Antrag Nr. 15-0824/2004:
Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Namensgebung Mehrkampfanlage

Inhalt der Drucksache:

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Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Namensgebung Mehrkampfanlage

Antrag,

Die Mehrkampfanlage im Bereich des Sportparks erhält den Namen Luise-Finke-Stadion.

Begründung

Dem Beschluss der Ratsgremien, die Mehrkampfanlage nach einer Sportlerin zu benennen, konnte It. Drucksache durch den “Wettbewerb zur Namensgebung" der Verwaltung zusam-men mit dem Niedersächsischen Leichtathletik-Verband mangels entsprechenden Vorschlä-gen nicht entsprochen werden. Weitere Alternativen entfielen aus den in der DS beschriebe-nen Gründen.

Es verwundert unsere Fraktion sehr, dass niedersachsenweit bzw. enger gefasst in der Landeshauptstadt Hannover keine ehrenwerte Sportlerin gefunden wurde, nach der die Mehrkampfanlage benannt werden könnte. Diesem Mangel möchten wir abhelfen, indem wir Luise Finke als Namensgeberin vorschlagen.

Luise Finke wurde 1917 in Elbing (Ostpreußen) geboren und wuchs in Jena auf. Sie wurde Sportlehrerin und machte zugleich Karriere als Leichtathletin. So wurde Finke 1938 Studenten-Weltmeisterin im Hoch- und Weitsprung. Ihre als sicher geltende Teilnahme an den Olympischen Spielen in London 1940 im Weitsprungwettbewerb vereitelte der Krieg. Nach 1945 ging die damals 28-jährige nach Göttingen, wo sie an der Georg-August-Universität im Hochschulsport tätig war. Später nach Hannover umgezogen, widmete sich die universelle Sportlerin neben der Leichtathletik mehr und mehr anderen Sportarten, z.B. dem Hockey-spiel und zu Beginn der 1960er Jahre (im Alter von 50 Jahren) begann sie mit dem Orientierungslauf. Finke war bis zuletzt nicht nur aktiv, sondern auch “hinter den Kulissen" tätig, u.a. im Landesfachausschuss Orientierungslauf des Niedersächsischen Turner- , Bundes. Für den RSV Hannover (von 1926) war sie mit ihrem Organisationstalent eine un-ermüdliche, treibende Kraft.


DIE GRÜNEN
Ihre besten Ergebnisse als Aktive im Orientierungslauf waren ihre Medaillen bei den Alters-klassen-Weltmeisterschaften 1994 (Gold), 1996, 1999 und 2001 (Silber) und 1997 (Bronze). In den letzten Jahren musste sie sich gegen teilweise bis zu 30 Jahre jüngere Konkurrenz durchsetzen. Ihre Liebe zum Sport - und zum ÖL - gab sie an ihre Kinder weiter, ihre Toch-ter gehörte ebenfalls lange zu den erfolgreichsten Orientierungsläuferinnen Deutschlands. Luise Finke starb 2002, zur “sportlichen Ruhe gesetzt" hatte sie sich nie.