Antrag Nr. 15-1583/2008:
Einrichtung einer Lesestube mit Fernleihe als Ersatz für die Stadtteilbücherei im Freizeitheim Linden

Inhalt der Drucksache:

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Einrichtung einer Lesestube mit Fernleihe als Ersatz für die Stadtteilbücherei im Freizeitheim Linden

Antrag

der Bezirksrat möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt, im Falle einer Schließung der Stadtteilbücherei im Freizeitheim Linden die Folgen durch die Einrichtung einer Lesestube mit Fernleihe abzumildern. Hierzu ist im Stadtteil Linden-Nord, möglichst an der Stelle der jetzigen Stadtteil-bücherei, folgende Mindestausstattung zu schaffen bzw. zu erhalten:



- Lesestube für Kinder mit Bilderbuchkino
- Lesestube für Erwachsene mit einer Grundauswahl an Neuerscheinungen, etc.
- bibliotheksübliche Auswahl an Tageszeitungen und Zeitschriften
- Betreuter Internetzugang
- Fernausleihstelle, an der Bücher bestellt, abgeholt und abgegeben werden können.
Für die Lesestube ist unter Beteiligung der heutigen NutzerInnen ein Konzept zu erarbeiten, dass auch die Ausleihstatistiken und die Erfahrungen der BibliothekarInnen aus den letzten Jahren berücksichtigt, und somit möglichst optimal auf die Bedürfnisse der bisherigen Nutzerinnen und Nutzer abgestimmt ist.

Begründung


Durch die geplante Schließung des Büchereistandortes im Freizeitheim Linden wird sich die kulturelle Versorgung der BewohnerInnen in den Stadtteilen Ahlem, Limmer und Linden-Nord deutlich verschlechtern. Insbesondere für mobilitätseingeschränkte Menschen sowie Familien oder Alleinerziehende mit (kleinen) Kindern ist der Weg bis zum Lindener Markt nicht zumutbar. Es gibt keine direkte ÖPNV-Verbindung, die Fahrt ist zeitaufwändig und kostenintensiv. Gerade in einem Stadtbezirk mit einem hohen Anteil an finanziell schlechter gestellten Personen sollten keine Zugangsschwellen zu Bildungsinstitutionen aufgebaut werden. Bündnis 90/Die Grünen hatten bei Bekanntgabe der Pläne zur Schließung der Stadtbücherei bereits im Mai 2004 gefordert, dass die NutzerInnen der Stadtteilbüchereien an der Entscheidung über die Zusammenlegung der Büchereien beteiligt werden. Aber auch trotz mehrmaligem Nachfragen in den letzten Jahren ist hierzu nichts geschehen.

Mittlerweile hat sich eine Bürgerinitiative gegen die Schließung der Stadtbücherei in Linden-Nord gegründet, die bisher mehr als 4.000 Unterschriften für den Erhalt der Bücherei gesammelt und zur letzten Bezirksratssitzung übergeben hat. Dem ist Rechnung zu tragen. Sollte es dennoch zu einer Schließung der Bücherei kommen, ist, wie beantragt, ein adäquater Ersatz in Form einer Lesestube mit Fernleihe zu schaffen...