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der Mittelfreigabe in Höhe von 591.000 € (inkl. Sicherheitszuschlag) zur Instandsetzung der Friederikenbrücke sowie dem Baubeginn zuzustimmen.
Aus der Baumaßnahme und deren finanziellen Auswirkungen ergeben sich keine spezifischen Gender-Aspekte.
In der Zeit von 1835 bis 1841 entstanden in den Herrenhäuser Gärten drei Brücken nach
den Plänen des Hofbauinspektors Georg Ludwig Friedrich Laves. Die eiserne
Fahrbrücke 1837, die Augustenbrücke und die Friederikenbrücke im Jahre 1840. Die
Friederikenbrücke, die ursprünglich für König Ernst August und Königin Friederike als
Verbindung ihrer Sommerresidenz im Georgenpalais (heute Museum Wilhelm Busch) über
die Graft zum Großen Garten gebaut wurde, ist ein technisches Denkmal von nationaler
Bedeutung.
Bei der im Jahr 2012 durchgeführten Brückenhauptprüfung nach DIN 1076 wurden
wesentliche Schäden an der Brücke festgestellt, welche vor allem die Dauerhaftigkeit des
Bauwerkes, aber auch die Standsicherheit und Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Daher
wurde sie ab 2013 gesperrt.
Wahrscheinlich nach 1937 und in den frühen 1960er Jahren wurde die Brücke umfangreich
saniert und zusätzlich ein Stahltragwerk angebracht, da die ursprünglichen sogenannten
Lavesträger, filigrane Eisenträgerkonstruktion in Fischrumpfform, nicht mehr tragfähig
waren. Die Lavesträger und die gusseisernen Geländer mit den mittigen Wappen sind aus
gestalterischen Gründen erhalten geblieben. Sämtliche Metallteile müssen entrostet,
repariert und neu gestrichen werden. Auch der Holzbohlenbelag, der zwischenzeitig schon
einmal erneuert worden ist, muss komplett ausgetauscht werden. Die Brückenauflager auf
beiden Seiten der Graft haben einen verkleideten Stampfbetonkern von 1938. Er soll durch
einen Stahlbetonkern mit einer Verblendung aus Naturstein und Klinker ersetzt werden.
Alle Maßnahmen sind mit der Denkmalbehörde abgestimmt.
Die Baumaßnahmen sollen im Winterhalbjahr 2018/19 durchgeführt werden. Da es sich um
drei unterschiedliche Gewerke handelt, bei denen ein Generalunternehmer hohe
Risikozuschläge verlangen würde, und um mehr Bieter zu erreichen, wird das
Leistungsverzeichnis in drei Lose aufgeteilt: Stahlbau und Stahlbauteile, Holzbau und
Abdichtung und Massivbau Beton und Naturstein. Es ist geplant, die gesamte Brücke auf
einem Schwerlasttransporter zu einer Werkstatt zu transportieren, wo sie
witterungsunabhängig saniert werden kann. Dadurch kann in diesem Zeitraum vor Ort am
Brückenauflager gearbeitet werden. Je nach Witterungsverlauf im Winterhalbjahr soll die
Fertigstellung im Spätfrühjahr 2019 sein.
Ob die Friederikenbrücke wie seit den 1960er Jahren einen Ausgang mit Drehtür erhält, ist
noch nicht entschieden, da sie optisch sehr dominant ist und leider immer zum Überklettern
für einen unberechtigten Zutritt zum Großen Garten benutzt wurde. Bei
Großveranstaltungen wird die Brücke dann wieder als Ein- und Ausgang benutzt werden
können.
Eine Übersicht mit Bauwerksplan ist als Anlage 1 und ein Leistungsverzeichnis mit
Kostenberechnung als Anlage 2 beigefügt.