Informationen:
Nachrichtlich:
- Stadtbezirksrat Linden-Limmer
Antragsteller(in):
Bezirksratsherr Thomas Ganskow
Bezirksratsherr Thomas Ganskow
An den Stadtbezirksrat Linden-Limmer (zur Kenntnis) |
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Ich frage die Verwaltung:
1. Wann ist mit einem tatsächlichen Ausbau in der beschlossenen Form zu rechnen?
2. Warum ist der Ausbau bislang noch nicht erfolgt?
[1] https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/15-0263-2018
- Vor allem aber ist die Solarbauweise noch nicht ausgereift. Nach Recherchen sind sowohl bei der holländischen als auch bei der nordrhein-westfälischen Teststrecke bereits nach kurzer Liegedauer Mängel aufgetreten. Der Solarradweg in Erftstadt wurde erst Ende 2018 als Teststrecke ausgebaut und eröffnet aber bereits nach einigen Monaten wegen eines Schwelbrandes Anfang 2019 wieder vom Netz genommen. Die Verwaltung der Stadt Erftstadt informiert seit 28.1.2020 auf ihrer Internetseite darüber, dass wegen anlagentechnischer Mängel bis heute keine Übernahme durch die Verwaltung stattgefunden hat, der Vertrag mit der Herstellerfirma mittlerweile gekündigt wurde und gegen die Herstellerfirma Klage beim Landgericht Köln eingereicht wurde. Bis zum Abschluss des Klageverfahrens wurde der Radweg nunmehr mit PVC-Bodenmatten ausgelegt. Mit den Matten wird der Zustand gesichert (Beweissicherung für das Klageverfahren) und zumindest eine Begehbarkeit ermöglicht. Radfahrende können die Verkehrsfläche bis heute nicht nutzen.
„Die Schwierigkeiten in Deutschland sind kein Einzelfall. In Frankreich hat eine 2016 eröffnete Solarstrasse die Erwartungen ebenfalls nicht erfüllt. Laut Medienberichten erzeugt die in Tourouvre in der Normandie gelegene Strecke deutlich weniger Strom als erhofft. Auch zeigten sich an der Oberfläche bereits deutliche Verschleisserscheinungen. Die französische Tageszeitung «Le Monde» spricht von einem «Fiasko».
Still ist es auch um die «Solar Roadways» in den USA geworden. Ein Ehepaar aus der Kleinstadt Sandpoint im Gliedstaat Idaho entwickelt seit mehreren Jahren einen Prototyp, der sowohl für Fusswege als auch für den Autoverkehr geeignet sein soll. Durch ein gut gemachtes Werbevideo schaffte es das Duo, über 2,2 Millionen Dollar per Crowdfunding zu sammeln. Später folgten Zuschüsse des Verkehrsministeriums in Höhe von mehreren hunderttausend Dollar.
Doch die angekündigte Serienproduktion ist bis heute ausgeblieben. Auf einem Platz in der Innenstadt von Sandpoint sollten 30 Photovoltaik-Module eigentlich längst Strom erzeugen. Die Webcam der Stadt zeigt jedoch lediglich eine abgesperrte Stelle mit der Aufschrift «Coming soon» (kommt bald). Auf Nachfragen der NZZ antwortete die Firma nicht. Auch die Stadtverwaltung von Sandpoint hält sich bedeckt.“
Aufgrund dieser bisherigen Erfahrungen lehnt die Verwaltung den Bau eines Solarradwegs ab.
- Die Finanzierbarkeit eines Solarradwegs auch unter Berücksichtigung einer hohen Förderquote des Bundes ist nicht gegeben. Zum Vergleich: Der ca. 100 m lange Solarradweg in den Niederlanden hat nach Internetrecherche ca. 3 Mio. € gekostet.
- Für den Transport des solarerzeugten Stroms wäre umfangreicher Leitungsneubau erforderlich. Dies würde die Kosten nochmals deutlich erhöhen.
- Auch der Betrieb einer solchen Anlage müsste verwaltungsmäßig organisiert werden und würde laufende Kosten (Sach- und Personalkosten) erzeugen.