Der Rat der Landeshauptstadt Hannover hat die Verwaltung mit der Beschlussdrucksache 2180/2018 „(In) Hannover blüht was“ beauftragt, Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung von Insekten in Hannover aufzuzeigen. Mit der DS 1221/2019 wurde ein „Aktionsprogramm Bienenschutz“ vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün vorgelegt. In dem Aktionsprogramm wird aufgezeigt, wie die Belange des Insektenschutzes im Verwaltungshandeln berücksichtigt werden und welche Maßnahmen und Projekte zukünftig geplant sind.

Die Teilnahme am Bundeswettbewerb NATURSTADT wurde als wichtiger Baustein im „Aktionsprogramm Bienenschutz“ benannt. Der Wettbewerb wurde 2020 vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ (DS 1916/2011) durchgeführt und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Ziel des Wettbewerbs war bzw. ist die Auszeichnung und Förderung von Projektideen, die in besonderer Weise zu Verbesserungen für Stadtnatur, Insekten und deren Lebensräumen führen, zu Umweltbildung und gesellschaftlichem Engagement beitragen, nachhaltig wirken sowie vorbildlich und innovativ sind.

Die gemeinsam vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün und der hanova Wohnen GmbH eingereichte Projektidee „Grenzen überwinden für mehr Insektenschutz“ zählt zu den 40 Gewinner*innen von NATURSTADT und wurde am 25.11.2020 ausgezeichnet. Damit verbunden ist ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro für die Umsetzung des Projekts. Insgesamt wurden 332 Beiträge aus 310 Kommunen Deutschlands für den Wettbewerb eingereicht.

Mit dem Projekt „Grenzen überwinden für mehr Insektenschutz“ soll aufgezeigt werden, wie Grünflächen der öffentlichen Hand und kommunaler Wohnungsbauunternehmen gemeinsam für den Insektenschutz entwickelt werden können.
Als Projektgebiet dient ein Teil des Grünzugs „Emmy-Lanzke-Weg“ in Hannover-Vahrenheide (Bereich zwischen der Stadtbahnlinie im Westen und dem Sportplatz/Rodelbahn im Osten). Je nach Eignung der Flächen sollen bis Ende 2022 blütenreiche Nahrungsflächen, Nistmöglichkeiten und Überwinterungshabitate für Insekten geschaffen werden. Die Maßnahmen auf den Flächen der hanova und der Stadt sollen dabei aufeinander abgestimmt werden, damit ein möglichst hoher Effekt für den Insektenschutz erzielt wird.

Die Maßnahmenumsetzung auf den städtischen Grünflächen ist ab Herbst 2021 geplant (siehe Anlage 1). Vorgesehen sind die Neuanlage von Blühwiesen sowie die Aufwertung von aktuell artenarmen Rasenstreifen hin zu artenreichen Blumen-Kräuterrasen. Zusätzlich zu dieser Verbesserung des Nahrungsangebotes sollen punktuell Nistmöglichkeiten in Form von „Nisthügeln“ aus Sand sowie Totholz geschaffen werden. Die umgestalteten Flächen werden zukünftig insektenfreundlich gepflegt, indem u.a. unterschiedliche Mahdzeitpunkte und -häufigkeiten realisiert werden. An ausgewählten Stellen sollen Informationstafeln errichtet werden, welche die Bürger*innen über die Maßnahmen zum Thema Insektenschutz informieren.

Gestalterische Aspekte und andere Nutzungsansprüche an die öffentlichen Grünflächen werden besonders berücksichtigt. Die im Grünzug vorhandenen Nutzungen wie Spiel und Sport (Discgolf) werden durch die Maßnahmen nicht beeinträchtigt. Die Verkehrssicherheit wird weiterhin sichergestellt.

Die Maßnahmen im Rahmen des Wettbewerbs NATURSTADT leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der vom „Insektenbündnis Hannover“ (DS 2850/2020) beschlossenen Ziele.

Genderaspekte sind durch diese Drucksache nicht betroffen.

Die Finanzierung erfolgt durch das im Wettbewerb eingeworbene Preisgeld.