Antrag Nr. 15-2006/2007:
Namensgebung für den südlichen Teil des Allmende-Randweges im Stadtteil Bemerode

Inhalt der Drucksache:

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Namensgebung für den südlichen Teil des Allmende-Randweges im Stadtteil Bemerode

Antrag,

Der Bezirksrat möge beschließen:

Der Rat der Landeshauptstadt Hannover und die Verwaltung werden gebeten, den bisher nicht mit einem amtlichen Namen bezeichneten, über 2 km langen, allgemein jedoch als Allmende-Randweg, auch als Randallee oder Kronsbergallee benannten Fuß- und Radweg in seinem südlichen Teil oberhalb der Kronsberg-Westhangbebauung und unterhalb der Kronsberg-Kammbewaldung auf der Allmende zwischen der Wülferoder Straße im Norden und dem südlichen Aussichtshügel des Kronsberges im Parc Agricole

nach dem Heimatforscher
Hugo Knappworst (1919 – 2005)

zu benennen:
Hugo-Knappworst-Weg
mit der Personenlegende:
Hugo Knappworst (1919 – 2005)
Heimatforscher in Bemerode

Begründung

Hugo Knappworst hatte auf Grund seiner Tätigkeit als Bauunternehmer, aber auch wegen seiner vielfältigen Kontakte im öffentlichen Raum, verbunden mit seiner Leidenschaft, alte Dinge zu bewahren und der Nachwelt zu erhalten, die Weitsicht, in einer Zeit, in der vieles neu sein sollte, neu sein musste, Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Bemerode und Umgebung dazu zu bringen, ihm historische Gerätschaften und Unterlagen, die eigentlich dem Abfall zugedacht waren, anzuvertrauen. Oder er überzeugte durch die Tatsache, dass eine Zusammenschau an einem Ort einen besseren Einblick in die zurückliegende Zeit erlaube. Darüber hinaus beschaffte er Faksimile von vielen historischen Karten.

Er sicherte so durch sein zielstrebiges und umsichtiges Handeln viele alte Gegenstände vor dem unwiederbringlichen Verlust oder schaffte die Voraussetzungen für die Einordnung in historische Gegebenheiten. Das zeichnet ihn als bewahrenden Heimatforscher aus.

Mit seinen Möglichkeiten errichtete er deshalb aus eigener Veranlassung ein kleines Heimatmuseum an der Brabeckstraße, das auch noch heute (nach Absprache mit seiner Tochter Bettina Großekathöfer) jedermann offen steht. Namentlich ist mit der von Paul Theile vertretenen These „Wer die Gegenwart begreifen will, muss wissen, woraus sie erwachsen ist.“ hier eine Umsetzung dieses Gedankens gegeben, insbesondere wurde und wird dieses wohl von der Schule Am Sandberge im Rahmen der lebendigen Unterrichtsgestaltung wahrgenommen. Aber auch Paul Theile hat aus dem Museum viele Anregungen mitgenommen und in seinen Büchern und bei seinen Forschungsaktivitäten verwertet.

Dieses Sammeln, die uneigennützige Aufbereitung und die Einpassung in eine Ausstellung für die Allgemeinheit, insbesondere auch für die Schuljugend, ist eine besonders anzuerkennende Lebensleistung. Für dieses Tun gebührt ihm ein ehrendes Andenken, das mit der Namensgebung eines Weges zum Ausdruck gebracht wird.


Lebenslauf:

Hugo Knappworst
geb. am 16. November 1919 in Bemerode
gest. am 26. Juli 2005 in Hannover

1934 – 1935 Besuch der Handelsschule
1935 – 1937 Absolvierung der Maurerlehre
1937 – 1940 Studium des Bauingenieurwesens an der Staatsbauschule Holzminden mit schließlich dem akademischen Grad: Ingenieur (grad.)
1946 Maurermeister

1945 Übernahme des seit 1900 bestehenden Familienbetriebes Bauunternehmen Meyer & Knappworst

1946 Bautechnischer Berater des Bürgermeisters von Bemerode

1964 Eintritt in die FDP
1964 – 1974 Mitglied des Rates der Gemeinde Bemerode
1968 – 1974 Mitglied des Kreistages des Landkreises Hannover
1974 – 1976 Mitglied des Rates der Landeshauptstadt Hannover
weitere zahlreiche Tätigkeiten in verschiedenen Einrichtungen, u. a. beim Oberverwaltungsgericht, im Baugewerbe, in der Handwerkskammer und bei der Innungskrankenkasse,
Träger des Bundesverdienstkreuzes und Inhaber der Ehrenplakette des Stadtbezirksrates Kirchrode-Bemerode-Wülferode