Drucksache Nr. 1525/2011:
Freiraumentwicklungskonzept "Stöcken blüht auf!" für das Sanierungsgebiet Soziale Stadt Stöcken

Informationen:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In die Kommission Sanierung Stöcken
In den Stadtbezirksrat Herrenhausen Stöcken
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen
In den Sozialausschuss
In den Verwaltungsausschuss
In die Ratsversammlung
 
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1525/2011
1
 
BITTE AUFBEWAHREN - wird nicht noch einmal versandt

Freiraumentwicklungskonzept "Stöcken blüht auf!" für das Sanierungsgebiet Soziale Stadt Stöcken

Antrag,

das Freiraumentwicklungskonzept 'Stöcken blüht auf!' (Anlage 1) als Rahmen für die weitere Planung und Entwicklung der Freiflächen im Sanierungsgebiet Soziale Stadt Stöcken zu beschließen. Der Beschluss steht unter dem Vorbehalt der Finanzierung in den Haushaltsjahren 2012 und 2013.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Genderspezifische Belange wurden bei dem Maßnahmenkonzept beachtet.

Im Rahmen der Erarbeitung fand eine intensive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Einrichtungen, Verbänden und Akteuren vor Ort sowie eine Abstimmung mit der Behindertenbeauftragten der LHH statt.

Aspekte der Barrierefreiheit spielen eine besondere Rolle unter anderem durch die rege Beteiligung von Senioren und Seniorinnen. Die Anregungen sind in das Konzept und die Maßnahmen eingeflossen.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt 61 - Investitionstätigkeit
Investitionsmaßnahme I.51106.015.2
Soziale Stadt Stöcken Freiraumentwicklungskonzept
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 953.333,00 €
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit 0,00 €
Veräußerung von Sachvermögen 0,00 €
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden 0,00 €
Baumaßnahmen 1.430.000,00 €
Erwerb von bewegl. Sachvermögen 0,00 €
Erwerb von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
Saldo Investitionstätigkeit -476.667,00 €
0,00 €

Teilergebnishaushalt 66 - Investitionstätigkeit
Produkt 54101
Gemeindestraßen
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen 0,00 €
Sonstige Transfererträge 0,00 €
Öffentlichrechtl. Entgelte 0,00 €
Privatrechtl. Entgelte 0,00 €
Kostenerstattungen 0,00 €
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) 2.000,00 €
Sonstige ordentl. Erträge 0,00 €
  
Außerordentliche Erträge 0,00 €
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen
Personalaufwendungen 0,00 €
Sach- und Dienstleistungen 0,00 €
Abschreibungen 3.000,00 €
Zinsen o.ä. (TH 99) 1.000,00 €
Transferaufwendungen 0,00 €
Sonstige ordentliche Aufwendungen 0,00 €
  
Saldo ordentliches Ergebnis -2.000,00 €
Außerordentliche Aufwendungen 0,00 €
Saldo außerordentliches Ergebnis 0,00 €
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo gesamt -2.000,00 €










Teilergebnishaushalt 67
Produkte 55102 Straßenbegleitgrün und übriges öffentliches Grün
55103 öffentliches Grün: Parkanlagen, Grünzüge


Ordentliche Erträge Ordentliche Aufwendungen

Auflösung Sonderposten Abschreibungen 32.750 €
(anteilige Zuwendungen) 21.833 €
Zinsen o. ä. (TH 99) 10.917 €

Saldo ordentliches
Ergebnis - 21.834 €



Erläuterung zur Kostentabelle

Da die Bearbeitung auf Ebene eines Planungskonzeptes erfolgte, beruhen die dargestellten Kosten auf einer groben Kostenschätzung. Die Maßnahmen sollen stufenweise umgesetzt werden. Zu jedem Maßnahmenpaket sind daher eine detaillierte Planung sowie eine darauf basierende Kostenermittlung vorgesehen. Je nach Höhe der Kosten werden für jede detaillierte Maßnahmenplanung separate Beschlussdrucksachen gefertigt.

Das Gesamtkostenvolumen für die Umsetzung aller Maßnahmen der Kategorie I und II (siehe Nr. 3 der Begründung) aus dem Freiraumentwicklungskonzept (FEK) Stöcken beläuft sich auf etwa 1,43 Mio. €. Sie sollen aus dem Programm Soziale Stadt finanziert werden, in welches das Sanierungsgebiet Stöcken 2007 aufgenommen wurde. An diesen muss sich die Stadt mit einem Drittel beteiligen, die übrigen zwei Drittel werden aus Programmmitteln des Bundes und des Landes Niedersachsen finanziert.

Begründung des Antrages

1. Ausgangslage

Bereits in der 'Vorbereitenden Untersuchung Stöcken' sowie im 'Integrierten Handlungskonzept Stöcken 2010' (IHK, Drucksache Nr. 1957/2010) wird dem Sanierungsgebiet ein Mangel an zugänglichen, ausreichend ausgestatteten Naherholungs-/Grünflächen attestiert: Insbesondere fehlen Spielflächen, öffentlichen Straßen und Plätzen mangelt es an Funktionalität und Gestaltqualität, halböffentliche Grünflächen zwischen Zeilenbauten bieten kaum Aufenthaltsqualität. Die angrenzenden und öffentlichen Grünflächen Leineaue und Stadtfriedhof Stöcken sind nur schlecht aus dem Sanierungsgebiet heraus erreichbar.

Für die Verbesserung der Lebensbedingungen im Sanierungsgebiet Stöcken spielt neben der direkten Wohnsituation - also den Wohnungen -, das Angebot und die Qualität öffentlicher und privater Freiflächen eine bedeutende Rolle. Insbesondere für Familien, Kinder und ältere Menschen ist ein gutes Wohnumfeld wichtig für soziale Kontakte, Integration sowie als positiver Identitäts- und Imageträger.





2. Inhalt des Handlungskonzeptes


Das Konzept in Anlage 1 wurde zwischen April 2010 und Juni 2011 erarbeitet. Dabei war die aktive Beteiligung und Mitwirkung der Einwohnerinnen und Einwohner sowie eine enge Abstimmung mit lokalen Akteuren und der thematisch involvierten Dezernate und Fachbereiche der Stadtverwaltung von erheblicher Bedeutung. Die Ergebnisse der Beteiligung sind in das Konzept eingeflossen.

Das Konzept macht Planungsvorschläge für die Aufwertung und verbesserte Erschließung von allen öffentlichen Flächen. Hier hat der Stadtteil mit seinem grünen Umfeld ein erhebliches Potenzial, das besser genutzt werden kann.

Auch bei einer intensiveren Nutzbarkeit dieser Flächen bleibt ein bestehendes Defizit öffentlicher Spielplätze. Ziel ist es, zusätzliche Angebote zu schaffen, möglicher Zuerwerb von Flächen wird angestrebt und soll realisiert werden, wenn entsprechende Flächen frei werden und zum Verkauf angeboten werden.

Ein weiteres Potenzial besteht in der besseren Gestaltung und intensiveren Nutzung der privaten Freiflächen im Besitz von Wohnungseigentümern. Hier können im Zuge von Modernisierungsvereinbarungen Regelungen getroffen werden, die eine Nutzung über reines „Abstandsgrün“ hinaus ermöglichen. Erste Beispiele dafür bestehen bereits.

Räumliche Entwicklungsschwerpunkte bei der Aufwertung der Freiräume im Sanierungsgebiet sind der nördliche Grünzug um den Stöckener Bach mit den Maßnahmen „BachLauf als Verbindung“ und „Bach zum Erleben“ und das Gemeindeholz mit der Maßnahme „Park im Wald“ sowie die Neugestaltung der drei Spielplätze und des Stöckener Marktplatzes. Bei der Erschließung von Freiräumen liegen die räumlichen Schwerpunkte bei den Eingängen zur Leineaue („Tor zur Leineaue)“ und zum Stadtfriedhof Stöcken („Eingang Nordwest“). Eine Erweiterung des Angebots an öffentlichen Grünflächen ist schwerpunktmäßig im Bereich der Potenzialfläche Alte Stöckener Straße verortet.

Die Maßnahmen sind als Planungsvorschläge zu sehen, auf Konzeptebene skizzieren sie die im Sanierungsgebiet diskutierten und abgestimmten groben Planungen. Bevor sie umgesetzt werden können, bedarf es jeweils einer Ausdetaillierung und weiteren Diskussion mit den Akteuren.

Im Rahmen der Sanierung „Soziale Stadt“ Stöcken konkretisiert das FEK die Sanierungsziele aus dem Handlungsfeld 'Freiraum, Grünflächen und Wohnumfeld' (IHK2010).



3. Umsetzung


Die geplanten Maßnahmen sollen stufenweise im Rahmen der Sanierung Soziale Stadt Stöcken bis 2017 - und teilweise auch darüber hinaus - umgesetzt werden. Anhand der fachlichen Einschätzung der Machbarkeit, der zur Verfügung stehenden Mittel, des Votums von Bürgerinnen und Bürgern sowie von zeitlichen Abhängigkeiten wurde ein Maßnahmenplan für die Umsetzung erarbeitet.












Die Maßnahmen wurden dazu in vier Kategorien eingeteilt:

§ I - kurzfristige Planung und Umsetzung 2011 bis ca. 2013,

§ II - mittelfristige Umsetzung, nachdem die Maßnahmen der I. Kategorie
realisiert sind,

§ III - Sonderprojekte, bei denen bereits kurzfristig mit Planungsüberlegungen
begonnen wird, eine Umsetzung aber langfristig gesehen werden muss,

§ IV - Projekte, die langfristig wünschenswert sind und die nicht primär über
Mittel der Sozialen Stadt finanziert werden können.


Die groben Planungsideen aus dem FEK wurden jeweils einer Kostenschätzung über anerkannte Mittel- und Erfahrungswerte aus vergleichbaren Projekten unterzogen, ohne bereits Details zu z.B. Geräteausstattungen zu kennen. Vor Umsetzung der Projekte ist sowohl eine planerische als auch eine kostenmäßige Ausdetaillierung erforderlich. Diese Kostenschätzungen setzen einerseits einen Rahmen für die folgende Phase der Detailplanungen, andererseits beinhalten sie noch eine gewisse Flexibilität.

Dem gegenüber steht ein geplanter Gesamtkostenrahmen aus Städtebaufördermitteln der Sanierung Soziale Stadt Stöcken für Maßnahmen der Freiraumentwicklung (Handlungsfeld Wohnumfeldverbesserungen) von etwa 1,43 Mio. €. Diese Summe wird etwa durch die Umsetzung der Maßnahmen aus Kategorie I und II erreicht, die primär dem Themenfeld Freiraum zugeordnet werden können und die auch eine gewisse Planungssicherheit beinhalten.

Für die Kategorie I stehen die erforderlichen Städtebaufördermittel in Höhe von rund 415.000 € nach dem derzeitigen Stand der Bewilligungen für 2011 und folgende Förderjahre zur Verfügung. Die Maßnahmen der Kategorie II sind in dem beim Land beantragten Gesamtkostenrahmen enthalten; hierzu stehen die Mittelbewilligungen noch aus, so dass eine Realisierung davon abhängen wird. Für die Maßnahmen der Kategorie III ist eine Erhöhung des Gesamtkostenrahmens beim Land beantragt; die Maßnahmen der Kategorie IV können nicht im Rahmen der Sanierung realisiert werden. Die Kosten für diese beiden Kategorien sind in der obigen Kostentabelle (Seite 2) nicht enthalten.


















Übersicht der Maßnahmen des Freiraumentwicklungskonzepts

Kategorie
Maßnahmen
Kosten-schätzung
Kategorie I

kurzfristige Planung und Umsetzung


2011 bis ca. 2013
„Spielort in Bewegung“
(Spielplatz Parlweg / Lauckerthof)
200.000 €
„Park im Wald“
(Grünzug Gemeindeholz)
160.000 €
„Neue Orte zum Verweilen I“
(Verweilpunkte, Wegenetz & Spielpunkte)
30.000 €
„FreiRaum Jugend“
(Jugendprojekt)
20.000 €
„Grüne Oasen I“
(Begrünung & Baumpflanzungen im Straßenraum)
5.000 €



Kategorie II

mittelfristig Planung und Umsetzung,


Realisierung ab ca. 2013
„Straße als Lebensraum I“
(Hogrefestraße)
100.000 €
„Grüne Oasen II“
(Begrünung & Baumpflanzungen im Straßenraum)
15.000 €
„Neue Orte zum Verweilen II“
(Verweilpunkte, Wegenetz & Spielpunkte)
150.000 €
„Tor zur Landschaft“
(Verbindung zur Leineaue)
100.000 €
„Eingang Nordwest“
(Zugang zum Stöckener Friedhof)
180.000 €
„Spielort im Quartier“
(Spielplatz Onnengaweg)
90.000 €
„BachLauf als Verbindung“
(Grünzug Stöckener Bach West )
80.000 €
„Spielort der Begegnung“
(Spielplatz Hogrefestr/ Freizeitheim)
240.000 €
„Bach zum Erleben“
(Grünzug Stöckener Bach Ost)
60.000 €



Kategorie III

Sonderprojekte

„Lebendige Mitte“
(Zentrum Stöckener Markt)
1 bis 1,5 Mio. €
„Potentialfläche“
(Potentialfläche Alte Stöckener Straße)
250.000 bis 800.000 €



Kategorie IV
langfristige Planung und Umsetzung
„Grüne Oasen III“
(Begrünung & Baumpflanzungen im Straßenraum)
30.000 €
„Straße als Lebensraum II“
(Weizenfeldstraße)
2 Mio. €
„Straße als Lebensraum III“
(Moorhoffstraße)
1 Mio. €
61.41 
Hannover / 15.08.2011