Drucksache Nr. 0506/2017:
Entscheidung über Annahme von Zuwendungen gemäß § 111 Abs. 7 NKomVG

Inhalt der Drucksache:

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0506/2017
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Entscheidung über Annahme von Zuwendungen gemäß § 111 Abs. 7 NKomVG

Antrag,

der Annahme folgender Zuwendungen zur Rekonstruktion von El Lissitzkys „Kabinett der Abstrakten“ im Sprengel Museum Hannover zuzustimmen:

Namen des Zuwendungsgebers:
Holtmann GmbH & Co.KG, vertreten durch den Geschäftsführer Claus Holtmann

Art der Zuwendungen (Geld- oder Sachzuwendung):
Geldzuwendung (Verzicht auf Rechnungsbegleichung für die Erstellung der Rekonstruktion)

Wert der Zuwendung:
Rechnungsbetrag netto 107.867 €.

Zweck der Zuwendungen:
Die Zuwendung erfolgt zweckgebunden zur Erhaltung der Sammlung des Sprengel Museum Hannover.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Gender-Aspekte sind nicht berührt.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages

Das Sprengel Museum Hannover hat in Kooperation und mit Unterstützung von EXPOMONDO by Holtmann, Hannover-Langenhagen, im Zeitraum 2015 bis 2017 eine neue Rekonstruktion von El Lissitzkys „Kabinett der Abstrakten“ produziert, die ab 18. Februar 2017 wieder als permanenter Bestandteil des Museums (Raum K1 im Untergeschoss) für Besucher zugänglich ist.

Das originale „Kabinett der Abstrakten“ entstand 1927 im Provinzial-Museum zu Hannover im Auftrag von Alexander Dorner. Es wurde durch die Nationalsozialisten 1937 zerstört und in Erinnerung an Dorners Wirken 1968 im Niedersächsischen Landesmuseum erstmals rekonstruiert und 1979 in das Sprengel Museum Hannover überführt.
Der Raum verkörpert Hannovers Teilhabe an der Kunst der internationalen Avantgarde in den 1920er-Jahren, ein Sammlungs- und Forschungsschwerpunkt des Sprengel Museum Hannover, und gehört zu den prominenten Alleinstellungsmerkmalen des Hauses. Er gilt weltweit als ein Meilenstein in der Entwicklung der Ausstellungsarchitektur. Einzigartig in seiner Verbindung aus einerseits Sammlungsraum und andererseits künstlerischem Werk war das Kabinett einer der ersten Räume in einem Museum, der allein der Präsentation zeitgenössischer Kunst gewidmet war.

Lissitzkys modernes Display mit Lamellenwänden und beweglichen Elementen zielte auf die Aktivierung des Besuchers und die Reflexion seiner Wahrnehmung. Es stand in Zusammenhang mit Dorners Bestrebungen in der Weimarer Republik, das Museum zu reformieren und zu einem lebendigen Ort der Vermittlung und Emanzipierung breiter Bevölkerungsschichten zu gestalten.

Ein Neubau der Rekonstruktion im Sprengel Museum Hannover erschien erforderlich, da die grundlegende Instandsetzung der fast fünfzig Jahre alten und nicht mehr funktionstüchtigen ersten Rekonstruktion vom Aufwand her einem Neubau fast gleichgekommen wäre. Die bisherige Rekonstruktion wich außerdem in vielen Punkten erheblich vom Original ab. Aktuelle Erkenntnisse zur Ausstattung und Farbigkeit des Originals legten nahe, eine historisch originalgetreuere Kopie anzustreben. Das Knowhow und die finanzielle Unterstützung der Firma EXPOMONDO boten die optimale Voraussetzung, einen zentralen Sammlungsschwerpunkt des Museums auf den neuesten Stand zu bringen und damit seine Attraktivität für die Besucher erheblich zu steigern.

In enger Abstimmung mit der wissenschaftlichen Projektleiterin (Dr. Isabel Schulz) hat die Firma EXPOMONDO by Holtmann die Demontage der bisherigen Einrichtung des ca. 23 qm großen Raums sowie sämtliche Schritte der Planung, Koordination und Umsetzung seiner aufwändigen neuen Gestaltung durchgeführt. Ein Großteil der beteiligten Gewerke wurde direkt von der Firma Holtmann beauftragt.
Im Rahmen dieser Arbeiten wurden durch das Museum die notwenigen Anschlüsse für Klima und Licht sowie die Installation von Sicherheitstechnik der Alarmanlage und Brandmeldeanlage ertüchtigt.
41.2  Sprengel Museum Hannover
Hannover / 23.02.2017