Die meisten Tiere, die in Zirkusbetrieben, Tierschauen oder ähnlichen mobilen Einrichtungen gehalten werden, verbringen einen Großteil ihres Lebens in engen Transportwagen bzw. Gehegen. Eine tiergerechte Haltung mit Möglichkeiten der Bewegung, des Rückzugs und der Beschäftigung erscheinen hier kaum möglich. Dies gilt insbesondere für nicht domestizierte Tiere wie beispielsweise Giraffen, Nilpferde, Affen, Elefanten. Die Nutzung von Wildtieren in Zirkusbetrieben ist daher sehr umstritten. In anderen Ländern wie beispielsweise Österreich gelten bereits generelle Haltungsverbote für nicht domestizierte Tierarten in Zirkusbetrieben. In Deutschland besteht ein solches Verbot nicht.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

1. Welche Erfahrungen hat die Landeshauptstadt in der Frage, inwieweit bei den in Hannover gastierenden Betrieben das Tierschutzgesetz samt den "Zirkusleitlinien" und dem "Säugetiergutachten" als Beurteilungsgrundlage
zur Haltung und Nutzung eingehalten bzw. Anordnungen im Sinne des Tierschutzes nötig werden?

2.Ist es möglich, in dem zuständigen Ratsausschuss regelmäßig und öffentlich zu berichten, in welchen Zirkusbetrieben bzw. Tierschauen die geltenden Regelungen vorbildlich bzw. wenig vorbildlich eingehalten werden?

3. Wie schätzt die Verwaltung die Bereitschaft der Zirkusbetriebe bzw. Tierschaubetreiber ein, perspektivisch auf die Haltung und Nutzung von nicht domestizierten Tieren zu verzichten?

Lothar Schlieckau
Fraktionsvorsitzender