Antrag Nr. 15-1105/2023:
Änderungsantrag der Fraktion B90/DIE GRÜNEN zu Drs. Nr. 15-0351/2023 N1 "Gemeinsamer Antrag zum Thema Zwischenraum-Nutzung der städtischen Immobilie GIG, Gastronomie und Saal, Lindener Markt 1, 30449 Hannover"

Inhalt der Drucksache:

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Änderungsantrag der Fraktion B90/DIE GRÜNEN zu Drs. Nr. 15-0351/2023 N1 "Gemeinsamer Antrag zum Thema Zwischenraum-Nutzung der städtischen Immobilie GIG, Gastronomie und Saal, Lindener Markt 1, 30449 Hannover"

Antrag


Der Bezirksrat beschließt:

Die Verwaltung wird aufgefordert im ehemalige GIG, Gastronomie und Saal, Lindener Rathauses am Lindener Markt, eine Zwischenraumnutzung, zum schnellstmöglichen Zeitpunkt einzurichten, um den Negativauswirkungen des Leerstandes, an dem exponiertesten Ort des Stadtteils, auf das umliegende Gewerbe und das Wohnumfeld, entgegenzuwirken.

Die Zwischenraumnutzung wird gemäß der bauordnungsrechtlichen und feuerpolizeilichen Rahmenbedingen durchgeführt.

Die Zwischenraumnutzung findet im Einklang mit den aktuellen Nutzer:innen des Saals, FeG Dreisechzehn Stadtkirche Hannover, statt.

Die Zwischenraumnutzung fördert den Prozess einer Neukonzeption des ehemaligen GIG, Gastronomie und Saal, unter Einbeziehung der Gewerbetreibende, der Bewohner:innen des Stadtteils sowie potenzieller, zukünftigen Nutzer:innengruppen, fördern und ausloten.



Die Zwischenraumnutzung soll durch eine sich bereits gegründete Interessensvertretung „GIG Zwischenraum“ koordiniert und organisiert werden.
Die Interessensvertretung spricht weitere Gruppen, aus der Kunst, - Kultur- und Soziokulturszene, MSO`s , Händler:innen vor Ort, Kreativwirtschaft, nachhaltigen Startup-Szene, für die Ausgestaltung der Zwischennutzung, an.

Die Zwischenraumnutzung dient ferner dem Lebendiges Linden e.V. und LindenGut e.V. als Versammlungs- und Veranstaltungsort sowie als Forum, um das Thema Stärkung des lokalen Handels, des Handels vor Ort, stärker in die Öffentlichkeit zu tragen.

Bei der Zwischenraumnutzung ist das Miteinbeziehen des Außenraumes (Lindernder Marktplatz) mitzudenken, um auch neue Konzepte zur Nutzung des öffentlichen Raumes aufzuzeigen und zu entwickeln.

Eine weitere für den Stadtteil nachhaltige Nutzung des GIG wird sich perspektivisch auch mit der künftigen Aufwertung und Gestaltung des für Linden-Mitte historischen und wirtschaftlich prägenden Platzes auseinandersetzen müssen.


Insbesondere die Frage einer verbesserten Aufenthaltsqualität sowie einer Begrünung auch im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit der Marktnutzung werden in diesem Zusammenhang sind als wichtig zu erachten.
Die in der Zwischennutzung gesammelten Erfahrungen sollten in das anschließende Konzept mit einfließen.

Ferner ist die Verwaltung aufgefordert, im Rahmen vom „Blauen Wunder – Lindener Butjermeile“, 03. & 04.06.2023, das GIG für „Lost Places Führungen“ zu öffnen. Die „Lost Places Führungen“ werden von dem Veranstaltungsteam „Blaues Wunder“ und der Interessenvertretung durchgeführt.

Durch die hohe Kompetenz der Interessenvertretung, Kulturpalast (Simone Beer), SessionRoom Linden (Patrick Diop), Centrum (Jan Sennert) Cameo Kollektiv (Julius Matuschik), Lebendiges Linden e.V. (Peter Hoffmann-Schoenborn), Christoph Sure (ehemals Geschäftsführer Pavillon), Hüseyin Rüsan Erhan (Geschäftsführer „erhardt - das neue Café“ & „Gottfried‘s FeinKiosk“), ist eine professionell und innovative Zwischenraumnutzung gewährleistet.

Vertragspartner:in für die Zwischenraumnutzung soll der Lebendiges Linden e.V. und als Vertretung der LindenGut e.V. eingesetzt werden.

Begründung


Aus der Antwort der Verwaltung vom 07. Februar 2023 zur Drucksache 15-2319/2022N1 wird deutlich, dass die weitere Nutzung des GIG nicht mehr durch klassische Vermietung/Verpachtung an Dritte bzw. im gastronomischen Bereich gesehen wird.
Vielmehr wird eine öffentliche Nutzung zu Gunsten des Stadtteils angestrebt.
Im Stadtbezirk Linden-Limmer sind in den letzten Jahren zwei Entwicklungen zu beobachten. Einerseits werden zunehmend Nutzergruppen wie bspw. Künstlerische Gruppen oder kleinere Geschäfte zunehmend verdrängt. Andererseits drängt sich immer stärker die Frage auf, wie wir öffentliche Räume künftig für eine Stärkung der städtischen Gemeinschaft stärken und zu Experimentierflächen für die Zukunft weiterentwickeln können.
Das Lindener Rathaus bietet neben den nunmehr freien Räumen des GIG auch Anknüpfungspunkte an die Geschichte unseres Stadtbezirks. Der Ort, von dem früher die Stadt Linden verwaltet wurde kann nun der Ort werden, an dem wir wichtige Bausteine für die Zukunft unseres Stadtbezirkes ausprobieren.
Insbesondere die Vielzahl an bereits angeregten Nutzungen von kleineren Gruppen spricht für ein Ausprobieren von Ideen.
Mit der Zwischenraumnutzung öffnet sich ein innovativer Weg, um ein passendes Betreiber: innen-Konzept anhand von Beteiligung zu entwickeln. Machen wir den Weg frei, für einen Ort, der alles kann.