Sitzung Eilenriedebeirat am 04.12.2017

Protokoll:

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Einladung (erschienen am 28.11.2017)
Protokoll (erschienen am 06.04.2018)
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Landeshauptstadt Hannover - - Datum 23.01.2018

PROTOKOLL

204. Sitzung des Eilenriedebeirates am Montag, 4. Dezember 2017,
Hotel Leonardo, Tiergartenstr. 117, 30559 Hannover
Sitzungssaal Sindelfingen

Beginn 16.00 Uhr
Ende 18.42 Uhr

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Anwesend:

(verhindert waren)

Herr Dierker-Ochs
Herr Dipl.-Ing. Drangmeister
Herr Düster
Frau Dr. Enß 16.00 - 18.00 Uhr
Herr Garnatz
Herr Dipl.-Ing. Gosewisch
(Frau Günther)
(Frau Herrmann)
(Frau Holz)
Frau Klinkenborg 16.00 - 18.15 Uhr
Herr Müller
Herr Persiel
Herr Prieß
Herr Prof. Dr. Prominski
(Frau Rennebeck)
(Frau Rohlfing)
Herr Schele 16.00 - 18.35 Uhr
Herr Dr. Schulz
Herr Seidel
Herr Wilhelm

Tagesordnung:



I Ö F F E N T L I C H E R T E I L

1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung

2. Aussprache über die Begehung

3. Genehmigung des Protokolls über die 203. Sitzung am 7. August 2017

4. Vorgänge, bei denen der Beirat satzungsgemäß gutachtlich zu hören ist
- Es liegen keine entsprechenden Vorgänge vor -

5. Bericht der Verwaltung

5.1 Ergebnisse der waldökologischen Untersuchung in städtischen Wäldern
Hannovers – Vortrag des beauftragten Büros Abia

5.2 Sachstand zum Vorschlag des Beirates in der Sitzung am 07.08.2017:
Vorschlag zur Einstellung von 4 Forstrangern (Vorschlag s. Anlage)

5.3 Bericht zu den diesjährigen Sturmschäden und Holzeinschlag 2016/2017

5.4 Sachstand zu den Planungen eines Fitnessparcours Vordere Eilenriede

5.5 Drucksache „Wakitu“ – Erläuterungen zu den Planungen

5.6 Sachstand zur Anlage eines neuen Laichgewässers Nähe Zuschlagstraße

5.7 Sachstand zur Neuauflage der Broschüre „Die Eilenriede und der Eilenriedebeirat“

6 Weitere Erörterungswünsche aus dem Beirat

6.1 Wegebenennungen

6.2 Wegeaufhebungen

6.3 Freiraumkonzept 2030

7. Verschiedenes

8. Nächste Sitzung; Tagungsort (mit Begehung), Termin

II N I C H T Ö F F E N T L I C H E R T E I L

9. Nicht öffentliche Mitteilungen und Anfragen
- es liegen keine entsprechenden Vorgänge vor -







I Ö F F E N T L I C H E R T E I L

TOP 1.
Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung
Die Tagesordnung wurde um die Punkte 6.2 und 6.3 ergänzt. Als Gäste zu TOP 5.1 wurde das Büro Abia, vertreten durch Frau Schmidtke, Herrn Wagner und Kollegen, begrüßt.

TOP 2.
Aussprache über die Begehung
Herr Wilhelm stellte die Frage, ob durch Sturm geworfene Bäume, die einen hohen ökologischen und ästhetischen Aspekt haben, nicht liegen gelassen werden können, insbesondere im Tiergarten.
Herr Bettin betonte, dass es immer Einzelfallentscheidungen sind, der Großteil der gefallenen Bäume aber im Wald verbleibt. In den Schutzwaldflächen bleiben die Bäume grundsätzlich liegen.Einen Grundsatz wie "Bäume immer liegen lassen" fassen geht aufgrund der Verkehrssicherungspflicht nicht.
Herr Garnatz schilderte die besondere Situation für Totholz im Tiergarten: Liegt Totholz auf den Wegen und Wiesen, hat der Forstbetrieb die Möglichkeit, dieses in den Bestand zu ziehen, wo es liegen bleiben darf. Die Wege müssen frei bleiben für Besucher, die Wiesen dienen dem Wild als Nahrungsgrundlage. Der Hutewaldcharakter soll erhalten bleiben.

Herr Garnatz wies daraufhin, dass der Tiergarten eine Fläche von etwa 100 Hektar habe, nicht wie es im Internet steht, 117. Es gibt im Tiergarten keine freilaufenden Damhirsche und Rehe. Die Rehe sind in einem extra Gatter. Das einzig freilaufende Wild im Tiergarten ist Damwild.

TOP 3.
Genehmigung des Protokolls über die 203. Sitzung am 7. August 2017
Einstimmig genehmigt.

TOP 4.
Vorgänge, bei denen der Beirat satzungsgemäß gutachtlich zu hören ist
- Es liegen keine entsprechenden Vorgänge vor -

Behandelt.

TOP 5.
Bericht der Verwaltung

TOP 5.1
Ergebnisse der waldökologischen Untersuchung in städtischen Wäldern
Hannovers – Vortrag des beauftragten Büros Abia

Die Präsentation, anhand derer das Büro Abia vortrug, liegt diesem Protokoll als Anlage bei.
Das Protokoll gibt im Folgenden nur die anschließende Diskussion wieder:

Herr Garnatz bedankte sich zu Beginn der Präsentation bei den vortragenden Gästen, lobte die sehr umfangreiche und spannende Arbeit und rief noch einmal den Anwesenden ins Gedächtnis, dass die waldökologische Untersuchung ein Anliegen des Beirates aus 2013 war. Herr Drangmeister und Herr Wilhelm brachten zunächst ihre Beeindruckung über diese Arbeit zu Wort. Herr Wilhelm fragte nach, ob der FFH-Zustand mit Zustand B richtig eingeschätzt sei. Frau Schmidke vom Büro Abia erklärte, dass sehr genau kartiert wurde und stellenweise auch Zustand C in Betracht käme, jedoch wurde Zustand B gewählt. Die Eilenriede ist insgesamt in einem sehr guten Zustand.

Herr Wilhelm fragte weiter, ob die Verwaltung einen Druckkostenzuschuss für eine Kartierung der Pflanzenarten in der Eilenriede von Herrn Oelke geben würde. Der Verwaltung liegt das Schreiben, auf welches Herr Wilhelm sich bezieht, ebenfalls vor. Es wird zur Zeit geprüft. Dass kleine Bäume als Habitatbäume gewertet werden, freute Herrn Wilhelm sehr. Diese dienen zumindest zeitweise als Fledermausquartiere nach Erfahrung des NABU. Herr Garnatz stellte klar, dass die Ausbreitung des seltsamen Lauchs durchs Mähen kommt. Herr Bettin schilderte, dass mit der Mahd in der Eilenriede zur Zeit experimentiert werde. Bei der Mahd zur Brut- und Setzzeit, also bevor die Zwiebeln des Seltsamen Lauchs ausgebildet sind, ist ein Igel getötet worden, was zu einer Bürgerbeschwerde geführt hat, sodass eine Mahd in der Brut- und Setzzeit vorerst nicht mehr in Betracht kommt. Herr Wilhelm sprach die Problematik mit Müll im Wald an, Herr Garnatz rief die Aktion "Saubere Eilenriede" und den Vorschlag für die Forstranger in Erinnerung. Herr Persiel sprach an, dass Waldränder ein hohes Entwicklungspotential bieten und fragte nach, ob diese sowie Waldinnenränder und -freiflächen ebenfalls erfasst worden seien. Frau Schmidke vom Büro Abia verwies auf die entsprechende Folie in der Präsentation und erläuterte, dass insb. Struktur- und Artenparameter untersucht worden sind, aber Wald(innen)ränder und -freiflächen nicht explizit untersucht worden sind.

Herr Garnatz merkte an, dass der Tiergartenrand in einem sehr guten Zustand sei, eben weil nichts gemacht wurde. Dem stimmte Frau Schmidke zu. Herr Drangmeister fragte nach, ob die Waldwiesen, also baumfreie Flächen untersucht worden seien; und ob durch Eutrophierung bestimmte Arten flächendeckend vorhanden seien. Dazu wurden laut Frau Schmidke keine Überlegungen angestellt, sondern es wurde der tatsächliche IST-Stand mit Schwerpunkt auf den Waldbiotoptypen dargestellt. Waldwiesen wären aber ein Thema, dass sich gut gesondert untersuchen lässt. Herr Garnatz merkte an, dass die Waldwiesen sehr jung sind und als Bestandteil des Forstbetriebswerkes als solche erhalten werden sollen. Herr Prieß fragte nach, ob der seltsame Lauch schädlich oder zumindest unangebracht sei. Herr Garnatz und Herr Schmersow stellten klar, dass es sich bei dem seltsamen Lauch um einen invasiven Neophyten handelt, der die heimischen Geophyten verdrängt. Zu unterscheiden ist der Seltsame Lauch vom Bärlauch durch die Blütenform, die oberirdischen Zwiebeln und der Seltsame Lauch zieht im Gegensatz zu Bärlauch bei der Zubereitung Fäden. Die oberirdischen Zwiebeln sind für das Forstbetriebswerk das entscheidende Problem, das zu der massiven Ausbreitung beiträgt. Prof. Prominski fragte nach, ob auch alte Karten zu Rate gezogen worden wären, um eine Entwicklung der Neophyten abbilden zu können und ob der Bericht einsehbar wäre.Laut dem Büro Abia ist ein Vergleich kaum möglich. Im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün ist der Bericht einsehbar, sechs Mitglieder des Beirates baten um eine digitale Version.

Herr Persiel fragte nach, warum das Büro Abia ein Landschaftsschutzgebiet vorschlägt, um die FFH-Typen zu sichern. Herr Schmersow legte dar, dass die Region Hannover die Waldflächen in Hannover als Naturschutzgebiet darstellt, was für die Verwaltung zu einer Kollision mit dem Naherholungsgebietscharakter führt. Werden die Waldflächen als Landschaftschutzgebiet dargestellt, ist die Kollision vermieden. Die Entscheidung hierüber obliegt jedoch der Region Hannover.

Herr Garnatz fragte nach, wo der Qualitätsgewinn liegt. Herr Schmersow unterschied in seiner Antwort ganz klar zwischen Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit. Schutzwürdig sind die Wälder, ob sie schutzbedürftig sind, steht zur Diskussion. Aber auch diese Entscheidung obliegt der Region Hannover. Die waldökologische Bestandsanalyse ist Teil der Biodiversitätsstrategie der Stadt Hannover und das Ziel soll sein, die Wälder im IST-Zustand zu behalten.
Herr Garnatz betonte, dass man es der Forstverwaltung nicht zu schwer machen sollte! Es sollte kein Schutzstatus ausgerufen werden, der am Zustand des Waldes keine Veränderung zulässt.

Herr Drangmeister kam nochmal auf die Studie von Herrn Fehder zurück, der Beirat sollte einen Beschluss fassen, diese Studie zu unterstützen.
Herr Garnatz schlug vor, das Thema in die nächste Sitzung zu verschieben, weil die Inhalte bislang nicht bekannt sind und der Verwaltung und dem Beirat zunächst einmal vorliegen müssen, bevor ein Beschluss gefasst werden kann.



TOP 5.2
Sachstand zum Vorschlag des Beirates in der Sitzung am 07.08.2017: Vorschlag zur Einstellung von 4 Forstrangern
Herr Dr. Kamieth berichtete, dass der Vorschlag in der Politik angekommen sei. Es kam die Frage auf, ob der Ordnungs- und Sicherheitsdienst, der 2018 eingerichtet wird, diese Aufgaben übernehmen kann. Eine Entscheidung wird in 2018 erwartet.

TOP 5.3
Bericht zu den diesjährigen Sturmschäden und Holzeinschlag 2016/2017
Herr Bettin händigte Zahlen zum Gesamtholzeinschlag 2016/17 aus: Gesamt beläuft sich der Holzeinschlag auf 1851,81 fm. 723 fm entfallen auf die Eilenriede. Es handelt sich ausschließlich um Pflegedurchforstungen und Verkehrssicherungshiebe. Die Verkaufserlöse betrugen insgesamt 107.425,27€.
Anschließend zeigte er anhand von ausgewählten Bildern die verheerenden Auswirkungen der Stürme Xavier und Herwart und legte dar, welche Maßnahmen zur Zeit laufen und noch laufen werden.

Frau Dr. Enß verließ die Sitzung um 18 Uhr.

TOP 5.4
Sachstand zu den Planungen eines Fitnessparcours Vordere Eilenriede
Die ursprünglich vom Beirat vorgeschlagene Fläche, den Bolzplatz am Lister Turm zu nutzen, wird umgesetzt. Der Beirat begrüßt die Entscheidung.

TOP 5.5
Drucksache „Wakitu“ – Erläuterungen zu den Planungen
Die Drucksache liegt dem Beirat nur zur Kenntnis vor, denn für das Wakitu ist der Beirat nicht zuständig. Ein neuer Eingang Richtung Westen ist geplant.

TOP 5.6
Sachstand zur Anlage eines neuen Laichgewässers Nähe Zuschlagstraße
An der Zuschlagstraße in der südliche Eilenriede gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit überfahrenen Amphibien. Im Oktober gab es einen Ortstermin mit den Naturschutzverbänden und der Region Hannover, um Lösungsvorschläge zu diskutieren. Der Beirat war auch vertreten. Einen Krötenzaun aufzustellen ist mit hohem Personalaufwand verbunden, die Sperrung der gesamten Straße ist auch nicht problemlos machbar. Ein potentielles Laichgewässer in der Eilenriede könnte die Population konstant halten.
Herr Seidel fragte nach, ob ein Krötentunnel einrichtbar sei. Seitens der Verwaltung stellt sich dies aber sehr kompliziert dar. Herr Wagner vom Büro Abia legte dar, dass die preiswerteste Lösung wohl eine zeitweise Straßensperre wäre.
Herr Wilhelm machte seinem Unmut Luft, dass der Amphibienschutz wahrscheinlich wieder am ehrenamtlichen Naturschutz hängen bleibt. Das Laichgewässer würde er sehr begrüßen.

Frau Klinkenborg verließ die Sitzung um 18.15 Uhr.

TOP 5.7
Sachstand zur Neuauflage der Broschüre „Die Eilenriede und der Eilenriedebeirat“
Die Broschüre lag zur Sitzung vor und wurde ausgehändigt.

TOP 6
Weitere Erörterungswünsche aus dem Beirat

TOP 6.1
Wegebenennungen
Herr Garnatz schlug vor, einen Weg nach dem 1. Vorsitzenden des Beirats, Walter Meyer, zu benennen. Dazu müsse der Beirat sowohl einen Beschluss fassen als auch einen Weg aussuchen. Herr Düster begrüßte den Vorschlag. Herr Garnatz stellte zwei Wege zur Diskussion: zum einen die Kleestraße bei der Waldstation, zum anderen von der Petrikirche bis zum Kirchröder Turm. Herr Persiel schlug vor, abzuwarten, bis das Wegekonzept umgesetzt sei.

Bei der Abstimmung, dass die Kleestraße nach Walter Meyer benannt werden soll, gab es 11 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen und 0 Nein-Stimmen.

Nachtrag:
Der Vorschlag wurde nach der Sitzung zurückgezogen und soll in einer Neufassung auf Wunsch des Vorsitzenden auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung.


TOP 6.2
Wegeaufhebungen
Herr Garnatz erinnerte an den gleichnamigen TOP aus der vorherigen Sitzung und betonte die Wichtigkeit der Wegeaufhebungen, um Bäume zu schützen. Es wurden zwei Teams gebildet: Eilenriede Nord und Eilenriede Süd.
Zum Team Nord gehören die Mitglieder Günther, Düster und Garnatz, zum Team Süd Drangmeister, Persiel und Dierker-Ochs. Herr Drangmeister empfiehlt, die waldökologische Bestandsanalyse einzubeziehen. Das Kartenmaterial wird den Teams per Post zugesandt.

Herr Schele verließ die Sitzung um 18.35 Uhr.

TOP 6.3
Freiraumkonzept 2030
Herr Garnatz leitete kurz in das Thema ein und fragte nach, ob es eine Auftaktveranstaltung gegeben hat. Die Eilenriedebeiratsbeteiligung findet er wichtig. Herr Dr. Kamieth erläuterte, dass "Stadtgrün 2030" in der Entstehungsphase ist und lädt gerne die Kollegen aus der Verwaltung zu einer der kommenden Sitzungen ein, um den Beirat zu informieren.

TOP 7.
Verschiedenes
Keine Themen.


TOP 8.
Nächste Sitzung; Tagungsort (mit Begehung), Termin
Montag, 16. April um 16 Uhr. Begehung in der Seelhorst.


II. N I C H T Ö F F E N T L I C H E R T E I L

TOP 9.
Nicht öffentliche Mitteilungen und Anfragen
- es liegen keine entsprechenden Vorgänge vor -

Behandelt.


Herr Garnatz verwies noch auf Baum und Vogel des Jahres 2018: Esskastanie und Star.

Die Sitzung wurde um 18.43 Uhr geschlossen.

Für das Protokoll:





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(Gerd Garnatz, Vorsitzender) (Dr. Heino Kamieth)