Antrag Nr. 1705/2015:
Antrag der CDU-Fraktion zur Broschüre "Berufliche Perspektiven für Frauen"

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der CDU-Fraktion zur Broschüre "Berufliche Perspektiven für Frauen"

Antrag zu beschließen:

Die Verwaltung wird aufgefordert, die Broschüre „Berufliche Perspektiven für Frauen“ (Weiterbildung, Beratung, Information), Programm 2/2015 (Auflage 6.000 Stk.) der Koordinierungsstelle Frau und Beruf der Region Hannover in den öffentlichen Auslagen der Stadt Hannover (z.B. im Rathausfoyer oder in den Bürgerämtern) nicht zu verteilen oder zur Verfügung zu stellen bis eine inhaltliche, diskriminierungsfreie Überarbeitung erfolgt ist.

Begründung:

Auf Seite 10 der Broschüre wird ein Schulungsangebot zum Thema „WAS IST MEIN USP?“ (USP - „Unique Selling Point“ – Alleinstellungsmerkmal) mit folgendem Text beworben: „Die Zeit, in der Windeln gewechselt werden und Benjamin Blümchen abends wartet, ist vorbei – und die Zeit der Kreuzfahrten, Seniorenteller und Golfkurse noch nicht da. Was tut man als Vollzeitmutter dazwischen? Man kümmert sich wieder um sich selbst – und sucht sich eine neue Tätigkeit. Im Idealfall eine, die genau so erfüllend ist wie das Kindergroßziehen – nur besser bezahlt.…
Dieser Text ist altersdiskriminierend und spiegelt ein antiquiertes Frauenbild wider. Für eine moderne, öffentliche Einrichtung, wie die Stadt Hannover, ist dies nicht tragbar.

Die Generation der Frauen, die heute „im Alter für Kreuzfahrten sind“, haben sich die Gleichberechtigung und die berufliche Anerkennung hart erarbeiten müssen, ohne eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten, die heutzutage glücklicherweise angeboten werden. Zudem müssen Berufsrückkehrerinnen nicht zwingend Mütter sein, sondern können zum Beispiel auch jahrelang einen Familienangehörigen gepflegt haben.

Fraglich erscheint auch, die Initiative unter Berücksichtigung der bislang vorliegenden Zahlen als erfolgreich zu bewerten. Lediglich 40 Frauen werden pro Jahr in Kurse vermittelt und 60 Beratungsgespräche geführt. Da die Region Hannover für dieses Programm verantwortlich zeichnet, kann der Rat der Stadt lediglich das Verbreiten der Broschüre unterlassen/-binden und darauf hinwirken, dass die Texte für die Schulungs- und Fortbildungsangebote überarbeitet werden. Gegebenenfalls finden sich dann auch mehr Interessentinnen für die Angebote.

Jens Seidel
Vorsitzender