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Die Angebote richten sich gleichermaßen an Frauen und Männer. Auf individuelle Bedürfnisse von Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird nach Möglichkeit eingegangen.
Die Mittel sind im Budget 2014 enthalten.
Zu 1.
Der Bildungsverein weist im Geschäftsfeld Deutsch- Kurse seit 2011 eine stetig steigende Nachfrage aus. Sowohl Unterrichtsstunden wie auch TeilnehmerInnenzahlen haben sich von 2011 bis 2013 um fast 50% erhöht. Für 2014 ist eine weitere Steigerung zu prognostizieren. Um der steigende Nachfrage entsprechen zu können, hat der Bildungsverein auf dem freien Markt zusätzlich acht Unterrichtsräume anmieten können.
Die Organisation der Kurse und die Betreuung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfordern einen administrativen Mehraufwand, der schon seit 2012 nicht mehr aus den vorhandenen personellen Ressourcen gedeckt werden kann.
Aufgrund der bisher guten Kooperation zwischen der Ada- u. Theodor- Lessing Volkshochschule und dem Bildungsverein ist es möglich, dass die VHS als „ Mitnutzerin“ drei Unterrichtsräume für eigene zusätzliche Kurse nutzen kann.
In den aktuell angemieteten acht Unterrichtsräumen sollen die Kurse im Vormittags –und Nachmittagsbetrieb durchgeführt werden. Auf ein Kalenderjahr hochgerechnet kann dadurch ca. 500 Personen die Teilnahme ermöglicht werden.
Auf der Basis der Teilnehmerzahlen aus 2013 erreichen der Bildungsverein und die Ada- u. Theodor- Lessing – Volkshochschule im Geschäftsfeld Deutsch- Kurse in 2014 voraussichtlich ca. 9.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Teilnahmefälle).
Im Rahmen der intensiveren Zusammenarbeit zwischen dem Bildungsverein und der Ada u. Theodor-Lessing Volkshochschule sollen ab 2014 die organisatorischen Abläufe verbessert und die teilnehmerorientierten Beratungsverfahren optimiert werden.
Zu 2.
Die in Flüchtlingsheimen untergebrachten Menschen sind sehr verschiedener kultureller und sozialer Herkunft. Fehlende Deutschkenntnisse und geringe Orientierung in der neuen Gesellschaft führen zu unerwünschter Isolation. Unabhängig vom rechtlichen Status ist es geboten, erste lokale Orientierung und schmale Brücken in die temporäre Aufnahmegesellschaft zu ermöglichen.
Die Ada und Theodor- Lessing Volkshochschule hat in den letzten Jahren hervorragende Arbeit in der Qualifikation von Integrationslotsen geleistet. Mit diesen bürgerschaftlich Engagierten sollen in Zusammenarbeit mit den Trägern von Flüchtlingsheimen „stationäre“ Erstorientierungskurse angeboten werden
Das Ziel ist, in ca.80 - 100 Stunden Grundlagen und Motivation für den Erwerb von Sprachkompetenz zu vermitteln. Die Integrationslotsen begleiten das Angebot und stehen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite. Es soll auch möglich sein, mit dem Träger auf die Zielgruppen individuell ausgerichtete Module zu entwickeln und dabei auch das Problem der Kinderbetreuung zu berücksichtigen.
Derartige „Ankommenskurse“ werden nicht durch das Bundesamt für Migration gefördert. Für die Unterrichtsstunden eines Kurses entstehen Kosten in Höhe von ca. 2.500 €. Die Integrationslotsen erhalten eine Aufwandsentschädigung von 10€, maximal 500€ für die gesamte Kursdauer.
Mit dem Modellversuch „Ankommenskurse“ soll dem akuten Erstbedarf entsprochen und die Basis für einen Übergang in Regelangebote geschaffen werden.
Zu 3.
Das Handlungsfeld Sprachkompetenz und Integration umfasst neben vielen kulturellen und sozialen Aspekten auch die Thematik der gesellschaftlichen Teilhabe.
Unabhängig vom aktuellen rechtlichen Status gibt es zumindest den passiven Teilhabestatus, der sich durch die Standards der Aufnahmegesellschaft definiert.
Der Erwerb von minimalen Deutsch-Kenntnissen als Voraussetzung für einen problemfreien Aufenthalt in der Alltagsgesellschaft sollte durch testierbare Kompetenz weiter entwickelt werden.
Dafür ist es erforderlich, für die verschiedenen Zielgruppen individuell abgestimmte uns systematisch durchgeführte Qualifikationsmodelle zu offerieren.
Die verschiedenen Bildungsanbieter haben sich jeweils auf die durch Drittmittel finanzierten Angebote konzentriert und als Bestandteil einer offenen Bildungslandschaft die Mechanismen des Marktes praktiziert. Dieser Handlungsansatz geht an den Bedürfnissen und individuellen Potenzialen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr häufig vorbei und verfehlt die gesellschaftspolitischen Zielsetzungen. Neben den individuellen Qualifizierungsbedürfnissen werden insbesondere relevante Anforderungen des Arbeitsmarktes sehr bedingt erfüllt.
Deshalb ist es erstrebenswert, ein lokales Netzwerk „ Sprachkompetenz und Integration“ zu etablieren und Module für systematisch angelegte „Qualifizierungsketten“ zu konzipieren.
Der prozessorientierte Weg zu einem Netzwerk „ Sprachkompetenz und Integration“ ist sehr komplex und erfordert zur Kooperation bereite Partner.
Der Fachbereich Bildung und Qualifizierung ist weiterhin bestrebt, gemeinsam mit dem Bildungsverein und dem Job- Center Ideen, Konzepte und Strategien für ein gemeinsames und zukunftsorientiertes Handlungsfeld „ Sprachkompetenz und Integration“ zu entwickeln.