Informationsdrucksache Nr. 1433/2006:

Die virtuelle Beratungsstelle – Mitwirkung der Jugend-, Familien- und Erziehungsberatung an dem Projekt der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke)

Inhalt der Drucksache:

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Die virtuelle Beratungsstelle – Mitwirkung der Jugend-, Familien- und Erziehungsberatung an dem Projekt der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke)

Informationsdrucksache

Ausgangslage:
Die Jugendministerkonferenz der Länder hat am 22./23. Mai 2003 die Errichtung einer zentralen Internetplattform der Erziehungs- und Familienberatung beschlossen. Der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) ist durch die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugendbehörden am 25./26. September 2003 die Rechtsträgerschaft des Projektes übertragen worden.

Die Virtuelle Beratungsstelle ist für Jugendliche zu erreichen unter www.bke-jugend-beratung.de, für Eltern unter www.bke-elternberatung.de.

Umsetzung im Fachbereich Jugend und Familie:
Seit dem 01. Juni 2005 beteiligt sich auch der Fachbereich Jugend und Familie der Landeshauptstadt Hannover mit einem Kooperationsvertrag an der Virtuellen Beratungsstelle der bke durch Delegieren eines Mitarbeiters der Jugend-, Familien- und Erziehungsberatung mit 10 Stunden wöchentlich.

Erste Erfahrungen:
Bei einem breiten Spektrum von Fragestellungen und Problemen wird Erziehungs- und Familienberatung im Internet angefragt - insbesondere von

- Personengruppen, die nach eigenem Bekunden eine Beratungsstelle oder sonstige
Hilfeeinrichtungen nicht, oder noch nicht, aufsuchen würden.
- Jugendlichen, die örtliche Beratungsstellen eher weniger in Anspruch nehmen;
sie werden bei entwicklungs- und altersspezifischen Fragestellungen und auch bei seelisch schwer belastenden Situationen im Internet erreicht. Dies gilt vor allem für Mädchen und junge Frauen.
- Eltern die eine frühzeitige Unterstützung in allgemeinen Fragen der Erziehung, zur
Entwicklung junger Menschen und in familialen Krisen suchen.
Internetberatung ist geeignet, die dargestellten Probleme effektiv, zum Teil sogar in kürzerer Frist als in einer Face-to-Face-Beratung zu bearbeiten.
Im Medium Internet können gerade Jugendliche schrittweise dazu motiviert werden, eine örtliche Hilfeeinrichtung (z.B. Beratungsstelle, Psychotherapeut, ggf. auch psychiatrische Klinik) aufzusuchen.
Die frühzeitige präventive Unterstützung von Eltern und damit die Stärkung ihrer Erziehungskraft sowie die Unterstützung von Jugendlichen, deren Probleme sich zu chronifizieren drohen, kann langfristig zur Kostensenkung in der Kinder- und Jugendhilfe aber auch in anderen Bereichen beitragen.

Die Website bietet unterstützende Hilfe durch Beratung im Einzelfall. Zugleich aber nimmt sie aktuelle Themen auf, für die sich in den Diskussionsforen besonderes Interesse zeigt. So werden auch Aspekte der Familienbildung erfüllt. Insbesondere die Diskussionsforen und einzelfallübergreifenden Chats der Elternseite nehmen den Bedarf nach einem Austausch zu Themen des Zusammenlebens in der Familie und praktischen Perspektiven einer gelingenden Veränderung des familiären Miteinanders auf. Die Angebote stärken damit die Erziehungskompetenz von Eltern.
Die Leistungen der virtuellen Beratungsstelle erfüllen den präventiven Auftrag von Erziehungs- und Familienberatung, machen Unterstützung so früh wie möglich zugänglich und spannen den Bogen von der Förderung der Erziehung in der Familie bis zur Hilfe zur Erziehung im Einzelfall.
Durch die Nutzung der Besonderheiten des Mediums Internet wie
- ständige Präsenz
- direkten Kontakt zu Fachkräften
- Anonymität
ist das Angebot für die Ratsuchenden besonders niederschwellig.

Die Inanspruchnahme der virtuellen Beratungsstelle von Einwohnerinnen und Einwohnern der Landeshauptstadt Hannover lässt sich nur schätzungsweise ermitteln. Aus dem Postleitzahl-Bereich 3000 haben seit Oktober 2005 durchschnittlich monatlich etwa 210 Ratsuchende auf das System zugegriffen, davon je ca. 90 Eltern und 120 Jugendliche.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Bei der Beratung werden die Belange von Jungen und Mädchen bzw. von männlichen und weiblichen erwachsenen Ratsuchenden berücksichtigt und geschlechtsspezifische Anteile bei der Entwicklung von Lösungsansätzen herausgearbeitet.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

51.3 
Hannover / 12.06.2006