Anfrage Nr. 0693/2008:
Anfrage der Fraktion DIE LINKE. zur Privatschule der PHORMS Management AG in Hannover

Inhalt der Drucksache:

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Anfrage der Fraktion DIE LINKE. zur Privatschule der PHORMS Management AG in Hannover

Die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete am 19. Februar 2008 über die Eröffnung einer Privatschule durch die PHORMS Management AG in Hannover. Die Mitglieder des Schulausschuss erfuhren davon erst durch die Nachfrage eines Ausschussmitgliedes in der Sitzung am 27. Februar, der Stadtbezirksrat Buchholz-Kleefeld erst am 28. Februar in der Diskussion über die Änderung des Bebauungsplanes Nr. 1024 - obwohl die Genehmigung von Seiten der Landesschulbehörde offenbar bereits seit vergangenem Jahr vorliegt.

Die PHORMS AG betreibt bereits private Schulen in Berlin, Köln, München und Frankfurt. PHORMS ist nach eigenen Aussagen die erste Aktiengesellschaft in Deutschland, die private Schulen betreibt. Als Aktiengesellschaft ist sie vor allem an der Erwirtschaftung von Profit für ihre Investoren interessiert. Neben der wirtschaftlichen Ausrichtung vertritt die PHORMS AG ein fragwürdiges Bildungsideal. PHORMS strebt nach einer nachhaltigen und weitgreifenden Veränderung des deutschen Bildungssystems durch die Etablierung von privatwirtschaftlich organisierten und finanzierten Schulen. Bei der Erziehung der Kinder stehen vor allem die Individualisierung und die Vorbereitung auf den wirtschaftlichen Wettbewerb im Mittelpunkt. Für den Besuch einer Schule der PHORMS AG wird neben Aufnahmegebühren auch ein Schulgeld von bis zu 1.000 Euro fällig.

Alle bisherigen Schulen der PHORMS Management AG sind als Ersatzschulen zugelassen und werden damit durch das jeweilige Bundesland finanziell gefördert.

Wir fragen die Verwaltung:

1.Seit wann hat die Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover Kenntnis über die geplante Eröffnung einer PHORMS-Schule in Hannover und weshalb wurden die Fraktionen von der Verwaltung über die Ansiedlung dieser Privatschule nicht informiert?

2. Welche Einflussmöglichkeiten hat die Landeshauptstadt Hannover bei der Genehmigung und Ansiedlung von Privatschulen und welche Alternativen zur Ansiedlung einer Privatschule sieht die Verwaltung für das Gelände westlich der Lathusenstraße (Bebauungsplan Nr. 1024)?

3.Handelt es sich bei der PHORMS-Schule um eine Ersatzschule gemäß § 142 Niedersächsisches Schulgesetz?

Michael Höntsch
Fraktionsvorsitzender