Antrag Nr. 15-1279/2021:
Digitaler Kinder- und Jugendrat „Corona“ im Stadtbezirk Döhren-Wülfel

Inhalt der Drucksache:

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Digitaler Kinder- und Jugendrat „Corona“ im Stadtbezirk Döhren-Wülfel

Antrag

Es soll eine Beteiligungsveranstaltung für Kinder und Jugendliche im Stadtbezirk Döhren-Wülfel im Rahmen eines digitalen Kinder- und Jugendrats mit Unterstützung des Vereins „Politik zum Anfassen e. V.“ durchgeführt werden.

Über die Grundschulen und weiterführenden Schulen (dabei sind gemeint alle Schulen in öffentlicher und privater Trägerschaft im Stadtbezirk Döhren-Wülfel) werden für 3 Workshops je 20 Kinder bzw. Jugendliche aus der Altersgruppe Grundschule beteiligt. Die Kosten in Höhe von maximal 850,00 € je Workshop trägt der Bezirksrat aus seinen Mitteln.

Begründung


Im ersten Jahr der Corona-Pandemie wurde insbesondere Kindern und Jugendlichen sehr viel abverlangt. Ihr Alltag hat sich in vielen Punkten stark verändert, die Veränderungen ziehen sich durch die häusliche Situation, den Schulalltag und die Freizeit – also durch alle Lebensbereiche.

Zu Beginn der Pandemie war in unserer Gesellschaft neben der Wirtschaft, der Situation des Pflegepersonals und der Intensivbettenauslastung vor allem die Situation in den Alten- und Pflegeheimen im Fokus, dies war und ist richtig und wichtig. Nur langsam wurde auch gesellschaftlich wahrgenommen, welche tiefgreifende Einschränkungen die Kinder und Jugendlichen betreffen und welche Konsequenzen dies für sie hat. Welche mittel- und langfristigen Folgen dieser Veränderungen sich für die Bildung, Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheit dieser Generation ergeben, wird inzwischen von Ärzten, Lehrern, Sozialarbeitern und anderen evaluiert und analysiert. Auch verschiedene Studien wurden bereits zu diesem Thema durchgeführt, unter anderem die „JuCo2“- Studie der Uni Hildesheim, deren Ergebnisse sehr viel Beachtung gefunden haben und nach deren Veröffentlichung auch eine umfangreiche Berichterstattung über die Ergebnisse in den Medien stattfand.

Geändert hat sich allerdings wenig: Es wird weiterhin häufig über die Jugendlichen und nur selten mit den Jugendlichen gesprochen!

Dies möchte der Stadtbezirksrat ändern, daher soll eine Beteiligungsveranstaltung im Rahmen eines digitalen Kinder- und Jugendrats durchgeführt werden. Jedes von den Kindern und Jugendlichen geschilderte Problem -auch emotionale Stellungnahmen- sind dabei in Ordnung, es geht vorrangig darum dieser Generation zuzuhören. Es wird bewusst darauf verzichtet, den Workshops eine starre Tagesordnung vorzugeben, es soll lediglich eine Moderation erfolgen. Daher werden die geplanten Beteiligungsveranstaltungen mit Unterstützung des Vereins „Politik zum Anfassen e. V.“ durchgeführt. Über die Grundschulen und weiterführenden Schulen (dabei sind gemeint alle Schulen in öffentlicher und privater Trägerschaft im Stadtbezirk Döhren-Wülfel) werden für 3 Workshops je 20 Kinder bzw. Jugendliche beteiligt.

In den Workshops soll den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben werden, gemeinsam die aus Ihrer Sicht dringendsten Probleme, Fragen und Themen zu besprechen und -soweit möglich- daraus politisch umsetzbare Maßnahmen abzuleiten. Die gemeinsam erzielten Ergebnisse sollen die TeilnehmerInnen selbst im Rahmen einer Schlussveranstaltung dem Stadtbezirksrat Döhren-Wülfel vorstellen. Weiterhin wird Pressevertretern die Möglichkeit zur Teilnahme an der Schlussveranstaltung gegeben.

Der Stadtbezirksrat wird die dargestellten Themen auswerten und je nach Zuständigkeit selbst politisch aufgreifen oder ggf. an etwaige andere politische Ebenen übergeben. Diese Form der Beteiligung ist auch für unseren Stadtbezirksrat neu, hier sollen erste Erfahrungen gesammelt werden, wie eine zeitgemäße Beteiligung der Zielgruppe künftig erfolgen kann. Daher ist bei dieser Veranstaltungsform eine professionelle Unterstützung durch den Verein „Politik zum Anfassen e.V.“ zwingend notwendig.

Es soll jedoch nicht eine einmalige Beteiligungsveranstaltung darstellen, sondern vielmehr im Gremium einen kontinuierlichen Prozess zu weiteren Beteiligungsmöglichkeiten in Gang setzen. Daher wird seitens des Bezirksrats nach der Durchführung des Kinder-Jugendrats nicht nur eine inhaltliche Auswertung der Schlussveranstaltung, sondern auch eine Evaluation des Veranstaltungsformats durchgeführt.