Anfrage Nr. 15-0725/2015:
Abstellmöglichkeiten in Wohngebieten

Inhalt der Drucksache:

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Abstellmöglichkeiten in Wohngebieten

In der vergangenen Sitzung des Bezirksrates Mitte wurde vonseiten der Stadtverwaltung das "Netzkonzept Radverkehr" vorgestellt. Grundsätzlich begrüßt die Fraktion das Leitbild Radverkehr und die tiefergehende Analyse des Bestandsnetzes im Zuge des "Netzkonzeptes".
Da in der Präsentation nur wenig direkt über die Vorhaben im Bezirk deutlich wurde, stellt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einige Anfragen, um den Handlungswillen und den Spielraum der Verwaltung genauer eingrenzen zu können.
Eine Fahrradfahrt beginnt und endet, wie eine Autofahrt und jede andere Bewegung auch, an je einem Punkt. Während die Stadt in Wohngebieten für den "ruhenden Kraftverkehr" in der Regel an allen Straßenseiten im öffentlichen Raum selbstverständlich Parkplätze schafft und erhält, sucht man in Wohngebieten auch nur annähernd vergleichbar flächendeckende Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vergeblich.
Während Fahrräder prinzipiell in Keller oder Hinterhof sicher verwahrt werden können, scheitert diese Möglichkeit oft am Alter bzw Kraft der Radfahrenden oder an den vielen Treppen in Gründerzeithäusern mit Hochparterrewohnungen. Laut Leitbild will die Stadt auch hier Verbesserungen erwirken, schiebt aber selbst die Aufstellung von simplen und noch nicht einmal Wetter- bzw. Diebstahlgeschützten Radbügeln in der Regel an Privatpersonen ab!
Weitergehende Abstellmöglichkeiten, wie etwa witterungs- und diebstahlgeschützte Fahrradhäuschen (in Hamburg sind davon mehrere hundert vorhanden, teils in öffentlichem Straßenraum und immer subventioniert!) sind nur auf Eigeninitiative und nachlangem und holperigem Vorlauf überhaupt umsetzbar (Bspw. Fahrradhäuschen Fundstraße), eine besondere Unterstützung oder gar Förderung vonseiten der Stadt sucht man vergeblich.

Wir fragen die Verwaltung vor diesem Hintergrund:
1. Wann und wie plant die Stadt, die Fahrrad-Abstellsituation in Wohngebieten gemäß den Vorhaben im Leitbild zu verbessern?
2. Wird die Stadt künftig auch auf den besonderen Bedarf an Abstellmöglichkeiten für Fahrradanhänger oder Lastenräder in Wohngebieten eingehen, damit auch Familien ihren Alltag autofrei abwickeln können, ohne dabei Angst vor Vandalismus oder Diebstahl haben zu müssen?
3. Wurde bisher der Bedarf an zusätzlichen Abstellbügeln oder Fahrradhäuschen, ggf. unter Zurschaustellung der in anderen Städten existierenden Möglichkeiten (Hamburg, Duisburg etc.), abgefragt?