Informationsdrucksache Nr. 1710/2016:
Mit Experimentiermitteln finanzierte Projekte und Einzelfälle im Jahr 2015

Inhalt der Drucksache:

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1710/2016
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Mit Experimentiermitteln finanzierte Projekte und Einzelfälle im Jahr 2015

Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen der Jahre 2005-2007 wurde die Verwaltung beauftragt, die Möglichkeit zu schaffen, aus dem Budget "Hilfen zur Erziehung (HzE)"
1 Mio. € für einzelfallbezogene Maßnahmen und Projektarbeit zu reservieren ("Experimentiertopf"). Den Anträgen lagen u. a. folgende Zielsetzungen zugrunde:

· "Damit sollen die vorhandenen Präventiveinrichtungen zur Verringerung der Kosten im Rahmen Hilfe zur Erziehung beitragen. Für die einzelnen Projekte sind im Vorfeld seitens der Fachverwaltung einzelfallbezogene Ziele zu erarbeiten und klar zu definieren. Der KSD ist für die Vergabe der Mittel aus diesem "Experimentiertopf" zuständig."
· "Mit dem "Experimentiertopf" wird die Verwaltung in die Lage versetzt, im Vorfeld einer erzieherischen Einzelhilfe einzelfallbezogene Maßnahmen zu ergreifen, die dem Ziel dienen, durch Prävention kostenrelevante Einzelfallhilfen zu verhindern oder quantitativ zu reduzieren."

Voraussetzung für die Finanzierung von Maßnahmen aus diesen flexibilisierten Mitteln ist die akut oder perspektivisch notwendige Einleitung von Hilfen zur Erziehung (HzE) für Einzelne oder die konkrete Möglichkeit, solche mit Hilfe geeigneter Projekte aus laufenden HzE-Maßnahmen "herauszulösen" und zu befähigen, zukünftig ohne oder mit niedrigschwelliger Unterstützung zurechtzukommen. Dies kann sowohl in der Einzelfallhilfe als auch in gruppenpädagogischen Angeboten erbracht werden.

Mit der Drucksache 1811/2012 wurde das Verfahren ab dem 01.01.2013 in Hinsicht auf Systematik und Struktur qualitativ weiterentwickelt. Für die Antragstellung selbst ist eine Fall- oder Projektbeschreibung erforderlich. In der Beschreibung müssen die Ziele, alternative Varianten, die voraussichtliche Dauer, beteiligte Personen, eine Kostenkalkulation sowie die überschlägige Berechnung eines zu erwartenden "Einspareffektes" benannt werden.

Alle geförderten Projekte sind zu dokumentieren.

Mit jeweiligem Stand Dezember sind 2005 - 2015 die Einzelfall– und Gruppenprojekte in Informationsdrucksachen dokumentiert worden, die aus dem "Experimentiertopf" finanziert wurden bzw. werden. Im Vordergrund der bislang geförderten Einzel– und Gruppenmaßnahmen steht die Entwicklung und Umsetzung flexibler passgenauer Hilfen (Stichwort: Maßanzug),

· die im Rahmen der §§ 27 ff. SGB VIII bislang nicht finanziert werden konnten
oder
· deren Realisierung nicht zeitnah und bislang nur mit einem hohen internen Abstimmungsbedarf möglich war.

Die Chancen der passgenauen Unterstützungsmöglichkeiten durch die "Experimentier-Mittel" werden gut genutzt.

Nachstehend sind die Gruppenprojekte aufgelistet, die 2015 aktiv waren
Stadtbezirk
Projekt/Hilfe für Einzelfall und Teilnehmerzahl
Ausgaben
Vermeidung Kosten
HzE durch den
Einsatz von Experimentiermitteln
9
Mühlenberg
Projekt KISS vom Träger VSE für
11 Kinder;
Nachmittagsangebot für Kinder (6-14 Jahre) ohne Hortplatz im Gebiet mit sozialem Handlungsbedarf. Unter anderem Unterstützung bei Hausaufgaben, Spielangebote
10.000,00 €
46.200,00 €
10
Linden/
Limmer
Präventive Familienhilfe im Familienzentrum St. Vinzenz vom Träger Caritas für
14 Kinder (3-6 Jahre);
Alltagsunterstützung für sozial belastete Eltern im Kontext KITA. Insbesondere zur Regelung behördlicher Angelegenheiten (Ver- schuldung, sozialhilfe- rechtlichte Angelegenheiten) und innerfamiliären Konflikten
33.022,09 €
39.600,00 €
stadtweit
Familienhebammen von der Stiftung "Eine Chance für Kinder"
für 56 Kinder;
Präventive Hilfen für sozial belastete Eltern vor und nach der Geburt zur Klärung und Stabilisierung bei Versorgungsfragen des Kindes und der weiteren Alltagsorganisation
272.035,97 €
715.000,00 €
Gesamt
3 Projekte für
81 Kinder
315.058,06 €
Ausgabe pro Kind/pro Tag:
10,66 €)
800.800,00 €
(Vermeidung HzE pro Kind/pro Tag:
27,08 €)

Einsparung Hilfen zur Erziehung im Jahr 2015: 485.741,94 €

Einsparung pro Kind und pro Tag: 16,42 €

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Mit dem Projekt trägt die Stadt Hannover u. a. auch dazu bei, jungen Müttern und Vätern Hilfen bei der Erziehung von Säuglingen zu geben.

Es wird weiterhin in besonderer Weise dazu beigetragen, die Vereinbarkeit zwischen Familie, Ausbildung und Beruf zu ermöglichen.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen. Die Finanzierung erfolgte aus dem Produkt 36302 "Erzieherische Hilfen"

51.2 
Hannover / 15.08.2016