Drucksache Nr. 0723/2006:
Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an den Verein "Miteinander für ein schöneres Viertel" für das Projekt "Nachbarschaftsarbeit Hainholz" für 2006

Inhalt der Drucksache:

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0723/2006
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Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an den Verein "Miteinander für ein schöneres Viertel" für das Projekt "Nachbarschaftsarbeit Hainholz" für 2006

Antrag,

dem Verein „Miteinander für ein schöneres Viertel“ (MSV) e.V. für das Projekt „Nachbarschaftsarbeit Hainholz“ aus dem Verwaltungshaushalt 2006, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 "Zuschüsse an übrige Bereiche" vorbehaltlich der Genehmigung des Haushalts eine einmalige Zuwendung in Höhe von bis zu
20.000,00 Euro

zu bewilligen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Das Projekt richtet sich an die gesamte Bevölkerung im Wohnquartier der Bömelburgstraße. Bei der Gestaltung der Projektinhalte finden die spezifischen Bedarfe von Frauen und Männern Berücksichtigung. So sind beispielsweise durch gezielte Ansprache zwei Frauen und zwei Männer im vierköpfigen Mieterbeirat vertreten.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von Dritten0,00 €Betriebseinnahmen0,00 €
sonstige Einnahmen0,00 €Finanzeinnahmen von Dritten0,00 €
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
Erwerbsaufwand0,00 €Personalausgaben0,00 €
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung0,00 €Sachausgaben0,00 €
Einrichtungsaufwand0,00 €Zuwendungen20.000,00 €4980.000-718000
Investitionszuschuss an Dritte0,00 €Kalkulatorische Kosten0,00 €
Ausgaben insgesamt0,00 € Ausgaben insgesamt20.000,00 € 
Finanzierungssaldo0,00 € Überschuss / Zuschuss-20.000,00 € 

Begründung des Antrages

Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm "Soziale Stadt" für die kommenden Jahre zum kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den für das Programm ausgewählten Gebieten Vahrenheide-Ost, Mittelfeld und Hainholz.

Das Projekt "Nachbarschaftsarbeit Hainholz" greift die im Integrierten Handlungskonzept Hainholz (DS 2519/2005) beschriebenen Zielsetzungen auf und trägt in besonderer Weise dazu bei, die lokale soziale Situation nachhaltig zu verbessern.

Einen besonderen Schwerpunkt des Projektes bilden Maßnahmen zur Förderung der Nachbarschaft und des Zusammenlebens in dem überwiegend aus Sozialwohnungen bestehenden Wohnquartier der Bömelburgstraße und umliegender Straßen. Hier leben 24 % der Hainhölzer (1.616 Personen). Es ist eine Ballung sozialer Problemlagen festzustellen (überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit mit schätzungsweise rund 27 % und hoher Sozialhilfebezug mit 23,7 %). Erste Projekte mit nur punktuell im Quartier tätigen Honorarkräften haben gezeigt, dass es eines regelmäßigen personellen sozialpädagogischen Angebotes für dieses Wohngebiet besonders bedarf, um Bewohnerinnen und Bewohner u.a. auch an der Mitwirkung sanierungsbedingter Maßnahmen im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ zu aktivieren. Dieses Defizit soll mit diesem am 1. Oktober 2004 begonnenen und auf die Laufzeit von 3 bis 5 Jahren angelegten Projektes der „Nachbarschaftsarbeit Hainholz“ behoben werden.

Die „Nachbarschaftsarbeit Hainholz“ verfolgt als generelles Leitziel, die Entwicklung eines benachteiligten Wohngebietes hin zu einem lebendigen Gemeinwesen und zu einem in den Stadtteil vollends integrierten Wohnquartier. Zur erfolgreichen Umsetzung dieser Bestrebungen bedarf es einer umfangreichen Förderung und Einbeziehung der Bewohnerinnen und Bewohner, mit dem Ziel, die Mitverantwortung und letztlich die Identifikation mit dem Wohngebiet bzw. Gemeinwesen herzustellen. Die Ziele des Projektes im Einzelnen sind:

· Förderung der Nachbarschaft und des Zusammenlebens,
· Reduzierung von Konflikten der Bewohnerschaft,
· Verminderung von Fluktuation,
· soziale und wirtschaftliche Stabilisierung der Bewohnerschaft,
· Verbesserung sozialer Angebote und Hilfen,
· Identifikation und Mitverantwortung für das Gemeinwesen und den gesamten Stadtteil,
· Förderung des Zusammenlebens verschiedener Bevölkerungsgruppen,
· Verbesserung der Wohnwertes,
· Hilfe zur Selbsthilfe und
· Aufbau und Förderung tragfähiger Strukturen des Miteinanders.

Nach Ablauf des Projektzeitraumes sollten diese Ziele durch sich aus dem Stadtteil selbsttragende Strukturen weiter verfolgt werden.

Im Rahmen des Projektes wurden im Jahr 2005 unter anderem folgende Maßnahmen bzw. Aktivitäten durchgeführt:
· Wahl eines Mieterbeirates und Moderation von Mieterbeiratssitzungen,
· Einrichtung und Begleitung eines multinationalen Frauentreffs und eines Spiel- und Bastelkreises,
· Durchführung eines Seminars zum Thema „Wohnen mit Kindern“,
· Durchführung von zwei Beteiligungsprojekten mit Kindern und Jugendlichen zur Wohnumfeldgestaltung,
· Betreuung der Männer bei der Einrichtung und Regelung des alternativen „Trinker-Treffpunktes“ (vgl. DS 2108/2005),
· Aufstellen von Schaukästen zur Information der Bewohnerschaft über Stadtteilaktivitäten.
· Durchführung einer Wochenendmaßnahme für Familien mit über 50 Teilnehmer/innen (Eltern und Kinder) zum Thema „Familienfreundliches Wohnen“ in Zusammenarbeit mit der städt. Kindertagesstätte Voltmerstraße 57 c.

Für das Jahr 2006 sind folgende Aktivitäten geplant:
· Fortführung und Ausbau der begonnenen Projekte,
· Beteiligung an der Gründung einer Stadtteilgenossenschaft als möglichem Träger des Service-Pools und des Stadtteil-Gastronomie-betriebes zur Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für BewohnerInnen,
· Organisation von Beteiligung bei bevorstehenden Modernisierungsmaßnahmen in Gebäuden und in den Außenanlagen,
· Überprüfung der Realisierbarkeit eines Filmprojektes zum Thema „Regeln des Zusammenlebens in einem Haus“ sowie
· Überprüfung der Realisierbarkeit eines regelmäßigen Stadtteil-Flohmarktes auf dem Bömelburg-Platz.

Das Projekt beinhaltet die Finanzierung einer Teilzeit-Personalstelle von 30 Wochenstunden mit der Qualifikation Sozialpädagogik/Sozialarbeit inklusive Sachkosten für die gesamte Dauer des Projektes. Die Finanzierung erfolgt jeweils zur Hälfte aus Mitteln des MSV e.V. und der hiermit beantragten Zuwendung.

Um die Durchführung des Projektes sicherzustellen, schlägt die Verwaltung vor, die beantragten Mittel in Höhe von bis zu 20.000,00 Euro aus dem Verwaltungshaushalt 2006, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 "Zuschüsse an übrige Bereiche" zu bewilligen. Die Mittel sind zur Finanzierung von Honorar- und Sachkosten vorgesehen.
 50.09.1
Hannover / 21.03.2006