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Genderspezifische Belange wurden bei der geplanten Maßnahme beachtet. Die geplante Neugestaltung bringt für Mädchen/Frauen gleichermaßen eine Verbesserung wie für Jungen/Männer.
Durch den Antrag 15-1054/2018 zur Änderung der Drucksache Nr. 0624/2018 am 25.04.2018 bei der Sitzung des Stadtbezirksrates Herrenhausen-Stöcken ergab sich eine Neufassung der Beschlussdrucksache. Die Beschlussdrucksache 0624/2018 N1 enthält die Auflistung der Ausstattung als zusätzliche Anlage Nr. 3.
Die Ergänzungen gegenüber der Ursprungsdrucksache sind in fett/kursiv dargestellt.
Das Gebiet um den Stöckener Marktplatz wurde im Jahr 2013 vom Land Niedersachsen in das Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ aufgenommen. Wesentlicher Beitrag zur Stärkung der Stadtteilmitte ist der Neubau des Stadtteilzentrums Stöcken. Das markante Gebäude südlich der Eichsfelder Straße bietet einen nachhaltigen und modernen Sitz für das soziale und kulturelle Leben am Stöckener Marktplatz. Eng damit verbunden sind die öffentlichen Freiflächen rund um den Stöckener Marktplatz. Gestalterische Mängel, fehlende Aufenthaltsqualitäten, ungenügende Barrierefreiheit sowie Verkehrsprobleme tragen dazu bei, dass der Raum weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Die Neugestaltungen von Vorplatz Stadtteilzentrum, Marktplatz, Eichsfelder Straße und Spielplatz Hogrefestraße sind daher weitere wichtige Bausteine bei der Entwicklung einer lebendigen Stadtteilmitte.
Der Stöckener Marktplatz ist der zentrale Stadtplatz im Gebiet mit wöchentlich stattfindendem Wochenmarkt. Ziel ist es, mit einer Neugestaltung eine attraktive Stöckener Mitte als Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität und vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen. Zentrales Thema für die Neuplanung ist die Verbindung der beiden Stadtplätze Vorplatz des Stadtteilzentrums und Marktplatz. Die trennende Wirkung der Eichsfelder Straße soll durch eine Neugestaltung überwunden werden, die den Verkehrsraum funktional und gestalterisch an die heutigen Anforderungen anpasst.
2. Beschreibung des Vorhabens
Planung und Ideen wurden in einem kontinuierlichen Prozess mit EinwohnerInnen, AnliegerInnen, Marktbeschickern und Gewerbetreibenden diskutiert.
Hauptansätze der Planung für den Stöckener Markt (rund 4.700 m²) sind:
· die Verbesserung der Gestaltqualität im Zusammenhang mit den angrenzenden hochbaulichen Veränderungen
· ein barrierefreier Ausbau des Platzes
· eine Verbesserung der betrieblichen Gestaltung des Wochenmarktes
· eine klare Aufteilung in Stadtplatz und Parkplatz,
· Verbindung zwischen Markt und Vorplatz Stadtteilzentrum
Die Neugestaltung als attraktiver Stadtplatz wird auf den westlichen Teil gegenüber vom Neubau Vorplatz fokussiert. Die östliche Platzhälfte soll in ihrer Funktion als Parkplatz erhalten bleiben, um den notwendigen Parkraum vorzuhalten. Dort wird der Belag im Bestand belassen.
Vorplatz Stadtteilzentrum und Stöckener Marktplatz werden durch gleiches Pflastermaterial optisch miteinander verbunden. Als Farbgebung für die beiden Plätze werden warme Grautöne gewählt. Diese sollen sich an der neuen Klinkerfassade des Stadtteilzentrums orientieren. Bauweise und Materialstärke werden für die Marktplatzfläche entsprechend der erforderlichen Belastungsklasse aus Beanspruchung durch Marktfahrzeuge gewählt. Gleichzeitig muss die Oberfläche erschütterungsarm mit Rollstuhl oder Rollator befahrbar sein und auch bei Nässe rutschfest bleiben. Es soll ein Betonstein-Plattenbelag im Format 20 x 40 cm in einem Reihenverband eingebaut werden.
Das Baumraster aus erhaltenswerten Platanen begrünt den ansonsten urbanen Platz. Im Bereich Parkplatz werden Bäume zu einem Baumdach ergänzt. Auf Pflanzflächen wird weitgehend zugunsten einer multifunktionalen Nutzbarkeit insbesondere für den Wochenmarkt sowie einer guten Einsehbarkeit verzichtet.
An der Nordseite der Eichsfelder Straße wird eine neue Baumreihe gepflanzt, die den Straßenraum einfasst und begrünt.
Der Wegfall des Strauchbeetes ermöglicht die Einrichtung einer weiteren Stellplatzreihe mit Bäumen. Die durch die geplante Umgestaltung entfallenen Stellplätze an der Eichsfelder Straße werden durch diese zusätzlichen Stellplätze kompensiert.
An der Sichtachse zwischen Marktplatz und Vorplatz richten sich prägnante, große Sitzmöbel sowie markante Mastleuchten aus. Ferner wird eine große Rundbank - ähnlich wie beim Vorplatz - um einen Baum angeordnet. Weitere Bänke sind in verschiedenen Bereichen des Marktes vorgesehen, um den unterschiedlichen Nutzergruppen Raum zu bieten. Ein Teil der Bänke wird für ein Sitzen mit Stützgriffen und Rücklehnen ausgestattet.
Der vorhandene Brunnen wird aus sicherheitstechnischen Aspekten zurückgebaut. An selber Stelle soll, falls die finanziellen Möglichkeiten gegeben sind, wieder ein Brunnen entstehen.
18 Fahrradbügel (für 36 Fahrräder) werden an geeigneten Stellen auf dem Stadtplatz neu aufgestellt. Sie verhindern zudem in Kombination mit Pollern ein unberechtigtes Befahren und Beparken der Freiflächen.
Die Einrichtung von öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge soll am Stöckener Markt strukturell ermöglicht werden. Abhängig von den Realisierungsbedingungen sollen zumindest Leerrohre vorgesehen werden.
Darüber hinaus soll öffentlich zugängliches WLAN am Stöckener Markt eingerichtet werden.
Ergänzend zu den bereits erwähnten Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit werden Bordsteine an den Übergängen der Straße abgesenkt und Querungsbereiche werden mit taktilen Elementen ausgestattet. Es werden drei Behindertenstellplätze entsprechend den heutigen Anforderungen hergestellt, zwei davon sind auch für Kleinbusse nutzbar.
Für eine gestalterische Verbindung von Vorplatz und Marktplatz wird die Sichtachse über die Eichsfelder Straße von parkenden Autos freigestellt. Durch Aufbringung einer hellen Deckbeschichtung, die sich an Pflasterfarben orientiert, auf die Fahrbahndecke im Teilbereich der Eichsfelder Straße werden die Platzräume optisch miteinander verbundenen. Ab dieser Verbindungsachse wird die Eichsfelder Straße von 8 m auf 6 m Fahrbahnbreite bis zur Einmündung Moosbergstraße reduziert. Grund dafür ist, dass die derzeitige Straßenbreite zu Fehlnutzungen wie Parken in zweiter Reihe und zu Geschwindigkeitsüberschreitungen führt.
Durch die Reduzierung der Straßenbreite wird das Queren für Fußgänger sicherer. Auch werden die Bedingungen für Fußgänger durch zusätzliche sichere Übergänge verbessert. An der Hauptachse zwischen Stadtteilzentrum und Markt sowie am Kreuzungsbereich Eichsfelder Straße / Osterwalder Wende / Moosbergstraße soll jeweils durch vorgezogene, abgesenkte Borde und die Herstellung einer freien Sicht auf die Fahrbahn das Queren sicherer ermöglicht werden. Zusätzlich bleibt weiterhin die Lichtsignalanlage an der Einmündung Hogrefestraße erhalten.
Zwischen der Einmündung Hogrefestraße und der Kreuzung Moosbergstraße wird ein "verkehrsberuhigter Geschäftsbereich" mit Zone 20 eingerichtet.
Auf der Ausbaustrecke verkehrt eine Schulbuslinie der Region Hannover mit derzeit drei Busfahrten pro Tag in nur einer Richtung. Die geplante Straßenbreite ist ausreichend für den Schulbus sowie die Lieferverkehre.
3. UVP
Durch die geplante Baumaßnahme entstehen nur sehr geringe Eingriffe. Die beiden bestehenden Beete aus Stauden und Sträuchern werden entfernt und drei Bäume werden gefällt. Ausgleichend sind sieben neue Baumstandorte entsprechend dem Baumraster vorgesehen.
4. Bauzeit / Bauablauf
Es ist geplant, die Baumaßnahme in 2019 durchzuführen.
Die Umsetzung soll in Bauabschnitten erfolgen, so dass der Wochenmarkt sowie der Durchgangsverkehr weiter stattfinden können.