Auf Empfehlung des Integrationsbeirates Buchholz-Kleefeld beschließt der Stadtbezirksrat Buchholz-Kleefeld folgende Zuwendung aus Mitteln, die für die Arbeit des Integrationsbeirates zur Verfügung stehen:

Zuwendungsempfänger: Jugendsportzentrum
Projekt: "Hochgebirgswanderung auf dem Meraner Höhenweg und Gipfelbesteigung der Hochwilden"
Zuwendungssumme: bis zu 750,00 €
Zuwendungsnummer: IB-02-2019

Die Aktivitäten des Integrationsbeirates sind darauf ausgerichtet, das Miteinander von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund im Stadtbezirk zu fördern. Diese Zielsetzung differenziert grundsätzlich nicht nach geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten. Es entspricht dem Integrationsgedanken, dass sich einzelne geförderte Projekte an unterschiedliche Zielgruppen (z.B. Frauen/Mädchen bzw. Männer/Jungen) richten.

Aufbauend auf zwei erfolgreich durchgeführte Projekte möchte das Jugendsportzentrum mit 10 Jugendlichen aus dem Boxangebot eine mehrtägige Hochgebirgswanderung auf dem Meraner Höhenweg mit Gipfelbesteigung der "Hochwilden" durchführen.

Inhaltlich soll sich erneut mit dem „Andorra-Effekt“ beschäftigt werden. Dieser besagt, dass sich Menschen oft an Vorurteile und Behauptungen der Gesellschaft anpassen und dies unabhängig davon, ob diese zutreffen oder der Wahrheit entsprechen. Der Effekt beschreibt eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, bei der sich eine Person mit der Zeit genauso verhält, wie man es ihr die ganze Zeit vorausgesagt hat, dies ohne diese Vorhersage aber vielleicht gar nicht getan hätte.
Gesellschaftlich spielt dieser Effekt eine Rolle, wenn gegen eine gesellschaftliche Randgruppe wie bspw. benachteiligte Familien, Harz-IV Empfänger, Jugendliche in schwierigen Lebenslagen oder andere Minderheiten bestimmte Vorurteile vorliegen und Personen dieser Randgruppe deswegen anfangen sich tatsächlich entsprechend den Erwartungen zu verhalten. Die Expedition richtet sich an männliche Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren in schwierigen Lebenslagen, vorwiegend aus den Stadtteilen Vahrenheide, Alte Heide, Sahlkamp, Roderbruch und Groß Buchholz, mit Migrationshintergrund und einem besonderen Interesse an Kampfsport.

Ziel des Projektes ist es, sich auf eine große persönliche Herausforderung einzulassen, diese anzunehmen und durch Kontinuität, Willenskraft, Disziplin und Entschlossenheit umzusetzen. Hierbei werden die sozialen Kompetenzen, insbesondere die Reflexionsfähigkeit gefördert.
Darauf aufbauend möchte das Jugendsportzentrum mit den Teilnehmern die eigene Herkunft, Lebenslage, Sozialisation, Lebenswelt bewusst machen, und sich gemeinsam mit bestehenden gesellschaftlichen Vorurteilen auseinandersetzen, die eigene Haltung überprüfen und weiter entwickeln.

Das Besondere an diesem Projekt ist die Grenzerfahrung, abseits von Zivilisation und Gesellschaft, bei der die oben genannten Parameter keinerlei Rolle mehr spielen.




Durch die Reduktion dieser Einflüsse ist eine deutlich intensivere Auseinandersetzung mit sich selbst möglich. Zudem ist das Bestehen einer solch maximalen Herausforderung besonders prägend und somit nachhaltig transportierbar in das gesellschaftliche Leben in Deutschland.
Grundlage ist der Antrag vom 28.02.2019.

Der Integrationsbeirat Buchholz - Kleefeld hat sich in seiner Sitzung am 13.05.2019 mehrheitlich dafür ausgesprochen, dem Projekt bis zu 750,00 € für das Projekt zur Verfügung zu stellen (Finanzstelle/Finanzposition 1111100-73180000).

Die Beschlussfassung über die vom Integrationsbeirat vorgeschlagenen Förderprojekte obliegt dem Stadtbezirksrat.