Sitzung Ratsversammlung am 25.06.2020

Protokoll:

verwandte Dokumente

Einladung (erschienen am 19.06.2020)
1. Nachtrag (erschienen am 24.06.2020)
Protokoll (erschienen am 17.12.2020)
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Landeshauptstadt Hannover -18.60 - Datum 26.06.2020

PROTOKOLL

45. Sitzung der Ratsversammlung am Donnerstag, 25. Juni 2020,
Hannover Congress Centrum, Glashalle, Theodor-Heuss-Platz 1-3,
30175 Hannover, Haupteingang

Beginn 15.00 Uhr
Ende 20.12 Uhr

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Anwesend:

(verhindert waren)

Ratsherr Albrecht (CDU)
Ratsherr Alter (SPD)
Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Bingemer (FDP)
Ratsherr Böning (DIE HANNOVERANER)
Ratsherr Borstelmann (CDU)
Ratsherr Braune
Ratsfrau Dr. Carl (SPD)
Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsfrau David (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Döring (FDP)
Ratsherr Emmelmann (CDU)
Ratsherr Engelke (FDP)
Ratsfrau Falke (LINKE & PIRATEN)
Ratsherr Finck (SPD)
Ratsherr Förste (Die FRAKTION)
Beigeordnete Gamoori (SPD)
Ratsherr Dr. Gardemin (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Gast (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Gill (SPD)
Beigeordneter Hauptstein (AfD)
Ratsherr Hellmann (CDU)
Bürgermeister Hermann (SPD)
Ratsherr Hirche (AfD)
Ratsherr Hofmann (SPD)
Ratsfrau Iri (SPD)
Ratsherr Jacobs (AfD)
Ratsherr Jeng (CDU)
Ratsfrau Jeschke (CDU)
Ratsherr Karger (AfD)
Ratsfrau Kastning (SPD)
Beigeordneter Kelich (SPD)
Ratsfrau Keller (SPD)
Ratsherr Klapproth (CDU)
Ratsfrau Klebe-Politze (SPD)
Ratsfrau Klingenburg-Pülm (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Klippert (Die FRAKTION)
Bürgermeisterin Kramarek (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Kreisz (SPD)
Beigeordneter Machentanz (LINKE & PIRATEN)
Beigeordnete Dr. Markowis (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Markurth (SPD)
Ratsherr Marski (CDU)
Ratsfrau Dr. Matz (CDU)
Ratsherr Dr. Menge (SPD)
Ratsfrau Neveling (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Nicholls (SPD)
Oberbürgermeister Onay (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Oppelt (CDU)
Ratsfrau Pluskota (SPD)
Ratsherr Pohl (CDU)
(Ratsherr Prieß) (AfD)
Ratsfrau Schollmeyer (SPD)
(Bürgermeister Scholz) (CDU)
Beigeordneter Seidel (CDU)
(Beigeordnete Seitz) (CDU)
(Ratsherr Semper) (CDU)
Ratsherr Spiegelhauer (SPD)
Ratsfrau Steinhoff (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Wiechert (CDU)
Ratsherr Wolf (LINKE & PIRATEN)
Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER)
Ratsherr Yildirim (LINKE & PIRATEN)
Ratsfrau Zaman (SPD)
Ratsherr Zingler (LINKE & PIRATEN)

Verwaltung:
Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette
Stadtbaurat Bodemann
Stadträtin Rzyski
Stadtkämmerer Dr. von der Ohe


Tagesordnung:

1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung

2. Genehmigung der Protokolle über die Sitzungen am 19. Dezember 2019 und am 23.04.2020 2020

3. A N F R A G E N

3.1. der AfD-Fraktion zur Aufnahme von „unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen" im April 2020
(Drucks. Nr. 1059/2020)

3.2. der AfD-Fraktion zum sog. „Trans*Inter*Schwimmen“
(Drucks. Nr. 1060/2020)

3.3. der CDU-Fraktion zur Datensicherheit bei der Landeshauptstadt Hannover
(Drucks. Nr. 1071/2020)

3.4. der Fraktion Die FRAKTION: Forderungen für Zukunft / Demands for Future
(Drucks. Nr. 1297/2020)

4. Umbesetzungen in verschiedenen Gremien
(Drucks. Nr. 1518/2020)

5. Änderung der Geschäftsordnung des Rates
(Drucks. Nr. 1198/2020 mit 2 Anlagen)

6. Ernennung von Ehrenbeamtinnen / Ehrenbeamten der Freiwilligen Feuerwehr
(Drucks. Nr. 1285/2020)

7. Sanierungskonzept für das Wohnstift Alte Herrenhäuser Str. des St. Nikolai Stifts - Zustimmung zur Aufnahme eines Darlehens
(Drucks. Nr. 1186/2020)

8. Abschluss von Zuwendungsverträgen mit den vereinsgetragenen Einrichtungen der Stadtteilkulturarbeit
(Drucks. Nr. 3286/2019 mit 7 Anlagen)

8.1. dazu 1. Ergänzung: Änderungsantrag des Stadtbezirksrats Misburg-Anderten (Drucks. Nr. 3286/2019 E1 mit 1 Anlage)

9. Vereinbarung mit der Region Hannover über die Erstattung von Personal- und Sachkosten nach § 6 Abs. 3a der Satzung über die Heranziehung der regionsangehörigen Städte und Gemeinden zur Durchführung der der Region Hannover als örtlichem Träger der Sozialhilfe obliegenden Aufgaben des örtlichen und des überörtlichen Trägers (für SGB XII- Leistungen)
(Drucks. Nr. 1325/2020 mit 1 Anlage)


10. Vereinbarung über die Erstattung von Personal- und Sachkosten im Rahmen der ungleichen Heranziehung nach § 6 Absatz 3 Buchstabe a) der Satzung über die Heranziehung der Landeshauptstadt Hannover zur Durchführung der der Region Hannover als örtlichem Träger der Eingliederungshilfe obliegenden Aufgaben des örtlichen und des überörtlichen Trägers (Heranziehungssatzung) für Leistungen des SGB IX
(Drucks. Nr. 1326/2020 mit 1 Anlage)

11. Entgelte im Rettungsdienst
(Drucks. Nr. 0846/2020 mit 3 Anlagen)

12. Änderung der VHS-Honorarordnung für Kursleitende
(Drucks. Nr. 0989/2020 N1 mit 1 Anlage)

23. Antrag der SPD-Fraktion auf Durchführung einer Aktuellen Stunde zum Thema „Queerfeindlichkeit in Hannover“
(Drucks. Nr. 1458/2020)

13. Verfahren zur Fortsetzung des Medienentwicklungsplans (MEP) der Landeshauptstadt Hannover und Umsetzung des DigitalPakt Schule
(Drucks. Nr. 1000/2020)

13.1. Änderungsantrag des Schul- und Bildungsausschusses zur Drucks. Nr. 1000/2020 "Verfahren zur Fortsetzung des Medienentwicklungsplans (MEP) der Landeshauptstadt Hannover und Umsetzung des DigitalPakt Schule"
(Drucks. Nr. 1467/2020 mit 9 Anlagen)

13.1.1. Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP zu Drucks. Nr. 1467/2020: Änderungsantrag des Schul- und Bildungsausschusses zu Drucks. Nr. 1000/2020 "Verfahren zur Fortsetzung des Medienentwicklungsplans (MEP) der Landeshauptstadt Hannover und Umsetzung des DigitalPakt Schule"
(Drucks. Nr. 1539/2020)

14. Naturnahe Umgestaltung und Verlegung der Wietze und Entwicklung einer Auenlandschaft mit Wald im Landschaftsraum Fuhrbleek, Isernhagen-Süd
(Drucks. Nr. 0743/2020 mit 3 Anlagen)

15. Bebauungsplanangelegenheiten

15.1. Vorhabenbezogener Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 1802,
Wohn- und Geschäftshaus Tiestestraße 14 c, Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 0927/2020 mit 3 Anlagen)

15.2. Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 1879, Wohn- und Geschäftshaus
Hildesheimer Straße 114, Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 0928/2020 mit 3 Anlagen)

15.3. Vorhabenbezogener Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 1807, Körnerplatz, Satzungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1284/2020 mit 3 Anlagen)


16. Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zur Eindämmung der Klimakrise als Aufgabe von höchster Priorität
(Drucks. Nr. 1429/2019)

16.1. dazu Änderungsantrag der CDU-Fraktion
(Drucks. Nr. 2204/2019)

16.2. und Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP
(Drucks. Nr. 2469/2019)

16.3. sowie Änderungsantrag der Fraktion Die FRAKTION
(Drucks. Nr. 2535/2019)

17. Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zur digitalen Teilnahme an Rats- und Ausschuss-Sitzungen im Angesicht des Coronavirus
(Drucks. Nr. 0940/2020)

18. Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN: Stellplätze für ‚Little Homes‘ zur Verfügung stellen
(Drucks. Nr. 1070/2020)

19. Antrag der Fraktion Die FRAKTION: Wohlstand retten – Schluss mit Mittelmaß!
(Drucks. Nr. 1104/2020)

20. A N T R Ä G E

20.1. der AfD-Fraktion

20.1.1. zu öffentlichen Äußerungen des Oberbürgermeisters
(Drucks. Nr. 1089/2020)

20.1.2. zur Einführung eines Ein-Jahres-Haushaltsplans in Hannover für das Haushaltsjahr 2021
(Drucks. Nr. 1231/2020)

20.1.3. zur Abschaffung der Integrationsbeiräte ab dem Jahr 2021
(Drucks. Nr. 1232/2020)

20.2. Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN : "Antisemitischen Hassbotschaften entschlossen entgegentreten"
(Drucks. Nr. 1256/2020)

20.3. Antrag der Fraktion Die FRAKTION: Notwendige Verkehrswende einleiten und Fahrradverkehr adäquat fördern
(Drucks. Nr. 1338/2020)

20.4. von Ratsherrn Braune

20.4.1. zu COVID19 - Atemschutzmaskenentsorgungsbehälter
(Drucks. Nr. 1314/2020)


20.4.2. zu Außenflächengebühren
(Drucks. Nr. 1330/2020)

20.4.2.1. zu Außenflächengebühren, Neufassung!
(Drucks. Nr. 1330/2020 N1)

20.4.3. zu "Einstellungsstopp"
(Drucks. Nr. 1331/2020)

20.4.4. zu einer Gandhi Hinweistafel
(Drucks. Nr. 1332/2020)

24. Dringlichkeitsantrag der Fraktionen der SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Gruppe LINKE & PIRATEN, FDP und die FRAKTION zum Beitritt zum Bündnis "Niedersachsen hält zusammen"
(Drucks. Nr. 1516/2020)

25. Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN auf Akteneinsicht in alle vorhandenen Unterlagen in Zusammenhang mit dem Gebäudekomplex Leinstraße 14-16
(Drucks. Nr. 1521/2020)

26. Dringlichkeitsantrag der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege in der Stadt Hannover (AGW) zur Rücknahme der Beschlussdrucksache zur sukzessiven Wiederaufnahme der Entgeltpflicht gem. der Entgeltregelung für die Nutzung städtischer Kindertageseinrichtungen und der Kostenbeitragspflicht gem. der Satzung über die Förderung von Kindern in der Kindertagespflege (Drs. Nr. 1163/2020)
(Drucks. Nr. 1530/2020 mit 4 (Anlage 3 und 4
nur digital) Anlagen)

21. Grundstücksangelegenheiten

21.1. Grundstücksverkauf
(Drucks. Nr. 0377/2020 mit 2 Anlagen)

21.2. Grundstücksverkauf in Misburg
(Drucks. Nr. 0778/2020 mit 4 Anlagen)

21.3. Verkauf eines Grundstückes am Desbrocksheidering
(Drucks. Nr. 1185/2020 mit 2 Anlagen)

22. Vergabe von Dienstleistungskonzessionen
(Drucks. Nr. 1295/2020 mit 1 Anlage)

22.1. Vergabe von Dienstleistungskonzessionen
(Drucks. Nr. 1295/2020 N1 mit 1 Anlage)



TOP 1.
Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) eröffnete die Ratsversammlung, stellte die ordnungsgemäße und fristgerechte Versendung der Einladungen sowie die Beschlussfähigkeit des Rates fest,

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) wies auf die Regelungen zur Medienöffentlichkeit von öffentlichen Sitzungen des Rates, durch die Ergänzung des § 64 Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) und die Einfügung des § 3a in die Hauptsatzung des Rates hin.
Nach dem neu eingefügten Absatz 2 des § 64 NKomVG seien Bildaufnahmen in öffentlichen Sitzungen zulässig, wenn sie die Ordnung der Sitzung nicht gefährden würden, Film- und Tonaufnahmen dann, wenn die Hauptsatzung dies bestimme.
Nach dem Inkrafttreten der Hauptsatzung gelte nach dem neu eingefügten § 3a die grundsätzliche Erlaubnis, dass Vertreterinnen und Vertreter der Medien Film- und Tonaufnahmen von den Mitgliedern des Rates mit dem Ziel der Berichterstattung anfertigen dürften.
Die Anfertigung sei dem Ratsvorsitzenden vor Beginn der Sitzung anzuzeigen.
Jedem Ratsmitglied stünde das Recht zu, ohne nähere Begründung zu verlangen, dass die Aufnahme des eigenen Redebeitrages oder die Veröffentlichung der Aufnahme unterbleibe.
Film und Tonaufnahmen von anderen Personen als den Mitgliedern des Rates, insbesondere von Einwohner*innen sowie Mitarbeitenden der Landeshauptstadt Hannover, wären nur dann zulässig, wenn diese Personen eingewilligt hätten.

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) sagte, dass das H1 Fernsehen beabsichtige, von der heutigen Sitzung Bild- und Tonaufnahmen anfertigen zu wollen, wenn der Rat dagegen keine Bedenken erhebe.
Ferner habe Herr Kramer, der ein freiwilliges, soziales Jahr in der SPD-Fraktionsgeschäftsstelle ableiste, im Rahmen seiner Abschlussarbeit um das Mitschneiden der Ratsversammlung gebeten.
Weiter verwies er auf die zur heutigen Sitzung nachgereichten Beratungsunterlagen.

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) erläuterte, dass die Fraktion der SPD einen Antrag auf Durchführung einer Aktuellen Stunde zum Thema: „Queerfeindlichkeit in Hannover“ mit der Drucks. Nr. 1458/2020 in das Verfahren gegeben habe.
Oberbürgermeister Onay habe den Fraktionen, der Gruppe sowie dem Einzelvertreter im Rat Mit Schreiben vom 23. Juni 2020 den Verfahrensablauf mitgeteilt.

TOP
Dringlichkeitsantrag von Ratsherrn Braune zu Hinweistafeln vor Walldorfschulen
(Drucks. Nr. 1353/2020)

Ratsherr Braune bat im Zuge der Geschehnisse in den Vereinigten Staaten von Amerika um Zustimmung.

Ratsherr Klippert (Die FRAKTION) erklärte, dass die Fraktion Die FRAKTION der Dringlichkeit nicht zustimmen würde.





Gegen 6 Stimmen lehnte der Rat die Dringlichkeit des Antrages (mind. 44 Stimmen einschl. Oberbürgermeister) von Ratsherrn Braune zu Hinweistafeln vor Walldorfschulen mit der Drucks. Nr. 1353/2020 ab.
Der Antrag wird in der Ratsversammlung am 24. September 2020 behandelt.


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Dringlichkeitsantrag von Ratsherrn Braune zur Abschaffung der Gender Formulierung in der Verwaltungssprache der Landeshauptstadt Hannover
(Drucks. Nr. 1430/2020)

Ratsherr Braune erläuterte, dass man dem Niedersächsischen Kultusministerium vor dem Hintergrund zur einfachen Sprache folgen sollte.

Ratsherr Klippert (Die FRAKTION) erklärte, dass die Fraktion Die FRAKTION heute sehr gern über das Thema diskutieren würde, da auf der Tribüne sehr viele Vertreter*innen der queeeren Szene in Hannover sitzen würden.

Beigeordnete Dr. Markowis (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, dass die Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen der Dringlichkeit nicht zustimmen würde, da man es ablehne in jeder Sitzung über das Selbstverständliche, eine inklusive Sprache, diskutieren zu müssen.
Gegen 7 Stimmen lehnte der Rat die Dringlichkeit des Antrages (mind. 44 Stimmen einschl. Oberbürgermeister) von Ratsherrn Braune zur Abschaffung der Gender Formulierung in der Verwaltungssprache der Landeshauptstadt Hannover mit der Drucks. Nr. 1430/2020 ab.
Der Antrag wird in der Ratsversammlung am 24. September 2020 behandelt.


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Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion zur positiven Stellungnahme des RPA zur Ausschreibung zur Anmietung eines Archiv-, Depot- und Bürogebäudes für den Fachbereich Kultur
(Drucks. Nr. 1448/2020)

Ratsherr Marski (CDU) erläuterte, dass die Ausschreibung am 3. Juli 2020 ende und dass somit in der heutigen Sitzung das letzte Mal die Möglichkeit bestünde einige wichtige Aspekte zu diskutieren.

Ratsherr Klippert (Die FRAKTION) bemerkte, dass man die Dringlichkeit aufgrund des Ergebnisses dazu aus dem Verwaltungsausschuss nur ablehnen könnte.
Gegen 22 Stimmen lehnte der Rat die Dringlichkeit des Antrages (mind. 44 Stimmen einschl. Oberbürgermeister) der CDU-Fraktion zur positiven Stellungnahme des RPA zur Ausschreibung zur Anmietung eines Archiv-, Depot- und Bürogebäudes für den Fachbereich Kultur mit der Drucks. Nr. 1448/2020 ab.
Der Antrag wird in der Ratsversammlung am 24. September 2020 behandelt.





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Dringlichkeitsantrag der Fraktionen der SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN, der FDP-Fraktion und der Fraktion Die FRAKTION zum Beitritt zum Bündnis „Niedersachsen hält zusammen“
(Drucks. Nr. 1516/2020)

Beigeordneter Kelich (SPD) wies darauf hin, dass dieses wichtige Bündnis aus Zivilbevölkerung, Politik und den Verwaltungen in der vergangenen Woche entstanden sei und dass man als größte Stadt in Niedersachsen nicht auf einen Beitritt im September warten wollte. Es sei wichtig, zügig und zeitnah in einen Austausch gehen zu können.
Gegen 1 Stimme beschloss der Rat die Dringlichkeit des Antrages (mind. 44 stimmen einschl. Oberbürgermeister) der Fraktionen der SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN, der FDP-Fraktion und der Fraktion Die FRAKTION zum Beitritt zum Bündnis „Niedersachsen hält zusammen“ mit der Drucks. Nr. 1516/2020.
Der Antrag wurde unter dem Tagesordnungspunkt 24, nach Punkt 20, behandelt.


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Dringlichkeitsantrag der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege in der Stadt Hannover zur Rücknahme der Beschlussdrucksache Nr. 1163/2020 zur sukzessiven Wiederaufnahme der Endgeldpflicht gemäß der Entgeltregelung für die Nutzung städtischer Kindertageseinrichtungen und der Kostenbeitragspflicht gemäß der Satzung über die Förderung von Kindern in Kindertagespflege
(Drucks. Nr. 1530/2020 mit 4 Anlagen)
Mit 46 Stimmen beschloss der Rat die Dringlichkeit des Antrages (mind. 44 Stimmen einschl. Oberbürgermeister) der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege in der Stadt Hannover zur Rücknahme der Beschlussdrucksache Nr. 1163/2020 zur sukzessiven Wiederaufnahme der Endgeldpflicht gemäß der Entgeltregelung für die Nutzung städtischer Kindertageseinrichtungen und der Kostenbeitragspflicht gemäß der Satzung über die Förderung von Kindern in Kindertagespflege mit der Drucks. Nr. 1530/2020 mit 4 Anlagen.
Der Antrag wurde unter dem Tagesordnungspunkt 26, nach Punkt 25, behandelt.


Ratsherr Klippert (Die FRAKTION) bat darum, dass man den Tagesordnungspunkt 16 - Antrag der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN zur Eindämmung der Klimakrise als Aufgabe höchster Priorität mit der Drucks. Nr. 1429/2019, aufgrund der vielen interessierten Besucher*innen, vorziehen möge, um diesen nach Punkt 7 der Tagesordnung behandeln zu können.

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) entgegnete, dass man die Tagesordnung für einen Antrag, den die antragstellende Gruppe durch nahezu alle Ausschüsse delegiert habe und der somit in den vergangenen 12 Monaten sehr häufig diskutiert worden wäre, nicht ändern sollte.

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) stellte vor dem Hintergrund der Corona Krise, der hohen Temperaturen und der Umluftanlage im Saal den Antrag, dass die Anfragen schriftlich beantwortet würden, um die Ratsversammlung möglichst schnell beenden zu können.


Ratsherr Karger (AfD) entgegnete, dass man bei der Durchführung einer Aktuellen Stunde auch die Geduld aufbringen sollte, die Anfragen im Rahmen der Ratsversammlung zu behandeln.
Gegen 6 Stimmen lehnte der Rat den Antrag der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN zur schriftlichen Beantwortung der Anfragen ab.
Gegen 1 Stimme beschloss der Rat die Punkte 21 und 22 der Tagesordnung im nicht öffentlichen Teil der Sitzung zu behandeln.

TOP 2.
Genehmigung der Protokolle über die Sitzungen am 19. Dezember 2019 und am 23.04.2020 2020

Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) monierte die Antwort der Verwaltung zum Tagesordnungspunkt 3.1.2. – Anfrage der SPD-Fraktion zu FSJ und FÖJ aus der Ratsversammlung am 19. Dezember 2019, da diese keinen Bezug auf die Nachfrage nehmen würde. Im Weiteren bat Ratsherr Wolf um die Definition der Verwaltung zu Kurzfristigkeit, da das Protokoll erst sechs Monate nach der Sitzung zur Genehmigung vorgelegt würde.

Stadträtin Rzyski entschuldigte sich und erklärte, dass die Verwaltung, vor dem Hintergrund der Corona Pandemie, über eine adäquate Beantwortung der Nachfrage hinweggekommen sei.

Ratsherr Braune konstatierte, dass Wortprotokolle eventuell weiterhelfen könnten und dass die Möglichkeit von Live-Streams nicht in Vergessenheit geraten sollten.
Ratsvorsitzender Hermann (SPD) entgegnete wiederholt, dass die Anfertigung von Wortprotokollen nicht vorgesehen sei.

Ratsherr Hirche (AfD) erläuterte die Ablehnung der Niederschriften, vor dem Hintergrund der gendergerechten Sprache, zu Protokoll.
Gegen 5 Stimmen und bei 1 Enthaltung genehmigte der Rat das Protokoll über seine Sitzung vom 19. Dezember 2019 in der vorliegenden Fassung.


Gegen 5 Stimmen und bei 1 Enthaltung genehmigte der Rat das Protokoll über seine Sitzung vom 23. April 2020 in der vorliegenden Fassung.



TOP 3.
A N F R A G E N

TOP 3.1.
der AfD-Fraktion zur Aufnahme von „unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen" im April 2020
(Drucks. Nr. 1059/2020)

Stadträtin Rzyski beantwortete die Fragen vom Beigeordneten Hauptstein (AfD) aus Drucks. Nr. 1059/2020 im Sinne der Ausarbeitung.

Frage 1: Wie viele dieser „Flüchtlingskinder“ sind inzwischen in der LHH aufgenommen worden, und auf welche Art von Betreuungsplätzen wurden sie verteilt?

In der Fachstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge der Landeshauptstadt Hannover wurden drei Flüchtlingskinder aus Griechenland aufgenommen. Die drei männlichen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im Alter von 13 – 14 Jahren wurden regelhaft in einer vollstationären Hilfe zur Erziehung gem. §34 SGB VIII untergebracht.

Frage 2: Verschiedentlich wird die Einschätzung vertreten, UMF würden nicht selten „als Quartiersmacher vorgeschickt“, um im Rahmen des Familiennachzugs ihre Eltern nachzuholen. Verfügt die Verwaltung der LHH über entsprechende Erfahrungswerte? Wie viele Familienmitglieder holt ein UMF durchschnittlich nach?
Der unbegleitete Minderjährige und die Familienangehörigen haben die Möglichkeit, einen Antrag auf Familiennachzug zu stellen. Für den jeweiligen UMF muss eine Flüchtlingsanerkennung vorliegen. Voraussetzung für die Anerkennung ist die Minderjährigkeit. Über den Antrag Familienangehöriger auf Familienzusammenführung entscheidet die jeweilige Botschaft vor Ort. Die Botschaft setzt sich zur Prüfung der rechtlichen Voraussetzungen mit der jeweils zuständigen Ausländerbehörde in Verbindung. Bei einer erfolgreichen Prüfung erhält das Familienmitglied oder die Familienmitglieder ein entsprechendes Visum, welches zur Einreise in die Bundesrepublik Deutschland berechtigt. Die Erfahrungen im Rahmen der Hilfen zur Erziehung haben gezeigt, dass die Botschaften in vielen Fällen erst einmal nur einem Elternteil gestatten einzureisen, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen gegeben sind.
Der Erfolg des Antrages ist abhängig von Einflussgrößen wie der erfolgreichen Kontaktaufnahme der Eltern zu der jeweiligen Botschaft, dem Vorliegen aller notwendiger Dokumente vor Ort und der Prüfung der zuständigen Ausländerbehörde über die rechtlichen Voraussetzungen im Einzelfall.

Frage 3: Die Einstufung als UMF bringt Mehrkosten für die Betreuung und Verpflegung mit sich. Laut Bundesverwaltungsamt sind dies im Durchschnitt einschließlich kindgerechter Unterbringung und Hilfen zur Erziehung monatlich 5.250 Euro. Wie hoch ist dieser Betrag in der LHH? Wie hoch ist die effektive Belastung für den städtischen Haushalt pro UMF jährlich?
Der Durchschnittswert für die Kosten der Unterbringung gem. §§27 ff SGB VIII beträgt im Durchschnitt 2.433 Euro im Monat für einen Minderjährigen. Dies bedeutet in Summe 29.196 Euro jährlich pro UMF. Die Kosten werden der Landeshauptstadt Hannover durch das Land Niedersachsen erstattet.

Beigeordneter Hauptstein (AfD) fragte, ob die Verwaltung erklären könnte, warum die Kosten zur Unterbringung von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen in Hannover mit 2.500 € angegeben würden, wenn das Bundesverwaltungsamt 4.500 € pro Monat veranschlagen würde.

Stadträtin Rzyski antwortete, dass die unbegleiteten Minderjährigen zwischenzeitlich in Sondereinrichtungen untergebracht worden wären. Die drei jugendlichen Flüchtlinge aus Griechenland seien in Regeleinrichtungen untergebracht worden und dass dort die Regelsätze gelten würden.

Ratsherr Karger (AfD) fragte zum weiteren Verfahren, wann die auf der griechischen Insel zurückgebliebenen Angehörigen (Eltern, Geschwister) ihre Anträge in Bezug auf eine Familienzusammenführung stellen könnten und mit was für einer Zeitspanne bis zu dessen Vollzug gerechnet werden müsste.

Stadträtin Rzyski antwortete, dass die näheren Umstände dazu immer auch von der zuständigen Botschaft abhängig wären. Denn die Botschaft vor Ort müsste sich dazu mit der Ausländerbehörde in Hannover in Verbindung setzen.

Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER) fragte, ob die Verwaltung mit ihm die Ansicht teilen würde, dass die unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge lediglich als Quartiermacher dienten und dass letztendlich die gesamten Familien in Hannover landen würden.

Stadträtin Rzyski verneinte die Frage.

TOP 3.2.
der AfD-Fraktion zum sog. „Trans*Inter*Schwimmen“
(Drucks. Nr. 1060/2020)

Stadträtin Rzyski beantwortete die Fragen von Ratsherrn Hirche (AfD) aus Drucks. Nr. 1060/2020 im Sinne der Ausarbeitung.


Frage 1: Wie viele Personen nehmen durchschnittlich an dem Angebot des sog. „Trans*Inter*Schwimmens“ teil?

Das neue Angebot spezifischer, monatlicher Schwimmzeiten für trans* und inter* Personen existiert in dieser Form in Kooperation mit dem Hallenbad Anderten seit Januar 2020. Aufgrund der gegenwärtigen gesundheitlichen Schutzmaßnahmen konnten bis jetzt nur 2 Termine stattfinden.

Da die Errechnung eines statistischen Durchschnittswerts bei einer Zahl von 2 Terminen wenig aussagekräftig ist, erlaubt sich die Verwaltung mit den absoluten Teilnehmenden-Zahlen für beide Termine zu antworten.

Am ersten Termin, am Sonntag, den 12. Januar 2020 haben 12 Personen am Angebot des „Trans*Inter*Schwimmens“ teilgenommen. Am zweiten Termin, am Sonntag, den 02. Februar 2020 waren es 17 Personen.


Frage 2: Wie hoch ist der Mehraufwand, bzw. sind die Mindereinnahmen für das sog. „Trans*Inter*Schwimmen“ im Vergleich zum regulären Badebetrieb?

Bei dem Hallenbad Anderten handelt es sich um ein kleines Vereinsbad, das von der Betriebsführungsgesellschaft des TSV Anderten geführt wird.

Durch das „Trans*Inter*Schwimmen“ entsteht dem Bad kein Mehraufwand.
Bereits die ersten beiden Termine waren kostendeckend.

Der reguläre, öffentliche Bäderbetrieb des Vereinsbads erzielt im Vergleich zum Teil Einnahmen die über, zum Teil aber auch Einnahmen, die deutlich unter den Einnahmen während der ersten beiden Termine des „Trans*Inter*Schwimmens“ liegen.

Für die Anlaufphase eines neuen Schwimmangebots lässt sich aus der Erfahrungen des Bäderbetriebs eine erste positive Bilanz in Bezug auf Nachfrage und Wirtschaftlichkeit ziehen.

Ratsfrau Dr. Carl (SPD) fragte, ob der Verwaltung bekannt sei, wie viele Menschen es vorher aus Gründen der Angst nicht gewagt hätten schwimmen zu gehen, ob auch Menschen , die nicht in der Region Hannover wohnen würden, das Angebot wahrgenommen hätten und ob es der Verwaltung möglich wäre, dass man in den Freibädern an die Einrichtung von Unisexkabinen denke.

Stadträtin Rzyski erläuterte, dass bislang erst zwei Veranstaltungen stattgefunden hätten und dass eine Erhebung des benannten Zahlenmaterials nicht erfolgt wäre. Ferner müsste zum Thema Unisexkabinen zunächst einmal mit dem Fachbereich Sport und Bäder sowie den jeweiligen Betreibern der Freibäder kommuniziert werden.

Ratsherr Braune fragte, welche Maßnahmen zur Erhöhung der Teilnehmerzahlen ergriffen würden, wie viele der Teilnehmer*innen einen Migrationshintergrund gehabt hätten und welche Kabinen im Rahmen des Trans*inter*schwimmen genutzt worden wären.

Stadträtin Rzyski sagte, dass der Verwaltung natürlich auch daran gelegen sei, dass die Veranstaltung wirtschaftlich interessanter würde und dass die Verwaltung deshalb eine intensivere Bewerbung derselben beabsichtige. Stadträtin Rzyski stellte klar, dass die Verwaltung nicht den Migrationshintergrund von Badegästen abfragen würde. Stadträtin Rzyski wies darauf hin, dass im Rahmen der Veranstaltung alle Kabinen zur Verfügung stünden.

Beigeordneter Hauptstein (AfD) fragte, wie viele Badegäste im Rahmen regulärer Schwimmzeiten zugegen wären und wie hoch der durchschnittliche Umsatz an diesen Tagen wäre.

Stadträtin Rzyski antwortete, dass diese Zahlen nicht beziffert werden könnten, da die Besucher des kleinen Vereinsbades mit Saison- Dauerkarten agieren würden. Nach angaben der Betreiber würde man die Fortführung der Kooperation begrüßen und sei mit den Einnahmen grundsätzlich zufrieden.

Ratsherr Karger (AfD) fragte vor dem Hintergrund der Kostendeckung, wie viel Personal das Trans*inter*schwimmen begleiten würden.

Stadträtin Rzyski erläuterte, dass der TSV Anderten mitgeteilt habe, dass der Personalaufwand – Schwimmaufsicht, Reinigungskräfte – mit den Einnahmen gedeckt werden könnte.

Ratsherr Jacobs (AfD) fragte, ob eine Einlasskontrolle in Bezug auf den benannten Personenkreis durchgeführt worden wäre.

Stadträtin Rzyski verneinte die Frage und konstatierte, dass sich wahrscheinlich auch nur die besagte Zielgruppe von dem Angebot angesprochen gefühlt habe.

Beigeordnete Dr. Markowis (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob die Verwaltung bereits Rückmeldungen zum Trans*inter*schwimmen erhalten habe.

Stadträtin Rzyski bestätigte, dass bei der projektbegleitenden Stelle 18.LS im Dezernat I mehrere Wertschätzungen für die Veranstaltung eingegangen wären.


TOP 3.3.
der CDU-Fraktion zur Datensicherheit bei der Landeshauptstadt Hannover
(Drucks. Nr. 1071/2020)

Stadträtin Rzyski beantwortete die Fragen von Beigeordneten Seidel (CDU) aus Drucks. Nr. 1071/2020 im Sinne der Ausarbeitung.
Frage 1: Inwiefern entspricht die Sicherheitsarchitektur der IT-Systeme der Verwaltung sowie die eingesetzte Software (Browser, Antiviren-Programme, etc.) den aktuellen Standards und wie sehen diese aus?

Die Netzwerk- und IT-Architektur der LHH ist aus Sicherheitsgründen in verschiedene Bereiche unterteilt. Neben dem klassischen Verwaltungsnetz gibt es physisch oder logisch abgetrennte Bereiche z.B. für die kritischen Infrastrukturen oder das Schulnetz. Sollte in einem dieser Netze ein erfolgreicher Angriff erfolgen, verhindert dies Auswirkungen auf die anderen Netzbereiche der LHH.

Standards zur Informationssicherheit (z. B. IT-Grundschutz, ISO 27001) geben zwar bestimmte funktionelle Anforderungen vor, empfehlen aber keine bestimmten Hersteller oder Produkte. Technische Produkte der IT-Sicherheit werden im Rahmen von Ausschreibungen ausgewählt, dabei wird stets darauf geachtet, den in allen Standards geforderten „Stand der Technik“ einzuhalten, also Produkte und Hersteller zu wählen, die am Markt etabliert sind, die technisch und funktionell auf der Höhe der Zeit sind, für die Support und Aktualisierungen für mehrere Jahre sichergestellt sind und die z.B. auch datenschutzkonform arbeiten.

Die Anti-Virus Lösung der LHH wird in Kürze neu ausgeschrieben und sich am Stand der Technik im Bereich Endgerätesicherheit orientieren, statt eines herkömmlichen Virenscanners ist eine verhaltensbasierte Erkennung von Schadsoftware geplant, d.h. alle Prozesse auf einem Computer werden analysiert und durch maschinelle Intelligenz auf Auffälligkeiten und Schadsoftware geprüft.

Der bisherige LHH-Standard-Browser „Internet Explorer“ wird von Microsoft nicht mehr weiterentwickelt. Aus Gründen des Datenschutzes hat sich die Verwaltung für „Mozilla Firefox“ und gegen „Google Chrome“ als neuen Browser auf den Arbeitsplatz-PCs entschieden. Beide Produkte haben ein gleiches technisches Niveau, der Browser „Chrome“ von Google überträgt im Hintergrund zahlreiche Informationen über das Nutzerverhalten und den Festplatteninhalt an die Firma Google und ist damit aus Sicht der Informationssicherheit ungeeignet für den Verwaltungseinsatz.

Bei der Auswahl von Hard- Software werden Empfehlungen und technische Richtlinien des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und anderer Organisationen berücksichtigt, diese ersetzen aber keine eigenen Prüfungen. Entsprechend dem Grundsatz „Security by Design“ der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) werden Sicherheitsaspekte im Rahmen jeder Beschaffung von Anfang an mit betrachtet. Neben der Funktionalität und Preis werden auch Aspekte der Lieferantensicherheit wie z.B. Sicherheitszertifizierungen berücksichtigt.

Frage 2: Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die IT-Sicherheit der Stadtverwaltung verantwortlich (sowohl interne als auch externe) und wie hoch ist das jährliche Budget für Sicherheit?

In 2019 und 2020 wurden je ca. 600.000 Euro für Maßnahmen der IT-Sicherheit aufgewendet. Die Kosten des zentralen Datenschutzes und der Informationssicherheit sind im Fachbereich Personal u. Organisation enthalten. Kosten für Maßnahmen zur Informationssicherheit der kritischen Infrastrukturen fallen bei den jeweiligen Fachbereichen Stadtentwässerung (Klärwerke) und Tiefbau (Verkehrsrechner) an.

Im Bereich der zentralen IuK/operativer IT-Betrieb sind 7 Vollzeitstellen mit dem Thema IT-Sicherheit befasst, vorrangig in den Bereichen Netzwerksicherheit und Firewalltechnik, Antivirus, Prüfung von Webanwendungen und Zugangstechnik.
In den kritischen Infrastrukturen sind im Fachbereich Stadtentwässerung 2 Vollzeitstellen für Informationssicherheit vorhanden, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Im Fachbereich Tiefbau (Verkehrsrechner) wurde eine Stelle eingerichtet.

In der Stabstelle für Informationssicherheit (18.ISB), die im Herbst 2017 eingerichtet wurde, sind derzeit 2 Vollzeitstellen vorhanden, für eine davon läuft aktuell das Besetzungsverfahren. In der Stabstelle Datenschutz (18.DS) ist im Rahmen der Beratung und Prüfung des Datenschutzes eine von drei Vollzeitstellen für technischen Datenschutz/IT-Sicherheit zeitlich befristet vorhanden.

Darüber hinaus steht zur Analyse von Angriffen und Sicherheitsvorfällen als logistische Ressource das LHH-CERT (Computersicherheits Ereignis- und Reaktionsteam) zur Verfügung. In diesem Team beraten IT-Experten aus den Bereichen zentrale IuK, kritische Infrastrukturen, Informationssicherheit und Datenschutz, welche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der Verfügbarkeit von IT-Systemen, im Falle eines Angriffes oder erheblichen Störfalles, erforderlich sind.


Frage 3: Hat es in den letzten 5 Jahren einen erfolgreichen Angriff auf die IT-Systeme der Verwaltung gegeben (wie viele und welche Folgen hatten diese Angriffe?) und werden regelmäßige Sicherheitstests des Datennetzes und der Server durchgeführt? Wenn ja, wie und durch wen?

In den letzten 5 Jahren gab es drei erfolgreiche Angriffe auf die IT-Systeme der Verwaltung. Zwei davon waren Angriffe mit Verschlüsselungstrojanern, die zur Verschlüsselung eines lokalen Arbeitsplatz-PC’s geführt haben. Da Daten immer auf Server-Laufwerken gespeichert werden müssen und sich die Schadsoftware durch rechtzeitiges Handeln nicht weiter im Netz verbreiten konnte, sind dadurch effektiv keine Schäden entstanden. Die Arbeitsplatz-PC’s wurden neu aufgesetzt, die verbundenen Serverlaufwerke zur Sicherheit mehrfach kontrolliert, wodurch es zu kurzzeitigen Einschränkungen der Verfügbarkeit kam. Bei beiden Fällen handelte es sich um professionell gefälschte Bewerbungsunterlagen mit Schadsoftware, die gezielt per E-Mail zugesandt wurden.

Beim dritten erfolgreichen Angriff wurde ein Fehler in der Websoftware des Geo-Informationssystems ausgenutzt, um einen Trojaner auf den Server einzuschleusen. Bevor dieser von außen aktiviert werden und Schaden verursachen konnte, wurde er entdeckt und der Server vom Netz getrennt. Der Server wurde komplett neu aufgebaut, die Verfügbarkeit des Geo-Informationssystems im Internet war für ca. eine Woche eingeschränkt.

Die Sicherheitsstrategie der LHH sieht verschiedene Prüfmaßnahmen zur Gewährleistung der Informationssicherheit vor:
- Die Netzinfrastruktur der LHH wird alle zwei Jahre aus dem Internet von einer professionellen Sicherheitsfirma mit einem Penetrationstest überprüft.
- Neue Webanwendungen werden je nach Bedeutung entweder durch Beschäftigte der IuK oder durch externe Dienstleister vor Inbetriebnahme auf Schwachstellen und Fehler geprüft. Diese Prüfung wird mindestens alle zwei Jahre wiederholt.
- In den Stabsstellen Informationssicherheit und Datenschutz ist derzeit je ein TÜV-zertifizierter Auditor für Informationssicherheit vorhanden, die stichprobenartige angekündigte und unangekündigte Prüfungen in allen IT-Bereichen vornehmen oder Sonderprüfungen durch externe Dienstleister empfehlen.
- Daneben laufen zahlreiche technische Systeme zur Überwachung von Verfügbarkeit und Sicherheit von IT-Komponenten, die entsprechende Alarmierungen veranlassen.

Die kritischen Infrastrukturen Stadtentwässerung und Verkehrsrechner unterliegen den gesetzlichen Vorschriften des IT-Sicherheitsgesetzes zur Prüfung, dort sind jährlich interne und externe mehrtägige Prüfungen vorgeschrieben, um eine erhaltene Sicherheitszertifizierung aufrecht zu erhalten.

Die Verwaltung plant, den Sicherheitsstandard für kritische Infrastrukturen (ISO 27001 Zertifizierung) auch für andere systemrelevante Bereich der Verwaltung zu übernehmen, die nicht den Bestimmungen des IT-Sicherheitsgesetzes unterliegen. Vorrangig bieten sich dafür der Bereich IuK/zentrale IT und der Bereich Einsatzleitstelle Feuerwehr an, deren Ausfall bei einem erfolgreichen Angriff erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen haben könnte. Auch die Informationssicherheit beim Land Niedersachsen ist nach der ISO 27001 ausgerichtet, ebenso strebt die HannIT eine Zertifizierung des IT-Betriebes nach dieser Norm an. Dieses Qualitätssiegel für den sicheren Umgang mit Informationen und den sicheren Betrieb der dafür erforderlichen IT-Technik, entwickelt sich immer mehr zum Aushängeschild von Wirtschaft und Verwaltung gegenüber Dritten und signalisiert, „wir nehmen Informationssicherheit ernst und halten internationale Sicherheitsstandards ein.“


TOP 3.4.
der Fraktion Die FRAKTION: Forderungen für Zukunft / Demands for Future
(Drucks. Nr. 1297/2020)

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette beantwortete die Fragen von Ratsherrn Klippert (Die FRAKTION) aus Drucks. Nr. 1297/2020 im Sinne der Ausarbeitung.

Frage 1: Haben diese Gespräche stattgefunden und wenn ja, mit welchen Vertreter*innen der Verwaltung, gab es weitere Gespräche unter dem aktuellen Oberbürgermeister Belit Onay und wenn ja, was waren die Ergebnisse?

Es haben mehrere Gespräche der FridaysForFuture Hannover-Vertreter*innen (FFF-Students, FFF-Schüler*innen, FFF-Scientists, FFF-Parents) mit der Klimaschutzleitstelle im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün stattgefunden. Neben der Präsentation der lokalen Klimaschutzmaßnahmen von Seiten der Landeshauptstadt Hannover und einer Vorstellung der Aktivitäten der FFF wurde vereinbart, dass die FridaysForFuture Hannover-Gruppierungen zum Klimaschutzprogramm Hannover 2030 beitragen.

Oberbürgermeister Onay war im Vorfeld einer für Anfang April 2020 geplanten mehrtägigen Bundeskonferenz der FFF in Hannover in Gesprächen hinsichtlich der Organisation mit den Veranstalter*innen. Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Konferenz nicht stattgefunden. Demzufolge gibt es keine inhaltlichen Ergebnisse.


Frage 2: Wird die Verwaltung Forderungen aus dem Papier umsetzen und wenn ja, in welchem Umfang und bis wann und wenn nein, warum nicht?

Die Verwaltung erstellt derzeit eine ausführliche Informationsdrucksache für den Rat der Landeshauptstadt Hannover, die konkret auf die einzelnen Forderungen der FFF eingeht. Geplant ist, diese in der zweiten Jahreshälfte in die Ratsgremien zu geben.

Frage 3: lnwiefern sind die in der lnformationsdrucksache 0632/2016 "Konsequenzen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen 2015 für Hannover" genannten Maßnahmen zur Erreichung der Ziele noch aktuell, wenn in der lnformationsdrucksache 0658/2019 "Energie- und CO2-Bilanz für die Landeshauptstadt Hannover 1990 - 2015" folgendes Fazit genannt wird " Ebenso wie Deutschland erreicht auch die Stadt Hannover das CO2-Minderungsziel von 40 % im Vergleich zum Jahr 1990 voraussichtlich nicht. Bereits die Szenarien des ‚Masterplan Stadt und Region Hannover | 100% für den Klimaschutz‘ zeigten deutlich, dass die Anstrengungen in allen Sektoren deutlich erhöht werden müssen."?

Das Pariser Abkommen sowie der „Masterplan 100% für den Klimaschutz“ sind weiterhin aktuell. Wie oben bereits erwähnt, arbeitet die Verwaltung derzeit an der Fortführung des Klimaschutzprogramms Hannover 2020. Das Klimaschutzprogramm 2030 wird mit Unterstützung der Klima-Allianz Hannover 2020 und dem Netzwerk Ökoprofit erstellt und enthält einen eigenen Beitrag der FridaysForFuture Hannover. Eine Informationsdrucksache ist für die zweite Jahreshälfte geplant.

Ratsherr Braune fragte, ob der Verwaltung bekannt sei, inwieweit die Vertreter*innen der Bewegung Friday For Future anhand einer demokratischen Wahl legitimiert worden wären.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette erläuterte, dass Friday For Future eine Bewegung sei, in der sich sehr viele Menschen für den Klimaschutz engagierten. Die Bewegung habe nicht den Anspruch eines demokratisch legitimierten Organs. Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette betonte, dass die Friday For Future Bewegung unterstützt und nicht mit demokratischen Hürden belegt werden sollte.

Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER) fragte, ob es die Verwaltung für angebracht halten würde, dass sich eine Ratsfraktion zum Fürsprecher einer externen Organisation aufschwingen würde und die Verwaltung mit suggestiven Fragen zu lancierenden Antworten leiten wollte. Ratsherr Wruck fragte ferner, ob dich die Verwaltung von externen Organisationen, die keine demokratische Legitimation besäßen, in ihrer Haltung, Einstellung und ihrem Urteilsvermögen leiten lassen würde.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette antwortete, dass es der Verwaltung nicht zustünde den Fraktionen dahin gehend Vorschriften zu machen, mit wem sich diese zu unterhalten hätten und von wem diese inhaltliche Anregungen aufnehmen sollten. Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette führte weiter aus, dass sich die Verwaltung mit sehr vielen verschiedenen Organisationen und Initiativen aus sehr vielen verschiedenen Bereichen auseinandersetzen würde. Die dort vertretenen, häufig sehr hohen Kompetenzen, Sichtweisen und Herangehensweisen könnten für die Verwaltung eine Bereicherung bedeuten. Denn es sei besonders wichtig eine Meinungsbildung zu betreiben, die Aspekte von Menschen aus anderen Lebensumständen berücksichtigen würde.

Beigeordneter Hauptstein (AfD) fragte, nach welchem Muster die Verwaltung Gesprächspartner*innen aus derartigen Organisationen auswählen würde.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette antwortete, dass es im vorliegenden Fall nicht um eine demokratische Legitimation gehen sollte. Es sei sehr viel wichtiger mit vielen verschiedenen Menschen zu sprechen, deren Intention insgesamt in dieselbe Richtung gingen. Darüber hinaus würden derartige Gespräche nicht mit dem Ziel geführt, dass die Verwaltung von dort konkrete Forderungen mitnähme.

Ratsherr Klippert (Die FRAKTION) fragte, ob es möglich sein könnte, dass Politik die originäre Aufgabe haben würde, Stimmungen von den Bürger*innen aufzugreifen, um diese dann in den Rat tragen zu können. Ratsherr Klippert fragte zudem, ob es eventuell sein könnte, dass Organisationen wie Friday For Future basisorientiert arbeiteten und nicht in einem Plenum abstimmen würden, wer zu welchen Gesprächen gehen sollte.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette erwiderte, dass die Verwaltung keine Stellungnahmen zu politischen Fragen abgäbe.

Ratsherr Braune fragte, ob die Bewegung Friday For Future in Hannover einen Verein gegründet habe und ob dieser der Ansprechpartner der Landeshauptstadt Hannover wäre. Ratsherr Braune fragte ergänzend, ob es vielmehr üblich wäre, dass jeder als Vertretender der Bewegung das Gespräch mit der Verwaltung suchen könnte.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette antwortete, dass der Verwaltung nicht bekannt sei, ob die Bewegung in Hannover einen Verein gegründet habe. Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette machte deutlich, dass bei den entsprechenden Veranstaltungen sehr viele Menschen anwesend gewesen wären und dass sicherlich an der Reaktion der Menschen ablesbar wäre, ob jemand im Sinne der Bewegung spräche oder nicht.

Ratsherr Gast (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob der Verwaltung bekannt sei, ob es in den vergangenen zehn Jahren Demonstrationen gegeben habe, die größer waren als die von der Bewegung Friday For Future. Ratsherr Gast fragte ferner, ob der Verwaltung bekannt sei, dass sich unter den Demonstrierenden viele Teilnehmer*innen befänden, die überhaupt noch kein demokratisches Wahlrecht hätten.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette erklärte, dass die Verwaltung keine verbindliche Einschätzung zu einer Rangliste zur Größe von Veranstaltungen abgeben könnte. Die objektive Wahrnehmung der Verwaltung sei jedoch, dass sehr viele Menschen, aus allen Altersgruppen an den Demonstrationen teilgenommen hätten. Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette sagte, dass es ein sehr positiver Aspekt sei, dass sich im besonderen viele junge Menschen in der Bewegung engagierten. Die Bewegung ziehe sich durch alle Altersgruppen, die sich zu einem gemeinsamen Thema zusammengefunden hätten.

Ratsherr Jacobs (AfD) fragte, wie die Verwaltung sicherstellen wollte, dass eine gewisse Fachkompetenz bei den Gesprächsteilnehmer*innen vorhanden wäre.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette stellte klar, dass es nicht die Aufgabe der Verwaltung sei festzulegen, welcher Personenkreis an Demonstrationen teilzunehmen habe. Darüber hinaus würde die Leitstelle Klimaschutz der Landeshauptstadt Hannover über eine sehr hohe Fachkompetenz und über jahrelange Erfahrungen verfügen, sodass problemlos festgestellt werden könnte, ob die Gesprächspartner*innen die notwendige Kompetenz mitbringen würden.

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) fragte, ob davon auszugehen sei, dass die Verwaltung bei der Auswahl von Sachverständigen nicht die Fehler einiger Fraktionen machen würde.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette erklärte, dass man niemals absolut sicher sein könnte, dass man die richtigen Gesprächspartner*innen vor sich habe. Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette betonte, dass faktisch festgehalten werden könnte, dass überall dort wo gearbeitet würde auch Fehler passierten und dass sich die Verwaltung in diesem Zusammenhang keineswegs ausschließen wollte.

Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob bekannt sei, dass bei der Bewegung Friday For Future mehrere Professoren der Universitäten Hannover, Göttingen, Heidelberg, Tübingen etc. pp. teilnehmen würden, sodass grundsätzlich immer von einer wissenschaftlich kompetenten Beteiligung an der Bewegung ausgegangen werden könnte.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette erläuterte, dass die Verwaltung bereits darauf verwiesen habe, dass man sich mit den unterschiedlichen Gruppen der Bewegung unterhalten habe und dass dabei auch die Friday For Future-Scientes Berücksichtigung gefunden habe.

Ratsherr Jacobs (AfD) fragte, ob im Rahmen einer Meinungsbildung alle Sichtweisen und wissenschaftlichen Einschätzungen gehört werden sollten.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette wies darauf hin, dass die Menschen, die auf einer Anhörung sprechen würden, nicht von der Verwaltung, sondern auf Vorschlag der Fraktionen eingeladen würden. Darüber hinaus würden die Reaktionen auf die Ausführungen auch nicht von der Verwaltung, sondern von den Teilnehmer*innen und in Ausnahmefällen von den Zuschauer*innen ausgehen.

Ratsherr Kreisz (SPD) fragte, ob der Verwaltung bekannt sei, dass es sich bei dem von der Fraktion der AfD benannten Sachverständigen um einen Klimaleugner handele, der von amerikanischen Großkonzernen für seine Aussagen wirtschaftlich gefördert würde.

Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette bekräftigte, dass die Verwaltung an der Stelle ausschließlich den Wünschen der Fraktionen folgen würde.


TOP 4.
Umbesetzungen in verschiedenen Gremien
(Drucks. Nr. 1518/2020)
Einstimmig beschloss der Rat die Umbesetzungen in verschiedenen Gremien nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1518/2020.

Die übrige Besetzung der Gremien bleibt unberührt.


TOP 5.
Änderung der Geschäftsordnung des Rates
(Drucks. Nr. 1198/2020 mit 2 Anlagen)

Einstimmig beschloss der Rat die Änderung der Geschäftsordnung des Rates nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1198/2020 mit 2 Anlagen.
TOP 6.
Ernennung von Ehrenbeamtinnen / Ehrenbeamten der Freiwilligen Feuerwehr
(Drucks. Nr. 1285/2020)

Einstimmig beschloss der Rat die Ernennung von Ehrenbeamtinnen / Ehrenbeamten der Freiwilligen Feuerwehr nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1285/2020.
TOP 7.
Sanierungskonzept für das Wohnstift Alte Herrenhäuser Str. des St. Nikolai Stifts - Zustimmung zur Aufnahme eines Darlehens
(Drucks. Nr. 1186/2020)

Ratsherr Nicholls (SPD) erörterte, dass das Wohnstift in der Alten Herrenhäuser Straße seit etlichen Jahren in einem inzwischen sanierungsbedürftigen Gebäude untergebracht sei. Deshalb begrüße es die Fraktion der SPD ausdrücklich, dass vor dem Hintergrund von Barrierefreiheit und Zukunftsfähigkeit an der Stelle entsprechende Mittel eingesetzt würden.
Einstimmig beschloss der Rat das Sanierungskonzept für das Wohnstift Alte Herrenhäuser Str. des St. Nikolai Stifts - Zustimmung zur Aufnahme eines Darlehens, nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1186/2020.
TOP 8.
Abschluss von Zuwendungsverträgen mit den vereinsgetragenen Einrichtungen der Stadtteilkulturarbeit
(Drucks. Nr. 3286/2019 mit 7 Anlagen)

dazu
TOP 8.1.
dazu 1. Ergänzung: Änderungsantrag des Stadtbezirksrats Misburg-Anderten
(Drucks. Nr. 3286/2019 E1 mit 1 Anlage)

Mit 1 Enthaltung beschloss der Rat die 1. Ergänzung: Änderungsantrag des Stadtbezirksrats Misburg-Anderten nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 3286/2019 E1 mit 1 Anlage.

Mit 52 Stimmen gegen 4 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Abschluss von Zuwendungsverträgen mit den vereinsgetragenen Einrichtungen der Stadtteilkulturarbeit nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 3286/2019 mit 7 Anlagen.


TOP 9.
Vereinbarung mit der Region Hannover über die Erstattung von Personal- und Sachkosten nach § 6 Abs. 3a der Satzung über die Heranziehung der regionsangehörigen Städte und Gemeinden zur Durchführung der der Region Hannover als örtlichem Träger der Sozialhilfe obliegenden Aufgaben des örtlichen und des überörtlichen Trägers (für SGB XII- Leistungen)
(Drucks. Nr. 1325/2020 mit 1 Anlage)
Einstimmig beschloss der Rat die Vereinbarung mit der Region Hannover über die Erstattung von Personal- und Sachkosten nach § 6 Abs. 3a der Satzung über die Heranziehung der regionsangehörigen Städte und Gemeinden zur Durchführung der der Region Hannover als örtlichem Träger der Sozialhilfe obliegenden Aufgaben des örtlichen und des überörtlichen Trägers (für SGB XII- Leistungen) nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1325/2020 mit 1 Anlage.


TOP 10.
Vereinbarung über die Erstattung von Personal- und Sachkosten im Rahmen der ungleichen Heranziehung nach § 6 Absatz 3 Buchstabe a) der Satzung über die Heranziehung der Landeshauptstadt Hannover zur Durchführung der der Region Hannover als örtlichem Träger der Eingliederungshilfe obliegenden Aufgaben des örtlichen und des überörtlichen Trägers (Heranziehungssatzung) für Leistungen des SGB IX
(Drucks. Nr. 1326/2020 mit 1 Anlage)

Ratsherr Jacobs (AfD) fragte, ob die 5 Mio. € im laufenden Haushalt Berücksichtigung gefunden hätten.

Stadtkämmerer Dr. von der Ohe erläuterte, dass die Summe nicht in den Haushalt 2019/2020 eingespeist worden sei, da diese erst für das Jahr 2020 anteilig und die folgenden Jahre fällig würde. Dabei würde es sich um eine tatsächliche Sach- und Personalaufwandentschädigung handeln, welche die Stadt in die Lage versetzen würde, die benötigten Personalstellen, vor dem Hintergrund der Gesetzesänderung, einrichten zu können. Der Fachbereich Soziales habe zunächst einmal aus den vorhandenen Mitteln den Aufbau vorantreiben müssen, sei dazu bereits geringfügig in personelle Vorleistung gegangen und würde nun finanziell dahin gehend ausgestattet, die personelle Notwendigkeit im Sinne der gesetzlichen Neuregelung vornehmen zu können.

Einstimmig beschloss der Rat die Vereinbarung über die Erstattung von Personal- und Sachkosten im Rahmen der ungleichen Heranziehung nach § 6 Absatz 3 Buchstabe a) der Satzung über die Heranziehung der Landeshauptstadt Hannover zur Durchführung der der Region Hannover als örtlichem Träger der Eingliederungshilfe obliegenden Aufgaben des örtlichen und des überörtlichen Trägers (Heranziehungssatzung) für Leistungen des SGB IX nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1326/2020 mit 1 Anlage.

TOP 11.
Entgelte im Rettungsdienst
(Drucks. Nr. 0846/2020 mit 3 Anlagen)
Einstimmig beschloss der Rat die Entgelte im Rettungsdienst nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0846/2020 mit 3 Anlagen.

TOP 12.
Änderung der VHS-Honorarordnung für Kursleitende
(Drucks. Nr. 0989/2020 N1 mit 1 Anlage)

Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) erläuterte, dass die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN der vorliegenden Drucksache zustimmen würde, weil es primär darum gehe eine Rechtsunsicherheit zu beheben, die aus einem einstimmigen Ratsbeschluss zur Honorarordnung der Volkshochschule aus dem September 2019 erwachsen sei und nicht etwa weil man einen Stundensatz von lediglich 22,50 € für angemessen halten würde. Ratsherr Wolf betonte, dass die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN grundsätzlich weiterhin der Ansicht sei, dass die Honorare der Volkshochschule angehoben werden müssten.
Ratsherr Wolf fragte, ob der in der Sitzung des Schul- und Bildungsausschusses zugesagte Termin der Wirkung der Novelle zum 1. Juli 2020 weiterhin Bestand habe, da zur heutigen Beschlussfassung keine Neufassung vorgelegt worden wäre.

Stadträtin Rzyski entgegnete, dass man sich in der Sitzung des Schul- und Bildungsausschusses nicht auf eine Neufassung verständigt habe. Stadträtin Rzyski erklärte, dass die zu Protokoll gegebenen Zusagen der Verwaltung zur Beschlussfassung natürlich weiterhin Bestandskraft hätten.
Einstimmig beschloss der Rat die Änderung der VHS-Honorarordnung für Kursleitende nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0989/2020 N1 mit 1 Anlage.

TOP 23.
Antrag der SPD-Fraktion auf Durchführung einer Aktuellen Stunde zum Thema „Queerfeindlichkeit in Hannover“
(Drucks. Nr. 1458/2020)


Ratsvorsitzender Hermann (SPD) erläuterte, dass die Tagesordnung nach § 15 Abs. 4 der Geschäftsordnung des Rates zur Durchführung einer Aktuellen Stunde unterbrochen würde. Die Aktuelle Stunde sei von der Fraktion der SPD zum Thema „Queerfeindlichkeit in Hannover“ mit der Drucks. Nr. 1458/2020 beantragt worden.
Die Dauer der Aussprache sollte gemäß § 15 Abs. 5 Geschäftsordnung des Rates 45 Minuten nicht überschreiten. Nach §15 Abs. 6 Satz 1 Geschäftsordnung des Rates betrage die Redezeit für jeden einzelnen Wortbeitrag höchstens bis zu 5 Minuten. Es bestünde die Möglichkeit der Aufteilung der Wortbeiträge auf maximal zwei Mitglieder einer Fraktion oder Gruppe. Eventuelle Wortbeiträge der Verwaltung seien nicht in die Berechnung der Gesamtdauer der Aussprache einzubeziehen. Anträge zur Sache dürften nicht gestellt werden. Abstimmungen fänden nicht statt. Die Aussprache beginne mit der antragstellenden Fraktion der SPD. Die weitere Reihenfolge würde sich aus der Stärke der Fraktionen und Gruppen ergeben.


Ratsfrau Dr. Carl (SPD) berichtete, dass es in der Nacht vom vergangenen Freitag auf Samstag zu mehreren diskriminierenden Schmierereien gegenüber Menschen der queeren Community gekommen sei. Beim Queerunity, dem ersten queeren Jugendzentrum in Niedersachsen, welches gerade erst vor einem knappen Jahr aus der Taufe gehoben worden sei, wären Beleidigungen mit Signalfarbe auf die Fenster und die Außenfassade gesprüht worden. Beim Queerbeauftragten des SPD Stadtverbandes seien ebenfalls vor dessen Haustür derartige menschenverachtende Akte verübt worden. Ratsfrau Dr. Carl betonte, dass die Sozialdemokrat*innen solche feigen Aktionen des Hasses und der Ausgrenzung auf das Schärfste verurteilen würde. Ratsfrau Dr. Carl führte weiter aus, dass diesbezügliche Vorkommnisse keine Einzelfälle darstellten. Queerfeindlichkeit im Alltag sei ebenso präsent wie Alltagsrassismus oder Antifeminismus. Deshalb sei es wichtig, heute die Stimme zu erheben und darauf aufmerksam zu machen, was allzu gern weggeschwiegen würde. Denn Getuschel, Augengerolle oder noch plumper, wie beim hannoverschen Wohnungsunternehmen Gartenheim, mit rosafarbenen Fenstern sowie direkte Beschimpfungen, seien immer wieder Nadelstiche, die tief verletzten, die die eigene sexuelle Identität, die sexuelle Orientierung und das Menschsein insgesamt Infrage stellten. Ratsfrau Dr. Carl bekräftigte, dass das nicht sein dürfte, dass das nicht zu akzeptieren sei und dass dagegen gemeinsam aufgestanden werden müsste. Ratsfrau Dr. Carl machte deutlich, dass diese Anfeindungen von Wenigen im krassen Widerspruch zu dem stehen würden, was man in Hannover bereits politisch erreicht habe. Es gäbe zahlreiche queere Zentren und Anlaufpunkte in der Stadt. Es gäbe beispielsweise drei Queerbeauftragte, das Queerunity, das Mädchenhaus Com und Andersraum. Darüber hinaus gäbe es kulturelle Angebote wie z.B. den CSD, Filmfestivals oder Aktionen beim Maschsee- und Schützenfest. Ratsfrau Dr. Carl stellte klar, dass das Queere Leben in Hannover völlig zurecht pulsiere. Ratsfrau Dr. Carl erörterte, dass die gesellschaftlichen Herausforderungen größer und komplexer würden, dass Menschen davon bedroht wären abgehängt zu werden und dass sich Menschen, entgegen aller Bemühungen und Anstrengungen, nicht gesehen fühlten.

Ratsfrau Dr. Carl stellte fest, dass diese Menschen mitgenommen werden müssten. Ratsfrau Dr. Carl wies darauf hin, dass man gleichzeitig gesellschaftliche Akteure habe, die versuchten die Gesellschaft zu spalten und die freiheitlichen Errungenschaften, die Selbstbestimmtheit der Menschen, wieder zurückzufahren. Auch im Rat der Stadt gäbe es immer wieder Anfragen und Anträge, die sich damit beschäftigten, die queeren Zuwendungen auf Null zu setzen oder den Gleichstellungsausschuss abzuschaffen. Zudem propagierten die Fraktion der AfD und der Einzelvertreter im Rat unablässig den Begriff „Genderwahn“ vor dem Hintergrund der gendergerechten Verwaltungssprache. Ratsfrau Dr. Carl unterstrich, dass Hass spalte, zersetze sowie ausgrenze und dass nur durch den Zusammenhalt der Gesellschaft Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft gefunden werden könnten. Deshalb fordere die Fraktion der SPD im Rat, dass die Förderung der queeren Strukturen in der Landeshauptstadt Hannover fortgeführt würden. Darüber hinaus sei zwingend mit der hannoverschen Partnerstadt Posnan (Polen) in einen Austausch zu treten, da dort LSBITQ-freie Zonen eingeführt worden seien. Die Kinder-, Jugend- und Bildungsarbeit müsste Stereotype vermeiden und für queeres Verlangen sensibilisieren. Denn Zusammenhalt, Liebe und Freiheit könnten auch ohne Stereotype vermittelt werden. Die Sozialdemokrat*innen riefen zu Solidarität, Respekt und Unterstützung mit dem Motto: „Jetzt für alle“ auf.

Ratsfrau Jeschke (CDU) machte deutlich, dass das Queerunity ein Schutzraum, ein Rückzugsort für junge queere, lesbische, schwule, bi,- trans- und intersexuelle Menschen sei. Es sei bekannt, wie wichtig Freiräume und Rückzugsmöglichkeiten für die Entwicklung von jungen Menschen wären. Bei jungen LSBITQ´s sei das Bedürfnis Gleichgesinnte zu treffen und sich auszutauschen vergleichsweise hoch ausgeprägt. Dazu sei vor allem dieser besondere Raum notwendig. Ein solcher Ort sei das erste queere Jugendzentrum in Niedersachsen. Die Fraktion der CDU und die Lesben und Schwulen Community hätten die Einrichtung deshalb von Anfang an befürwortet und den Betreiber, Andersraum e.V. unterstützt. Deswegen sei man umso erschrockener gewesen als man erfahren habe, das am Wochenende die Fassade des Queerunity mit Hassparolen beschmiert worden sei. Ratsfrau Jeschke stellte klar, dass Hannover eine tolerante, weltoffene Stadt sei, dessen Bürger*innen sich nicht von solchen Hassparolen einschüchtern lassen würden. An der Stelle wäre versucht worden durch Schmierereien ein Klima der Angst zu erzeugen, wobei es sich bei dem Jugendzentrum um einen besonderen Ort des Rückzuges und des Schutzes handeln würde. Ratsfrau Jeschke betonte, dass die Fraktion der CDU so etwas in Hannover nicht zulassen wollte. Ratsfrau Jeschke erinnerte an einen Ausspruch vom ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und Weggefährten der Abschaffung des Paragrafen 175 StGB, wonach man den Wert einer Gesellschaft daran erkennen würde, wie diese mit seinen schwächsten Gliedern verfahre. Insofern seien Angriffe auf Minderheiten, egal aus welcher Richtung diese erfolgten, immer auch Angriffe gegen die gesellschaftlichen Grundwerte. Ratsfrau Jeschke unterstrich, dass diesen immer entschlossen entgegenzutreten wären. Deshalb sei es erfreulich, dass das Queerunity in der vergangenen Woche derart viele Zeichen der Solidarität entgegengebracht worden seien.

Ratsfrau Jeschke stellte klar, dass sich die Fraktion der CDU nicht nur für Vielfalt und Freiheit einsetze. Die Sicherheit der Bürger*innen, aller Menschen, die sich in Hannover aufhielten, sei der CDU-Fraktion besonders wichtig. Deshalb begrüße man es, dass das Team vom Queerunity Anzeige erstattet habe. Es sei wichtig, dass der Rechtsstaat deutlich mache, dass an der Stelle eine Grenze überschritten worden sei. Aus verbaler Gewalt dürfte auf keinen Fall physische Gewalt werden.
Auch wenn man sich wünschen würde, dass besondere Schutzorte und besondere Ansprechpersonen in der Gesellschaft bald nicht mehr gebraucht würden, erinnere dieser Eklat einmal mehr daran, dass die Schutzräume und ihre Ansprechpartner ihre Berechtigung hätten. Ratsfrau Jeschke stellte fest, dass der gezeigte Schulterschluss ein besonderes Zeichen wäre. Denn man habe damit genau das Gegenteil dessen ausgedrückt, was diese Schmierfinken mit ihren Parolen erreichen wollten. Diese hätten beabsichtigt, die Gesellschaft zu spalten. Ratsfrau Jeschke stellte wiederholt klar, dass die Fraktion der CDU dies nicht zulassen würde. Ratsfrau Jeschke sagte abschließend, dass die Jugend widerstandsfähig sei und dass sich die Jugendlichen und Jugendgruppen, die sich im Queerunity träfen, diese psychische Widerstandsfähigkeit in den vergangenen Tagen mit Plakaten wie z.B. „Ihr seid willkommen – lasst Euch nicht einschüchtern!“ bewiesen hätten. Die Fraktion der CDU ließe sich nicht einschüchtern und stünde an der Seite des Queerunity.

Ratsfrau Steinhoff (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte, dass auch sie persönlich mit Schrecken und Wut den Anschlag auf das Queerunity und den Queerbeauftragten zur Kenntnis genommen habe. In fassungsloser Bestürzung sei zu hoffen, dass sich die Schuldigen fassen ließen. Das Queerunity titelte: „Dieser Hass ist unser Alltag“. Ratsfrau Steinhoff erläuterte, dass diese Schmierereien ein besonderer Fall wären. Denn diese seien an den Fenstern des Jugendzentrums, in den Medien und durch die Aktuelle Stunde auch im Rat der Stadt sichtbar. Ratsfrau Steinhoff betonte, dass für die Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen Homophobie nicht in Frage käme. Ratsfrau Steinhoff erläuterte, dass Homophobie für queere Menschen und die LSBITQ-Szene kein Einzelfall wären. Irritierte, abwertende Blicke, Beschimpfungen, Angriffe und Hass würden heutzutage immer noch den queeren Alltag kennzeichnen. Das ständige Sicherklärenmüssen, sich entscheiden, wie man sich wo zeige und was von sich preisgeben wollte. Ratsfrau Steinhoff stellte klar, dass sie deshalb froh sei über eine starke LSBITQ-Szene, den CSD, Andersraum e.V. und das Queerunity in Hannover. Das Queerunity sei ein Schutzraum, den man für queere Jugendliche geschaffen habe und der von diesen viel, gut und kreativ genutzt würde.

Ratsfrau Steinhoff hob hervor, dass sie, als queere, grüne Frau, die Vielfalt und den Freiraum für das queere Leben massiv verteidigen würde. Sie sei entschlossen, diesem Hass keinen Fußbreit weichen zu wollen. Gelebte, einfache Solidarität würde gut tun und den Schmerz über die Abneigung und Ausgrenzung abmildern. Darüber hinaus sei es Alltag in Hannover, dass man den Hass nicht gewinnen ließe und sich aktiv dagegenstelle. Dies tue man unter anderen mit den drei Beauftragten für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Stadtverwaltung, durch den Runden Tisch und dass Hissen von Regenbogenfahnen vor dem Neuen Rathaus. Ratsfrau Steinhoff wies darauf hin, dass Corona den CSD von der Straße gefegt habe. Allerdings habe man es sich nicht nehmen lassen im Internet zu demonstrieren. Man habe mit dem Andersraum ein starkes, queeres Jugendzentrum und mit der Beratungsstelle Osterstraße tolle Anlaufpunkte geschaffen und unter dem Einsatz unzähliger Helfer*innen sogar dafür sorgen können, dass das altehrwürdige Schützenfest vielfältiger gestaltet würde.
Ratsfrau Steinhoff informierte darüber, dass der lesbische Chor die Leineperlen im Jahr 2021 andere Lesbenchöre zum Lesben-Chöre-Treffen in das Theater am Aegi eingeladen habe. „Lasst die Lieder von der Leine“ würde es heißen wenn ungefähr 250 Lesben mitten in der Stadt zu einem Konzert einlade. Ratsfrau Steinhoff bekräftigte, dass die Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen der Ablehnung und dem Hass niemals weichen würde.

Ratsherr Zingler (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) erklärte, dass sich die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN mit den Gruppen Andersraum, Farbenspiel und dem Queerunity solidarisiere. Den feigen Angriff auf das Queerunity verurteile die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN auf das schärfste. Im Grundgesetzt sei garantiert, dass niemand wegen seines Geschlechtes benachteiligt werden dürfte. Diese Aussage sei klar und unmissverständlich. Die feigen Angriffe auf das Jugendzentrum würden zeigen, wie wichtig es für queere Jugendliche sei, über geschützte Räume verfügen zu können. Diese benötigten geschützte Räumlichkeiten als Anlaufstellen, in denen sich diese austauschten, berieten und nach Hilfe suchten. Dem Versuch durch feige Attacken Minderheiten zu denunzieren und deren Lebensraum zu nehmen oder einzuschränken müsse die Gesellschaft entschieden entgegentreten. Ratsherr Zingler berichtete, dass das Regionalbüro der LINKEN in Hannover-Linden in der näheren Vergangenheit Ziel eines Anschlages gewesen sei. Diese und andere Angriffe seien Ausdruck einer gesellschaftlichen Gewaltbereitschaft, an deren Sichtung die AfD und rechte Organisationen maßgeblich beteiligt wären. Ratsherr Zingler unterstrich, dass es wirklich nichts Neues sei, wenn in Zeiten eines zunehmenden Rechtsradikalismus, progressive Kräfte, Linke, und Queere vermehrt Opfer von Übergriffen würden. Deshalb sei es umso notwendiger, dass alle demokratischen Kräfte entschlossen dagegen vorgehen würden. Abschließen zitierte Ratsherr Zingler den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau mit dem Ausspruch: „Wer Minderheiten angreife, lege einen Sprengsatz an das Fundament unserer Gesellschaft“

Beigeordneter Hauptstein (AfD) bemerkte in Richtung der gleichstellungspolitischen Sprecher*innen der SPD-Fraktion und der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN, dass es einen besonderen Tiefgang habe, wenn eine solche Aussprache, bei der es eigentlich um die Opfer gehen sollte, dazu genutzt würde seine politische Profilneurose gegenüber dem Fraktionsvorsitzenden der AfD und dessen Partei ausleben zu können. Zudem würde sowieso niemand mehr glaubhaft zur Kenntnis nehmen, dass die Fraktion der AfD die homophobe Partei schlechthin wäre. Dazu bräuchte man nur einmal in die Funktionärsriege der AfD schauen, denn dort würden zahlreiche Homosexuelle an vorderster Front mitarbeiten.
Beigeordneter Hauptstein stellte klar, dass diejenigen, die fremdes Eigentum beschädigten oder zerstörten, zu bestrafen wären. Darüber hinaus sei es absolut widerwärtig, wenn Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung herabgewürdigt, bedroht, beleidigt oder sonst irgendwelche negativen Folgen für diese Menschen verknüpft würden.

Beigeordneter Hauptstein betonte, dass auch die Fraktion der AfD diese Vorfälle auf das Schärfste verurteilen würde. Da die AfD-Fraktion selbst Erfahrungen mit derartigen Anfeindungen gemacht habe sei nur zu hoffen, dass die Opfer relativ souverän mit den Anschlägen umzugehen wüssten. Aufrichtig wünsche man den Betroffenen von Herzen alles Gute.

Ratsherr Döring (FDP) betonte, dass die Fraktion der FDP froh darüber sei, dass die bisherigen Redner*innen überaus deutlich geäußert hätten, dass man den feigen Angriff auf das queere Jugendzentrum nicht nur verurteile, sondern auch feststelle, dass der alte Satz: „Toleranz zeigt sich im Handeln“, immer noch aktuell sei. Man sei davon ausgegangen, dass man das queere Jugendzentrum mit großer Einigung, fraktionsübergreifend eingerichtet habe und dass diese Entscheidung von der Gesellschaft insgesamt als Gut bewertet würde. Ratsherr Döring konstatierte, dass man dabei vielleicht übersehen habe, dass es mit der Einrichtung des Jugendzentrums und der Unterstützung für die vielen Aktiven dort nicht getan sei, sondern dass alle im Rat jeden Tag gefordert wären, für Toleranz, für Akzeptanz und gegen Ausgrenzung und gegen Gewalt gemeinsam einzutreten. Denn Toleranz sei nicht gleichzusetzen mit Gleichgültigkeit. Man müsse täglich dagegen anarbeiten, dass Ausgrenzungen wegen der sexuellen Orientierung und aus anderen Gründen, von zum Glück wenigen Menschen in Hannover, vorhanden sei und an der Tagesordnung wären. Deshalb sei es natürlich die Aufgabe von Sozialdemokrat*innen und Mitgliedern der offenen Gesellschaft, dass man widerspräche, wenn beispielsweise auf den Schulhöfen sexuelle, rassistische, religiöse und geschlechtliche Ausgrenzungen stattfänden. Ratsherr Döring bekräftigte, dass sich relativ schnell und leichtfertig Gleichgesinnte zusammenfänden, um derartige Verachtungswürdigkeiten wie am vergangenen Wochenende zu vollführen, wenn nicht sofort gegen jegliche Form von Ausgrenzungen vorgegangen würde. Ratsherr Döring unterstrich, dass diese Aktuelle Stunde allen Anwesenden die Möglichkeit gäbe sich vorzunehmen, in Diskursen, Gesprächen, aber auch bei privaten Treffen mit Verwandten, Bekannten oder Freunden darauf zu achten, dass sofort mit Worten, Taten oder Gesten dagegengehalten würde, wenn wieder einmal leichtfertigaAusgegrenzt oder diskriminiert würde.

Ratsherr Böning (DIE HANNOVERANER) machte deutlich, dass es unter gar keinen Umständen zu tolerieren wäre, wenn Hetzparolen auf die Fassaden von Parteibüros oder Jugendzentren und schon erst recht nicht von privaten Gebäuden bzw. Wohnhäusern geschmiert würden. Als Vorsitzender der Wählergemeinschaft DIE HANNOVERANER verurteile er dies in aller Deutlichkeit. Ratsherr Böning führte weiter aus, dass die Fraktion der SPD die homophoben Schmierereien zum Anlass genommen habe, um über das Thema Queerfeindlichkeit in Hannover sprechen zu können. Allerdings könnte man geteilter Meinung darüber sein, ob das Thema zurzeit derart En vogue sei um dazu eine Aktuelle Stunde durchführen zu müssen. Ratsherr Böning konstatierte, dass es in Hannover sicherlich einige wenige Menschen mit fragwürdigen Denkweisen und Charakteren gäbe, die fast schon krankhaft homophob ausgerichtet wären. Die ganz überwiegende Mehrheit in Hannover habe jedoch überhaupt kein Problem mit den verschiedensten sexuellen Neigungen unter Erwachsenen. Im Weiteren berichtete Ratsherr Böning vom Outing eines guten Freundes, dessen jahrelanges Verstellen, seiner völligen Ahnungslosigkeit und seinen persönlichen Erfahrungen beim CSD und in einer Gay-Lesben Großdiskothek. Ratsherr Böning regte an, dass die Mitglieder der Fraktion der SPD, die mit den Schmierereien konfrontiert worden wären, über den Dingen stehen sollten und dass Menschen, die so etwas tun, einfach nur bemitleidet werden sollten. Denn bei manchen Menschen würde die Erkenntnis dazu, dass sexuelle Orientierung Privatsache sei und somit niemanden etwas angehen würde, ein wenig später kommen.



Ratsherr Klippert (Die FRAKTION) sagte, dass die Ansetzung einer Aktuellen Stunde zum Thema Queerfeindlichkeit wichtig und richtig, aber auch wenig hilfreich sei. Es sei ebenso wenig hilfreich, wenn zwei heterosexuelle Männer betonen würden, das man die Schmierereien verurteilen würde, da dies bereits von allen Redner*innen ausgeführt worden sei. Ratsherr Klippert erläuterte, dass die Fraktion Die FRAKTION ihre große Reichweite in den sozialen Netzwerken genutzt habe um zu recherchieren und um Meinungen zu dem Thema einzufangen. Im Folgenden verlas Ratsherr Klippert Kommentare und Reaktionen aus dem Internet zum Thema Queerfeindlichkeit. Abschließend informierte Ratsherr Klippert darüber, dass die Gruppe DIE LINKE. / Die PARTEI im Münchner Stadtrat einen Antrag in das Verfahren gegeben habe, mit dem man einen Preis für lesbische Sichtbarkeit und Trans*empowerment fordere.

Ratsherr Braune stellte in Hinblick auf den Wortbeitrag der gleichstellungspolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion klar, dass er keinerlei Vorbehalte gegenüber dem queeren Zusammenleben habe. Allerdings fände er es nicht nur gewagt, sondern gefährlich, wenn diese vom Fraktionsvorsitzenden der AfD-Fraktion und ihm eine Brücke zur Gewalt schlagen würde. Ratsherr Braune stellte fest, dass genau derartige Parolen die Gesellschaft spalten würden. Man sollte sich bewusst sein, dass man auf diesem Weg Bürger*innen gegen Bürger*innen aufhetzen würde. Ratsherr Braune erklärte, dass er jeden gewalttätigen Angriff auf das Schärfste verurteilen würde – natürlich auch den auf das queere Jugendzentrum. Ratsherr Braune wünschte allen Betroffenen alles Gute und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass solche Angriffe in Hannover nicht mehr passierten.

Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) führte aus, dass die Eröffnung des ersten queeren Jugendzentrum in Niedersachsen im vergangenen Jahr zurecht von allen aufrichtigen Demokrat*innen als Beispiel für Hannovers Engagement für die Gleichberechtigung – Gleichstellung aller Menschen gelobt worden sei. Unabhängig nicht nur von Hautfarbe und Herkunft, sondern auch von sexueller Identität und Orientierung. Die nun erfolgte Attacke auf das Jugendzentrum sei ein Angriff auf alle Menschen. Ratsherr Wolf betonte, dass diejenigen, die das weltoffene Hannover angreifen würden, mit einer geschlossenen Reaktion rechnen müssten. Als Ratsgruppe DIE LINKE & PIRATEN verurteile man diese Attacke, ohne wenn und aber, ebenso wie den Angriff auf das Wohnhaus des queerpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion. Man könne stolz darauf sein, dass es in Hannover gelungen sei einen Anlaufpunkt für queere Jugendliche, die sich in der klassischen Geschlechterdualität nicht aufgehoben fühlten, geschaffen zu haben. Ratsherr Wolf machte deutlich, dass es leider im Besonderen in gesellschaftlichen Krisenzeiten dass Phänomen vorherrschen würde, dass Angriffe auf Minderheiten zunähmen. Rassismus, Antisemitismus, Homo- und Transphobie würden jedoch keine zu tolerierende Meinung darstellen und könnten zudem in Verbrechen enden. Ratsherr Wolf hob hervor, dass man nicht machtlos sei. Denn wenn man beim Kennenlernen selbstbewusst und aufklärend auftreten würde, könnte die Ignoranz engstirniger Zeitgenossen aufgebrochen werden. Ratsherr Wolf unterstrich, dass dafür das Jugendzentrum Queerunity und auch der Rat der Stadt, zusammen mit einer überwältigenden Mehrheit der Stadtgesellschaft, stünde. Einer Stadtgesellschaft, die es im Übrigen in ihrer großen Mehrheit auch nicht hinnehmen wollte, dass sich manche als eigentliche Opfer aufführten, obwohl gerade diese Feindlichkeiten gegen jeden ausübe, die sich nicht an angeblichen Normen orientierten. Ein besonders abscheuliches Beispiel dafür sei eine Aktion in der Hannoverschen Innenstadt gewesen, wobei Teilnehmer*innen einer sogenannten Hygienedemonstration gelbe Davidsterne mit der Inschrift: „Ungeimpft“ oder „Impfen macht frei“ verteilt hätten. Ratsherr Wolf drückte überzeugend, zuversichtlich aus, dass dem zum Ausdruck gebrachten Hass mit Sicherheit mit Solidarität und Liebe begegnet würde. Die ersten positiven Reaktionen von Hannoveraner*innen hätten dies gezeigt. Ratsherr Wolf bekräftigte, dass Hannover vielfältig und bunt sei und auch bleiben würde.

TOP 13.
Verfahren zur Fortsetzung des Medienentwicklungsplans (MEP) der Landeshauptstadt Hannover und Umsetzung des DigitalPakt Schule
(Drucks. Nr. 1000/2020)

dazu

TOP 13.1.
Änderungsantrag des Schul- und Bildungsausschusses zur Drucks. Nr. 1000/2020 "Verfahren zur Fortsetzung des Medienentwicklungsplans (MEP) der Landeshauptstadt Hannover und Umsetzung des DigitalPakt Schule"
(Drucks. Nr. 1467/2020 mit 9 Anlagen)

sowie

TOP 13.1.1.
Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP zu Drucks. Nr. 1467/2020: Änderungsantrag des Schul- und Bildungsausschusses zu Drucks. Nr. 1000/2020 "Verfahren zur Fortsetzung des Medienentwicklungsplans (MEP) der Landeshauptstadt Hannover und Umsetzung des DigitalPakt Schule"
(Drucks. Nr. 1539/2020)
Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) erläuterte, dass er es begrüßen würde, dass die SPD-Fraktion ihr im Schul- und Bildungsausschuss gezeigtes demokratisches Verhalten in den Verwaltungsausschuss mitgenommen habe und dem Medienentwicklungsplan mit den sechs Änderungsanträgen zugestimmt habe. Darüber hinaus begrüße er, dass die Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP dass Verfahren mit einem eigenen Änderungsantrag noch beschleunigen wollten. Es wäre ein wichtiges Signal an die Eltern, Schüler*innen und Lehrenden sowie den Digitalpakt Schule und der gesamten Bildungslandschaft vor Ort, wenn der Rat, mit seinen entsprechenden Mehrheiten, weitestgehend mit einer Stimme sprechen würde.

Beigeordnete Gamoori (SPD) erörterte, dass die Fraktion der SPD den neun Änderungsanträgen in der Sitzung des Schul- und Bildungsausschusses, aufgrund der Kurzfristigkeit, nicht direkt habe folgen können. Allerdings habe dass Bündnis aus Bündnis 90/Die Grünen, FDP und SPD zeitnah einen Zusatzantrag in das Verfahren gegeben, um das bereits beschlossene zu unterstützen und noch weitere Forderungen nach vorne bringen zu können. Dazu gehöre, dass man bis 2023 das W-LAN Programm an allen Schulen umgesetzt haben wollte. Darüber hinaus habe man das Standardprogramm der sechs Pilotschulen auf weitere sechs Schulen ausgeweitet. Ferner sei es erfreulich, dass man einen Aspekt aus dem Schul- und Bildungsausschuss habe aufgreifen können, wonach Eltern, die Transferleistungsberechtigt wären, bei der Anmietung und dem Kauf eines Endgerätes mit bis zu 60 % von der Stadt unterstützt würden.

Ratsherr Bingemer (FDP) bemerkte, dass die Fraktion der FDP den Masterplan zum Digitalpakt Schule als Investition in die Zukunft einordnen würde. Ratsherr Bingemer betonte, dass die Stadt, mit den Fördergeldern des Bundes, den Hardwareteil der Schulausstattung fördere. Dazu wäre es wünschenswert, wenn das Land in Bezug auf die Software nachziehen würde. Es sei notwendig, dass Lehrer*innen im IT-Bereich intensiv geschult würden und dass eine Lernsoftware zur Hardware zur Verfügung gestellt würde. Ratsherr Bingemer machte deutlich, dass es die Fraktion der FDP begrüßen würde, wenn die Stadtverwaltung diesbezüglich einen Antrag an die Landesschulbehörden auf den Weg bringen würde.

Ratsfrau Klingenburg-Pülm (Bündnis 90/Die Grünen) verlas ein Schreiben des Vorsitzenden des Stadtelternbeirates vor dem Hintergrund einer gemeinsamen Abstimmung, Erstellung und Verabschiedung der Verwaltungsvorlage und bedankte sich bei den Schüler*innen, den Lehrer*innen, den Eltern, dem Stadtelternbeirat und der Verwaltung für die gute Zusammenarbeit. Ratsfrau Klingenburg-Pülm betonte, dass es absolut positiv sei, dass man mit der vorliegenden Drucksache die Implementierung zu einer besseren Digitalisierung in den hannoverschen Schulen freimachen könne. Denn im Besonderen Corona habe gezeigt, dass es dringend notwendig sei die Schulen anders auszustatten. Dazu gehöre W-LAN und entsprechende Endgeräte. Aber dazu gehöre auch, dass man sich mit den Kindern, die dort lernen wollten, auf den Weg mache in ein anderes, individuelles, mit der entsprechenden Technik unterstütztes Lernen.

Ratsfrau Dr. Matz (CDU) erinnerte daran, dass die Fraktionen der SPD, der Bündnis 90/Die Grünen und der FDP in der Sitzung des Schul- und Bildungsausschusses, in der vergangenen Woche der Verwaltungsvorlage, einschließlich der als Drucksache vorliegenden Elternanträge, zugestimmt habe. Sieben Tage später nähmen diese ihre Entscheidung gegen die Ergebnisse aus dem Fachausschuss und dem Workshop zurück und würden kompromisslos der Verwaltungsvorlage folgen, wonach sechs weitere Schulen in den Standard zur Medienentwicklung versetzt würden. Ratsfrau Dr. Matz betonte, dass diese sechs Schulen vorher nie zur Debatte gestanden hätten und dass diese einer Rangliste entstammten, die bislang niemand nachvollziehen könnte. Ratsfrau Dr. Matz wies darauf hin, dass es sich dabei um sechs Schulen handeln würde, die sowieso schon technisch sehr gut aufgestellt wären und dass dadurch die Schere zwischen sehr gut ausgestatteten Schulen und weniger gut ausgestatteten Schulen ein wenig weiter auseinandergehen würde. Ratsfrau Dr. Matz unterstrich, dass es nicht der Wahrheit entspräche, dass die Fraktion der CDU den besagten Schulen diese technische Ausstattung nicht gönnen würde. Allerdings hätte man es lieber gesehen, wenn sechs andere Schulen, beispielsweise Schulen mit besonderen pädagogischen Herausforderungen, in Anlehnung an den Bundesbildungsbericht, in den Genuss einer besseren Ausstattung gekommen wären.

Beigeordneter Hauptstein (AfD) erklärte, dass sich die Fraktion der AfD den Ausführungen seiner Vorrednerin anschließen würde.

Ratsherr Klippert (Die FRAKTION) hob hervor, dass auch vor dem Hintergrund von Corona ein zeitnahes Handeln unumgänglich sei und dass ein in Aussicht gestelltes Ende des Ausbaus der Schulen für irgendwann um das Jahr 2023 herum eigentlich nicht vertretbar sei. Außerdem würden zurzeit sowieso ordentlich Schulden gemacht, sodass sich die Verwaltung einfach mit den hohen Kosten, bzw. einer zusätzlichen Kreditaufnahme, abfinden sollte.

Ratsherr Braune sagte, dass er den Ausführungen der schulpolitischen Sprecherin der CDU-Fraktion zu 100 Prozent folgen würde und appellierte an die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, dass diese den im Schul- und Bildungsausschuss formulierten Elternwillen akzeptieren möge.

Ratsherr Dr. Menge (SPD) wies darauf hin, dass die Fraktion der CDU in der Sitzung des Schul- und Bildungsausschusses erklärt habe, dass man nur den haushalterisch vertretbaren Anträgen zustimmen wollte. Ratsherr Dr. Menge hob hervor, dass das Programm W-LAN für alle eine hervorragende Sache wäre. Allerdings seien die erforderlichen Mittel dafür im Haushalt 2019/2020 nicht vorhanden. Zudem sei das Programm zeitlich überhaupt nicht durchführbar. Deshalb habe man sich darauf verständigt, dass man weitere sechs Schulen, die baulich sehr nah dran wären, in die Umsetzung zu bringen. Darüber hinaus seien beispielsweise die IGS Mühlenberg und die Grundschule Welfenplatz sowohl nach den harten (baulich) und den weichen (sozial) Faktoren in den Ranglisten ganz oben zu finden.

Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) stellte erfreut fest, dass das Portal schulen-hannover.de künftig nicht nur für Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern und Schulverwaltungskräfte zugänglich würde, sondern dass auch diejenigen Eltern Zugang erhalten würden, die eine Funktion in der Elternarbeit bekleiden würden. Es sei ferner erfreulich, dass die Anschaffung von Geräten nicht nur nach von der Verwaltung festgelegten Standards erfolgten, sondern nach Standards der Verwaltung in Einvernehmen mit dem Stadtelternrat festgelegt würden. Im Weiteren ging Ratsherr Wolf auf mögliche Risiken einer Marken- bzw. Händlerabhängigkeit und einem damit verbundenen Preisdiktat ein.

Ratsfrau Dr. Matz (CDU) entgegnete zum Wortbeitrag des finanzpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, dass sehr wohl etwas umsetzbar sei, wenn man es wirklich wollte und hart daran arbeiten würde. Das Argument: „das sei zeitlich nicht umsetzbar“, würde einem Ratsherrn entsprechen, welcher der Argumentation der Verwaltung ungeprüft folgen würde. Ratsfrau Dr. Matz erläuterte zum finanziellen Aspekt, dass die 2,5 Mio. €, die für die sechs zusätzlichen Schulen verwandt werden sollten, für den flächendeckenden Ausbau des W-LAN genutzt werden sollten, wobei dafür noch die in Höhe von 3,4 Mio. € vorhandenen Reste aus den Pilotprojekten eingesetzt werden könnten. Ratsfrau Dr. Matz stellte in Frage, dass man es unter dem Einsatz von 5,9 Mio. € nicht schaffen würde den flächendeckenden Ausbau des W-LAN in kürzester Zeit abschließen zu können. Ratsfrau Dr. Matz gab zu bedenken, dass vor dem Hintergrund von Corona nicht absehbar wäre, wie in den Schulen zukünftig gearbeitet werden könnte. Das Beschulen in kleinen Lerngruppen setze voraus, dass die Schüler*innen problemlos mit ihren Mitschüler*innen im Homeschooling kommunizieren könnten. Das sei nur über das Internet möglich und würde ein flächendeckendes, leistungsstarkes W-LAN an allen Schulen voraussetzen.


Stadträtin Rzyski machte deutlich, dass man die Drucksache bezüglich der tatsächlich einsetzbaren Haushaltsmittel für 2020 in Verbindung mit dem Digitalpakt Schule in das Verfahren gegeben habe. Die Verwaltung stünde unter dem hohen Druck, dass man die Mittel bis 2024 ausgeschöpft und abrechenbar gemacht habe. Deshalb sei es im Interesse der Verwaltung, dass man auf Basis der Workshops im Jahr 2020 auch tatsächlich beginnen könne. Stadträtin Rzyski hob hervor, dass die Verwaltung ein Interesse daran habe die für das Jahr 2020 bereitgestellten Mittel aus dem Digitalpakt Schule abzurufen und auch sinnvoll einzusetzen, um nicht noch mehr Zeit verloren geben zu müssen.

Beigeordnete Gamoori (SPD) erläuterte, dass die Fraktion der SPD, entgegen der vorangegangenen Aussagen, den nach dem Haushaltsrecht zustimmungsfähigen Anträgen im Schul- und Bildungsausschuss letztendlich zugestimmt habe. Beigeordnete Gamoori stellte klar, dass im Rahmen des Pilotprojektes sechs Schulen und obendrein sechs zusätzliche Schulen in den Standard des Medienentwicklungsplans (MEP) versetzt würden. Wenn man den Intentionen der Opposition folge, würde wahrscheinlich in 2020 keine weitere Schule in den MEP-Standard versetzt werden können und dass man darüber hinaus viel Zeit verlieren würde.

Ratsfrau Klingenburg-Pülm (Bündnis 90/Die Grünen) ergänzte, dass das Bündnis der Fraktionen der SPD, der FDP und der Bündnis 90/Die Grünen insgesamt den zustimmungsfähigen Änderungsanträgen aus dem Schul- und Bildungsausschuss zugestimmt habe. Darüber hinaus habe der Stadtelternrat erklärt, dass man mit den gemeinsam Erarbeiteten absolut einverstanden sei und dass man sich auf einem guten Weg in eine digitale Zukunft befände. Deshalb sei der Vorwurf, wonach das Bündnis den Elternwillen nicht berücksichtige, nicht haltbar.

Ratsherr Pohl (CDU) fragte, ob es den Fraktionen der SPD, der Bündnis 90/Die Grünen und der FDP sowie dem schulpolitischen Sprecher der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN nicht peinlich wäre sich dafür feiern zu wollen, dass man zwei Schulen, die in den vergangenen fünf Jahren erbaut worden seien, irgendwann demnächst in den MEP-Standard versetze. Ratsherr Pohl bekräftigte, dass vielmehr sinnvoll gewesen wäre, wenn man die Schulen zur Eröffnung mit den entsprechenden Standards ausgestattet hätte. Ratsherr Pohl konstatierte, dass es die Bündnisfraktionen aus Imagegründen in der Sitzung des Schul- und Bildungsausschusses nicht fertiggebracht hätten die Änderungsanträge abzulehnen. Diese würden nun versuchen, dass man die unliebsamen Anträge auf dem Umweg über einen Änderungsantrag abwenden könne. Ratsherr Pohl erklärte, dass die Fraktion der CDU diesem Vorhaben natürlich nicht zustimmen könnte.

Ratsfrau Dr. Matz (CDU) bestätigte, dass die Fraktionen der SPD, der Bündnis 90/Die Grünen und der FDP den meisten Änderungsanträgen aus dem Schul- und Bildungsausschuss zustimmen würden. Allerdings habe man den für den Fachausschuss wichtigsten Änderungsantrag, wonach die zusätzlich vorgeschlagenen sechs Schulen nicht dem MEP-Standard zugeführt werden sollten, ignoriert. Ratsfrau Dr. Matz erläuterte, dass die sechs vorgeschlagenen Schulen bereits sehr gut ausgestattet wären, sodass diese mit sehr geringen Dazutun der Verwaltung in den MEP-Standard versetzt werden könnten. Ratsfrau Dr. Matz betonte, dass die Fraktion der CDU diesem Vorhaben nicht zustimmen könne, da dadurch die Schere vor dem Hintergrund bestens ausgestatteter Schulen und weniger gut ausgestatteter Schulen weiter geöffnet würde.


Beigeordnete Gamoori (SPD) stellte klar, dass der Punkt 1 des Änderungsantrages der Fraktionen der Bündnis 90/Die Grünen, der FDP und der SPD eine Ergänzung sei, wobei das Basisangebot W-LAN, im Sinne der Elternvertreter*innen mit aufgenommen würde. Zusätzlich habe man, neben den sechs Pilotprojekten, sechs weitere Schulen aufgenommen, die dem MEP-Standard zugeführt werden sollten.

Mit 36 Stimmen gegen 20 Stimmen beschloss der Rat den Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1539/2020.

Mit 38 Stimmen gegen 18 Stimmen beschloss der Rat, mit den Änderungen aus der Drucksache Nr. 1539/2020, den Änderungsantrag des Schul- und Bildungsausschusses nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1467/2020 mit 9 Anlagen.

Mit 38 Stimmen gegen 19 Stimmen beschloss der Rat, mit den Änderungen aus den Drucksachen Nr. 1539/2020 und Nr. 1467/2020 mit 9 Anlagen, das Verfahren zur Fortsetzung des Medienentwicklungsplans (MEP) der Landeshauptstadt Hannover und Umsetzung des DigitalPakt Schule, nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1000/2020.

TOP 14.
Naturnahe Umgestaltung und Verlegung der Wietze und Entwicklung einer Auenlandschaft mit Wald im Landschaftsraum Fuhrbleek, Isernhagen-Süd
(Drucks. Nr. 0743/2020 mit 3 Anlagen)

Ratsherr Böning (DIE HANNOVERANER) erörterte, dass er in Isernhagen Süd aufgewachsen sei, dass er das damals biologisch völlig leblose Flüsschen zur Kenntnis genommen habe und sich deshalb umso mehr über die Renaturierung der Wietze und die Entwicklung eines kleinen Auenwäldchens freuen würde. Ratsherr Böning erklärte, dass die Renaturierung der Wietze und die Entwicklung einer Auenlandschaft mit kleinem Wäldchen ein Gewinn für Hannover darstellen würde und dass die Fraktion DIE HANNOVERANER dem vorliegenden Antrag zustimmen würde.
Einstimmig beschloss der Rat die naturnahe Umgestaltung und Verlegung der Wietze und Entwicklung einer Auenlandschaft mit Wald im Landschaftsraum Fuhrbleek, Isernhagen-Süd nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0743/2020 mit 3 Anlagen.


TOP 15.
Bebauungsplanangelegenheiten

TOP 15.1.
Vorhabenbezogener Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 1802,
Wohn- und Geschäftshaus Tiestestraße 14 c, Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 0927/2020 mit 3 Anlagen)
Einstimmig beschloss der Rat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 1802, Wohn- und Geschäftshaus Tiestestraße 14 c, nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0927/2020 mit 3 Anlagen.

TOP 15.2.
Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 1879, Wohn- und Geschäftshaus
Hildesheimer Straße 114, Auslegungsbeschluss

(Drucks. Nr. 0928/2020 mit 3 Anlagen)
Einstimmig beschloss der Rat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 1879, Wohn- und Geschäftshaus Hildesheimer Straße 114, nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0928/2020 mit 3 Anlagen.

TOP 15.3.
Vorhabenbezogener Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 1807 - Körnerplatz, Satzungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1284/2020 mit 3 Anlagen)
Bei 4 Enthaltungen beschloss der Rat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 1807, Körnerplatz, nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1284/2020 mit 3 Anlagen.


TOP 16.
Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zur Eindämmung der Klimakrise als Aufgabe von höchster Priorität
(Drucks. Nr. 1429/2019)

dazu

TOP 16.1.
dazu Änderungsantrag der CDU-Fraktion
(Drucks. Nr. 2204/2019)

sowie

TOP 16.2.
und Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP
(Drucks. Nr. 2469/2019)

und

TOP 16.3.
sowie Änderungsantrag der Fraktion Die FRAKTION
(Drucks. Nr. 2535/2019)

Ratsherr Klippert (Die FRAKTION) stellte fest, dass innerhalb des mehr als einjährigen Sitzungsverlaufs des Antrages nur sehr wenig passiert sei. Ferner sei es höchste Zeit, dass man sich von vagen Unverbindlichkeiten zu dem Thema verabschieden und deshalb den konkreten Forderungen der Fraktion Die FRAKTION und dem Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP zustimmen möge.

Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) erläuterte, dass der lange Sitzungsverlauf der Öffentlichkeit suggerieren könnte, dass der Rat der Stadt über ein Jahr lang habe verstreichen lassen, ohne dass irgendetwas passiert sei. Allerdings sei an der Vielzahl der Änderungsanträge zu erkennen, dass sich die Ratsfraktionen sehr intensiv mit der vorliegenden Ursprungsdrucksache auseinandergesetzt hätten. Ratsherr Wolf machte deutlich, dass die fast komplette Einstellung der Verbrennung von Kerosin im Luftverkehr und der massive Rückgang des Straßenverkehrs der Atmosphäre und der Luft tatsächlich gutgetan hätten. Berichten zufolge hätten Menschen in Megametropolen wie Neu Delhi erstmals seit Jahren wieder einen freien Blick auf ihre Stadt. Ratsherr Wolf wies darauf hin, dass Corona wichtige Erkenntnisse hervorgebracht habe. Denn vor dem Hintergrund der digitalen Kommunikation habe man festgestellt, dass es nicht mehr zwingend notwendig wäre, dass die Menschen bei Tagungen, Sitzungen oder Konferenzen körperlich anwesend wären. Dabei könnten vielerlei Ressourcen, von der Zeit bis hin zu Rohstoffen, eingespart werden. Abschließen ging Ratsherr Wolf auf die vorliegenden Anträge ein und erörterte das Abstimmverhalten der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN dazu.

Ratsherr Kreisz (SPD) bemerkte zur langen Vorlaufzeit des Antrages, dass der Antrag, aufgrund eines besonderen Faible für öffentliche Aufmerksamkeit der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN, in wirklich allen Fachausschüssen des Rates behandelt werden musste und dass somit mehr als zehn Monate von der Einbringung bis zur Beschlussfassung im Rat vergangen wären. Ratsherr Kreisz stellte klar, dass die Fraktionen der Bündnis 90/Die Grünen, der FDP und der SPD keinen Klimanotstand für Hannover ausrufen würden. Denn der Pro-Kopf-Ausstoß von CO² sei in Hannover signifikant niedriger als im Bundesdurchschnitt. Im Weiteren benannte Ratsherr Kreisz verschiedene Maßnahmen und Institutionen zum Umwelt- und Klimaschutz in der Bundeshauptstadt für Biodiversität.

Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, dass eine kleine Schwedin im Jahr 2018 darauf aufmerksam gemacht habe, dass es einen Klimawandel gäbe. In Hannover habe man bereits 20 Jahre zuvor mit der Klimaschutzagentur und ProKlima auf diesen Klimawandel reagiert und Millionen an finanziellen Mitteln zum Einsatz gegen den Klimawandel gebracht. Ratsherr Bindert stellte fest, dass der Antrag aufgrund der lebhaften Debatten in allen Fachausschüssen einer breiten Öffentlichkeit nahegebracht worden sei und somit auch von der Bewegung Friday For Future zur Kenntnis genommen worden wäre.

Ratsherr Hellmann (CDU) verlas den Text des Änderungsantrages der Fraktion der CDU und bat um Zustimmung.

Ratsherr Karger (AfD) wies auf unterschiedlichen Maßstäbe zur Durchführung von Demonstrationen und das nach dem Niedersächsischen Schulgesetz verbotene Schulschwänzen der Bewegung der Friday For Future hin. Im Folgenden behandelte Ratsherr Karger die Wirkung und die wahrscheinlichen Auswirkungen des Pariser Klimaabkommens bis zum Jahr 2050, den globalen Hintergrund zu den deutschen bzw. hannoverschen Maßnahmen gegen den Klimawandel und diverse Zahlen, Fakten und Maßnahmen in Verbindung mit der von Menschen gemachten, globalen Erwärmung. Abschließend appellierte Ratsherr Karger daran, dass man die Kernaufgaben eines Staates erfüllen müsste, dass man sich vom ideologischen Ballast befreien sollte und dass man die lokale Wirtschaft unterstützen möge, da ansonsten für den wahren Umweltschutz bald kein Geld mehr vorhanden sein würde.

Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER) erklärte, dass er alle vorliegenden Anträge zum Tagesordnungspunkt ablehnen würde, da diese allesamt von einer falschen Prämisse ausgehen würden. Darüber hinaus könnte von Hannover bzw. Deutschland aus sowieso nicht gegen die kolportierten Auswirkungen des Klimawandels vorgegangen werden, da Deutschland gerade einmal 2 % des weltweiten CO² Ausstoßes zu verantworten habe. Zudem würden Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise in Ländern wie China, Indien, den Vereinigten Staaten von Amerika oder Brasilien auf kollektives Desinteresse stoßen. Ratsherr Wruck machte darauf aufmerksam, dass viele Maßnahmen zum Klimaschutz, z.B. das Installieren von Solar- oder Photovoltaikanlagen, das Aufstellen von Windkraftanlagen, nachhaltige, kaum zu behebende Schäden verursachten.

Ratsfrau Dr. Carl (SPD) stellte den Antrag zur Geschäftsordnung: „Ende der Debatte“.

Beigeordneter Hauptstein (AfD) entgegnete, dass wieder einmal versucht würde eine Diskussion zu unterbinden, in der die Opposition klare Fakten präsentiere und die antragstellenden Fraktionen Gefahr liefen sich vor den noch verbliebenen Zuschauer*innen lächerlich zu machen.
Mit 41 Stimmen gegen 6 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat gemäß § 15 Abs. b Geschäftsordnung des Rates den Schluss der Debatte.

Ratsherr Döring (FDP) machte deutlich, dass die Verhandlungen zum Pariser Klimaabkommen eine internationale Debatte gewesen sei und dass man manche Entscheidungen zur Klimakrise, die in Deutschland getroffen worden wären, politisch kritisieren könnte. Aber den Eindruck zu erwecken, dass diese Debatte eine isolierte, nationale oder europäische Debatte sei, habe mit der Realität in anderen Teilen der Welt überhaupt nichts zu tun. Ratsherr Döring führte weiter aus, dass es obendrein sinnvoll gewesen sei die Ursprungsdrucksache abzumildern, da alle Akteure - alle staatlichen Ebenen, Wirtschaft, Zivilgesellschaft - national und international verantwortlich wären mit diesen Problemen umzugehen. Es würde den politischen Debatten nicht helfen, wenn wir den Eindruck erwecken würden, dass die Kommunen das Problem alleine lösen könnten. Denn diese Debatten und deren Folgen sowie die politischen Entscheidungen dazu hätten Wirkungen auf das Leben vieler Menschen, Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft, industrielle Entwicklung und damit auf die Politik in den Kommunen. Ratsherr Döring betonte, dass es deshalb sehr richtig sei was man in Deutschland und Hannover tun würde, nämlich einen Interessenausgleich in der Politik zu schaffen. Die Verantwortung dieser Generation sei es, die Weichen dafür zu stellen, dass man mit diesen Herausforderungen umgehen könnte.

Ratsherr Böning (DIE HANNOVERANER) erklärte, dass der Klimawandel stattfände und dass er persönlich diesen nicht leugnen würde. Ratsherr Böning erklärte, dass er sich zu allen Anträgen des Tagesordnungspunktes enthalten würde, da er weder allen Punkten der jeweiligen Anträge zustimmen, noch alle ablehnen könnte. Ratsherr Böning unterstrich, dass er persönlich kein Verständnis dafür habe, wenn Gruppierungen, die eigentlich ein gutes Ziel verfolgten, politisch unterwandert würden oder wenn solche Gruppierungen für Zwecke, die überhaupt nichts mit dem Klimaschutz zu tun hätten, instrumentalisiert würden. Darüber hinaus habe er, ohne wenn und aber, großen Respekt vor Personen und Organisationen, die sich für den Klimaschutz einsetzten.

Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen) bekräftigte, dass es gesamtwirtschaftlich, im Rahmen einer Pandemie und einer stark gehemmten Wirtschaft überaus wichtig sei, dass man in klimarelevante Maßnahmen (Photovoltaik, Windkraftanlagen) investiere. Darüber hinaus würde man Windkraftanlagen in Deutschland benötigen, damit man ausreichend regenerativen Strom habe, um den Lebensstil, den man gewohnt sei, aufrecht erhalten zu können.

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) stellte klar, dass es mindestens starker Einschnitte in die kapitalistische Lebensweise, wenn nicht sogar der Abschaffung des Kapitalismus bedürfe, wenn eine Umkehr vom Aktuellen eingeleitet werden sollte. Beigeordneter Machentanz erläuterte, dass die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN keinen Haushaltsantrag zum Klimaschutz in das Verfahren gegeben habe, da diese sowieso von den Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP abgelehnt worden wären. Beigeordneter Machentanz hob hervor, dass der Antrag für alle Fachausschüsse relevant sei und dass der Vorlauf nur deshalb mehr als zehn Monate gedauert habe, da dieser ständig zu weiteren Beratungen in die Fraktionen verwiesen worden wäre und weil sich die Mehrheitsfraktionen nur sehr schwer über einen Änderungsantrag einig werden konnten. Beigeordneter Machentanz erklärte, dass die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN dem abgeschwächten Antrag zustimmen würde, damit es überhaupt weiter vorangehen würde.

Gegen 6 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Änderungsantrag der Fraktion Die FRAKTION nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2535/2019 ab.


Mit 31 Stimmen gegen 24 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2469/2019.


Mit 41 Stimmen gegen 13 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Änderungsantrag der CDU-Fraktion nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2204/2019 ab.


Mit 35 Stimmen gegen 19 Stimmen und bei 3 Enthaltungen beschloss der Rat, in Verbindung mit den Änderungen aus Drucks. Nr. 2469/2019, den Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zur Eindämmung der Klimakrise als Aufgabe von höchster Priorität nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1429/2019.

TOP 17.
Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zur digitalen Teilnahme an Rats- und Ausschuss-Sitzungen im Angesicht des Coronavirus
(Drucks. Nr. 0940/2020)

Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) erläuterte, dass der Niedersächsische Landtag in seiner Sitzung am 23. April 2020 mit Annahme der Landtagsdrucksache Nr. 186298 für sich selbst bzw. für einzelne seiner Mitglieder kurzfristig die rechtliche Grundlage geschaffen habe, dass diese per Videozuschaltung mit Stimmrecht teilnehmen könnten. Ratsherr Wolf stellte klar, dass auch Hannover, trotz zurzeit sehr moderater Zahlen, nicht vor Hotspots oder sogar einem Rollback sicher sei. Deshalb wollte die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN möglichst schnell eine kommunale Regelung, die Entscheidungen, die ausschließlich nur im Verwaltungsausschuss getroffen würden, überflüssig machten. Deswegen sei eine Regelung auf kommunaler Ebene, analog zur Regelung auf Landesebene, zur digitalen Teilnahme dringend geboten. Ratsherr Wolff unterstrich, dass dafür eine Änderung des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes notwendig sei.

Beigeordneter Seidel (CDU) entgegnete, dass die Fraktionen der SPD und der CDU im Landtag mit der Drucksache Nr. 186482 ein Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht hätten, welche eine Änderung der Niedersächsischen Kommunalverfassung zu Sonderregelungen für außergewöhnliche Situationen vorsehen würde. Beigeordneter Seidel betonte, dass bei der – sehr sicheren – Zustimmung der Änderung durch den Landtag, unter dem §182 Abs. 2, Satz 3 Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NkomVG) geregelt würde, dass Sitzungen der Vertretungen als Videokonferenzen durchgeführt oder Abgeordnete an einer Sitzung online durch Zuschaltung mit Bild und Ton teilnehmen könnten. Beigeordneter Seidel regte an, dass die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN den vorliegenden Antrag zurückziehen möge, da dieser offenkundig überflüssig sei.

Ratsherr Braune schloss sich den Ausführungen seines Vorredners an und bedankte sich bei der Landesregierung für die Einleitung der Änderung.

Ratsherr Karger (AfD) sagte, dass verlangt würde, dass Angestellte und Arbeiter*innen ihren Arbeitsplatz mit den öffentlichen Personennahverkehr erreichen sollten, dass systemrelevante Berufstätige, wie z.B. Ärzt*innen, Feuerwehrleute, Polizist*innen, Angestellte von Diskountern einfach nur funktionieren sollten und sich der Gefahr einer Infizierung aussetzen sollten. Ratsherr Karger schlug vor, dass sein Vorredner mit gutem Beispiel vorangehen, die Corona Richtlinien einhalten und auch im Rat der Stadt, ebenso wie alle anderen, einfach nur seinen Job machen möge.

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) erklärte, dass sogar der Landtag dem Antrag der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN folgen würde und dass sich der Rat der Stadt diesem guten Beispiel anschließen sollte.
Mit 53 Stimmen gegen 4 Stimmen lehnte der Rat den Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zur digitalen Teilnahme an Rats- und Ausschuss-Sitzungen im Angesicht des Coronavirus nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0940/2020 ab.


TOP 18.
Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN: Stellplätze für ‚Little Homes‘ zur Verfügung stellen
(Drucks. Nr. 1070/2020)

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) führte aus, dass man wenigstens versuchen sollte, unbürokratisch zu ermöglichen , dass zehn Little Home`s zur Verfügung gestellt werden könnten. Mit diesem Projekt könnte die Zeit überbrückt werden, bis es keine Wohnungslosen mehr in Hannover gäbe oder die Obdachlosenunterkünfte dahin gehend gestaltet wären, dass alle Wohnungslosen die Unterbringungseinrichtungen gern nutzen wollten. Beigeordneter Machentanz stellte klar, dass der vorliegende Sachverhalt kein Wahlkampfthema sei, sondern dass die Zustimmung des Antrages einen Akt zur Aufrechterhaltung der Menschenwürde darstellen würde.

Ratsherr Karger (AfD) stellte fest, dass der Antrag der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN ein Element des Antrages der AfD-Fraktion zu dem Thema sei. Ratsherr Karger erklärte, dass die Fraktion der AfD dem vorliegenden Antrag zustimmen würde, da man letztendlich dasselbe erreichen wollte.

Ratsherr Hirche (AfD) brachte seinen Unmut darüber zum Ausdruck, dass die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN den dahingehenden Antrag der AfD-Fraktion in der Sitzung des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses zunächst einmal abgelehnt habe und dann mit einem ähnlich lautendem Antrag zu suggerieren versuche, was man alles Gutes für die Menschen erreichen wollte.

Ratsherr Nicholls (SPD) erläuterte, dass der vorliegende Antrag wenig mit Menschenwürde zu tun habe und dass die Fraktion der SPD diesem deshalb auch ablehnen würde. Ratsherr Nicholls erinnerte daran, dass es ein hervorragendes Modell zu dem Thema in der Jugendherberge am Maschsee im Zuge der Corona Hilfe gegeben habe. Ferner würden Stadt, Region und Land gemeinsam versuchen daraus ein Modellprojekt zu entwickeln. Denn es würde in erster Linie darum gehen, dass man eine menschenwürdige Unterkunft mit Perspektiven anbieten könnte.

Ratsherr Engelke (FDP) wies darauf hin, dass es bereits einen Versuch gegeben habe und dass dieser, ohne Verschulden der Verwaltung, bekanntermaßen komplett schiefgegangen wäre. Ratsherr Engelke erinnerte daran, dass die Grundstückseigentümer das Little Home aus nachvollziehbaren Gründen von ihrem Areal entfernt hätten. Die Stadtverwaltung habe daraufhin lediglich geltendes Recht angewandt und dass Little Home aus dem öffentlichen Raum entfernt. Allerdings habe die Verwaltung explizit darauf hingewiesen, dass man das Holzhaus kostenlos wieder ausliefern würde, wenn ein geeignetes Grundstück gefunden würde. Ratsherr Engelke stellte klar, dass jeder Wohnungslose in Hannover einen Platz in einer Unterkunft erhalten könnte, wenn dies denn auch gewollt würde. In Hannover bräuchte niemand auf der Straße oder unter Brücken schlafen. Ratsherr Engelke räumte ein, dass die Obdachlosenunterkünfte sicherlich nicht mit Vier Sterne Ressorts zu vergleichen wären. Allerdings habe man vor etwa zwei Jahren eine Drucksache zur Verbesserung der Standards in Obdachlosenunterkünften in das Verfahren gegeben. Danach würden beispielsweise Ein-Bett- bzw. Zwei-Bett-Unterbringungen, umfangreichere sozialarbeiterische Betreuung, erweiterte Maßnahmen zur Privatsphäre, private Ordnungsdienste angeboten und das Mitbringen von Haustieren ermöglicht. Ratsherr Engelke betonte, dass diese „Hundehütten“ sicherlich nicht mit der Aufrechterhaltung der Menschenwürde in Verbindung gebracht werden könnten und dass die Fraktion der FDP den vorliegenden Antrag ablehnen würde.

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) sagte, dass der Antrag der AfD-Fraktion, welcher hervorragend von den LINKEN in Köln abgeschrieben worden sei, von in Hannover nicht vorhandenen politischen Voraussetzungen abhängig wäre. Denn in Hannover gäbe es leider noch kein mehrheitlich positives Meinungsbild zur Aufstellung von Little Home`s. Der Antrag der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN ziele darauf ab, dass der Versuch mit zehn Little Home`s das Meinungsbild positiv beeinflusse. Beigeordneter Machentanz entgegnete zu den verbesserten Standards in Obdachlosenunterkünften, dass damit wohl auch noch nicht der große Wurf gelungen sei, da gerade einmal drei Hundebesitzer*innen ihre Tiere mitgebracht hätten. Beigeordneter Machentanz zeigte sich von den Argumentationen aus den Mehrheitsfraktionen enttäuscht und erörterte, dass er vielmehr mit einem Verweis auf noch intensivere Bemühungen zur Schaffung von zusätzlichen, bezahlbaren Wohnraum gerechnet habe. Beigeordneter Machentanz unterstrich, dass das Wohnen eine Daseinsvorsorge sei und dass jedem die Möglichkeit gegeben sein sollte, dass man die Wohnung erhalte, die man haben wollte.

Ratsherr Karger (AfD) wies vor dem Hintergrund von Menschenwürde und Hundehütten darauf hin, dass in der Nenndorfer Chaussee eine Unterkunft für 250 Menschen mit Suchtproblemen, unterschiedlichster Kultur und Herkunft und psychischen Problemen zur Verfügung gestellt würde. Ratsherr Karger hob hervor, dass die Wohnungslosen in Hannover diese Unterkunft ablehnen würden, weil diese Angst hätten vor dem dort vorherrschenden Faustrecht und der Willkür und dass auch ein privater Sicherheitsdienst und die Möglichkeit zum Mitbringen von Haustieren daran nichts ändern könnten.

Ratsherr Hellmann (CDU) erläuterte, dass die Fraktion der CDU den Little Home`s anfangs positiv gegenübergestanden habe, da man diese als Alternative zur Straße betrachtet hätte. Allerdings habe man gemeinsam feststellen müssen, dass das Projekt aus verschiedenen gründen gescheitert sei. Ratsherr Hellmann erklärte, dass die CDU-Fraktion den vorliegenden Antrag ablehnen würde.

Ratsherr Kreisz (SPD) stellte den Antrag zur Geschäftsordnung: „Ende der Debatte“ und erklärte, dass das Thema nun wirklich hinreichend diskutiert worden sei.
Mit 45 Stimmen gegen 12 Stimmen beschloss der Rat gemäß § 15 Abs. b der Geschäftsordnung des Rates den Schluss der Debatte.

Beigeordneter Kelich (SPD) erörterte, dass man sich nicht für ein nachweislich gescheitertes Projekt mit Holzhütten, die weder mit Ver- noch Entsorgungsanschlüssen versehen wären, entscheiden könnte. Beigeordneter Kelich machte deutlich, dass der Rat in der näheren Vergangenheit eine Vielzahl von Beschlüssen zur Schaffung von Wohnraum auf den Weg gebracht habe, um den Menschen echten Wohnraum anbieten zu können. Zudem habe man vor ca. eineinhalb Jahren einen Antrag zu massiven Verbesserung der Standards in den Obdachlosenunterkünften beschlossen.

Ratsherr Markurth (SPD) betonte, dass er persönlich den Wohnungslosen eine individuelle Selbstbestimmung zugestehen würde, dass der Rat der Stadt viele Maßnahmen zur Schaffung von Wohnraum initiiert habe und dass man die Verbesserung der Standards in Obdachlosenunterkünften vorangetrieben habe. Ratsherr Markurth wies darauf hin, dass eine individuelle Selbstbestimmung in den Little Home`s nicht gegeben sei. Das habe das gescheiterte Projekt im Stadtbezirk Ricklingen definitiv deutlich gemacht. Ratsherr Markurth unterstrich, dass man die Politik zur Schaffung von zusätzlichen Wohnraum strikt weiterverfolgen sollte, um zukünftig auch den Wohnungslosen ein selbstbestimmtes Leben in wirklichen Wohnungen anbieten zu können.

Ratsherr Förste (Die FRAKTION) bekräftigte, dass mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden müssten, dass man Housing First und mehr Belegrechte für besondere Personengruppen benötigen würde. Ratsherr Förste wies darauf hin, dass es in Hannover, auch auf städtischen Grundstücken, Bauwagenplätze gäbe und dass das Aufstellen von Little Home`s auf privaten Grundstücken natürlich erlaubt wäre. Denn beispielsweise vereinzelte Kirchengemeinden würden diese auf ihren Grundstücken zulassen. Ratsherr Förste bemerkte, dass der Brandschutz, die Hygiene und die Sicherheit nicht wegzudiskutierende Probleme der Little Home`s darstellten. Ratsherr Förste erklärte, dass die Fraktion Die FRAKTION den vorliegenden Antrag ablehnen würde, da auch die Wohnungslosen selbst und die Leute von Asphalt diese Form der Unterbringung kritisch betrachten würden.

Mit 46 Stimmen gegen 9 Stimmen lehnte der Rat den Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN: Stellplätze für ‚Little Homes‘ zur Verfügung stellen, nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1070/2020 ab.

TOP 19.
Antrag der Fraktion Die FRAKTION: Wohlstand retten – Schluss mit Mittelmaß!
(Drucks. Nr. 1104/2020)

Ratsherr Förste (Die FRAKTION) führte aus, dass die Fraktion Die FRAKTION eine Quote für Luxuswohnungen in der Stadt fordere, da man, entgegen der Handlungen aller anderen im Rat, die Reichen in Hannover halten und möglichst neue dazugewinnen wollte. Ratsherr Förste bemerkte, dass die Fraktion Die FRAKTION den vorliegenden Antrag mit den Intentionen ihrer Mutterpartei Die PARTEI verknüpfe, wonach diese eben auch unter dem Titel Eliteförderung arbeiten würde.

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) erklärte, dass für ihn persönlich der Spaß in Zusammenhang mit dem Wohnungsnotstand aufhöre und dass er den vorliegenden Antrag nur als menschenverachtend bewerten könnte. Die Fraktion Die FRAKTION sei eine weitere neoliberalistische Partei, die niemand brauchen würde.

Ratsherr Engelke (FDP) bemerkte, dass der vorliegende Antrag sehr schnell erkennen lassen würde, dass die Antragsteller keinerlei Ahnung hätten, in welchen Kriterien sich Luxus tatsächlich reflektiere.

Ratsherr Förste (Die FRAKTION) erwiderte, dass sich die Fraktion Die FRAKTION niemals über Wohnungslose lustig machen würde. Man mache sich vielmehr über die Politik lustig, die es nicht schaffen würde ausreichend Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Ratsherr Förste ergänzte zu den vier großen Parteien der Nachkriegszeit, dass die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN die SED vergessen habe. Ratsherr Förste stellte klar, dass er persönlich kein Sympathisant der SED gewesen sei. Allerdings habe es innerhalb dieses Regimes zwar Plattenbau, aber keine Obdachlosen gegeben.

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) entgegnete, dass er den Antrag immer noch nicht witzig fände und dass der Plattenbau lediglich ein Merkmal dafür sei, dass man in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik auch keine Ahnung vom Wohnungsbau gehabt habe.

Ratsherr Hirche (AfD) klärte darüber auf, dass man in der Deutschen Demokratischen Republik nur deswegen keine Obdachlosen auf den Straßen angetroffen habe, weil es eine Rechtsprechung gegen Asoziale gegeben habe und dass diese zur Umerziehung in Arbeitslager gesperrt wurden.

Ratsherr Albrecht (CDU) erläuterte, dass die Fraktion Die FRAKTION mit dem vorliegenden Antrag den Versuch unternommen habe mit Satire auf ein ernstes Thema - zu wenig Wohnungsbau in der Stadt – aufmerksam machen zu wollen. Das diese Satire von einigen Mitgliedern des Rates nicht erkannt würde, sei dann wieder ein ganz eigenes Problem. Ratsherr Albrecht unterstützte die Annahme des Vorsitzenden der Fraktion der FDP, wonach die Fraktion Die FRAKTION keinerlei Ahnung von Luxus habe.

Gegen 2 Stimmen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion Die FRAKTION: Wohlstand retten – Schluss mit Mittelmaß! nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1104/2020 ab.


TOP 20.
A N T R Ä G E

TOP 20.1.
der AfD-Fraktion

TOP 20.1.1.
zu öffentlichen Äußerungen des Oberbürgermeisters
(Drucks. Nr. 1089/2020)

Eingebracht und überwiesen:
In die Geschäftsordnungskommission!
In den Verwaltungsausschuss!
In die Ratsversammlung!


TOP 20.1.2.
zur Einführung eines Ein-Jahres-Haushaltsplans in Hannover für das Haushaltsjahr 2021
(Drucks. Nr. 1231/2020)

Eingebracht und überwiesen:
In den Finanzausschuss!
In den Verwaltungsausschuss!
In die Ratsversammlung!


TOP 20.1.3.
zur Abschaffung der Integrationsbeiräte ab dem Jahr 2021
(Drucks. Nr. 1232/2020)

Eingebracht und überwiesen:
In den Internationalen Ausschuss!
In den Verwaltungsausschuss!
In die Ratsversammlung!


TOP 20.2.
Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN : "Antisemitischen Hassbotschaften entschlossen entgegentreten"
(Drucks. Nr. 1256/2020)

Eingebracht und überwiesen:
In den Internationaler Ausschuss!
In den Finanzausschuss!
In den Verwaltungsausschuss!
In die Ratsversammlung!


TOP 20.3.
Antrag der Fraktion Die FRAKTION: Notwendige Verkehrswende einleiten und Fahrradverkehr adäquat fördern
(Drucks. Nr. 1338/2020)

Eingebracht und überwiesen:
Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
Verwaltungsausschuss


TOP 20.4.
von Ratsherrn Braune

TOP 20.4.1.
zu COVID19 - Atemschutzmaskenentsorgungsbehälter
(Drucks. Nr. 1314/2020)

Eingebracht und überwiesen:
In den Finanzausschuss!
in den Verwaltungsausschuss!

TOP 20.4.2.
zu Außenflächengebühren
(Drucks. Nr. 1330/2020)

Neufassung!

TOP 20.4.2.1.
NEUFASSUNG: Antrag von Ratsherrn Braune zu Außenflächennutzungsgebühren
(Drucks. Nr. 1330/2020 N1)

Eingebracht und überwiesen:
In den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten!
In den Finanzausschuss!
In den Verwaltungsausschuss!


TOP 20.4.3.
zu "Einstellungsstopp"
(Drucks. Nr. 1331/2020)

Eingebracht und überwiesen:
In den Organisations- und Personalausschuss!
In den Verwaltungsausschuss!

TOP 20.4.4.
zu einer Gandhi Hinweistafel
(Drucks. Nr. 1332/2020)

Eingebracht und überwiesen:
In den Kulturausschuss!
In den Verwaltungsausschuss

TOP 24.
Dringlichkeitsantrag der Fraktionen der SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Gruppe LINKE & PIRATEN, FDP und die FRAKTION zum Beitritt zum Bündnis "Niedersachsen hält zusammen"
(Drucks. Nr. 1516/2020)

Ratsherr Finck (SPD) erläuterte, dass die Landeshauptstadt Hannover dem neuen Bündnis „Niedersachsen hält zusammen“ als erste und größte Stadt Niedersachsens beitreten wollte. Niedersachsen halte zusammen und Hannover stünde im Zentrum dieser Idee. Ratsherr Finck machte deutlich, dass die Folgen der Corona Krise auch eine soziale Krise hervorrufe. Man erlebe, dass Familien gestresst wären und dass es häufig zu Streitereien und Spannungen käme. Man erlebe, dass Corona die ungleichen Chancen der Kinder und Jugendlichen weiter verstärke und die Hürden zur gesellschaftlichen Teilhabe anhebe. Man beobachte eine Zunahme der gesundheitlichen Probleme durch schlechte Ernährung, weniger Bewegung und Isolation. Man nähme zur Kenntnis, dass Verschwörungstheorien und Vorurteile ansteigen würden. Man erlebe, dass sich alte Menschen aus der Gesellschaft zurückzögen und dass das kulturelle Miteinander reduziert würde. Man registriere Stellenabbau, Kündigungen sowie Kurzarbeit und dass viele Familien dadurch in eine getrübte Zukunft blicken würden. Ratsherr Finck stellte klar, dass man das Virus und seine Folgen nicht alleine würde bekämpfen können. Nicht die Politik, nicht die Verwaltung, nicht die Gesundheitsämter und auch nicht die Bürger*innen für sich allein! Ratsherr Finck führte weiter aus, dass das Risiko auch in den kommenden Monaten allgegenwärtig sei und dass es bis zur Findung eines wirksamen Impfstoffs nur einen Weg gäbe. Man benötige kreative und solidarische Ideen sowie eine stärke, soziale Infrastruktur und es müsste weiterhin gemeinsam Rücksicht genommen werden. Ratsherr Finck stellte fest, dass Hannover deshalb dem parteiübergreifenden Bündnis von Politik und Zivilgesellschaft beitreten, deren Ideale in die Stadtgesellschaft hineintragen und zur Vernetzung der vielen guten Ideen und Initiativen beitragen würde. Das Bündnis verstünde sich als Mutmacher und die Botschaft laute: „Niemand würde vergessen“.

Beigeordneter Hauptstein (AfD) erklärte, dass sich die Fraktion der AfD zur vorliegenden Drucksache enthalten würde, da es, wahrscheinlich unbeabsichtigt, nicht möglich gewesen sei der Fraktion der AfD die Drucksache im Vorfeld der Ratsversammlung zur Kenntnis zu geben. Denn es sei in der Kürze der Zeit nicht möglich die Initiatoren und Ziele des Bündnisses einzuschätzen.

Ratsherr Braune erklärte, dass er sich ebenfalls zu der vorliegenden Drucksache enthalte. Ratsherr Braune bat um ausführlichere Informationen zum Bündnis insgesamt.
Bei 6 Enthaltungen beschloss der Rat den Dringlichkeitsantrag der Fraktionen der SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Gruppe LINKE & PIRATEN, FDP und die FRAKTION zum Beitritt zum Bündnis "Niedersachsen hält zusammen" nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1516/2020.

TOP 25.
Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN auf Akteneinsicht in alle vorhandenen Unterlagen in Zusammenhang mit dem Gebäudekomplex Leinstraße 14-16
(Drucks. Nr. 1521/2020)

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) erläuterte, dass nach § 58 Abs. 4, Satz 3 NKomVG auf Verlangen einer Fraktion, Gruppe oder eines Einzelvertreters Einsicht in die Akten zu gewähren sei. Eines Beschlusses durch den Rat bedürfe es nicht. Das Akteneinsichtsverlangen werde gegenüber dem Rat bekannt gemacht und beziehe sich auf alle in der Verwaltung befindlichen Unterlagen.

Akteneinsicht erhalten:
Beigeordneter Machentanz, Ratsherr Wolf, Ratsfrau Falke
(Gruppe DIE LINKE & PIRATEN),
Ratsherr Spiegelhauer, Beigeordneter Kelich (SPD),
Ratsherr Emmelmann, Beigeordneter Seidel (CDU),
Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian, Ratsherr Gast (Bündnis 90/Die Grünen),
Ratsherr Karger, Beigeordneter Hauptstein (AfD),
Ratsherr Döring (FDP),
Ratsherr Förste (Die FRAKTION) und
Ratsherr Braune.

TOP 26.
Dringlichkeitsantrag der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege in der Stadt Hannover (AGW) zur Rücknahme der Beschlussdrucksache zur sukzessiven Wiederaufnahme der Entgeltpflicht gem. der Entgeltregelung für die Nutzung städtischer Kindertageseinrichtungen und der Kostenbeitragspflicht gem. der Satzung über die Förderung von Kindern in der Kindertagespflege (Drs. Nr. 1163/2020)
(Drucks. Nr. 1530/2020 mit 4 (Anlage 3 und 4
nur digital) Anlagen)


Ratsvorsitzender Hermann (SPD) erläuterte, dass der Rat der Stadt mit dem Beschluss zur Dringlichkeit des Antrages der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege in der Stadt Hannover (AGW) zur Rücknahme der Beschlussdrucksache zur sukzessiven Wiederaufnahme der Entgeltpflicht gem. der Entgeltregelung für die Nutzung städtischer Kindertageseinrichtungen und der Kostenbeitragspflicht gem. der Satzung über die Förderung von Kindern in der Kindertagespflege mit der Drucks. Nr. 1530/2020 mit 4 Anlagen sowie der Genehmigung der Tagesordnung für die Behandlung in der heutigen Ratsversammlung qualifiziert habe. Ratsvorsitzender Hermann wies darauf hin, dass sich der Rat somit über den Beschluss des Verwaltungsausschusses hinweggesetzt habe, da dieser dem Antrag keine Dringlichkeit zuerkannt habe. Ratsvorsitzender Hermann erklärte, dass die Sitzung des Rates an der Stelle unterbrochen werden, dass sich der Verwaltungsausschuss spontan zu einer Sitzung zusammenfinden und über den Antrag befinden müsste.

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) bat alle Anwesenden, mit Ausnahme der Mitglieder des Verwaltungsausschusses, dass diese im Sitzungssaal verbleiben mögen und unterbrach die Ratsversammlung.


S i t z u n g s u n t e r b r e c h u n g



Ratsvorsitzender Hermann (SPD) eröffnete die unterbrochene Ratsversammlung.

Beigeordneter Seidel (CDU) erklärte, dass nicht alle Mitglieder des Verwaltungsausschusses einer spontanen Einberufung der Sitzung desselben zugestimmt hätten und somit der Verwaltungsausschuss auch keinen Beschluss habe treffen können. Beigeordneter Seidel sagte, dass die CDU den vorliegenden Antrag gemäß § 15 Abs. c Geschäftsordnung des Rates zur weiteren Beratung in die Fraktionen ziehe. )

Ratsherr Finck (SPD) fragte vor dem Hintergrund einer Vertagung, ob somit keine Entscheidung zu den Entgelten für den Monat Juni 2020 getroffen werden könnte und ob eine Entscheidung dazu bis zum 24. September 2020, dem Termin der nächsten Ratsversammlung, zurückgestellt werden müsste.

Der Leiter des Fachbereichs Recht erläuterte zur Sachaufklärung, dass der vorliegende Antrag darauf ausgerichtet gewesen wäre, dass die Änderung der Satzung abgelehnt würde. Demnach würde sich aktuell nichts an der Satzungslage ändern. Den Auftrag an die Verwaltung, eine neue Drucksache in das Verfahren zu geben, würde die Verwaltung umsetzen. Dieser würde in einer Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses, Anfang Juli 2020, in das Verfahren gegeben. Der Leiter des Fachbereichs Recht unterstrich, dass es im vorliegenden Fall darum gegangen sei, dass der Änderungsantrag der Arbeitsgemeinschaft Wohlfahrtsverbände abgelehnt würde, sodass der aktuelle Sachstand erhalten bliebe.

Ratsherr Gast (Bündnis 90/Die Grünen) erörterte, dass die Verwaltung in der vergangenen Sitzung des Jugendhilfeausschusses aufgezeigt habe, dass der Änderungsantrag der Arbeitsgemeinschaft Wohlfahrtsverbände einem sehr hohen Aufwand Vorschub leisten würde und dass daraufhin beschlossen worden wäre, den Dringlichkeitsantrag einzubringen. Ratsherr Gast fragte, ob die Verwaltung die Planungen zum weiteren Verfahren aufgenommen habe und ob vorab dazu berichtet werden könnte.

Stadträtin Rzyski erläuterte, dass sich die Verwaltung zurzeit mit der Arbeitsgemeinschaft Wohlfahrtsverbände sowie verwaltungsintern in sehr fortgeschrittenen Abstimmungen befände, sodass man den weiteren Verhandlungen ungern vorgreifen und diese dadurch in irgendeiner Form beeinflussen wollte.


Ratsherr Finck (SPD) resümierte, dass es eine Verwaltungsvorlage geben würde, dass diese für die Eltern und Kitaträger gegenüber dem aktuellen Status Quo eine Entlastung herbeiführe und dass davon auszugehen sei, dass man in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses zu einer guten Einigung kommen würde.
Auf Antrag der CDU zur weiteren Beratung in die Fraktionen verwiesen.

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) bat die noch anwesenden Gäste, jetzt den Saal zu verlassen, da der öffentliche Teil der heutigen Ratsversammlung beendet sei.




Für das Protokoll


H e r m a n n O n a y S c h ö n d u b e


Ratsvorsitzender Oberbürgermeister Stadtangestellter