Antrag Nr. 15-2214/2022:
Auswirkungen des Südschnellweg-Neubaus durch Gegenmaßnahmen abmildern

Inhalt der Drucksache:

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Auswirkungen des Südschnellweg-Neubaus durch Gegenmaßnahmen abmildern

Antrag

der Bezirksrat fordert die Stadtverwaltung auf, Maßnahmen zu prüfen, die den Auswirkungen des Südschnellweg-Neubaus (Hitzespeicherung/-abgabe von Asphaltflächen und Brückenbauten, versiegelte Flächen, verringerte Wasseraufnahme des Erdreichs usw.) auf das städtische Klima entgegenwirken, besonders mit Bezug auf die direkt angrenzenden Stadtteile.

Besonderes Augenmerk soll auf der Verwendung von hellem Asphalt (auch nachträgliche Einfärbung) liegen, forcierte Entsiegelung von Flächen im Stadtbezirk (auch Messeparkplätze) und verstärkte Begrünung und möglichst 1:1-Ersatzpflanzungen direkt im Stadtbezirk.

Die Ergebnisse werden dem Bezirksrat zeitnah vorgestellt.

Begründung

Mehreren Presseberichten nach verfehlt die Stadt Hannover ihre Klimaziele. Zudem steigt die Kritik am Südschnellweg-Neubau selbst in „gemäßigten Kreisen“ an. Allgemein ist mit einer Verschlechterung des innerstädtischen Klimas zu rechnen, die Lebensqualität wird unweigerlich sinken.

Konkret soll der Südschnellweg auf 3 km Länge durch die Leinemasch um ca. 10 m Verkehrsfläche verbreitert werden. Dies entspricht einer geteerten Fläche von rund 30.000 m². Zum Vergleich: der Fiedelerplatz hat eine Fläche (ohne Straßen) von ca. 3.000 m².
Bereits in der näheren Vergangenheit wurde durch die Ortsumgehung Hemmingen (Bundesstraße 3) eine Fläche von 13 Hektar versiegelt.

Dunkler Asphalt ist ein sehr guter Wärmespeicher. Das bedeutet für 30.000 m² neu asphaltierte Fläche eine zukünftige zusätzliche Wärmeaufnahme in der Größenordnung von dutzenden Megawattstunden durch direkte, intensive Sonneneinstrahlung im Tagesverlauf. Diese Wärme wird überwiegend nachts wieder abgegeben.

Zudem wird eine erhebliche Fläche überbaut, die später kein Regenwasser mehr aufnehmen kann.
Es sollte oberstes Interesse der Stadt sein, hier möglichst bald und vielseitig gegenzusteuern.