker an das Wegenetz des Spielplatzes angebunden. Nebeneingänge befinden sich an der Straße Nenndorfer Platz und Steinhuder Straße.
Große, alte Bäume prägen die Gestaltung des Spielplatzes.
Ein neues Wegesystem gliedert den Spielplatz und bildet mit der „Spielstraße“ zusammen eine abwechslungsreiche Wegeführung, die aufgrund ihres neuen glatten Belages zum Spielen mit Laufrädern, Einrädern und Tretrollern einlädt. In der Nähe des Altbaumbestands bleiben die Wege aus wassergebundener Wegedecke erhalten, um den Wurzelraum der alten Bäume möglichst wenig zu beeinträchtigen. Vom zentralen Aufenthaltsbereich mit den Picknicktischen können alle Spielflächen von den Eltern eingesehen werden. Weitere Sitzgelegenheiten sind an der „Spielstraße“ als Abschluss zur angrenzenden Grünfläche vorgesehen. Die lange Bank an der Pyrmonter Straße bildet das Trennelement zwischen dem Spielplatz und der Straße. Da beidseitig auf der Bank gesessen werden kann, fungiert die Bank gleichzeitig als Treffpunkt für das Quartier. Grundlage für die Planung sind die Ergebnisse der Kinderbeteiligung.
Direkt am Hauptzugang des Spielplatzes bildet ein großer Kletterkiesel aus Beton einen Aussichtspunkt für die Kinder. Im südlichen Bereich des Spielplatzes befindet sich ein Schaukelbereich, in dem eine Nestschaukel und eine Brettschaukel verortet sind. Im Nordwesten hiervon befindet sich der Kletterbereich mit einer Kletterkombination und verschiedenen Anbauelementen (z.B. Rutschen, Netze, Brücken). Durch unterschiedliche Schwierigkeitsgrade ist dieser Bereich sowohl für Kleinkinder als auch für größere Kinder geeignet. Eine Kombination aus Rampen und befahrbaren Wackelbrücken ermöglicht es auch rollstuhlfahrenden Kindern die Kletterkombination aktiv zu nutzen.
An den Kletterbereich schließt der Sandspielbereich an. Das Sandspiel ist an zwei Seiten mit einer 45 cm hohen Blockkante eingefasst, welche als Sitzelement oder Backtisch genutzt werden kann. Im Randbereich des Sandspiels sind ein Sandspieltisch und ein (durchfahrbares) Spielhäuschen integriert. Im Schatten der Bäume und in unmittelbarer Nähe des Sandspielbereichs werden Wipptiere für Kleinkinder angeordnet.
Im südöstlichen Bereich des Spielplatzes befindet sich ein Balancierbereich mit gefederten Hopserplatten und einem Balanciertau. Die drei auf dem Plan erkennbaren mit farbigem, falldämpfendem Kunststoffbelag (EPDM) gestalteten Flächen umrahmen eine weitere spezielle Schaukel für Kinder mit Behinderungen, eine Reckstange und ein niveaugleiches Karussell, das auch mit Rollstuhl nutzbar ist.
Auch bei der inneren Erschließung wird auf eine barrierefreie Gestaltung Wert gelegt. Ziel ist es, gemeinsames Spielen unabhängig von Mobilitäts- oder Wahrnehmungseinschränkungen zu ermöglichen. So sind die glatten Beläge mit Rollstühlen, Rollern und anderen Kinderfahrzeugen befahrbar und bieten vielfältige Möglichkeiten, miteinander in Kontakt zu treten und zu interagieren, auch für Erwachsene, die Kinder begleiten. Die Ausstattungselemente wie Sitzgelegenheiten und Spielgeräte sind so angeordnet, dass sie mit Rollstühlen oder Gehhilfen gut erreichbar sind. Auch die Auswahl der Spielgeräte erfolgte unter der Prämisse, möglichst abwechslungsreiches, motorisch anspruchsvolles Spielen sowohl für mobilitätseingeschränkte Kinder als auch für Kinder mit breit gefächerten motorischen und sensorischen Fähigkeiten zu schaffen. Dabei werden Spielangebote sowohl für Mädchen als auch für Jungen unterschiedlichen Alters bereitgehalten.
Zwölf der 15 bestehenden Bäume werden erhalten. Es werden drei Bäume entnommen, die in die Kronen der größeren Bäume wachsen und sich daher nicht voll entwickeln können. Dafür werden drei Ersatzbäume neu gepflanzt.
Die vorhandene rahmende Unterpflanzung am Rande des Spielplatzes wird zum größten Teil erhalten und in großen Teilen mit neuen Sträuchern ergänzt.
Die Planung wurde mit der Beauftragten für Menschen mit Behinderung abgestimmt.
Die Baumaßnahmen beginnen voraussichtlich in 2021.