Drucksache Nr. 1108/2016:
Konzept zur Umsetzung des Abiturs nach 13 Schuljahren am Gymnasium (G9)

Informationen:

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1108/2016 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Nachrichtlich:

  • Stadtbezirksräte 01 - 13

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
An die Stadtbezirksräte 01 - 13 (zur Kenntnis)
In den Schul- und Bildungsausschuss
In den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten
In den Ausschuss für Haushalt Finanzen und Rechnungsprüfung
In den Verwaltungsausschuss
 
Nr.
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1108/2016
1
 
BITTE AUFBEWAHREN - wird nicht noch einmal versandt

Konzept zur Umsetzung des Abiturs nach 13 Schuljahren am Gymnasium (G9)

Antrag,


die Umsetzung des als Anlage 1 beigefügten gesamtstädtischen Konzeptes zum Ausbau der 17 städtischen Gymnasien im Zuge der vom Land Niedersachsen beschlossenen Rückkehr zum Abitur nach 9 Schuljahren

zu beschließen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Mit dieser Drucksache sind keine geschlechtsspezifischen Auswirkungen verbunden. Eltern und Erziehungsberechtigte, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer sind gleichermaßen betroffen.

Kostentabelle

Für die Umsetzung werden 42 - 47 Mio. € benötigt. In den Maßnahmen ist auch die Schaffung von einem zusätzlichen Zug enthalten. Im Investitionsprogramm sind 35 Mio. € für G9 vorgesehen. Die fehlenden 7-12 Mio. € müssen aus der Position „zusätzliche Züge“ finanziert werden, für die im Investitionsmemorandum ebenfalls 35 Mio. € angemeldet sind.

Die erforderlichen Kosten für die Ausstattung des zusätzlichen Jahrgangs an den Gymnasien belaufen sich voraussichtlich insgesamt auf knapp 1,6 Mio. €, davon ca. 1,2 Mio. € investive Mittel.

Darüber hinaus werden ca. 90 Mio. € erforderlich für die Sanierung und Erweiterung des Gymnasiums Goetheschule (im Investitionsprogramm enthalten) und für die ÖPP-Maßnahme Neubau Gymnasium Sophienschule mit einem Anteil Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium Erweiterungsbau sowie dem Ersatzbau für Teile des Kurt-Schwitters-Gymnasium Misburg (im Investitionsmemorandum angemeldet).

Für diese Maßnahmen werden Kosten für Ausstattung in Höhe von ca. 3,5 Mio. € anfallen, davon ca. 2,5 Mio. € investive Mittel.

Begründung des Antrages

Das Land Niedersachsen hat zum Sommer 2015 eine Änderung des Niedersächsischen Schulgesetzes (NSchG) dahingehend beschlossen, dass für die Gymnasien die Rückkehr zum Abitur nach 9 Schuljahren (G9) erfolgen wird. Die im Schuljahr 2015/16 in den fünften bis achten Klassen befindlichen Schülerinnen und Schüler werden das Abitur nach insgesamt 13 Schuljahren ablegen. Die älteren Schülerinnen und Schüler wie bisher nach 12 Jahren.

Dies bedeutet, dass im Schuljahr 2020/21 kein Abitur-Jahrgang die Gymnasien verlässt, sondern als 13. Klasse an den Schulen verbleibt.

Diese Veränderung, zusammen mit den in den vergangenen Jahren inhaltlich und pädagogisch gestiegenen Anforderungen, erfordert eine Überprüfung der Gebäude der städtischen Gymnasien in Hannover. Mit der Informations-DS Nr.1104/2015 hat die Verwaltung ausführlich dargelegt, wie die Umsetzung der gesetzlichen Änderungen erfolgen soll.

Als Ziel wurde dort die Vorlage eines stadtweiten Konzeptes im ersten Halbjahr 2016 benannt. Dies ist als Anlage 1 beigefügt, umfasst die Standorte aller städtischen Gymnasien und legt die grundsätzliche Planung für die Erweiterungen fest.

Die Festlegung des Ausbaubedarfes erfolgte auf der Basis eines detaillierten Soll-Ist-Abgleiches anhand des mit den Schulleitungen gemeinsam entwickelten und innerhalb der Verwaltung abgestimmten Standardraumprogramms (SRP) für Gymnasien unter den Bedingungen G9. Es handelt sich insgesamt um 17 Hauptstellen und 7 Außenstellen, wobei das neue Gymnasium Limmer bereits auf Basis des Raumprogramms für G9 angemietet wurde.

Der ermittelte Fehlbedarf berücksichtigt auch mögliche Umnutzungen im Bestand. Dabei wird eine endgültige Festlegung der Raumnutzungen in Abstimmung mit den Schulleitungen noch erfolgen.

Ebenso in die Planungen einbezogen wurden die im Vorfeld bereits von den Schulleitungen eingebrachten Ideen und Vorschläge zu einer räumlichen Erweiterung der Schulgebäude.

Im Rahmen der Bedarfsermittlungen an gymnasialen Schulplätzen wurden im Jahr 2013 bereits Erweiterungsmöglichkeiten an den städtischen Gymnasien überprüft. Die Ergebnisse wurden mit der DS 0695/2014 veröffentlicht und führten zur Schaffung des neuen Gymnasiums in Limmer. Auf die in diesem Zusammenhang erfolgten Prüfungen wurde ebenfalls zurückgegriffen.

Die vorliegenden ersten Überlegungen zum Ausbau G9 sind mit den Fachbereichen Gebäudemanagement, Finanzen, Umwelt und Stadtgrün und in Einzelfällen mit der Stadtplanung, der Bauordnung und der Denkmalpflege einvernehmlich abgestimmt worden.

Mit den Schulleitungen wurden die geplanten Maßnahmen ebenfalls besprochen und der derzeitige Planungsstand abgestimmt. Hierbei handelt es sich in den meisten Fällen bisher nur um einen Standort für eine geplante Erweiterung sowie eine Einschätzung des erforderlichen Umfangs der Erweiterungen.

Der Stadtelternrat wurde im Rahmen eines gemeinsamen Termins am 09.05.2016 über die derzeitigen Ausbauplanungen informiert. Ebenso wird den Schulleitungen, neben den Planungen für die betroffene einzelne Schule, das Gesamtkonzept in einem gemeinsamen Termin am 18.05.2016 erläutert werden.
Aufgrund der zur Umsetzung dieses Konzeptes zu erwartenden baulichen Einzelmaßnahmen (s. Anlage 1) wird die Drucksache am 19.05.2016 zudem in der Kleinen Kommission Gebäudemanagement vorgestellt werden.

Die in der Anlage benannten baulichen Maßnahmen werden, die grundsätzliche Zustimmung zum Konzept vorausgesetzt, mit dem Gebäudemanagement, der Schulplanung und den Schulleitungen weiter konkretisiert und eine entsprechende detaillierte Baudrucksache für jeden Einzelstandort vorbereitet und zur Beschlussfassung vorgelegt.

Die konkreten Planungen für die einzelnen Standorte sollen ab Herbst 2016 beginnen und spätestens 2018 in entsprechende Baudrucksachen münden. Die Fertigstellung der Maßnahmen muss zum Schulbeginn 2020/21 erfolgt sein.

Hierbei sollen insbesondere die schulischen Anforderungen neben den baulichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Gemeinsam mit den Schulleitungen werden erforderliche Umnutzungen im Bestand, die Struktur und Aufteilung der geplanten Erweiterungsbauten sowie die zeitliche Umsetzung festgelegt.

Fazit

Im Ergebnis ist festzuhalten, dass an fast allen Standorten eine Lösung zur Erweiterung der Schulen gefunden werden konnte. Lediglich am Gymnasium Ricarda-Huch-Schule war aufgrund nicht vorhandener Erweiterungsmöglichkeiten eine Reduzierung der Zügigkeit die alternative Option. Hier wird derzeit gemeinsam mit der Schulleitung die Möglichkeit geprüft, durch eine Optimierung der Gebäudenutzung (kleinere Baumaßnahmen, veränderte Ausstattung) die Umsetzung von G9 im Bestand ohne Zugreduzierung zu ermöglichen.

Durch die geplanten baulichen Maßnahmen an den Gymnasien Herschelschule und Kurt-Schwitters-Gymnasium kann jeweils ein zusätzlicher halber Zug dauerhaft eingerichtet werden.

Stadtweit wird dadurch eine Erweiterung des gymnasialen Schulangebotes zum Schuljahr 2020/21 erreicht. Dies ist vor dem Hintergrund steigender Bevölkerungszahlen und zur Ausweitung des Angebotes erforderlich.

Auf Basis der diesjährigen Anwahl sowie der Bevölkerungsentwicklung in den kommenden Jahren wird im Rahmen der Schulentwicklungsplanung der Bedarf an Plätzen im Bereich der Sekundarstufe I und Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe) überprüft.
42.11 
Hannover / 13.05.2016