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Der Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen hat darum gebeten, nach einem Jahr Betrieb des Kompostplatz Seelhorst in einer Informationsdrucksache detailliert zu berichten. Die Verwaltung legt den Bericht hiermit vor.
Historie zum Kompostplatzbau in Seelhorst
Der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün ist bestrebt, die Verwertung von Grüngut aus den Friedhöfen und Pflegebezirken zu optimieren und möglichst kostengünstig zu gestalten.
Zu diesem Zweck wurde bereits im Jahr 1996 das Ingenieurbüro U&I (Umwelttechnik & Ingenieure GmbH) damit beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, das unter Zugrundelegung der vorliegenden abfallwirtschaftlichen Daten, der veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen und der grünplanerischen Zielsetzungen des Fachbereiches eine ökologisch und ökonomisch optimale Lösung zum Umgang mit Grüngut ermitteln sollte. Wegen des langen Planungsvorlaufes wurden die Daten der Untersuchung im Jahre 2002 noch einmal überprüft und aktualisiert.
Als Ergebnis beabsichtigte die Verwaltung, die Vielzahl kleinerer Eigenkompostierungen im Grünflächen- und Friedhofsbereich aufzuheben und stattdessen 2004/2005 drei Kompostplätze in Seelhorst, Ricklingen und Lahe anzulegen. Die Kompostierungsarbeiten auf den drei dezentralen Plätzen sollten durch Privatfirmen ausgeführt werden.
Mit Beschluss der Drucksache Nr.: 1249/2004 „Ausbau und Betrieb einer Lagerfläche zur Kompostierung von Grünschnitt auf befestigter Oberfläche sowie Zwischenlagerung von Schüttmaterialien am Friedhof Seelhorst“ wurde die Umsetzung des Entsorgungskonzeptes und der Ausbau des Kompostplatzes Seelhorst realisiert.
Mit der Informationsdrucksache 2346/2005 "Weiteres Verfahren zur Umsetzung des Kompostierungskonzeptes für den Fachbereich Umwelt und Stadtgrün" wurde das Entsorgungskonzept zum Ausbau der Kompostplätze Ricklingen und Lahe zunächst bis zum Jahr 2010 ausgesetzt, um potentielle neue Verwertungswege prüfen zu können.
Allgemeine Information zum Betrieb des Kompostplatzes in Seelhorst.
Der Kompostplatz befindet sich nordöstlich des Stadtfriedhofes Seelhorst. Er ist für einen Durchsatz von 2.900 t/a Grüngut geplant, was einer Fertigkompostmenge von ca. 1380 t/a entspricht. Auf dem Kompostplatz wird Grüngut, wie Laub, Gras, Gehölzschnitt und Pflanzenreste, kompostiert. Das Grüngut wird je zur Hälfte vom Friedhof Seelhorst und aus dem Bereich der Öffentlichen Grünpflege angeliefert.
Verfahrensablauf
Auf der Kompostplatzfläche von ca. 8.500 m² (incl. eines Speicherbeckens zur Sammlung der überschüssigen Wassermengen), wurden im Bemessungszeitraum der Wirtschaftlichkeitsberechnung vom 01.02.2006 bis 31.03.2007 3.428 t Grüngut angeliefert.
Dieses angelieferte organische Material wurde auf dem Kompostplatz in den verschiedenen Fraktionen Laub, Tannengrün und Grünschnitt gesammelt, zerkleinert und je nach Fraktion zu verschiedenen Rottemieten aufgesetzt. Diese Rottemieten werden/wurden während der Rottezeit laufend kontrolliert, nach Bedarf bewässert und mehrfach zur Optimierung der aeroben Rotte umgesetzt.
Bis dato wurden aus diesen ersten Anlieferungsmengen ca. 2.058 m³ (das entspricht ca. 1200 t) Fertigkompost abgesiebt. Die restlichen Mengen befinden sich z. Z. noch in den verschiedenen Rottephasen der Kompostierung.
Kostenvergleich
Kompostierung in Seelhorst durch OE 67 im Vergleich zur Kompostierung auf der Zentraldeponie in Lahe durch aha
A) Kompostierung in Seelhorst durch OE 67
| Gesamtkosten | Kosten pro t Input |
Fixe Kosten | 42.700 | 12,50 |
variable Kosten | 77.500 | 22,60 |
Summe | 120.200 | 35,10 |
B) Kompostierung auf der Zentraldeponie in Lahe durch aha
Gebühr Grünschnittkompostierung aha pro t | 116.900 | 34,10 |
plus Transportkosten Grünschnitt von Seelhorst nach aha | 27.800 | 8,10 |
Plus Kompostzukaufskosten incl. Transport | 14.400 | 4,20 |
Summe | 159.100 | 46,40 |
Zusammenfassung
Der Kompostplatz Seelhorst war im o.g. Bemessungszeitraum vom 01.02.2006 bis 31.03.2007 ausgelastet. Schon heute ist die Eigenkompostierung durch den Fachbereich Umwelt und Stadtgrün auf dem neu gebauten Kompostplatz in Seelhorst mit Verarbeitungskosten von 35,10 € pro t um 11,30 € / t günstiger als die Kompostierung und der Kompostzukauf bei aha auf der Zentraldeponie in Lahe.
Auch lässt sich zukünftig nicht ausschließen, dass die Gebühren bei aha für die Verarbeitung von Grünschnitt weiter ansteigen. Die letzte Preisanpassung der Grünschnittgebühren bei aha war Ende 2005 und betrug pro Tonne 4,00 €.
Anlage
Detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung
Aussagen zur Geschlechterdifferenzierung gemäß Beschluss des Rates vom 03.07.2003 (Drucks. 1278/2003) sind im Zusammenhang mit dieser Drucksache nicht relevant.
Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.