Drucksache Nr. 15-2249/2004:
Umsetzung der Vorschläge des Verkehrsforums Siedlung Seelhorst

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode
In den Stadtbezirksrat Döhren-Wülfel
An den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss (zur Kenntnis)
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
15-2249/2004
1
 

Umsetzung der Vorschläge des Verkehrsforums Siedlung Seelhorst

Antrag,

zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Siedlung Seelhorst folgenden Maßnahmen als wesentliches Ergebnis des Verkehrsforums Siedlung Seelhorst zuzustimmen:

1. Ausbau der nördlichen Nebenanlage der Wülfeler Straße im Bereich der öffentlichen Grünfläche (Spielplatz) einschließlich einer Fußgängerschutzinsel in Höhe der Straße Schwarze Worth.

2. Zur Sperrung des Grabenweges zwischen Kückstraße und Apfelgarten sowie zwischen Lerchenfeldstraße und Kirschgarten wird die Verwaltung beauftragt ein Teileinziehungsverfahren für diese Abschnitte durchzuführen, um die Nutzung auf Fußgänger und Radfahrer zu beschränken.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Genderspezifische Aspekte sind bei dem Projekt nicht betroffen.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von Dritten0,00 €Betriebseinnahmen0,00 €
sonstige Einnahmen0,00 €Finanzeinnahmen von Dritten0,00 €
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
Erwerbsaufwand0,00 €Personalausgaben0,00 €
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung50.000,00 €2.6300.950000.7-078Sachausgaben0,00 €
Einrichtungsaufwand0,00 €Zuwendungen0,00 €
Investitionszuschuss an Dritte0,00 €Kalkulatorische Kosten4.000,00 €- Einzelplan 9
Ausgaben insgesamt50.000,00 € Ausgaben insgesamt4.000,00 € 
Finanzierungssaldo-50.000,00 € Überschuss / Zuschuss-4.000,00 € 
Vermögenshaushalt
Haushaltsstelle 2.6300.950000.7-078 Jahr 2004
Bezeichnung Straßenbau

Begründung des Antrages

1. Ausgangslage

Die Siedlung Seelhorst wird umgrenzt durch die Hauptverkehrsstraßen Wülfeler Straße, Laatzener Straße, Emmy - Nöther - Allee und dem Messe - Schnellweg (B6). Aufgrund von immer wiederkehrenden Bürgerbeschwerden und auf Wunsch des Stadtbezirksrat
Döhren - Wülfel (8) wurde das Verkehrsforum „Siedlung Seelhorst“ im Jahre 2003 durchgeführt.

Die grundlegenden Beschwerden der Bürger richteten sich gegen den Durchgangsverkehr im alten Teil der Siedlung Seelhorst und die ungleichmäßige Verkehrsverteilung, die sich daraus ergibt, dass die Erschließung der gesamten Siedlung Seelhorst durch das Hauptverkehrsstraßennetz fast vollständig über die Wülfeler Straße erfolgt. Besonders betroffen sind die Kückstraße, die Lerchenfeldstraße sowie der Grabenweg.

Nach Süden ist nach Auffassung der Anwohner die Siedlung Seelhorst aufgrund der Ampelschaltungen in den Knotenpunkten Laatzener Straße/Emmy-Nöther Allee und Emmy-Nöther-Allee/Zufahrt Ostseite Messeschnellweg schlecht an das Hauptverkehrsstraßennetz angebunden, da der Verkehr auf der Emmy-Nöther-Allee immer bevorrechtigt sei und man von der Laatzener Straße kommend immer gegen Rot fährt.

Auch die Ein- und Ausfahrt von der Wülfeler Straße in die Siedlung Seelhorst wurde bemängelt. Insbesondere im Bereich des Knotenpunktes
Wülfeler Straße/Lerchenfeldstraße/Zufahrt Annastift wurde aufgrund der aus Sicht der Anlieger unübersichtlichen Situation der Ausbau der vorhandenen Fußgängersignalanlage zu einer Vollsignalanlage gewünscht. Es wurde befürchtet, dass sich die Situation durch die Ansiedelung des Lidl-Marktes in diesem Bereich verschärft.

Ein weiterer Punkt war die schlechte Erreichbarkeit der nördlich der Wülfeler Straße gelegenen öffentlichen Grünfläche mit Kinderspielplatz sowie die nördlich des Neubaugebietes anschließenden Naherholungsflächen, die über eine öffentliche Grünverbindung zu erreichen sind. Das Verkehrsforum „Siedlung Seelhorst“ hat im November 2003 seine Arbeit mit einigen Vorschlägen, die gemeinsam mit der Verwaltung entwickelt wurden, beendet.



2. Beschreibung des Vorhabens

Die Nebenanlage im Abschnitt zwischen dem Grundstück Aschendorfer Straße 1 und der Rad- und Fußwegmagistrale östlich des Berufsbildungswerkes Annastift soll baulich mit einem Fußweg und einem Radweg hergestellt werden. Derzeit ist in diesem Bereich nur eine unbefestigte Nebenanlage vorhanden. Um eine bessere Querung der Wülfeler Straße zu erreichen, ist zusätzlich eine Fußgängerschutzinsel im Bereich der nördlich angrenzenden Grünverbindung vorgesehen.

Für die Siedlung Seelhorst soll insgesamt eine Verkehrsberuhigung erzielt werden, indem die Kraftfahrzeuge der Anlieger das Quartier auf möglichst kurzem Wege zur
Wülfeler Straße und zur Laatzener Straße verlassen bzw. das Quartier von dort erreichen sollen. Dazu ist es erforderlich, den internen Durchgangsverkehr über den Grabenweg, der bisher als Sammelstraße einzustufen ist, zu unterbinden. Unter Beachtung der notwendigen Erschließung soll der Grabenweg in den nachstehenden drei Abschnitten für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt werden:

§ westlich der Straße Schwarze Worth zwischen den Straßen Im Wolfskampe und Schwarze Worth,

§ auf Höhe des westlichen Bunkers zwischen der Kückstraße und der Straße Apfelgarten und

§ zwischen der Lerchenfeldstraße und der Straße Kirschgarten.

Auf Grundlage des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr.1654 soll das Teilstück des Grabenweges zwischen den Straßen Im Wolfskampe und Schwarze Worth für den Kraftzeugverkehr im Rahmen eines Teileinziehungsverfahrens entwidmet und künftig nur noch als Fuß- und Radweg genutzt werden.

Um die zwei o. g. weiteren Straßensperren einrichten zu können, ist ebenfalls jeweils eine Widmungsbeschränkung auf die Nutzungsarten Fußgänger/Radfahrerverkehr notwendig. Dazu ist ebenfalls ein Teileinziehungsverfahren erforderlich, das die Umsetzungen der Sperrung für den Kraftfahrzeugverkehr erlaubt.


Bisher wurden die nachstehenden kleineren Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Siedlung Seelhorst als Ergebnis des Verkehrsforums im Rahmen der laufenden Verwaltung durchgeführt:

§ Die Halteverbote in der Laatzener Straße im Bereich der Fußgängerschutzinsel sowie die Verringerung der Sperrflächen zugunsten von markierten Längsparkständen wurden angeordnet und realisiert.


§ An den Einmündungen der Kückstraße, der Lerchenfeldstraße, der Straße
Im Wolfskampe und der Raupertstraße wurden jeweils auf einer Länge von
10 m bis 15 m Halteverbote angeordnet sowie die Informationsschilder
„Keine Messezufahrt“ entfernt.
§ Die Rotmarkierungen der Radwegefurten über die Einmündungen der
v. g. Siedlungsstraßen wurden ebenfalls angeordnet und umgesetzt.
§ Die starre Vorrangschaltung für die Emmy - Nöther - Allee gegenüber der
Laatzener Straße wurde aufgehoben, da auf der Emmy - Nöther – Allee nur geringe Verkehrsbelastungen anzutreffen sind. Die Signalanlage wird jetzt verkehrsmengenabhängig gesteuert. Auf diese Weise erhalten Fahrzeuge aus der Laatzener Straße eher Grün.

Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen wurden die von den Anwohnern erhofften positiven Effekte im Verkehrsfluss und bei der Verkehrssicherheit erreicht.

Die gemeinsame Freigabe der Rechtsabbieger von der Emmy - Nöther - Allee zum Messeschnellweg (B6) mit dem Geradeausverkehr kann aufgrund des dreibegriffigen Signals für die Rechtsabbieger nur erfolgen, wenn für Fußgänger und Radfahrer in Richtung Westen Rot gezeigt wird. Fußgänger und Radfahrer müssten dann über einen bereits installierten, aber nicht aktiv geschalteten Taster Grün anfordern. Damit sinkt die Verkehrsqualität für diese Verkehrsteilnehmer an diesem Knoten erheblich. Aufgrund einer im Sommer 2004 durchgeführten Zählung wurde jedoch festgestellt, dass das Fußgänger- und Radfahreraufkommen sehr gering ist und die Maßnahme deshalb vertretbar wäre. Die für die Änderung der Signalsteuerung erforderlichen Mittel stehen jedoch derzeit nicht zur Verfügung, so dass die Maßnahme nicht durchgeführt werden kann.

In der beigefügten Anlage sind die Maßnahmen dargestellt.

Hinsichtlich der gewünschten Vollsignalanlage im Bereich
Wülfeler Straße/Zufahrt Annastift/Nahversorgungsmarkt wird die Verwaltung die weitere bauliche und verkehrliche Entwicklung beobachten.



4. UVP

Auf eine UVP wurde aufgrund der Geringfügigkeit verzichtet.



5. Umsetzung

Die verkehrsbehördlich anzuordnen Maßnahmen werden zeitnah realisiert. Mit den beiden bereits genannten baulichen Maßnahmen soll voraussichtlich im Frühjahr 2005 begonnen werden. Das Teileinziehungsverfahren für die abschnittsweise Sperrung des Grabenweges kann ebenfalls zeitnah eingeleitet werden.

 66.41.01
Hannover / 20.10.2004