eine Zuwendung in Höhe von bis zu

15.000,00 €

aus dem Ergebnishaushalt, Teilhaushalt 50, Produkt 11137, Mittel des Integrationsfonds, für den gemeinnützigen Verein Wissenschaftsladen Hannover e.V. zur Weiterführung des Projekts: „Café S, unabhängige Erwerbslosen- und Flüchtlingsberatung in Selbsthilfe“ zu bewilligen.

Die Maßnahme ist gleichermaßen für alle Geschlechter zugänglich, sie ist insoweit gender-blind.

Mit Haushaltsbegleitantrag vom 12.11.2015 wurde beschlossen, dass dem Verein Transition Town e.V. eine Zuwendung aus Mitteln des Integrationsfonds zur Einrichtung eines Beratungs- und Flüchtlingscafés bewilligt werden soll. Zur Umsetzung des Projekts wurden für drei Jahre je 15.000,- € aus dem Integrationsfonds bereitgestellt. Entsprechend wurden in 2016 und 2017 die Fördermittel bewilligt und für die Umsetzung der Maßnahme eingesetzt. Aus dem Geschäftsbericht für 2016 geht hervor, dass insgesamt 1091 Beratungen durchgeführt wurden. Die Beratungsinhalte umfassten unter anderem Bildungs- und Teilhabe-Leistungen, Fragen des Asylbewerberleistungsgesetzes, Regel- und Mehrbedarfe nach SGB II und SGB XII, Gesundheitsfragen, Familienkasse, Energieversorgung, Wohngeldansprüche, Familiennachzug u.v.a.

Ende 2017 teilte Transition Town e.V. mit, dass die Trägerschaft für und die Durchführung der Maßnahme an den Wissenschaftsladen Hannover e.V. übergeben wird, da Transition Town e.V. sich auf andere Schwerpunkte konzentrieren wolle. In der neuen Trägerschaft bleibt das bisherige Konzept erhalten. Das heißt, es werden weiterhin in Selbsthilfe, peer to peer, Erwerbslose und Geflüchtete bei der Realisierung ihrer Möglichkeiten zur sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe unterstützt und beraten. In einer Art Café-Atmosphäre an bereits gut etablierten und besuchten Orten – also in einem möglichst barrierearmen Umfeld – stehen geschulte Ehrenamtliche und ÜbersetzerInnen den Menschen mit Rat zur Seite, insbesondere wenn es um Sorgen und Verständigungsschwierigkeiten Im Zusammenhang mit den Anforderungen von Ämtern oder Formularen geht.

Beide Zielgruppen des Angebots (Erwerbslose und Geflüchtete) haben spezifische Bedarfe, auf die gesondert eingegangen wird. Erwerbslose (ALG2-Leistungsberechtigte) erhalten Beratung und Vorbereitung bei anstehenden Amtsbesuchen im Sinne eines Empowerment zur angemessenen Wahrnehmung der eigenen Rechte. Menschen mit Fluchterfahrung haben aufgrund von Sprachbarrieren besonders erschwerte Bedingungen in der Bewältigung der Verwaltungsanforderungen, teilweise sind ihnen aber auch die Anforderungen insgesamt fremd. Die BeraterInnen des Café S haben jahrelange Erfahrung und erhalten regelmäßige Schulungen. Zudem sind sie aufgrund eigener biographischer Erfahrungen auf Augenhöhe mit den Gästen des Cafés.

Eine gesonderte rechtliche Beratung der Gäste wird unter anderem durch die Mitfinanzierung durch Landesmittel ermöglicht. Der Verein Wissenschaftsladen Hannover e.V. übernimmt das erfolgreiche Konzept und führt es fort. Der Verein sieht hierin eine Chance, aktiv den sozialen Zusammenhalt unseres Gemeinwesens zu stärken. Das Projekt fördert durch seine peer-to-peer-Strukturen zudem auch Ziele der Demokratiestärkung und gesellschaftlichen Ausgleichs, da Menschen in prekären Situationen solidarische Hilfe erfahren und zugleich der Austausch und die Kommunikation verschiedenster Bevölkerungsgruppen gefördert wird.

Die Verwaltung befürwortet die Fortsetzung der Förderung unter der geänderten Trägerschaft.