Antrag Nr. 15-0016/2018:
Modifizierung des Modellprojektes Tempo 30 (DS 3068/2017) in der Marienstraße durch Schlafampeln

Inhalt der Drucksache:

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Modifizierung des Modellprojektes Tempo 30 (DS 3068/2017) in der Marienstraße durch Schlafampeln

Antrag

Antrag zu beschließen:

Der Antrag für das Modellprojektes Tempo 30 soll bei der Anpassung der Lichtsignalsteuerung auf dem Streckenabschnitt zwischen Aegidientorplatz und Sallstraße die Umrüstung der dort vorhandenen Fußgängerbedarfsampeln in Dunkel-Dunkel-Ampeln (sogenannte Schlafampeln) enthalten.

Begründung

„Für die Testphase mit Tempo 30 muss deshalb auch die Lichtsignalanlagensteuerung angepasst werden. Die Schaltung soll dabei eine möglichst flüssige Befahrung der Streckenzüge bei Tempo 30 ermöglichen“, heißt es in der DS 3068/2017, die die Bewerbung um eine Teilnahme am Modellprojekt Tempo 30 u.a. auf der Marienstraße zum Ziel hat.

Schlafampeln sorgen für einen flüssigeren Verkehr für alle Verkehrsteilnehmer, weil nicht alle querenden Fußgänger den gesamten Verkehr anhalten. Der Anteil von Querungen ohne Sperrung des Verkehrs wird bei Bestehen einer Sprunginsel und langsamen Verkehr auf 80 % geschätzt.

An den derzeit üblichen Druckampeln (auch Bettelampeln genannt) müssen Fußgänger in der Regel auf Ampelgrün warten, während Autofahrer in der Regel Ampelgrün oder eine ausgeschaltete Ampel vorfinden. Bei Schlafampeln finden beide Verkehrsteilnehmer in der Regel eine wie ausgeschaltet aussehende Ampel vor.
Für die Autofahrer ändert sich nichts. Aber auch für Fußgänger ändert sich nichts, wenn sie für die Querung den Verkehr anhalten wollen. Sie sind geschützt wie bisher. Wenn aber der Verkehr es zulässt, dürfen Fußgänger auch die Straße sofort kreuzen, ganz wie sie das gewohnt sind, wenn keine Ampel vorhanden ist oder eine Ampel ausgeschaltet ist.

Schlafampeln sind damit die beste Möglichkeit der Anpassung der Lichtsignalsteuerung einer Fußgängerbedarfsampel, wenn man einen flüssigen Verkehr wünscht.

Dieser Bezirksrat hat mit der DS 15-0106/2016 einstimmig die Umrüstung der beiden Bedarfsampeln auf diesem Abschnitt der Marienstraße gewünscht. In der Antwort hielt die Verwaltung die probeweise Umrüstung der Ampeln für gut und wollte diese mit einer Begleituntersuchung evaluieren. Damals scheiterte der Antrag aber am Einspruch der Polizei.

Mittlerweile hat sich die allgemeine Meinung geändert, denn für die Neugestaltung des Wedekindplatzes ist die probeweise Einrichtung einer Schlafampel beschlossen.

Das Schreiben des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr vom 26.9. zu diesem Modellprojekt nennt u.a. als Bewertungskriterien ein „aktuelles Verkehrskonzept“ und die „Beschreibung weitere Maßnahmen“. Es würde sich sicher für den Bewerbungsprozess positiv auswirken, wenn hier die von Großstädten eher selten benutzten Schlafampeln als innovativer Ansatz genannt werden, um den Verkehr flüssiger zu gestalten.