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Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP: Beratung und Unterstützung für Eltern und betroffene Kinder und Jugendliche in Trennungssituationen
Antrag,
zu beschließen:
die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen und darzustellen, wie ein Beratungs- und Unterstützungsangebot für Eltern und betroffene Kinder und Jugendliche in Trennungssituationen im FamilienServiceBüro oder über die Jugend- und Familienberatung (OE 51.3) bereitgestellt werden kann. Weiteres Ziel dieses Angebotes soll eine zeitliche und organisatorische Entlastung von Alleinerziehenden sein. Dieses wird erreicht, indem die betroffenen Eltern und Kinder an einer zentralen Stelle einen Überblick erhalten über die von der Stadt oder den freien Trägern bereitgehaltenen Institutionen, Ansprechpartner*innen, Hilfs- und Beratungsangebote sowie besonderen Informationen und Fragestellungen, die für Alleinerziehende relevant sind. Die Anlaufstelle soll explizit auch für Kinder und Jugendliche offenstehen (auch ohne elterliche Begleitung).
Das Angebot soll niedrigschwellig sein und kann auch einen digitalen Zugang beinhalten. Darüber hinaus soll es Fortbildungsangebote für Fachkräfte in Kitas und Familienzentren zum Umgang mit Familien in Trennungssituationen konzipieren und durchführen.
Die Verwaltung wird aufgefordert, alternative Möglichkeiten mit der Angabe eines ungefähren Kostenrahmens darzulegen und diese schnellstmöglich vorzulegen.
Begründung
In der Drucksache 0058/2020 wird dargelegt, wie Familien in Trennungssituationen bzw. Alleinerziehende wirksam durch die Kommune unterstützt werden können. Dabei ist der Fokus besonders auf die Kinder und Jugendlichen gerichtet, die sehr davon profitieren, wenn eine mögliche Trennung der Eltern geregelt und ohne hocheskalierte Konflikte von statten geht. Dies geht am besten, wenn die Familien und die Kinder/Jugendlichen von Anfang an familienorientiert und mediativ/ohne Eigeninteressen beraten und begleitet werden. Gerade in einer neuen Trennungssituation gibt es viele Themen und Fragen, die alle Eltern und Kinder beschäftigen. Hier kann eine neutrale Unterstützung und Beratung gute Dienste leisten, da die Betroffenen an einer Stelle erfahren, wo ihre Fragen beantwortet werden können und welche Themen geregelt werden müssen.
Gleichzeitig müssen Alleinerziehenden-Familien besonders gut zu Leistungsangeboten beraten werden, um ihre oft armutsgefährdete Lage abzumildern, denn auch Armut gefährdet das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen.
Um die im Bericht vorgeschlagenen Anregungen in Hannover umzusetzen, soll schnellstmöglich ein Konzept inkl. Kostenrahmen vorgelegt werden — möglichst so rechtzeitig, dass noch eine Beratung zu den Haushalten 2021/22 stattfinden kann.
Lars Kelich Dr. Freya Markowis Wilfried H. Engelke
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzende Fraktionsvorsitzender