Sitzung Kulturausschuss am 15.02.2019

Protokoll:

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Protokoll (erschienen am 30.04.2019)
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Landeshauptstadt Hannover - Zentrale Angelegenheiten Kultur - Datum 18.02.2019

PROTOKOLL

24. Sitzung des Kulturausschusses am Freitag, 15. Februar 2019,
Rathaus, Hodlersaal

Beginn 14.00 Uhr
Ende 17.10 Uhr

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Anwesend:

(verhindert waren)

Ratsherr Wiechert (CDU)
Ratsfrau Neveling (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Engelke (FDP)
Ratsherr Dr. Gardemin (Bündnis 90/Die Grünen) 14.00 - 16.55 Uhr
Ratsfrau Jeschke (CDU) Vertretung für Bürgermeister Scholz
Ratsherr Karger (AfD)
Ratsherr Markurth (SPD) 14.00 - 17.05 Uhr
(Ratsherr Marski) (CDU) Vertreten durch Ratsherrn Pohl
Ratsherr Nicholls (SPD)
Ratsherr Pohl (CDU) Vertretung für Ratsherrn Marski
(Bürgermeister Scholz) (CDU) Vertreten durch Ratsfrau Jeschke
Ratsherr Yildirim (LINKE & PIRATEN)
Ratsfrau Zaman (SPD)

Beratende Mitglieder:
Frau Dr. Gafert (SPD)
Herr Kahl (AfD)
(Herr Kahmann) (Seniorenbeirat)
(Herr Dr. Kiaman) (CDU)
(Herr Kier) (FDP)
Herr Kluck (Bündnis 90/Die Grünen)
Frau Stolzenwald (Seniorenbeirat)
Herr Prof. Dr. Terbuyken (SPD)

Grundmandat:
Ratsherr Klippert (Die FRAKTION)
Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER)





Verwaltung:

Stadträtin Beckendorf

Frau Göbel Dez. III - Kulturdezernat
Frau Botzki Dez. I - Kulturhauptstadt
Frau Samii Dez. I - Kulturhauptstadt

Herr Prof. Dr. Schwark 41 Fachbereich Kultur
Frau Dr. Schelle-Wolff 41 Fachbereich Kultur
Frau Weymann 41.0 Zentrale Angelegenheiten Kultur
Herr Reimers 41.02 Zentrale Angelegenheiten Kultur / Protokoll
Herr Dr. Kreter 41.03 Erinnerungskultur
Herr Dr. Poensgen 41.1 Kulturbüro
Herr Jacobs 41.13 Junge Kultur

Frau Bullet 15.23 Büro für internationale Angelegenheiten


































Tagesordnung:



1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung

2. EINWOHNER- und EINWOHNERINNENFRAGESTUNDE

3. Ertüchtigung des Konzertraums Christuskirche
(Drucks. Nr. 0109/2019)

4. Widmung der Grabstätte von Benno Ohnesorg als bedeutende Grabstätte
(Drucks. Nr. 0086/2019)

5. Umbesetzung und Nachbenennung von Mitgliedern für den Beirat zur Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“
(Drucks. Nr. 0349/2019 mit 1 Anlage)

6. Nachbenennung eines Mitglieds für das Kuratorium zur Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“
(Drucks. Nr. 0350/2019 mit 1 Anlage)

7. Handlungskonzept "Hannover - internationale Stadt"
(Informationsdrucks. Nr. 0383/2019 mit 1 Anlage)

8. Bericht zum Kulturentwicklungsplan

9. Bericht zur Kulturhauptstadt 2025

10. Bericht der Dezernentin





















TOP 1.
Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung
Ratsherr Wiechert eröffnet die 24. Sitzung des Kulturausschusses, stellt die ordnungsgemäße Einberufung und Beschlussfähigkeit fest. Er begrüßt besonders die anwesenden Schüler*innen der 8. Klassen der Tellkampfschule, die sich den heutigen Kulturausschuss ansehen werden.


Die ordnungsgemäße Einberufung sowie die Beschlussfähigkeit wurden
festgestellt.



TOP 2.
EINWOHNER- und EINWOHNERINNENFRAGESTUNDE
Es machen keine Einwohnerinnen und Einwohner von ihrem Fragerecht Gebrauch.


Es wurden keine Fragen gestellt.


TOP 3.
Ertüchtigung des Konzertraums Christuskirche
(Drucks. Nr. 0109/2019)

Ratsherr Dr. Gardemin erkundigt sich nach der Gestaltung des Akustiksegels und ob dieses mit dem Denkmalschutz in Einklang stehe.
Stadträtin Beckedorf antwortet, dass sowohl das Akustiksegel wie auch alle anderen bisher durchgeführten und noch geplanten Maßnahmen in Absprache mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt und somit im Benehmen mit dem Denkmalschutz stünden. Sofern er nähere Informationen direkt zum Segel wünsche, so würden ihm diese nachgereicht.
Ratsherr Dr. Gardemin ergänzt, dass er auch schon mit dem Stadtbaurat über dieses Thema gesprochen habe und davon ausgehe, dass von diesem eine Rückmeldung kommen würde.
Ratsherr Pohl erklärt, dass die CDU darauf vertraue, dass die Vorgaben des Denkmalschutzes eingehalten würden und er sich freue, der Drucksache zuzustimmen um damit die Mittel zur Finanzierung der Ertüchtigung des Konzertraumes freizugeben.
Ratsfrau Zaman kündigt an, dass die SPD der Drucksache ebenfalls zustimmen werde. Gerade im Hinblick auf die für den Sommer geplante Veranstaltung „chor.com 2019“ sei es wichtig, dass eine gemeinsame Lösung mit dem Internationalen Kinder- und Jugendchorzentrum Christuskirche Hannover e.V. gefunden wurde und die Ertüchtigung des Konzertraumes heute beschlossen werde um mit den Baumaßnahmen beginnen zu können. Auch sie vertraue der Verwaltung darin, dass die denkmalschutzrechtlichen Vorgaben umgesetzt würden.
Ratsherr Yildrim kündigt an, dass auch er der Drucksache zustimmen werde.
Ratsherr Karger merkt an, dass es sich zwar um eine hohe Investitionssumme handele, diese aber sehr gut in der Christuskirche angelegt sei.
Ratsherr Engelke ist erfreut darüber, dass sich so viele Investoren gefunden hätten um gemeinsam die Baumaßnahme zu finanzieren. Die Landeshauptstadt Hannover trage nur ca. ein Drittel der gesamten Kosten. Auch werde diese Maßnahme einen positiven Beitrag zur Bewerbung zur Kulturhauptstadt leisten, da auch Chormusik ein wichtiger Bestandteil der Kultur sei.


Ratsherr Wruck wünscht sich auch in den anderen Teilen der Kirche eine Verbesserung der Akustik, da diese in der Christuskirche allgemein verbesserungswürdig sei.
Ratsherr Wiechert erklärt der anwesenden Schulklasse, wie eine Abstimmung im Ausschuss ablaufe und dass nicht alle Mitglieder des Kulturausschusses auch stimmberechtigt wären.

Antrag,

zu beschließen,
dem Antrag des Vereins Internationales Kinder- und Jugendchorzentrum Christuskirche Hannover e.V. auf eine Förderung des Projekts „Ertüchtigung des Konzertraums Kinder- und Jugendchorzentrum Christuskirche“ in Höhe von 100.000,- EUR zuzustimmen.

Einstimmig


TOP 4.
Widmung der Grabstätte von Benno Ohnesorg als bedeutende Grabstätte
(Drucks. Nr. 0086/2019)

Ratsherr Engelke fragt die Verwaltung, wer bisher für die Kosten der Grabpflege in Höhe von 300 € aufgekommen sei.
Frau Weymann antwortet, dass für diese Kosten bisher die Familie aufkomme, dieser Vertrag aber im nächsten Jahr auslaufe.
Ratsherr Dr. Gardemin erkundigt sich danach, was sich genau hinter dem Begriff „Ehrengrab“ verberge und worin der Unterschied zu einer „bedeutenden Grabstätte“ liege.
Herr Dr. Kreter erläutert, dass es zurzeit etwa 80 Ehrengräber in der Stadt gäbe. Diese sind auch für Menschen vergeben worden, die keine eigene Grabstelle besaßen, weil sie als Opfer des Nationalsozialismus z.B. im Krieg oder in Konzentrationslagern gestorben sind. Auf diese Weise wurde den Angehörigen und Hinterbliebenen ein Ort zur Trauer geboten. Eine weitere Form des Ehrengrabes gäbe es für Ehrenbürger und andere um die Stadtentwicklung verdiente Persönlichkeiten, wie z.B. ehemalige Oberbürgermeister der Stadt. In den vergangenen Jahren sei durch die Diskussion und Auseinandersetzung um die Vergangenheit von Hinrich Wilhelm Kopf und die vom Rat beschlossene Aberkennung seines Ehrengrabes die Unterscheidung zwischen Ehrengrab und bedeutsamen Gräbern eingeführt worden.
Ratsherr Karger beleuchtet die Geschichte um den Tod Benno Ohnesorgs und dessen Folgen. Bereits seit 1992 sei die Ihmebrücke, die die Stadtteile Linden und Calenberger Neustadt verbindet, nach Benno Ohnesorg benannt. Ratsherr Karger erinnert an andere historische Persönlichkeiten, deren Grabstätten aus seiner Sicht ebenfalls erhaltenswert wären. Er wolle keinen Ausbau des Personenkultes um Benno Ohnesorg unterstützen. Die AfD werde dem vorliegenden Antrag nicht zustimmen.
Ratsfrau Zaman erläutert die Besonderheit Benno Ohnesorgs und auch seinen Bezug zu Hannover, welcher auch in der Drucksache dargelegt wäre. Die SPD werde der Drucksache sehr gerne zustimmen.
Ratsherr Markurth stellt die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und wichtigen Persönlichkeiten dar. Darüber hinaus seien Friedhöfe viel mehr als nur ein Ort der Trauer für die Hinterbliebenen, sie dienen der Erinnerung und spiegeln auch ein Stück Zeitgeschichte wider.
Ratsherr Engelke sieht die Stadt Hannover in der Pflicht, an Geschichte zu erinnern. Zu dieser Geschichte gehöre auch ein Benno Ohnesorg.
Ratsherr Klippert ist ebenfalls der Ansicht, dass Benno Ohnesorg eine wichtige Person der Zeitgeschichte sei und somit eine bedeutende Grabstätte verdient habe.
Ratsherr Wruck gibt zu bedenken, dass auch ermordete Polizisten mit einer bedeutenden Grabstätte geehrt und an sie erinnert werden sollte, sofern diese denn aus Hannover stammten.

Antrag,

zu beschließen,

die Grabstätte von Benno Ohnesorg, geboren am 15.10.1940, gestorben am 02.06.1967, auf dem Stadtteilfriedhof Bothfeld, Abteilung 2A Nummer 176, als bedeutende Grabstätte gemäß der am 16.7.2015 vom Rat beschlossenen Ehrengräbersatzung zu widmen.


10 Stimmen dafür, 1 Stimme dagegen, 0 Enthaltungen


TOP 5.
Umbesetzung und Nachbenennung von Mitgliedern für den Beirat zur Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“
(Drucks. Nr. 0349/2019 mit 1 Anlage)

Antrag,

der Aufnahme von Frau Dilek Ruf, stellvertretende Vorsitzende der Bezirksgruppe Hannover des Bundes Deutscher Architekten Niedersachsen, zuzustimmen.

Einstimmig


TOP 6.
Nachbenennung eines Mitglieds für das Kuratorium zur Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“
(Drucks. Nr. 0350/2019 mit 1 Anlage)

Antrag,

der Aufnahme von Frau Dr. Susanne Leifheit und Herrn Robert Marlow in das Kuratorium zur Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ (vgl. Drucksache 0627/2018 N2 vom 22.05.2018) zuzustimmen.

Einstimmig




TOP 7.

Handlungskonzept "Hannover - internationale Stadt"

(Informationsdrucksache Nr. 0383/2019 mit 1 Anlage)

Frau Bullet (GB OB) stellt die Inhalte des Handlungskonzeptes vor. Dieses bestehe im Wesentlichen aus den drei Schwerpunkten „wie ist Hannover bereits international aufgestellt“, „welchen Mehrwert kann Hannover aus internationalen Beziehungen ziehen“ sowie „wie sollen sich die internationalen Aktivitäten weiter entwickeln“.
Frau Dr. Gafert bedankt sich für das hervorragende Konzept. Sie bemängelt, dass das Handlungskonzept nicht federführend im Kulturausschuss behandelt werde, da Kultur von sich aus immer international wäre, da die Ausdrucksformen nicht auf Sprache angewiesen seien. Sie wünsche sich, dass das Handlungskonzept um Zahlen und Statistiken erweitert würde, um die Internationalität Hannovers zu untermauern. Ebenso sollte auch die Messe stärker in dem Konzept einbezogen werden.
Ratsfrau Zaman ergänzt die Anmerkungen von Frau Dr. Gafert und erkundigt sich nach den einzelnen Maßnahmen und wie diese gefördert würden. Sie fragt danach, welche der Maßnahmen durch den Kulturausschuss beschlossen würden. Weiterhin möchte sie wissen, ob die Maßnahmen in die Kulturhauptstadtbewerbung und das Bid Book einfließen werden.
Frau Bullet antwortet, dass eine Zusammenarbeit mit der Wissenschaft und den Hochschulen in Hannover bestünde. Die Messen Hannovers bringen jede Menge Kultur und internationalen Austausch in die Stadt, welcher weiter gefördert und ausgebaut werden solle. Es bestünde eine enge Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle der Region zur Generierung von EU-weiten Fördermitteln um eine größtmögliche Förderung zu gewährleisten. Sie halte es für möglich, gemeinsame Ausschusssitzungen des Kultur- und OB-Ausschusses abzuhalten, um alle Mitglieder gleichermaßen über die Inhalte des Konzeptes zu informieren und abstimmen zu lassen. Auch werde sehr eng mit dem Kulturhauptstadtbüro zusammengearbeitet.
Ratsherr Dr. Gardemin stellt fest, dass sich Hannover seit den 1970er Jahren bereits zu einer internationalen Stadt gewandelt habe. Mittlerweile haben mehr als 30% der hier lebenden Menschen einen Migrationshintergrund. Sich selbst auch als internationale Stadt darzustellen habe den Vorteil, dass Hannover von Auswärtigen anders wahrgenommen würde. Insbesondere im Hinblick auf die Bewerbung zur Kulturhauptstadt sei dies ein wichtiger Faktor und vorteilhaft für Hannover.
Herr Prof. Dr. Terbuyken merkt an, dass der Kulturanteil in dem Konzept zu gering sei. Er vermisse die Punkte Theaterformen, Tanztheater International sowie die Kunstfestspiele, die allesamt Leuchtturmprojekte seien, und wünsche sich die Aufnahme dieser Veranstaltungen in das Konzept.
Auch sei er der Meinung, dass Türkisch und Russisch als Fremdsprache in der Schule angeboten und anerkannt werden sollten.
Ratsherr Engelke erkundigt sich danach, in welchem Ausschuss das Konzept anzusiedeln sei, da es viele Schnittpunkte mit den verschiedenen Ausschüssen habe. Von daher sehe er den OB-Ausschuss als bestes Gremium für die Koordination an.
Ratsherr Wruck ist der Meinung, dass der Titel „Internationale Stadt“ keine Vorteile bei der Bewerbung zur Kulturhauptstadt bringe. Lieber solle sich auf die vielfältigen Feste und Aktivitäten konzentriert und diese herausgestellt werden. Auch vermisse er das Thema Expo2000 in dem Konzept, welche ein Alleinstellungsmerkmal Hannovers sei. Weiterhin ist er der Ansicht, dass die internationalen Beziehungen der Stadt ein sehr wichtiger Bestandteil des Stadtlebens seien.
Ratsherr Markurth sieht in dem Titel eine wichtige Unterstreichung der Internationalität Hannovers. Bereits nach dem zweiten Weltkrieg sei Hannover durch die hohe Anzahl von Flüchtlingen eine internationale Stadt gewesen.
Ratsherr Dr. Gardemin vergleicht den Titel „Internationale Stadt“ mit dem Titel „Messestadt Hannover“ im Hauptbahnhof, der Weltoffenheit und einen Willkommengruß aussende.
Ratsherr Karger gibt zu bedenken, dass viele heutige Flüchtlinge ihre Ausbildung abbrächen, auch gäbe es immer mehr Kriminalität in dieser Bevölkerungsschicht, so dass man die heutige Situation nicht mit der nach dem zweiten Weltkrieg vergleichen könne. Die Messe habe den kleinen Mann immer weiter ausgeschlossen, wie an dem Beispiel CeBit gut zu erkennen sei.




Ratsherr Dr. Gardemin berichtet von einer TV-Sendung, in der sowohl über heutige syrische Flüchtlinge als auch über Personen, die nach dem 2. Weltkrieg aus Schlesien und Pommern fliehen mussten, berichtet wurde. Diese Personengruppen wurden miteinander verglichen und zusammengebracht. Dabei sei festgestellt worden, dass es damals wie heute identische Probleme und Vorbehalte in der Gesellschaft gegenüber den Flüchtlingen gegeben habe. Er wünsche sich eine Änderung des Verhaltens der hier lebenden Menschen, um den Neustart der Geflüchteten in Hannover so reibungslos und angenehm wie möglich zu gestalten.
Ratsfrau Zaman fragt danach, wie es mit dem Verfahren weitergehe und wie der weitere Zeitplan aussehe.
Frau Bullet antwortet, dass die ersten Maßnahmen bereits in den nächsten Monaten begonnen würden, insgesamt sei ein Zeitrahmen von fünf Jahren zur Umsetzung vorgesehen.
Ratsherr Nicholls ist erstaunt über die Ausblendung der deutschen Geschichte seitens der AfD und der Gräueltaten, die das NS-Regime in Europa verübt habe.
Herr Kahl berichtet von seinen Erfahrungen mit Deutschen im Ausland, diese benähmen sich kaum integrativ, sondern suchen sich deutsche Gemeinschaften.
Ratsherr Engelke ist erfreut in einer weltoffenen, internationalen, freien und demokratischen Stadt leben zu dürfen.
Ratsherr Klippert stellt einen Geschäftsordnungsantrag zum Ende der Debatte, da sich diese vom eigentlichen Thema entfernt habe. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen.

Zur Kenntnis genommen


TOP 8.
Bericht zum Kulturentwicklungsplan
Frau Dr. Schelle-Wolff stellt den Kulturentwicklungsplan anhand einer Präsentation vor. Der Kulturentwicklungsplan sei ein wichtiger Baustein und sogar Grundvoraussetzung zur Bewerbung Hannovers zur Kulturhauptstadt 2025 und des Bid Bbooks. Der Kulturentwicklungsplan werde sich mit der konzeptionellen Ausgestaltung, der Finanzierung sowie Förderstrukturen der Kultur in Hannover befassen und auseinandersetzen. Sollte Hannover nicht zur Kulturhauptstadt 2025 gewählt werden, so sei der Kulturentwicklungsplan eine Planungs- und Gestaltungsgrundlage für die Jahre bis 2030.
Herr Jacobs ergänzt, wie das Verfahren zur Erstellung des Kulturentwicklungsplanes geplant sei.
So seien über 400 Kultureinrichtungen angefragt worden, davon habe es 174 Rückmeldungen gegeben. Daraus seien mehr als 400 Schlagworte geclustert und in Handlungsfelder gebündelt worden. Am 26.02. finde im HCC die erste Beteiligungsveranstaltung statt, bei der den ca. 200 Teilnehmenden die Handlungsfelder vorgestellt und mit ihnen zusammen geschärft würden.
Daraus entstehe ein Zwischenbericht, der als Beschluss-Drucksache im Kulturausschuss vorgestellt werde.
Herr Dr. Poensgen stellt die aus der Abfrage entstandenen Handlungsfelder vor: „Mensch:KULTUR:Demokratie“, „MöglichkeitsRäume“, „Diskurs Strukturentwicklung Kultur“ sowie „Welt in Hannover in der Welt“; möglicherweise werde noch ein fünftes Handlungsfeld entstehen.
Frau Dr. Schelle-Wolff präsentiert den Zeitplan. Die Beteiligungsphase werde vom 26.02. bis Mai laufen, im Sommer werde es einen Zwischenbericht zum Kulturentwicklungsplan im Kulturausschuss geben. Daran schließe sich eine Phase an, in der dann an konkreten Maßnahmen und Projekten gearbeitet werde. Die Beschluss-Drucksache für den Kulturentwicklungsplan sei für April/Mai 2020 vorgesehen.


Ratsfrau Jeschke ist beeindruckt von der Vielzahl der Rückmeldungen, sie vermisse in der Aufzählung allerdings den Dachverband der Migrantenvereine in Hannover, MiSO. Sie möchte wissen, ob dieser ebenfalls in der Abfrage berücksichtigt wurden und ob von diesem eine Rückmeldung gekommen sei. Des Weiteren erkundigt sie sich danach, nach welchen Kriterien Vereine ausgewählt worden wären und ob auch nicht-Kulturvereine berücksichtigt worden seien.
Frau Dr. Schelle-Wolff erläutert, dass nur eine Auswahl der Vereine in der Präsentation dargestellt worden seien. Bei den Terminen könnten alle Vereine teilnehmen und ihre Positionen darlegen und sich beteiligen. Nicht-Kulturvereine seien über die Fachbereiche und den Beirat abgedeckt worden.
Ratsherr Dr. Gardemin sieht eine immer bessere Verzahnung zwischen dem Kulturentwicklungsplan und der Bewerbung zur Kulturhauptstadt.
Ratsfrau Zaman bedankt sich für die Darstellung und erkundigt sich danach, wie die Beteiligungen in die weitere Planung einfließen würden.
Frau Dr. Schelle-Wolff antwortet, dass die Inhalte konkreter sein müssen als das Konzept zur internationalen Stadt, hierfür müssen konkrete Maßnahmen und Handlungsfelder benannt werden und in Entwicklungslinien beschrieben werden. Allerdings könne noch keine exakte Planung für 5 Jahre festgelegt werden, da sich die Inhalte im Laufe der Zeit immer wieder verändern würden.
Die Themen, die während der Kiosktour als Feedback gesammelt werden, werden ebenfalls in den Kulturentwicklungsplan einfließen und berücksichtigt.
Ratsherr Markurth sieht den Prozess des Kulturentwicklungsplan und der Bewerbung zur Kulturhauptstadt mittlerweile als immer transparenter und greifbarer an. Der Kulturentwicklungsplan wird für die nächsten Jahre stadtprägend sein, ähnlich wie die EXPO2000.
Die Kiosktour ist seiner Meinung nach ein wunderbares Instrument um die Bevölkerung in Kontakt mit der Kulturhauptstadt zu bringen und sie auch zur Beteiligung an der Bewerbung zu bewegen.
Ratsherr Engelke bedankt sich für den Vortrag. In seinen Augen sei die Anzahl der Rückmeldung der Vereine zwar hoch, um eine hohe Akzeptanz in Hannover zu erzielen müsse die Beteiligungs- und Rücklaufquote aber noch verbessert werden. Die Kiosktour sei eine hervorragende Sache. Er möchte wissen, ob und wie beim Marathon für die Kulturhauptstadt geworben werde.
Frau Botzki erläutert, dass geplant sei, mit dem Lastenfahrrad für die Kulturhauptstadtbewerbung zu werben. Möglicherweise werde auch noch der Kiosk aufgebaut.
Ratsherr Wruck bedauert, dass der Vorschlag des OBs, einen Konzertsaal in Hannover zu bauen, nicht umgesetzt werde. Er sehe Hannover dank der Erneuerung des HCC-Saals und des Schlosses Herrenhauses auf einen guten Weg die Kultur in Hannover zu stärken, er wünsche sich aber die Umsetzung weiterer solcher Projekte.
Frau Dr. Schelle-Wolff erwidert, dass der heutige Termin zur Veranschaulichung des bisherigen Themenstandes dienen solle. Es bestünden weitere Ideen, aber da der Beteiligungsprozess erst noch anstehe, sollen die Teilnehmer nicht schon im Vorfeld in bestimmte Richtungen gedrängt werden, sondern ein ergebnisoffenes Verfahren vorgelegt bekommen.
Herr Prof. Dr. Terbuyken ist der Ansicht, dass Hannover kein neues Konzerthaus brauche, sondern eher ein Haus der Kulturen.

Zur Kenntnis genommen





TOP 9.
Bericht zur Kulturhauptstadt 2025
Frau Botzki betont, wie wichtig es sei, Kinder und Jugendliche in das Projekt Kulturhauptstadtbewerbung einzubeziehen. In Zusammenarbeit mit dem Verein „Politik zum Anfassen“ sei geplant, Kinder und Jugendliche in den Kulturausschusssitzungen zu beteiligen. In diesem Zusammenhang wird gebeten, den Tagesordnungspunkt „Bericht zur Kulturhauptstadt 2025“ zukünftig weiter vorne zu positionieren.
Frau Botzki und Herr Westerhof fassen die vergangenen Termine in einer Präsentation zusammen und stellen die nächsten Termine vor.
Bezugnehmend auf den Unterstützerkreis Wirtschaft und dem ersten stattgefundenem Treffen fragt Ratsherr Engelke, um welche Art von Unternehmen es sich handelt und ob diese dem Mittelstand oder Großunternehmen zuzuordnen wären.
Herr Westerhof antwortet, dass es sich hierbei um Unternehmen sämtlicher Größen handelt, wenngleich die kleinen und mittelständischen Unternehmen von Verbandsvertreter*innen vertreten worden seien.
Stadträtin Beckedorf ergänzt, dass nicht nur in Hannover ansässige Firmen vertreten waren, sondern auch Unternehmen, die ihren Sitz in den Umlandkommunen der Region haben.
Ratsfrau Zaman fragt zur Präsentation des Leitthemas am 06.03.19 nach, wer zu dieser eingeladen wird und wann und wie der Kulturausschuss über das Leitthema informiert würde. Sie möchte wissen, wer über das Leitthema entscheidet.
Frau Botzki stellt klar, dass die Mitglieder des Kulturausschusses sowie die beratenden Gremien und Kulturschaffenden eingeladen werden.
Herr Westerhof erklärt, dass das Leitthema, wie im Organisationsschema beschrieben, vom Kulturhauptstadt-Team inkl. der Dezernentin unter Einbeziehung der Ergebnisse des Beteiligungsprozesses ausgearbeitet und entschieden würde.
Ratsherr Markuth ist der Auffassung, dass vereinbart wurde, dass der Kulturausschuss über solche wichtigen Punkte wie das Leitthema entscheide und nicht das Kulturhauptstadt-Team.
Herr Westerhof erläutert, dass vereinbart wurde, dass kreative Konzepte von der Verwaltung erarbeitet würden und der Kulturausschuss anschließend darüber informiert würde. Da das Leitthema Teil des kreativen Konzeptes sei, sei das Vorgehen keine Abweichung vom vereinbarten Verfahren.
Stadträtin Beckedorf stimmt Herrn Westerhof zu und weist darauf hin, dass die Inhalte laut Bewerbungsrichtlinien kreativ, unabhängig und frei von politischen Entscheidungen sein müssen.
Ratsherr Dr. Gardemin unterstützt Frau Beckedorfs Ausführungen, und gibt zu bedenken, dass bei Abstimmung des Leitthemas durch den Kulturausschuss viel Zeit in der politischen Diskussion verloren gehen würde.
Stadträtin Beckedorf weist auf die Bewerbungsregularien für die Kulturhauptstadt hin, die Jury achte explizit darauf, dass das Bid Book frei von politischer Einflussnahme sei. Der Kulturentwicklungsplan hingegen ist die langfristige Strategie Hannovers und werde vom Kulturausschuss mitentwickelt und entschieden.
Ratsherr Engelke sieht ein, warum der Kulturausschuss nicht in das Leitthema eingebunden werde, allerdings möchte er nicht uninformiert in die Präsentation des Leitthemas am 06.03. gehen. Er wünscht sich, dass das Leitthema im Vorfeld an die Mitglieder des Kulturausschusses kommuniziert werde.
Stadträtin Beckedorf sagt dies zu.
Ratsfrau Zaman ist verärgert, dass der Kulturausschuss nur über die Festlegung des Leitthemas informiert werde. Sie wünscht sich bessere Informationen für den Kulturausschuss.




Ratsherr Klippert ist verwundert, dass sich der Kulturausschuss schlecht informiert fühle. Bei anderen Veranstaltungen wie z.B. den Kunstfestspielen werde erst kurz vor Beginn über Inhalte informiert, er kann sich dieses Format auch für die Kulturhauptstadtbewerbung vorstellen.
Ratsfrau Jeschke vergleicht das Verfahren mit dem bei Museumsbauten, die Ausschussmitglieder müssten über Kosten und Baumaßnahmen informiert werden, die künstlerischen Inhalte hingegen würden von den jeweiligen Profis entschieden und würden nicht im Ausschuss diskutiert.
Ratsherr Markurth stellt klar, dass der Kulturausschuss keinen politischen Einfluss auf das Thema nehmen wolle, allerdings müssten die Mitglieder des Ausschusses über das Leitthema informiert werden.
Ratsfrau Zaman sieht das Leitthema als tragende Säule der Bewerbung an, auch sei eine Identifizierung mit dem Thema wichtig. Sie wünscht sich daher, dass der Kulturausschuss besser informiert werde.
Stadträtin Beckedorf ist sich sicher, dass der Kulturausschuss bisher immer gut über alle Inhalte informiert wurde. Es sollte nicht das Gefühl entstehen, dass man etwas vorenthalten wolle.
Ratsherr Dr. Gardemin möchte wissen, ob das Bid Book vom Kulturausschuss beschlossen werde.
Stadträtin Beckedorf antwortet, dass das Bid Book nicht vom Kulturausschuss beschlossen werde. Der Kulturentwicklungsplan hingegen schon.
Frau Botzki führt die Präsentation fort und führt einen Film mit Statements zur Kulturhauptstadtbewerbung vor. Sie stellt die nächsten Termine und erste Beteiligungsformate vor, so sei mit Hannover 96 das Projekt „Bolzplatz“ geplant, und auch mit einem der Kleingartenvereine solle es eine Beteiligung geben.
Ratsherr Engelke fragt nach der aktuellen Situation in den anderen Bewerberstädten.
Frau Botzki erklärt, dass einige Städte bereits ihr Leitthema festgelegt hätten, andere haben sich erst auf ein Budget geeinigt, wieder andere haben gerade erst ihr Büro eröffnet. Hannover habe die Initiative für die gemeinsame Ansprache auf Bundesebene übernommen und stehe in sehr engem Kontakt zu den anderen Bewerberstädten.
Die bereits bekanntgegebenen Leitthemen sind
Magdeburg: Verantwortung
Chemnitz: AufBrüche
Dresden: Neue Heimat Dresden 2025
Hildesheim: Nachhaltig zusammenwachsen

Zur Kenntnis genommen


TOP 10.
Bericht der Dezernentin
Stadträtin Beckedorf hat keine weiteren Themen für die heutige Ausschusssitzung.

Berichtet

Ratsherr Wiechert schließt die Sitzung um 17:10 Uhr.

Für die Niederschrift



Beckedorf Reimers
Stadträtin Protokollführende Person