Drucksache Nr. 0580/2008:
Straßenbenennung im Stadtteil Groß-Buchholz

Informationen:

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Nr.
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0580/2008
1
 

Straßenbenennung im Stadtteil Groß-Buchholz

Antrag,

folgende Straßenbenennung zu beschließen:

Die Erschließungsstraße, welche von der Straße Rehmer Feld in östliche Richtung zur Straße Kapellenbrink führt, erhält den Namen Sophie-Küppers-Straße.


Übersichtskarte siehe Anlage 1

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Im Bereich der zwischenzeitlich abgebrochenen Schule OS Rehmer Feld entsteht eine neue Straße. Für die eindeutige Zuordnung der hier gelegenen Baugrundstücke wird die Benennung der Erschließungsstraße erforderlich. Der Vorschlag, diese Straße nach Sophie Küppers zu benennen, entspricht dem Ratsbeschluss vom 09.12.1999, der vorsieht, dass bei Neubenennungen oder Umbenennungen vorrangig Frauennamen vorzusehen sind.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von DrittenBetriebseinnahmen
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben2.175,00 €
Hoch-, Tiefbau bzw. SanierungSachausgaben625,00 €
EinrichtungsaufwandZuwendungen
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten
Ausgaben insgesamt0,00 € Ausgaben insgesamt2.800,00 € 
Finanzierungssaldo0,00 € Überschuss / Zuschuss-2.800,00 € 
Die Kosten für Straßenbenennungen sind als Durchschnittswerte zu betrachten.

Begründung des Antrages


Nachdem der Schulstandort OS Rehmer Feld aufgegeben wurde, steht das Grundstück nunmehr zur Bebauung von Wohnhäusern zur Verfügung. In Folge der 1. Änderung zum Bebauungsplan 232 entsteht hier eine neue Straße die der Erschließung der vorgesehenen Baugrundstücke dient.

Die ersten Grundstücke stehen derzeit zur Vermarktung an. Um frühzeitig die Baugrundstücke zweifelsfrei einer Straße und Hausnummern zuordnen zu können, wird die Benennung der Straße zum jetzigen Zeitpunkt erforderlich.

Die umliegenden Straßen sind nach Künstlerinnen und Künstlern ( MalerInnen und Bildhauer) benannt. Die vorgeschlagene Benennung nach Sophie Küppers fügt sich somit in das Umfeld ein.

Sophie Küppers, geb. Schneider, geboren am 1.11.1891 in Kiel, wuchs in München auf. Schon in der Höheren Mädchenschule zeigte sich Sophies Kunstinteresse. So bekam



sie Unterricht vom Kustos der Pinakothek in München und studierte anschließend in München Kunstgeschichte. Dort lernte sie Paul Erich Küppers kennen, den sie 1916 heiratete. Mit Paul Erich Küppers, dem Mitbegründer und ersten Leiter der Kestner-Gesellschaft, kam S. Küppers 1916 nach Hannover. Das Ehepaar Küppers führte in Hannover ein für Künstler offenes Haus. So entstanden u.a. Verbindungen zu Lotte und Otto Gleichmann, Käte Steinitz sowie Kurt Schwitters. Aufgrund Sophie Küppers untrüglichem Instinkt für Künstlerpersönlichkeiten erwarben die Küppers schon früh Arbeiten von Emil Nolde, Paul Klee, Marc Chagall und vielen anderen. Viele ihrer Kunstwerke überließ S. Küppers als Leihgabe dem Provinzial-Museum Hannover, dem heutigen Landesmuseum. Durch ihre autobiographischen Aufzeichnungen war Sophie Küppers neben Käte Steinitz eine der wichtigsten Zeitzeuginnen der hannoverschen Kunstszene in den 1920er Jahren. Paul Erich Küppers starb am 07.01.1922. Kurz darauf lernte Sophie Küppers den russischen Künstler El Lissitzky kennen. Sie heirateten 1927 und kehrten zusammen nach Russland zurück. Als El Lissitzky 1941 starb, kümmerte sie sich um seinen Nachlass und schrieb seine Biographie, die 1967 in Dresden erschien. Trotz ihrer Bemühungen blieb Sophie Küppers die dauerhafte Rückkehr nach Deutschland versagt. So verstarb sie am 10.12.1978 in Russland.

Quellen: Hannoversches Biographisches Lexikon, Böttcher, Mlynek,Röhrbein, Thielen, Schlütersche Verlag und Druckerei; Sophie & Co., Hiltrud Schröder, Fackelträger-Verlag; Die geraubten Bilder, Ingeborg Prior, Verlag Kiepenheuer & Witsch
61.21 
Hannover / 03.03.2008