Drucksache Nr. 1302/2005:
Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an das Kinder- und Jugendprojekt "Linie 21" des Jugendumweltbüros Hannover - JANUN e. V. für das Projekt "Kinderforum Hainholz" für 2005

Inhalt der Drucksache:

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1302/2005
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Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an das Kinder- und Jugendprojekt "Linie 21" des Jugendumweltbüros Hannover - JANUN e. V. für das Projekt "Kinderforum Hainholz" für 2005

Antrag,

zu beschließen, der "Linie 21" des Kinder- und Jugendbeteiligungsprojektes des Jugendumweltbüros Hannovers - JANUN e. V. für das Projekt "Kinderforum Hainholz" aus der Haushaltsstelle 1.4980.718300.5 „Programm Soziale Stadt“, a) Projekte, eine einmalige Beihilfe für 2005 in Höhe von bis zu
8.000 Euro
zu bewilligen.

Begründung des Antrages

Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm "Soziale Stadt" für die kommenden Jahre zum kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den für das Programm ausgewählten Gebieten Vahrenheide-Ost, Mittelfeld und Hainholz.

Mit dem Projekt "Kinderforum Hainholz" werden Kinder an der sozialen Stadtentwicklung des Stadtteils Hainholz intensiv beteiligt. Im Rahmen der Maßnahmen zur Förderung der aktiven Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an den Prozessen und Planungen des Programms "Soziale Stadt" soll das Kinderforum Hainholz fortgesetzt werden. Damit greift das Projekt die im Integrierten Handlungskonzept Hainholz (DS 0025/2005) beschriebenen Zielsetzungen auf und trägt in besonderer Weise dazu bei, die lokale soziale Situation nachhaltig zu verbessern. Es soll auch im Jahr 2005 fortgesetzt werden.

Das Kinderforum ist eine Ergänzung zum Stadtteilforum und gibt Kindern die Möglichkeit, in für sie geeignete Formen und Methoden kontinuierlich als "Expertinnen und Experten in eigener Sache" an der kinderfreundlichen Gestaltung des Stadtteils teilzuhaben. Ziele des Forums sind, Kindern die Möglichkeit zu bieten, mit dem Programm die Spielregeln von Demokratie, Teilhabe und kommunalen Entscheidungsstrukturen zu erlernen und daran beteiligt zu werden. Politischem Desinteresse kann so vorgebeugt werden. Mädchen und Jungen aus Hainholz werden als gleichberechtigte Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtteils gewürdigt, wenn sie an Planungen und Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligt werden, wie es in der NGO § 22e gefordert wird. Werden Kinder und Jugendliche in die Planung von Spielräumen, Wohnumfeld und Verkehrswegen einbezogen, können Planungsfehler, die mit hohen Kosten verbunden sind, vermieden werden. Die Identifikation mit dem neu gestalteten Außenraum steigt und Zerstörung wird vorgebeugt.

Das Kinderforum trägt zur Umsetzung des Konzeptes "Gender Mainstreaming" bei, indem die Kinder nicht nur allgemein, sondern auch zu ihren mädchen- bzw. jungenspezifischen Interessen bezüglich der Planungen einbezogen werden. Das Projekt bezieht auch Kinder mit Behinderung ein. Die Veranstaltungen finden überwiegend an barrierefreien Orten statt. Das "Kinderforum Hainholz" kooperiert mit den vorhandenen Trägern sozialer und kultureller Dienste im Stadtteil. Über die Aktivitäten und Ergebnisse des Kinderforums wird regelmäßig von den Kindern selbst im Stadtteilforum Hainholz berichtet.

Während in den ersten Jahren die Beteiligung der Kinder an der Planung von Bauvorhaben im Vordergrund stand, liegt in diesem Jahr der Schwerpunkt auf der nachhaltigen Verankerung des Prinzips Kinderbeteiligung im Stadtteil. Im Rahmen von mehrtägigen Projekten werden Maßnahmen zur Entwicklung von Mitbestimmungsstrukturen und der Beteiligung an Entscheidungen in den Einrichtungen für Kinder durchgeführt. Wenig initiative Kinder, die sich bisher nur selten oder noch nicht an den alle zwei Wochen öffentlich stattfinden Treffen des Kinderforums beteiligt haben, lernen innerhalb von Beteiligungsprojekten in ihren Einrichtungen die Beteiligung an demokratischen Entscheidungsprozessen kennen. Beispielsweise bekommen die Kinder im direkten Kontakt mit Vertretern des Stadtbezirksrats Nord Einblick in die Arbeit des politischen Gremiums. Zu vorbereiteten Fragestellungen wird im direkten Dialog mit Bezirksratmitgliedern eine Kinderversammlung durchgeführt. Ziel der Kinderversammlung ist es, den Kontakt und die Kommunikation zwischen Kindern und Bezirksratpolitiker herzustellen und zu stärken.

Das Kinderforum beteiligt sich an der Vorbereitung und Durchführung der stadtweiten Kinderkonferenz anlässlich des Weltkindertages 2005 und wirkt zudem an der Entwicklung einer Kinderagenda für Hannover mit. Die bisherige Arbeit des Kinderforums wird auf diese Weise sinnvoll mit dem Ziel ergänzt, möglichst viele Kinder an den Beteiligungsaktivitäten des Kinderforums teilhaben zu lassen.

Das "Kinderforum Hainholz" hat in Hannover Modellstatus. Die Treffen des Forums sind für alle Kinder im Alter von acht bis dreizehn Jahren offen. Sowohl die regelmäßigen Treffen als auch die Projekte werden von 10 bis 30 Kindern besucht. Das "Kinderforum Hainholz" ist offen für Mädchen und Jungen. Der Anteil von Mädchen und Jungen ist in etwa gleich.

Auch im Jahr 2005 soll das Projekt kontinuierlich zweimal im Monat für jeweils 2 Stunden stattfinden. Daneben sollen Sonderaktionen wie "Zukunftswerkstätten", mit der Möglichkeit sich intensiv eines Themas (z.B. Spielplatzgestaltung, Wohnumfeldverbesserung, Verkehrsplanung, Kinderstadtteilplan, Erkundung parlamentarischer Demokratie) zu widmen, fortgesetzt werden.

Um die Durchführung des Projektes sicherzustellen, schlägt die Verwaltung vor, die beantragten Mittel in Höhe von bis zu 8.000 Euro aus der Haushaltsstelle 1.4980.718300.5 „Programm Soziale Stadt“, a) Projekte zu gewähren.

Kostentabelle

Es entstehen die genannten finanziellen Auswirkungen.

 50.09.1
Hannover / 09.06.2005