Drucksache Nr. 15-1707/2020 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Leichtbauhalle und Wildblumenwiese an der Milanstraße
Sitzung des Stadtbezirksrates Buchholz-Kleefeld am 10.09.2020
TOP 9.1.1.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Buchholz-Kleefeld (zur Kenntnis)
 
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15-1707/2020 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Leichtbauhalle und Wildblumenwiese an der Milanstraße
Sitzung des Stadtbezirksrates Buchholz-Kleefeld am 10.09.2020
TOP 9.1.1.

In der Bezirksratssitzung vom 11.05.2017 wurde der Antrag (15-0784/2017) für eine einjährige Wildblumenwiese an der Milanstraße beschlossen. Die Verwaltung fand die Idee super und wollte selbst proaktive vorgehen. Aus der Wildblumenwiese ist aufgrund des heißen Sommers dann leider nichts geworden. Seitdem liegt die Fläche brach. Weder eine Wildblumenwiese noch eine Leichtbauhalle ist dort entstanden. Die Fläche wurde bisher auch nicht wieder Grünanlage hergerichtet.

Daher fragen wir die Verwaltung folgendes:

1. Wie ist der Sachstand um die Errichtung der Leichtbauhalle und wie lange soll die Fläche im Zweifel noch für die Leichtbauhalle vorgehalten werden?

2. Kann eine ökologische Aufwertung dieses Gebietes durch z. B. einer Wildblumenwiese übergangsweise wieder erfolgen?

3. Wie wird die Fläche wieder hergerichtet, sobald diese freigegeben ist?

Die Verwaltung beantwortet die Anfrage wie folgt:


Zu 1. Derzeit ist die Errichtung einer Leichtbauhalle nicht geplant. Das Grundstück wird jedoch weiter zu Unterbringungszwecken vorgehalten, um zukünftig im Fall steigender Flüchtlingszahlen handlungsfähig zu sein.

Zu 2. Die im Jahr 2017 vorgenommene Wildpflanzeneinsaat hat sich zu einem wertvollen Wildpflanzenbestand entwickelt, dessen Endzustand noch nicht erreicht ist. Ein breites floristisches und faunistisches Artenspektrum (u.a.






Wildbienen-, Tagfalter-, Heuschreckenarten sowie typische Käfer und deren Wirtspflanzen) ist dokumentiert. Die Fläche ist wesentlich für die Förderung der Biotopvernetzung im Stadtgebiet (s. auch Antwort zu 15-2478/2018). Die Fläche wird von einigen durch Nutzung entstandenen Pfaden durchzogen. Auf der Fläche wird im Rahmen des Projektes „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ eine zukunftsweisende Grünflächenpflege erprobt und weiterentwickelt. Eine Aufgabe der (Stadt)Gesellschaft besteht zurzeit darin, sich damit vertraut zu machen, dass wertvolle Wildpflanzenflächen in der Regel nicht aus wogenden, häufig gemähten und gepflegten Zierpflanzenbeständen bestehen. Den Insekten fehlen neben blühenden Wildpflanzen vor allem die Voraussetzungen zur Überwinterung und Entwicklung der Nachkommen. Die Bilder von manchmal auch als Brache bezeichneten trockenen Pflanzenstadien mit stehenden Halmen und Stängeln, lückigen Beständen und offenen Bodenstellen sind aus der „Stadtlandschaft“ leider größtenteils verschwunden. Dieses ist einer der Gründe für das „Insektensterben“.

Zu 3. Eine „Herrichtung“ mit einer anderen als der derzeitig erprobten, wissenschaftlich im Rahmen des bundesgeförderten Projektes „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ begleiteten Pflege wäre nicht im Sinne der Insektenförderung und ist nicht geplant. Rasenflächen mit entsprechend intensiver Pflege und Liegewiesen sowie Spiel- und Sportmöglichkeiten und Hundeauslaufflächen sind im näheren Verlauf des Grünzuges vorhanden. Die zusätzlich geplante lückige Obstbaumpflanzung wird im Herbst dieses Jahres realisiert.