Drucksache Nr. 0708/2006:
Konzept der Kinderladeninitiative für Vertretungskräfte in Elterninitiativen

Informationen:

Beratungsverlauf:

Nachrichtlich:

  • Stadtbezirksräte 01 - 13

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Jugendhilfeausschuss
In den Verwaltungsausschuss
An die Stadtbezirksräte 01 - 13 (zur Kenntnis)
 
Nr.
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Zu TOP
 
0708/2006
1
 

Konzept der Kinderladeninitiative für Vertretungskräfte in Elterninitiativen

Antrag,


das als Anlage 1 beigefügte Konzept der Kinderladen-Initiative abzulehnen. Es kann von der Verwaltung in der vorliegenden Form nicht zur Beschlussfassung empfohlen werden.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten



Die Betreuungsangebote der Einrichtungen richten sich generell an beide Geschlechter, insbesondere legen die Leitungen der Kindertagesstätten Wert auf eine ausgewogene Belegung der Gruppen. Durch die Festlegung von Aufnahmekriterien werden zudem familiäre Rahmenbedingungen und Lebenssituationen bei der Platzvergabe berücksichtigt.
Ein Ziel bei der Planung von Betreuungsangeboten ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine wohnortnahe Betreuung der Kinder.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von Dritten0,00 €Betriebseinnahmen0,00 €
sonstige Einnahmen0,00 €Finanzeinnahmen von Dritten0,00 €
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
Erwerbsaufwand0,00 €Personalausgaben0,00 €
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung0,00 €Sachausgaben460.000,00 €4645.000/718000
Einrichtungsaufwand0,00 €Zuwendungen0,00 €
Investitionszuschuss an Dritte0,00 €Kalkulatorische Kosten0,00 €
Ausgaben insgesamt0,00 € Ausgaben insgesamt460.000,00 € 
Finanzierungssaldo0,00 € Überschuss / Zuschuss-460.000,00 € 

Begründung des Antrages

Mit Beschluss des Rates vom 15.12.2005 wurde die Verwaltung beauftragt, der Kinderladen-Initiative e.V. (Kila-Ini) als Dachverband der Elterninitiativen Haushaltsmittel in Höhe von 460.000 € für Vertretungskräfte in Elterninitiativen zur Verfügung zu stellen. Zur Verwendung der Mittel soll der Dachverband in Abstimmung mit der Verwaltung ein Konzept erstellen und dieses im 1. Quartal 2006 dem Jugendhilfeausschuss (JHA) vorlegen. Vor den Haushaltsplanberatungen 2007 ist dem JHA über den Verlauf des Einsatzes der Vertretungskräfte und den Mittelabfluss Bericht zu erstatten.

Die Kila-Ini hat in Abstimmung mit ihren Mitgliedern inzwischen ein Konzept erarbeitet.
Dieses basiert im Wesentlichen auf der Einrichtung eines Personalpools im Umfang von 9,45 bei der Kinderladeninitiative angesiedelten Erzieher/-innenstellen. Es ist beabsichtigt, aus diesem Pool alle Einrichtungen im Bedarfsfall mit Vertretungskräften zu versorgen. Maximal anspruchsberechtigt sind stadtweit 145 Einrichtungen.
Gleichzeitig sollen laut Konzept für Regiekosten pauschal 10 % des Haushaltsansatzes verwandt werden.

Trotz verschiedener Gespräche zwischen der Kila-Ini und der Verwaltung konnte kein abgestimmtes Konzept erstellt werden.
Die Verwaltung hat an drei Punkten Bedenken, die im folgenden erläutert werden:

Regiekosten
Die Kila-Ini beansprucht von den eingesetzten Summe 10 %, also 46.000 €, als Verwaltungskosten. Diese sollen für die fachliche und personelle Leitung des Vertretungspools, für die Finanzbuchhaltung und für Sachkosten - wie pädagogische Materialien, Miete und Büromaterial - verwendet werden.

Nach Auffassung der Verwaltung lässt der vorliegende Beschluss keine Einsetzung von Regiekosten zu. Das Geld soll in voller Höhe den Einrichtungen als Entlastung zugute kommen.
Es handelt sich um eine Zuwendung, bei der Verwaltungskosten ausdrücklich als Verwendung vorgesehen sein müssten. Bei anderen Jugendhilfeträgern liegt der bisher anerkannte Höchstbetrag für Verwaltungskosten bei 5 %.

Landesförderung/ Personalpool
Die Kila-Ini beabsichtigt die Festeinstellung von MitarbeiterInnen als Vertretungskräfte. Es stünden laut Konzept danach ca. 9,5 Kräfte für die vorhandenen 145 Einrichtungen zur Verfügung.
Abgesehen von dem erforderlichen Planungs- und Koordinationsaufwand hat die Verwaltung Bedenken, ob mit dieser Lösung tatsächlich eine dauerhafte Entlastung der Einrichtungen erfolgen kann. Der Einsatz zielt bisher auf planbare Fehlzeiten der Kräfte ab, während laut den uns bekannten Aussagen eher die krankheitsbedingten Fehlzeiten des pädagogischen Personals zu Problemen in den Einrichtungen geführt haben.

Durch die "Ansiedlung" der Vertretungskräfte bei der Kila-Ini entsteht kein Anspruch auf Landesförderung gemäß der 2. DVO Nds. Kindertagesstättengesetz (Nds. KiTaG). Das Land gewährt danach für fest eingestellte pädagogische Kräfte in den Einrichtungen zum Stichtag 01. Oktober einen pauschalierten Zuschuss zu den entstehenden Personalkosten. Dieser wird jedoch nicht ausgelöst, wenn die Kräfte bei der Kila-Ini angestellt sind und nur als kurzfristige Vertretung in den Einrichtungen eingesetzt werden.

Würde hingegen eine gleichmäßige Verteilung der Finanzmittel auf alle Elterninitiativen in der Stadt Hannover erfolgen, könnte auf Basis der zur Verfügung stehenden Summe pro Woche und Gruppe eine Aufstockung um ca. 3 zusätzliche Stunden erfolgen.
Diese Lösung würde sowohl den Verwaltungsaufwand minimieren, als auch alle Einrichtungen gleichmäßig begünstigen. Gleichzeitig könnten die Elterninitiativen durch die zusätzlichen Finanzmittel die Stunden ihrer fest angestellten MitarbeiterInnen entsprechend aufstocken und damit die Förderung des Landes erhalten, die sich auf insgesamt bis zu 80.000 € belaufen würde.

Mitglieder der Kila-Ini
Die Kila-Ini ist der Dachverband der hannoverschen Elterninitiativen. Die Mitgliedschaft ist kostenpflichtig und nicht verbindlich vorgesehen. Daraus resultiert, dass ca. 30 Einrichtungen in Hannover nicht über den Dachverband organisiert sind. Hier muss sowohl die Information der Nichtmitglieder als auch eine Verteilungsgerechtigkeit der Vertretungskräfte sichergestellt sein.

Ergebnis
Aus den dargelegten Gründen kann die Verwaltung das Konzept dem JHA nicht zur Umsetzung empfehlen.
51.4 
Hannover / 21.03.2006