Sitzung Ratsversammlung am 24.08.2017

Protokoll:

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Einladung (erschienen am 18.08.2017)
Protokoll (erschienen am 06.04.2018)
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Landeshauptstadt Hannover - 18.60 - Datum 18.12.2017

PROTOKOLL

11. Sitzung der Ratsversammlung am Donnerstag, 24. August 2017,
Rathaus, Ratssaal

Beginn 15.00 Uhr
Ende 19.11 Uhr

______________________________________________________________________

Anwesend:

(verhindert waren)

Ratsherr Albrecht (CDU)
Ratsherr Alter (SPD)
Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Bingemer (FDP) 15.32 - 19.11 Uhr
Ratsherr Blaschzyk (CDU)
Ratsherr Böning (DIE HANNOVERANER)
(Ratsherr Borstelmann) (CDU)
Ratsherr Braune (AfD)
Ratsfrau Dr. Carl (SPD)
Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Döring (FDP)
Ratsherr Drenske (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Emmelmann (CDU)
Ratsherr Engelke (FDP)
Ratsfrau Falke (LINKE & PIRATEN) 15.37 - 19.11 Uhr
Ratsherr Finck (SPD)
Ratsherr Förste (Die FRAKTION)
Ratsfrau Gamoori (SPD)
Ratsherr Dr. Gardemin (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Gast (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Gill (SPD)
Beigeordneter Hauptstein (AfD)
Ratsherr Hellmann (CDU)
Bürgermeister Hermann (SPD)
Ratsherr Herrmann (AfD)
(Ratsherr Hirche) (AfD)
Ratsherr Hofmann (SPD)
Ratsfrau Iri (SPD)
Ratsherr Jacobs (AfD)
Ratsfrau Jeschke (CDU)
Ratsherr Karger (AfD)
Beigeordnete Kastning (SPD)
Ratsherr Kelich (SPD)
Ratsfrau Keller (SPD)
Ratsherr Klapproth (CDU)
Ratsfrau Klebe-Politze (SPD)
Ratsfrau Klingenburg-Pülm (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Klippert (Die FRAKTION)
Bürgermeisterin Kramarek (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Kreisz (SPD)
Ratsherr Küßner (CDU)
Ratsfrau Langensiepen (Bündnis 90/Die Grünen)
Beigeordneter Machentanz (LINKE & PIRATEN)
(Beigeordnete Dr. Markowis) (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Markurth (SPD) 15.50 - 19.11 Uhr
Ratsherr Marski (CDU)
Ratsfrau Dr. Matz (CDU)
Ratsherr Dr. Menge (SPD)
Ratsherr Nicholls (SPD)
(Ratsherr Oppelt) (CDU)
Ratsfrau Pluskota (SPD)
Ratsherr Pohl (CDU)
Ratsfrau Ranke-Heck (SPD)
(Bürgermeister Scholz) (CDU)
Oberbürgermeister Schostok (SPD)
Beigeordneter Seidel (CDU)
Beigeordnete Seitz (CDU)
Ratsherr Spiegelhauer (SPD)
Ratsfrau Steinhoff (Bündnis 90/Die Grünen)
(Ratsherr Wiechert) (CDU)
Ratsherr Wolf (LINKE & PIRATEN)
Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER)
Ratsherr Yildirim (LINKE & PIRATEN)
Beigeordnete Zaman (SPD)
Ratsherr Zingler (LINKE & PIRATEN)

Verwaltung:
(Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette)
Stadträtin Beckedorf
Stadtbaurat Bodemann
Stadtrat Härke
Stadträtin Rzyski
Stadtkämmerer Dr. von der Ohe

Tagesordnung:


1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung

2. Genehmigung der Protokolle über die Sitzungen am 27. April 2017
und 18. Mai 2017

3. A N F R A G E N

3.1. Anfrage der SPD-Fraktion zu Ergebnissen und Handlungsansätzen zur Untersuchung "Vitale Innenstädte 2016"
(Drucks. Nr. 1609/2017)

3.2. der CDU-Fraktion

3.2.1. zu Problemen im Umfeld des "Kulturzentrums Faust" sowie
des "Cafes Glocksee"
(Drucks. Nr. 1635/2017)

3.2.2. zur Unterstützung von Vermietern und Mietern
(Drucks. Nr. 1669/2017)

3.3. Anfrage der AfD- Fraktion zur illegalen Plakatierung im Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt
(Drucks. Nr. 1688/2017)

3.4. Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Thema: Muss die Stadt Hannover für höhere Eisenbahnbrücken zahlen?
(Drucks. Nr. 1701/2017)

3.5. Anfrage der FDP-Fraktion zur Ehe für alle
(Drucks. Nr. 1712/2017)

3.6. Anfrage der CDU-Fraktion zum Umgang mit linksextremer Szene
in Hannover
(Drucks. Nr. 1739/2017)

3.7. Anfrage der Fraktion Die Hannoveraner zu finanziellen Zuschüssen
der Stadt an Hannover 96
(Drucks. Nr. 1880/2017)

3.8. Anfrage der AfD-Fraktion zum Thema Kosteneffizienz bei der Durchführung des AsylblG im Jahr 2016
(Drucks. Nr. 1994/2017)

3.9. Anfrage der Fraktion Die Hannoveraner zu möglichen Alternativen zu den Straßenausbaubeiträgen
(Drucks. Nr. 2000/2017)

4. Neu- und Umbesetzungen in verschiedenen Gremien

4.1. Umbesetzung in der Calenberg-Grubenhagenschen Landschaft
(Drucks. Nr. 1737/2017)

4.2. Umbesetzung im Ausschuss für Arbeitsmarkt, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten
(Drucks. Nr. 2019/2017)

4.3. Besetzung des Ausschusses für Integration, Europa und Internationale Kooperation (Internationale Ausschuss)
(Drucks. Nr. 2020/2017)

5. Stadt Hannover Preis – Frauen machen Standort: Besetzung der Jury und Ausschreibung
(Drucks. Nr. 0543/2017)

5.1. dazu Änderungsantrag der Gruppe LINKE & PIRATEN
(Drucks. Nr. 1478/2017)

6. Stärkung der Beratung für traumatisierte Frauen
(Drucks. Nr. 1762/2017)

7. Verlängerung der Spielstättenverträge bis 31.12.2018
(Drucks. Nr. 0988/2017)

8. Grundschule Buchholz Kleefeld II, Neubau einer 3-zügigen Grundschule und einer Einfeld-Sporthalle
(Drucks. Nr. 0715/2017 mit 2 Anlagen)

8.1. dazu 1. Ergänzung, Änderungsantrag des Stadtbezirksrates Buchholz-Kleefeld
(Drucks. Nr. 0715/2017 E1 mit 1 Anlage)

8.2. und Änderungsantrag der Gruppe LINKE & PIRATEN
(Drucks. Nr. 1610/2017)

8.3. sowie Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen
und der FDP
(Drucks. Nr. 1977/2017)

8.3.1. und dazu Änderungsantrag der CDU-Fraktion
(Drucks. Nr. 2094/2017)

9. Jahresabschlüsse Betriebsausschüsse 2016

9.1. Jahresabschluss 2016 für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Hannover
(Drucks. Nr. 0990/2017 mit 5 Anlagen)

9.2. Jahresabschluss des Hannover Congress Centrum für das
Geschäftsjahr 2016
(Drucks. Nr. 1192/2017 mit 4 Anlagen)

9.3. Jahresabschluss der Städtischen Häfen Hannover für das
Geschäftsjahr 2016
(Drucks. Nr. 1252/2017 mit 1 Anlage)

10. Start der Projekte „Städte wagen Wildnis – Vielfalt erleben“ (OE 67.70) und „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ (OE 67.31)
(Informationsdrucks. Nr. 1299/2017 mit 2 Anlagen)

11. Veränderungssperre Nr. 97 für den Geltungsbereich des künftigen Bebauungsplans Nr. 1845 - Göttinger Chaussee - neue Trasse B3
(Drucks. Nr. 1530/2017 mit 3 Anlagen)

12. Teilnahme der LHH an dem Förderprogramm soziale Integration im Quartier mit der Maßnahme Neubau der Grundschule Mühlenberg
(Drucks. Nr. 1993/2017)

13. A N T R Ä G E

13.1. Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zum Thema "Drogenhilfestation Stellwerk rund um die Uhr öffnen"
(Drucks. Nr. 1866/2017)

14. Aktuelle Stunden

14.1. Antrag der AfD-Fraktion auf Durchführung einer Aktuelle Stunde zum Thema "Linke Gewalt - gefördert durch öffentliche Mittel"
(Drucks. Nr. 1729/2017)

14.2. Antrag der CDU-Fraktion auf Durchführung einer Aktuellen Stunde in der Ratssitzung am 24. August 2017 zum Thema: "Baustellenmanagement in der Landeshauptstadt Hannover"
(Drucks. Nr. 1738/2017)

15. Kündigung der Mitgliedschaft in der Einkaufgemeinschaft kommunaler Verwaltungen im Deutschen Städtetag eG
(Drucks. Nr. 0827/2017)

16. Betreiberverträge für die Aussiedler- und Flüchtlingsunterkünfte

16.1. Anderter Straße 101
(Drucks. Nr. 1254/2017 mit 1 Anlage)

16.2. Am Annateich 3
(Drucks. Nr. 1255/2017 mit 1 Anlage)

17. Grundstücksangelegenheiten

17.1. Grundstücksverkauf in Hannover-Bemerode
(Drucks. Nr. 1324/2017 mit 4 Anlagen)

17.2. Verkauf des Grundstückes Industrieweg
(Drucks. Nr. 1429/2017 mit 2 Anlagen)

18. Berufungen / Abberufungen Rechnungsprüfungsamt

18.1. (Drucks. Nr. 1451/2017)

18.2. (Drucks. Nr. 1735/2017)

18.3. (Drucks. Nr. 1736/2017)



TOP 1.
Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) eröffnete die Ratsversammlung, stellte die ordnungsgemäße und fristgerechte Versendung der Einladungen sowie die Beschlussfähigkeit des Rates fest,

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) wies auf die neuen Regelungen zur Medienöffentlichkeit von öffentlichen Sitzungen des Rates, durch die Ergänzung des § 64 Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) und die Einfügung des § 3a in die Hauptsatzung des Rates, hin.
Nach dem neu eingefügten Absatz 2 des § 64 NKomVG seien Bildaufnahmen in öffentlichen Sitzungen zulässig, wenn sie die Ordnung der Sitzung nicht gefährden würden, Film- und Tonaufnahmen dann, wenn die Hauptsatzung dies bestimme.
Nach dem Inkrafttreten der Hauptsatzung gelte nach dem neu eingefügten § 3a die grundsätzliche Erlaubnis, dass Vertreterinnen und Vertreter der Medien Film- und Tonaufnahmen von den Mitgliedern des Rates mit dem Ziel der Berichterstattung anfertigen dürften.
Die Anfertigung sei dem Ratsvorsitzenden vor Beginn der Sitzung anzuzeigen.
Jedem Ratsmitglied stünde das Recht zu, ohne nähere Begründung zu verlangen, dass die Aufnahme des eigenen Redebeitrages oder die Veröffentlichung der Aufnahme unterbleibe.
Film- und Tonaufnahmen von anderen Personen als den Mitgliedern des Rates, insbesondere von Einwohnerinnen und Einwohnern sowie von Beschäftigten der Landeshauptstadt Hannover seien nur zulässig, wenn diese Personen eingewilligt hätten.

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) sagte, dass das H1 Fernsehen beabsichtige von der heutigen Sitzung Bild- und Tonaufnahmen anfertigen zu wollen, wenn der Rat dagegen keine Bedenken erhebe.
Weiter verwies er auf die zur heutigen Sitzung nachgereichten Beratungsunterlagen.

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) wies darauf hin, dass die Ratsversammlung für die Durchführung der beiden Aktuellen Stunden gegen 17:00 Uhr unterbrochen würde.
Der Rat beschloss, die Punkte 15 bis 18 der Tagesordnung im nicht öffentlichen Teil der Sitzung zu behandeln und erhob gegen die Tagesordnung im Übrigen keine Bedenken.

TOP 2.
Genehmigung der Protokolle über die Sitzungen am 27. April 2017 und 18. Mai 2017

Beigeordneter Hauptstein (AfD) sagte, dass der Ratsherr Oliver Förste in der Ratsversammlung am 27. April 2017 den Ratsherrn Roland Herrmann als verurteilten Straftäter verleumdet habe. Zudem habe Ratsherr Herrmann darum gebeten, dass die Verleumdung von Ratsherrn Förste im Protokoll Erwähnung finden möge.

Ratsherr Herrmann (AfD) informierte darüber, dass er Strafanzeige gestellt und einen Rechtsanwalt mit der Behandlung des Vorfalls beauftragt habe. Ratsherr Herrmann wies darauf hin, dass der Anwalt neben der Staatsanwaltschaft Hannover und der Polizeidirektion Hannover auch mit der Landeshauptstadt Hannover zu Händen des Oberbürgermeisters in Kontakt getreten sei, um der Aufforderung Ausdruck verleihen zu können, dass die Audio-Datei zur Ratsversammlung vom 27. April 2017 nicht gelöscht würde. Ratsherr Herrmann stellte klar, dass er Schadenersatzansprüche gegenüber der Landeshauptstadt Hannover geltend machen werde, falls es durch die Löschung der Audio-Datei zu Verfahrenshindernissen kommen würde.

Mit 4 Enthaltungen genehmigte der Rat, unter Beachtung der vorangegangenen Anmerkungen, das Protokoll über die Sitzung des Rates vom 27. April 2017 in der vorliegenden Fassung.

Einstimmig genehmigte der Rat das Protokoll über seine Sitzung vom 18. Mai 2017 in der vorliegenden Fassung.


TOP 3.
A N F R A G E N

TOP 3.1.
Anfrage der SPD-Fraktion zu Ergebnissen und Handlungsansätzen zur Untersuchung "Vitale Innenstädte 2016"
(Drucks. Nr. 1609/2017)

Stadtbaurat Bodemann beantwortete die Fragen von Ratsherrn Spiegelhauer (SPD) aus Drucks. Nr. 1609/2017 im Sinne der Ausarbeitung.

Frage 1:
Wie bewertet die Verwaltung die Ergebnisse der Untersuchung „Vitale Innenstädte 2016“ bezogen auf die Stadt Hannover?

Die Verwaltung bewertet die Ergebnisse der Untersuchung als ausgesprochen positive Bestätigung der langjährigen gemeinsamen Anstrengungen von privatem Handel und Stadtverwaltung, die Innenstadt Hannovers attraktiv zu erhalten und weiter zu gestalten. Sowohl das Einzelhandelsangebot als auch die gute Erreichbarkeit für alle Verkehrsarten dokumentieren diese positive Entwicklung. Gastronomieangebot und Freizeitmöglichkeiten runden die Aufenthaltsqualität der Innenstadt ab.
Die Innenstadt übernimmt zum einen maßgebliche Versorgungsfunktionen für Stadt und Umland und bietet zum anderen eine hervorragende Aufenthaltsqualität. So finden hier sowohl gezielt Einkaufende als auch Flanierende das passende Angebot.
Im Vergleich mit anderen Großstädten erzielt Hannovers Innenstadt bei der Einzelhandelszentralität (2016) nach Nürnberg mit 126,8 % den 2. Platz. Bei den Frequenzzählungen, die an einzelhandelsrelevanten Standorten deutscher Städte durchgeführt werden, befindet sich Hannover mit 5 gezählten Standorten (Bahnhofstraße, Große Packhofstraße, Karmarschstraße, Osterstraße sowie Georgstraße) unter den ersten 15 Städten. Bahnhofstraße und Georgstraße zählen sogar zu den zehn meistbesuchten Straßen (Engel & Völkers Commercial GmbH,2016).
Dies zeigt sich auch im Konsumverhalten der Befragten; diese gaben überwiegend die Innenstadt Hannovers als präferierte Einkaufsstätte an. Lediglich in den Bereichen „Unterhaltungselektronik“ und „Wohnen/Einrichten“ weichen viele auf Fachmarktstandorte am Stadtrand oder den Onlinehandel aus. Fast 60 Prozent der Befragten kommt täglich oder mehrmals in der Woche in die Innenstadt und verbringt dort mehr als zwei Stunden.
Handlungsbedarf erschließt sich aus den Ergebnissen der Studie bei den Themen Sicherheit, Sauberkeit, Steigerung der Aufenthaltsqualität sowie beim Thema Parken bzw. Wegeführung inklusive Parkleitsystem.


Frage 2:
Welche Handlungsansätze entwickelt die Verwaltung aus dieser Studie, insbesondere im Hinblick auf die o.g. Themenbereiche mit Verbesserungshinweisen?

Die Verwaltung pflegt einen ständigen Kontakt zu den unterschiedlichen Händlergemeinschaften, so auch zur Citygemeinschaft in verschiedenen Gesprächsrunden. Hier werden bestehende Probleme (z.B. Sauberkeit, Sicherheit und Kunden- und Lieferparken) kontinuierlich angesprochen und im Einzelfall nach Lösungen gesucht. Ein Ergebnis zur Verbesserung der Sauberkeit und Sicherheit sind die kürzlich umgesetzten Maßnahmen rund um die Bahnhofsrückseite und den Raschplatz. Ideen zur Weiterentwicklung des hannoverschen Parkleitsystems als auch für ein barrierefreies Wegesystem zu Sehenswürdigkeiten und der Altstadt werden im Herbst in einem Termin mit der strategischen Cityrunde diskutiert. Zudem wurde aus der Strategischen Cityrunde heraus die Installation des freien WLAN-Netzes in der Innenstadt begleitet und moderiert.
Die Qualifizierung von Grünanlagen, Straßen und Plätzen sowie die Verbesserung der baulichen Qualitäten wird weiter vorangetrieben. Der Umbau des Kröpcke-Centers und der angrenzenden Platzflächen hat nachhaltige Anreize für Investitionen in den Gebäudebestand aber auch für die Ansiedlung neuer Einzelhandelsanbieter in der Innenstadt gegeben. Beispielhaft zu nennen sind in diesem Zusammenhang Projekte wie der Neubau auf dem Grundstück des ehemaligen Erdmannhauses oder das Gebäude der Deutschen Hypo in der Röselerstraße. Geschäfte wie z.B. Apple-Store, Eckerle, Reserved sind hinzugekommen.
Auch die bauliche Entwicklung im Bahnhofsumfeld mit dem neuen ZOB, dem im Bau befindlichen Verwaltungsgebäude für die Deutsche Bahn am Lister Dreieck sowie dem geplanten Hotel am Andreas-Hermes-Platz wird Bedeutung für die Attraktivität der Innenstadt als Einkaufsstandort haben.
Die laufenden und teilweise bereits abgeschlossenen Maßnahmen zur Umsetzung des Innenstadtkonzeptes City 2020+ wie z.B. die Neugestaltung des Trammplatzes, der Umbau des Marstallbereiches mit neuer Bebauung und Platzgestaltung, die Teilbebauung des Klagesmarktes mit umfangreicher Umgestaltung der umgebenden öffentlichen Räume sowie das neue Leineufer geben der Innenstadtentwicklung weitere positive Impulse. Die Umgestaltung des Straßenzuges Goethestraße, Münzstraße und Kurt-Schumacher-Straße im Zuge des Stadtbahnausbaus wird zu einer weiteren Attraktivitätssteigerung beitragen.
Auch im Bereich Steintor zeichnet sich eine positive Entwicklung ab. In einem beispielhaften Moderationsverfahren sollen die Interessen, Anliegen und Bedürfnisse sowohl der interessierten Öffentlichkeit als auch der betroffenen Händlergemeinschaft durch einen frühzeitigen, regen Austausch mit der Verwaltung, direkt einbezogen werden.
Ziel ist es, kontinuierlich die Erreichbarkeit der Innenstadt mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu verbessern. Dazu gehört der barrierefreie Ausbau der D-Linie vom Goetheplatz bis zum Raschplatz sowie die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs, z. B. durch eine deutliche Erhöhung der Fahrradabstellplätze oder die bereits erfolgte Markierung des Cityradringes.
Das Parkplatzangebot in Parkhäusern ist in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet worden: Ernst-August-Galerie, Rosenquartier, Rundestraße.


Frage 3:
Wie sieht die Herangehensweise der Landeshauptstadt Hannover aus, mit der den Herausforderungen des zunehmenden Onlinehandels für die Zukunft der Innenstadt begegnet wird und ggfs. Lösungswege aufgezeigt werden?

Der Handel hat die Digitalisierung größtenteils aufgenommen und als Chance erkannt. Neue Trends wie z. B. die Verknüpfung des Online-Handels mit dem stationären Handel werden berücksichtigt und ihre Auswirkungen auf den stationären Handel beobachtet.
Die Wirtschaftsförderung sensibilisiert und unterstützt die Unternehmen in dieser Hinsicht in engem Austausch mit Handelsverband und IHK durch Information und der Durchführung von Veranstaltungen und empfiehlt die Präsenz im Internet auch ohne Einkaufsfunktion. Beispielhaft genannt sei hier die Veranstaltung für Standortgemeinschaften zu speziellen Themen wie Modeeinzelhandel oder gemeinsame Aktivitäten mit dem eBusiness-Lotsen in 2014. Auch empfiehlt die Wirtschaftsförderung den Standortgemeinschaften, Mittel der lokalen Ökonomie (auch) für Online-Marketing-Projekte einzusetzen. Best-Practice-Beispiel ist hier die Altstadt-Initiative. Mittlerweile haben eine Reihe von Standortgemeinschaften eine Online-Präsenz oder wie im Fall Südstadt oder Bothfeld sogar eine Art Online-Branchenbuch. Im Wirtschaftsförderungsportal wurde ein entsprechender Raum geschaffen, in dem sich die Standortgemeinschaften und ihre Stadtteile mit entsprechenden Verlinkungen präsentieren können.
Der nach wie vor wesentliche Zweck, zu dem die Mittel der lokalen Ökonomie verwendet werden, ist allerdings die Unterstützung von Projekten zur Attraktivitätssteigerung der Quartiere und Kieze. Denn nur so und in Kombination mit publikumswirksamen Aktionen, z.B. in der Weihnachtszeit wird die Voraussetzung für den „analogen“ Einkauf vor Ort geschaffen. Im Vordergrund der Maßnahmen steht somit das Erlebnis einzukaufen und in der Stadt bzw. dem Quartier zu verweilen, was aus stadtentwicklungspolitischer Sicht von großer Bedeutung ist. Aktuelle Maßnahmen in der Innenstadt sind z.B. die Bobby-Car-Aktion sowie Aktionen rund um die verkaufsoffenen Sonntage.
Bereits im Stadtdialog Mein Hannover 2030 wurden die Auswirkungen des Online-Handels thematisiert und die sich daraus ergebenden Herausforderungen angesprochen. Es wurden zwei Ziele erarbeitet:
Mein Hannover 2030 lebt durch die starke Innenstadt und die starken Zentren in den Stadtteilen, hat eine gute, wohnortnahe Versorgung.
Dazu sind drei Strategien benannt worden:
Überregionale Bedeutung der Innenstadt ausbauen.
Quartiere durch eine gute Versorgungsinfrastruktur stärken.
Einzelhandelsentwicklung unterstützen und steuern.
Als Referenzprojekt soll die Neuaufstellung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes Antworten finden und Strategien erarbeiten, die insbesondere die Digitalisierung des Handels in den Blick nehmen und Handlungsansätze für eine verträgliche Entwicklung benennen.
Um die wesentlichen Akteure einzubinden, wird ein Arbeitskreis aus Vertretern von Handel, Kammern, Verbänden und Verwaltung den Aufstellungsprozess zum Einzelhandelskonzept begleiten. Zur Beteiligung der Bürger und der Fachöffentlichkeit, wie Händlerinitiativen und Standortgemeinschaften ist eine Projekthomepage im Internet eingerichtet worden.
Unter www.einzelhandelskonzept-hannover.de können sich Interessierte über den Stand des Aufstellungsverfahrens, der beabsichtigten Inhalte und Teilkonzepte informieren sowie an einer Online-Umfrage teilnehmen und Hinweise, Anregungen und Kritik äußern.
Das Projekt ist Mitte März gestartet, der Abschlussbericht soll im September 2018 vorliegen. Geplant ist, dass anschließend der Rat der Landeshauptstadt Hannover das Einzelhandels- und Zentrenkonzept (mit integriertem Nahversorgungs- und Vergnügungsstättenkonzept) beschließt und es damit Grundlage für weitere Aktivitäten der Stadt und die zukünftige Entwicklung des Einzelhandels, insbesondere auch in der Innenstadt ist.

Ratsherr Emmelmann (CDU) fragte, wie sich die Stadtverwaltung erklären könne, dass in der Umfrage die Erreichbarkeit mit dem Personenkraftwagen ein Mangelpunkt wäre, wenn doch nach Aussage der Verwaltung alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen gefördert würden. Ratsherr Emmelmann fragte ferner, was die Verwaltung effektiv in Hinblick auf den Onlinehandel unternommen habe und wie es denn sein könne, dass es mehr als zehn Jahre gedauert habe, dass die Verwaltung ein Ordnungs- und Sicherheitskonzept vorlegen könnte.

Stadtbaurat Bodemann bemerkte, dass er das Glück gehabt habe, bereits in den Großstädten Hamburg, Köln und Bremen tätig gewesen zu sein und dass die Innenstadt von Hannover das geringste, stadtentwicklungspolitische Problem in der Landeshauptstadt darstellen würde. Die Innenstadt von Hannover sei brillant aufgestellt und stünde in Bezug auf die Zentralität laut Umfrage im Großstädtevergleich an zweiter Position. Die Landeshauptstadt stünde insgesamt weit über dem Durchschnitt im Großstädtevergleich. Man habe Passantenfrequenzen, als vergleichsweise kleine Stadt, wie Hamburg, München und Berlin. Deshalb sei Stadtbaurat Bodemann auch der Ansicht, dass ein jeder der mit dem Auto nach Hannover kommen würde, in der wieder aufgebauten, autogerechten Stadt, auch einen Parkplatz fände. Stadtbaurat Bodemann erinnerte daran, dass der Rat der Stadt vor einigen Jahren einen Mobilitätsplan verabschiedet habe, wonach Autofahrer und Radfahrer als auch Fußgänger und Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs gleichermaßen gut bedient würden. Stadtbaurat Bodemann erinnerte daran, dass auf Initiative der Landeshauptstadt, unter Beteiligung der Citygemeinschaft und anderen Standortgemeinschaften, eine hervorragende Expertise zum Thema Onlinehandel im Rahmen einer Großveranstaltung im alten Rathaus abgegeben worden sei. Der Erfolg dieser Veranstaltung habe die Verwaltung dazu bewogen, die Neuaufstellung des Einzelhandelskonzeptes zu einem Referenzprojekt zu machen. In Absprache mit den Handelsaktivisten würde darin der Onlinehandel zu einem der vorrangig zu behandelnden Themen gemacht. Stadtbaurat Bodemann führte aus, dass die Verwaltung in Zusammenarbeit mit den Ratsgremien sehr engagiert das Thema Ordnung und Sicherheit angegangen sei. Das Konzept läge vor und würde umgesetzt. Stadtbaurat Bodemann machte deutlich, dass an zentralen Orten der hannoverschen Innenstadt, in Zusammenhang mit Ordnung und Sicherheit, im Quervergleich zu anderen Großstädten, man in der Landeshauptstadt sehr gut aufgestellt sei.

Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) fragte, wie viele Geschäftsräume und Wohnungen im Innenstadtbereich zwischen Hauptbahnhof, Steintor, Landtag, Neuem Rathaus, Aegidientorplatz und Thielenplatz vorhanden wären. Ratsherr Wolf fragte weiter, wie viele Menschen in diesem Bereich wohnen würden und wie sich die Zahl der Wohnbevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten bis 2016 entwickelt habe.

Stadtbaurat Bodemann erklärte, dass die Verwaltung die gewünschten Zahlen zu Protokoll nachreichen müsste. Stadtbaurat Bodemann erörterte, dass es ein besonderes Anliegen der Stadtentwicklung von Politik und Verwaltung der vergangenen Jahre gewesen sei, dass Neubauprojekte im Innenstadtbereich nicht ausschließlich als Geschäftshäuser gestaltet werden sollten. Stadtbaurat Bodemann wies darauf hin, dass die Bauprojekte am Klagesmarkt, am Marstall und die beiden Gebäude die möglicherweise am Köbelinger Markt entstehen würden von Wohnbebauung geprägt wären. Zudem sei die Verwaltung erfreut darüber, dass die Ratsgremien das Projekt in der Adolfstraße positiv begleiten würden, denn auch die Calenberger Neustadt sei Innenstadt und Wohnquartier. Zudem gehe es bei dem Projekt Ohe-Höfe um Wohnbebauung. Stadtbaurat Bodemann betonte, dass die Verwaltung erfreut darüber sei, dass der Rat diese vernünftige Haltung kultivieren würde und damit verdeutlichen wolle, dass der Innenstadtbereich kein Business-Park, sondern ein Lebens- und Aufenthaltsort für die BürgerInnen der Stadt darstellen sollte.

Antwort der Verwaltung:
Im Stadtteil Mitte befinden sich 837 Einzelhandelsgeschäfte mit ca. 285.000 m² Fläche (Quelle: Einzelhandelsbestandserhebung 3/2017 im Rahmen des Einzelhandelsgutachtens).
Im Stadtteil Mitte befinden sich zum Stichtag 31.12.2015 insgesamt 6.806 Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden. Die Bevölkerung und deren Entwicklung im Stadtteil Mitte ergibt sich aus der folgenden Tabelle (Quelle: LHH, Sachgebiet Wahlen und Statistik).

Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung im Stadtteil Mitte im zeitlichen Verlauf
Stichtag
Bev. am Ort der HW
31.12.1991
9.940


31.12.1996
9.461


31.12.2001
8.753
31.12.2002
8.781
31.12.2003
8.797
31.12.2004
8.818
31.12.2005
8.851
31.12.2006
8.843
31.12.2007
8.986
31.12.2008
8.997
31.12.2009
9.110
31.12.2010
9.418
31.12.2011
9.500
31.12.2012
9.829
31.12.2013
9.975
31.12.2014
10.109
31.12.2015
10.432
31.12.2016
10.921

Ratsherr Gast (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob die in der Studie dargestellte Unterrepräsentation von Jugendlichen unter 25 Jahren als Handlungsfeld von der Verwaltung erkannt worden sei.

Stadtbaurat Bodemann erinnerte daran, dass auf Initiative der ehemaligen Ratsfrau Wagemann (Bündnis 90/Die Grünen) zwei Unternehmen aus Hannover Untersuchungen zu den Innenstadtambitionen von Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen durchgeführt hätten. Danach wäre neben dem Einkaufen mit gleicher Gewichtigkeit die Aufenthaltsqualität in der City evaluiert worden. Stadtbaurat Bodemann bemerkte, dass sich die gewerbetreibenden Aktivisten dieser Personengruppe sicherlich verstärkt zuwenden würden. Stadtbaurat Bodemann wies darauf hin, dass die Verwaltung dabei sei, insbesondere die Aufenthaltsqualität in den öffentlichen Räumen der Stadt zu verbessern.

Ratsherr Emmelmann (CDU) bat um eine Ja- oder Nein-Antwort und fragte, ob der Stadtbaurat Fehler in der Studie vermuten würde, da dieser doch immer einen Parkplatz in der Innenstadt finden würde. Ratsherr Emmelmann fragte zudem, ob die Verwaltung den Mangel aus der Studie, die schlechte Erreichbarkeit mit dem Personenkraftwagen, aktiv angehen wolle. Ratsherr Emmelmann fragte ferner, ob der Stadtbaurat es als einen langen Zeitraum bezeichnen würde, wenn die örtlichen Händler zehn Jahre auf ein, von der Fraktion der CDU als ein nicht ausreichend bewertetes, Ordnungs- und Sicherheitskonzept hätten warten müssen.

Stadtbaurat Bodemann erläuterte, dass gleichzeitig zu dem Eindruck, der in der Studie vermittelt worden wäre, alle Anwesenden wissen würden, dass in den Parkhäusern in der City noch Kapazitäten vorhanden wären. Stadtbaurat Bodemann machte deutlich, dass der auf zehn Jahre angehobene Zeitraum tatsächlich erst in den vergangenen zwei Jahren virulent geworden sei. Die Verwaltung habe auf das in den vergangenen Jahren drängender werdenden Problems schnell und sehr konsequent reagiert. Dazu habe man intensiv darüber nachgedacht, warum man ausgerechnet an den zitierten Orten diese Probleme habe. Stadtbaurat Bodemann sagte, dass nach seinen ganz persönlichen Überlegungen die hohe Bautätigkeit um den Hauptbahnhof herum, am Raschplatz Pavillon oder der jetzt vorbereitenden Bautätigkeit für das Hotel am Andreas-Hermes-Platz für die angespannte Situation verantwortlich sei, da früher großzügig verteilte Gruppen nun aufgrund der Bautätigkeiten ihre Freiflächen mit anderen Gruppen teilen müssten. Stadtbaurat Bodemann betonte, dass nun zu hoffen sei, dass die gemeinsam erarbeiteten Maßnahmen möglichst zügig greifen würden.

Ratsherr Emmelmann (CDU) wiederholte die Frage zum etwaigen Fehler in der Studie und bat noch einmal um eine auf ein Wort konzentrierte Antwort.

Stadtbaurat Bodemann antwortete, dass er es sich nicht anmaßen würde von einem Fehler in der Studie auszugehen.

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) fragte, inwieweit die BewohnerInnen der Innenstadt in die Erstellung des Konzepts einbezogen gewesen wären und weiter wie die Dauerbaustelle am Steintor mit der Attraktivität der Innenstadt zu vereinbaren sei.

Stadtbaurat Bodemann erläuterte, dass es sich im vorliegenden Fall nicht um ein Konzept der Verwaltung, sondern um eine unabhängige Studie eines Kölner Unternehmens im Auftrag des Einzelhandelsverbandes handeln würde. Dazu seien in Hannover mehr als 1.200 Menschen zur Innenstadt befragt worden. Stadtbaurat Bodemann führte weiter aus, dass zum Innenstadtkonzept in den Jahren 2009 und 2010 eine sehr breite Bürgerbeteiligung mit vielen Veranstaltungen stattgefunden habe. In diesem Rahmen seien sehr viele Anregungen und Hinweise von BürgerInnen aufgenommen worden. Dabei sei natürlich nicht zu ergründen gewesen, ob alle Beteiligten einen Wohnsitz in der Innenstadt gehabt hätten. Stadtbaurat Bodemann wies darauf hin, dass nach Informationen der INFA die Baustelle zum Projekt 10/17 im Zeitplan liegen würde. Zudem würde ein derart umfangreiches Projekt, welches vom Rat der Stadt und der Regionsversammlung mit großen Mehrheiten beschlossen worden sei, einen gewissen Zeitraum benötigen. Insgesamt seien das jedoch Umstände, die die hannoverschen Autofahrer nicht sonderlich beeinträchtigen würden.

Ratsherr Blaschzyk (CDU) fragte, ob der Verwaltung bekannt sei, aus welchen Gründen mehrere Ladenlokale im Bereich des Kröpcke Center schon über einen längeren Zeitraum Leerstehen würden. Ratsherr Blaschzyk fragte zudem, ob die Verwaltung mit ihm der Ansicht sei, dass der Innenstadtbereich nicht nur Einkaufsstadt sein sollte, sondern auch Qualitäten für Aufenthalt und Gastronomie anbieten müsste.

Stadtbaurat Bodemann erläuterte, dass der Verwaltung auf Anfrage mitgeteilt worden wäre, dass es mehrere Angebote für die Ladenlokalitäten gäbe, dass der Eigentümer bislang allerdings aus strategischen Gründen noch keines angenommen habe. Stadtbaurat Bodemann führte aus, dass bereits ausgeführt worden wäre, dass die Innenstadt nicht ausschließlich als Business-Park, sondern auch als zwangloses, kommerzfreies Begegnungsareal jeglicher Generationen wahrgenommen werden sollte. Stadtbaurat Bodemann erinnerte vor dem Hintergrund der Aufenthaltsqualität daran, dass beispielsweise der Opernplatz umgestaltet worden sei. Dieser Ort besitze mit seinen Grünanlagen ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität. Ferner würde mit dem Bereich Marstall und Hohes Ufer eine neue Lage gestaltet, die mit ihren Cafés und Restaurants einen attraktiven und sicherlich sehr gut besuchten Aufenthaltsort darstellen werde. Zudem werde es dort ebenfalls Plätze geben, an denen keine Getränke oder Speisen konsumiert werden müssten. Die Verwaltung habe beispielsweise schon jetzt positive Resonanzen zum Vorplatz der neuen Volkshochschule am Hohen Ufer von Anwohnern erhalten. Zudem habe die Verwaltung mehr als 4 Mio. € in das unmittelbare Umfeld des neuen Kröpcke Center investiert und dadurch einige neue, konsumfreie Treffpunkte, wie z.B. am Blätterbrunnen, geschaffen. Stadtbaurat Bodemann berichtete, dass im Besonderen Besuchergruppen die vielschichtige Aufenthaltsqualität in Hannover bemerken würden und speziell dazu Fragen in Hinblick auf Finanzierung und Umsetzung stellen würden.

Ratsherr Gast (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob in der Studie die Erreichbarkeit mit dem Fahrrad nicht thematisiert worden sei und regte an, dass man bei einer erneuten Studie diesen Punkt beachten möge.

Stadtbaurat Bodemann machte deutlich, dass die Landeshauptstadt nicht Auftraggeber der Studie sei, sondern dass diese vom Einzelhandelsverband ausgegangen sei. Allerdings befände sich die Verwaltung im ständigen Austausch mit z.B. der Citygemeinschaft und werde sicherlich die Anregung zur Beachtung der Erreichbarkeit mit dem Fahrrad, zu Fuß und den öffentlichen Personennahverkehr weitergeben können.

Ratsfrau Steinhoff (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob die anderen Bereiche entlang der Linien 10/17, im Umfeld des Steintors, ähnlich komfortabel für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger ausgestaltet würden.

Stadtbaurat Bodemann erläuterte, dass die Verwaltung ein sehr starkes Interesse an einer Begrünung der Kurt-Schumacher Straße, der Münzstraße, der Goethestraße und der Braunstraße habe, da dieser gesamte Straßenzug von der Glocksee bis zum Ernst-August-Platz praktisch baumlos wäre. Ferner sei für die Lagequalität der Kurt-Schumacher-Straße wichtig, dass die Straßenbahn keinen gesonderten Gleiskörper erhalten würde, sondern eine integrierte Verkehrsbetrachtung, sodass Radfahrer, autoverkehrende Busse und die Stadtbahn selber sich im Mischverkehr, im zentralen Raum der Straße, bewegen würden. Stadtbaurat Bodemann wies darauf hin, dass sich derartige Ambitionen politisch nur sehr schwer nach Außen transportieren ließen, da ein integrierter Gleiskörper immer auch eine gefährliche Enge zum Fußgänger suggerieren würde. Stadtbaurat Bodemann führte weiter aus, dass man in der Goethestraße einen eigenen Gleiskörper und im Streckenabschnitt vom Klever Tor bis Steintorplatz, einen halbseitigen Gleiskörper haben werde, um den zu Fuß gehenden Menschen eine breite, komfortable Seitenlage bieten zu können.

Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) fragte, ob die Verwaltung das Ziel einer erweiterten Verkehrsberuhigung verfolge und ob die Einrichtung einer Tempo 30 Zone für den gesamten Innenstadtbereich eine Lösung dafür sein könnte. Ratsherr Wolf fragte ferner, ob von der Verwaltung Einfluss darauf genommen werden könnte, dass der städtische Fuhrpark elektromobilisiert würde.

Stadtbaurat Bodemann erläuterte, dass die Erschließung von Verkehrswegen, die für das Erreichen von Parkhäusern unerlässlich wären, in der Form zu gestalten wären, dass alle VerkehrsteilnehmerInnen zu ihrem Recht kämen. Die Kurt-Schumacher-Straße selbst, mit ihren breiten Fußwegen und dem komfortablen Platzangebot für alle anderen VerkehrsteilnehmerInnen, sei ein gutes Beispiel dafür. Zudem sei die Karmarschstraße, im Bereich zwischen dem großen Sportbekleidungsgeschäft und dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, ebenfalls mit verbreiterten Wegen für die zu Fuß gehende Bevölkerung ausgestattet worden, wodurch die gut angenommene Außengastronomie der Markthalle erst ermöglicht worden wäre. Stadtbaurat Bodemann bemerkte, dass man zwischenzeitlich an Grenzen, in Hinblick auf Fußwegverbreiterungen, gestoßen sei und dass dazu eingebrachte Anträge aus den Stadtbezirksräten vor dem Hintergrund einer Verträglichkeit mit dem öffentlichen Personennahverkehr sowie den Rad- und Autofahrern betrachtet werden müssten. Stadtbaurat Bodemann wies darauf hin, dass bei der Betrachtung einer Straßennetzkarte erkennbar sei, dass lediglich die Hauptverkehrsstraßen, wie z.B. die Celler Straße oder die Otto-Brenner-Straße, nicht als Tempo 30 Bereich ausgewiesen wären. Zur Elektromobilität erklärte Stadtbaurat Bodemann, dass die Verwaltung dort umstellen würde wo es möglich sei, sofern der Markt entsprechende Fahrzeuge liefern könne.

Ratsherr Blaschzyk (CDU) fragte, ob skizziert werden könnte, wo in den letzten Jahren Aufenthaltsorte im öffentlichen Raum geschaffen worden seien und welche zusätzlichen Aufenthaltsorte für die kommenden Jahre geplant wären.

Stadtbaurat Bodemann antwortete, dass nicht unbeachtet von der Medienöffentlichkeit zum neu gestalteten Hohen Ufer, ein positiver Effekt erkennbar sei. Die Neugestaltung sei zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber dort würden neben dem gastronomischen Angeboten auch die Bänke und Treppenabgänge zum Wasser zum Verweilen genutzt. Ferner würde vor dem Üstragebäude, in einem weiteren Bauabschnitt, eine zusätzliche Treppenanlage für den zwanglosen Aufenthalt direkt am Wasser eingerichtet. Stadtbaurat Bodemann sagte, dass die Neugestaltung des Marstalls nicht dazu genutzt würde, neue Parkplatzkapazitäten für Kraftfahrzeuge zu schaffen, sondern das dort sehr viel Grünbepflanzung, ein Ort der Poesie und Romantik, entstehen solle. Zudem sei die Verwaltung davon überzeugt, dass bei der Bebauung am Köbelinger Markt, wenn die Umgestaltung dahin gehend erfolgen würde, wie diese im Stadtentwicklungsprojekt 2020 vorgesehen sei, zusätzliche Aufenthaltsqualitäten entstünden. Stadtbaurat Bodemann betonte, dass es überaus erfreulich sei, dass der neu gestaltete Trammplatz, mit seiner ebenerdigen Öffnung zur Altstadt hin, vermehrt als Aufenthaltsort genutzt würde.

Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) fragte, was denn die Verwaltung in Hinblick auf die Entstehung echter Ruhezonen zum Sitzen und sich unterhalten, auch für die ältere Generation, tun würde.

Stadtbaurat Bodemann erklärte, dass die Verwaltung in Hinblick auf zusätzliche Bänke grundsätzlich sehr aufgeschlossen sei. Stadtbaurat Bodemann bot an, dass die Verwaltung eine detaillierte Antwort zu den Sitzbänken im Innenstadtbereich zu Protokoll nachreichen würde.

Antwort der Verwaltung:
Ein flächendeckendes Konzept zur Erhöhung der Anzahl der Bankstandorte in der Innenstadt ist zurzeit personell und finanziell nicht leistbar und würde dem Ratsbeschluss zum Haushaltskonsolidierungsprogramm V widersprechen, in dem als Einsparmaßnahme unter anderem beschlossen wurde, zusätzliche Bankstandorte nur dann zu realisieren, wenn an anderer Stelle im gleichen Stadtbezirk Bankstandorte abgebaut werden. Hierzu sollten die Stadtbezirksräte jeweils Vorschläge machen.
Dennoch möchte sich die Verwaltung dem Thema nicht verschließen und sieht ihrerseits natürlich den besonderen Bedarf in der Innenstadt. Deshalb wurden in den vergangenen Jahren bei allen größeren Umbaumaßnahmen immer zusätzliche Bankstandorte mit vorgesehen, so zum Beispiel am Rathenauplatz, in der Karmarschstraße, an der Goseriede und der Klagesmarktpromenade, sowie am Weißekreuzplatz und am Trammplatz. Dieses Vorgehen wird auch bei den weiteren Umbaumaßnahmen laufender und geplanter Erneuerungsmaßnahmen im Rahmen des Programms City 2020+ fortgeführt (z.B. Am Hohen Ufer, Am Marstall).
Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Benutzbarkeit der Bänke für Menschen mit Einschränkungen und Behinderungen gelegt, indem z.B. Arm- und Rückenlehnen mit vorgesehen werden.
Leider sind jedoch an etlichen Standorten in den Fußgängerzonen keine weiteren Bänke möglich, weil sie mit anderen Nutzungen kollidieren würden, die zum Teil nicht immer erkennbar sind. Hierzu gehören z.B. Anlieferungs- und Rettungsbereiche, Sammelplätze vor Notausgängen, Standplätze für private Mülltonnen an Abfuhrtagen oder Standplätze für temporäre Marktstände wie den Weihnachtsmarkt unter anderem. Auch die inzwischen sehr beliebten, vermieteten Außengastronomieflächen nehmen einigen Raum in Anspruch.
Bei den geplanten Innenstadtprojekten werden Gestaltung und Ausstattung jeweils dem Stadtbezirksrat zum Beschluss vorgelegt.


TOP 3.2.
der CDU-Fraktion

TOP 3.2.1.
zu Problemen im Umfeld des "Kulturzentrums Faust" sowie des "Cafes Glocksee"
(Drucks. Nr. 1635/2017)

Stadtrat Härke beantwortete die Fragen von Ratsfrau Jeschke (CDU) aus Drucks. Nr. 1635/2017 im Sinne der Ausarbeitung.


Frage 1:
Auf welche Weise unterstützt die Stadtverwaltung die Polizei bei der Verbesserung der Situation rund ums "Kulturzentrum Faust" sowie am nördlichen Ihme-Ufer und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit der Stadt und der Polizei in dieser Angelegenheit?

Die Polizeidirektion Hannover, die örtlich zuständige Polizeiinspektion (PI) West und die Landeshauptstadt Hannover (LHH) sind im ständigen Informationsaustausch bezüglich der Vorfälle und Entwicklungen an den betreffenden Örtlichkeiten. Darüber hinaus beteiligen sich LHH und Polizei an regelmäßigen Besprechungen und "runden Tischen" sowie an Besprechungen und Terminen aus besonderem Anlass, wie z.B. Abstimmungen mit beteiligten Stellen, Podiumsdiskussionen und Besprechungen im Rahmen des hannoverschen Kommunalen Präventionsrates.
Eingehenden Beschwerden von AnwohnerInnen wird zeitnah und intensiv nachgegangen. Oftmals wird mit ihnen ein persönliches Gespräch geführt. Vorschläge und Anregungen der AnwohnerInnen können teilweise durch LHH und Polizei umgesetzt werden.
Polizei und LHH haben in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich Maßnahmen getroffen bzw. geplant, um der dortigen Entwicklung entgegenzutreten.
Seitens der Polizei sind keine Forderungen an die LHH bezüglich einer baulichen Veränderung des Areals ergangen.
Frage 2:
Zeigen die bisherigen Maßnahmen der Stadt und der Polizei sowie die Präsenz vor Ort Wirkung? Wenn ja, inwieweit? Wenn nein, wieso werden die Maßnahmen nicht verstärkt?

Die polizeiliche Präsenz zeigt ihre Wirkung. Die P1 West hat seit August 2016 ihre polizeilichen Maßnahmen an den betreffenden Örtlichkeiten intensiviert und der allgemeinen Einsatzlage entsprechend Präsenz gezeigt. Hierzu wurden auch Einsatzkräfte aus anderen Polizeidienststellen sowie Polizeipferde und –Hunde eingesetzt. Die Intensivierung der polizeilichen Maßnahmen zeigt sich auch in einer Steigerung der Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftkriminalität an den genannten Örtlichkeiten, da es sich bei diesen Delikten um Kontrolldelikte handelt, also die Fallzahlen durch eine Erhöhung der Kontrollen steigen.
Mit Stichtag 01.07.2017 wurde durch eine Änderung der "Konzeption zur Eindämmung der offenen Drogenszene in der Landeshauptstadt Hannover" die Erweiterung der sogenannten Verbotszone wirksam. Damit sind nun neben dem Faustgelände auch die Bereiche am "Café Glocksee" sowie dem nördlichen Ihme Ufer von der Verbotszone erfasst. Polizei und LHH hoffen auf eine positive Auswirkung der Anwendung und Umsetzung der erweiterten Verbotszone. Inwieweit den ausgesprochenen Aufenthaltsverboten nachgekommen wird, ob auferlegte Zwangsgelder eingetrieben und in letzter Konsequenz auch Haftbefehle vollstreckt werden können, muss sich in der Praxis zeigen.
Eine ständige Präsenz vor Ort und langfristige Kontrollmaßnahmen sind immer von der polizeilichen Einsatzlage abhängig.
Die P1 West wird mit Unterstützung weiterer Polizeikräfte die Präsenz an den genannten Örtlichkeiten auch weiterhin mit hoher Intensität gewährleisten und geeignete Maßnahmen durchführen.
Der intensive Kontakt und Informationsaustausch der Polizei, der LHH und weiterer Netzwerkpartner wird auch zukünftig bestehen, um auf Lageentwicklungen zeitnah und situationsgerecht reagieren zu können.


Frage 3:
Welche weiteren geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung der Situation wird die Verwaltung ergreifen?

Die bereits mehrfach angesprochene gewünschte Beleuchtung der Wege in den angrenzenden Grünflächen ist aus Sicht der Verwaltung kein geeignetes Mittel, um kriminelle Vorfälle zu verhindern.
Da alle Veranstaltungsorte, wie z.B. auch Faust und Glocksee, an beleuchtete öffentliche Verkehrsflächen anschließen, wäre eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit von Veranstaltern, mit der Aufforderung in der Dunkelheit und insbesondere auch nach Veranstaltungen die beleuchteten Straßen zu nutzen, hilfreich.
Es ist zwar zu vermuten, dass es auf beleuchteten Wegen keinen oder weniger Drogenhandel geben würde, da aber nicht alle Wege und Flächen in den Grünflächen komplett beleuchtet werden können, wäre hier eher mit einem Verdrängungseffekt in unbeleuchtete Bereiche in der Nähe zu rechnen.
An Wochenendabenden mit warmer, trockener Witterung lässt die Verwaltung zur Unterbindung von spontan auftretenden (Techno-) Partys mit ruhestörendem Lärm und Vermüllung im Landschaftsschutzgebiet Leineaue, im Bereich Ahlem bis zur Julius-Garten Brücke in Linden, Kontrollstreifen per Fahrrad durchführen.

Ratsherr Klippert (DIE FRAKTION) fragte, zu welchem Zweck die Verbotszone eingerichtet worden sei, inwiefern die Verwaltung versuchen würde, das Problem direkter angehen zu wollen, wie es sein könne, dass die im Sicherheitskonzept angekündigten 18 Personalstellen auf zwei Sozialarbeiter gekürzt würden und ob die Verwaltung vor diesem Hintergrund ihre Drogenpolitik als gescheitert betrachten würde.

Stadtrat Härke antwortete, dass die benannten Zahlen an sich schon nicht stimmen würden. Denn es gäbe deutlich mehr als zwei Sozialarbeiter und im Sicherheits- und Ordnungskonzept wäre nicht die Zahl 18 an Personalstellen angegeben. Stadtrat Härke erläuterte, dass die Verwaltung sehr viel Engagement zur Prävention in Zusammenhang mit Drogenarbeit und Drogenaufklärung aufbringen würde. Stadtrat Härke machte deutlich, dass die Verbotszone das unmittelbare Umfeld des Cafés und des Theaters beträfen. Dabei ginge es in erster Linie darum, dass unhaltbare Zustände in Hinblick auf den Konsum von Marihuana von den Betreibern geschildert worden wären. Die Verbotszone sei von der Polizei zum 1. Juli 2017 eingerichtet worden und würde weder der Kriminalisierung noch der Vertreibung, sondern der Prävention dienen.

Ratsherr Drenske (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob die Verwaltung eine Möglichkeit sähe allen ihren BürgerInnen eine Wahrnehmung von Kultur nach ihren Interessen zu bieten. Ratsherr Drenske fragte, ob man den Party Feiernden nicht eine Freifläche zur Verfügung stellen könnte, wie dies auch bei den Sprayern mit ihren Wänden der Fall sei. Ratsherr Drenske fragte zudem, ob die Verwaltung mit ihm der Ansicht sei, dass durch die Legalisierung und die überwachte Ausgabe von Cannabis die Drogenkriminalität und der Drogenhandel im Besonderen stark abnehmen würde.

Stadtrat Härke antwortete, dass die gesamtgesellschaftliche Diskussion zur Legalisierung von der Landeshauptstadt aufmerksam beobachtet würde. Die Verwaltung habe dabei keinen aktiven Part übernommen, da es durchaus Meinungen gäbe, dass bei einer Legalisierung von Cannabis Probleme an anderer Stelle auftreten könnten. Stadtrat Härke führte weiter aus, dass vor dem Hintergrund "Party für alle" die Aspekte Lärmschutz und Vermüllung betrachtet werden müssten. Denn es gelte für jede große Party unter freiem Himmel, diese möglichst auch für jeden erträglich zu machen. Stadtrat Härke betonte, dass die Verwaltung Veranstaltungen unter freiem Himmel gegenüber nicht abgeneigt sei. Allerdings seien dafür gesamtgesellschaftliche Spielregeln einzuhalten.

Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) fragte, ob die Verwaltung mit ihm der Ansicht sei, dass eine Legalisierung von leichten Drogen, wie Cannabis, und dass Einführen von kontrollierten Abgabestellen die Beschaffungskriminalität und andere negative kriminelle Erscheinungen zumindest eindämmen könnte.

Stadtrat Härke wiederholte, dass die Verwaltung die Diskussionen dazu auch aus dem Bundestag begleiten würde. Stadtrat Härke wies darauf hin, dass Projekte des Sozialdezernats der Landeshauptstadt, beispielsweise im Rahmen der Prävention zur Ausgabe von Ersatzstoffen an Süchtige, sehr fortschrittlich und progressiv in ganz Deutschland Beachtung gefunden haben. Stadtrat Härke stellte fest, dass eine Entscheidung dazu auf Bundesebene fallen müsse und dass Hannover die Diskussionen aufmerksam begleiten würde.

Ratsfrau Jeschke (CDU) fragte, ob das Sicherheitskonzept der Landeshauptstadt Hannover konkrete Maßnahmen in den von der CDU-Fraktion benannten Gebieten vorsehen würde.

Stadtrat Härke erklärte, dass das Sicherheitskonzept nicht auf den Bereich der Innenstadt begrenzt sei, sondern dass alle Plätze und alle Stadtbezirke einbezogen wären.


TOP 3.2.2.
zur Unterstützung von Vermietern und Mietern
(Drucks. Nr. 1669/2017)

Wird schriftlich beantwortet.


TOP 3.3.
Anfrage der AfD- Fraktion zur illegalen Plakatierung im Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt
(Drucks. Nr. 1688/2017)

Wird schriftlich beantwortet.


TOP 3.4.
Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Thema: Muss die Stadt Hannover für höhere Eisenbahnbrücken zahlen?
(Drucks. Nr. 1701/2017)

Wird schriftlich beantwortet.


Anfrage Bündnis90/Die Grünen zur Finanzierung höherer Eisenbahnbrücken
(Drucksache Nr. 1701/2017)

Wird schriftlich beantwortet.


TOP 3.5.
Anfrage der FDP-Fraktion zur Ehe für alle
(Drucks. Nr. 1712/2017)

Wird schriftlich beantwortet.


TOP 3.6.
Anfrage der CDU-Fraktion zum Umgang mit linksextremer Szene in Hannover
(Drucks. Nr. 1739/2017)

Wird schriftlich beantwortet.


TOP 3.7.
Anfrage der Fraktion Die Hannoveraner zu finanziellen Zuschüssen der Stadt an Hannover 96
(Drucks. Nr. 1880/2017)

Wird schriftlich beantwortet.


TOP 3.8.
Anfrage der AfD-Fraktion zum Thema Kosteneffizienz bei der Durchführung des AsylblG im Jahr 2016
(Drucks. Nr. 1994/2017)

Wird schriftlich beantwortet.


TOP 3.9.
Anfrage der Fraktion Die Hannoveraner zu möglichen Alternativen zu den Straßenausbaubeiträgen
(Drucks. Nr. 2000/2017)

Wird schriftlich beantwortet.


TOP 4.
Neu- und Umbesetzungen in verschiedenen Gremien

TOP 4.1.
Umbesetzung in der Calenberg-Grubenhagenschen Landschaft
(Drucks. Nr. 1737/2017)
Einstimmig beschloss der Rat die Umbesetzung in der Calenberg-Grubenhagenschen Landschaft nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1737/2017.

TOP 4.2.
Umbesetzung im Ausschuss für Arbeitsmarkt, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten
(Drucks. Nr. 2019/2017)
Einstimmig beschloss der Rat die Umbesetzung im Ausschuss für Arbeitsmarkt, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2019/2017.

TOP 4.3.
Besetzung des Ausschusses für Integration, Europa und Internationale Kooperation (Internationaler Ausschuss)
(Drucks. Nr. 2020/2017)
Einstimmig beschloss der Rat, mit dem Hinweis zur Richtigstellung des Namens von "Mila Miranova", die Besetzung des Ausschusses für Integration, Europa und Internationale Kooperation (Internationaler Ausschuss) nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2020/2017.


TOP 5.
Stadt Hannover Preis – Frauen machen Standort: Besetzung der Jury und Ausschreibung
(Drucks. Nr. 0543/2017)


TOP 5.1.
dazu Änderungsantrag der Gruppe LINKE & PIRATEN
(Drucks. Nr. 1478/2017)
Mit 50 Stimmen gegen 7 Stimmen lehnte der Rat den Änderungsantrag der Gruppe LINKE & PIRATEN nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1478/2017 ab.

Mit 48 Stimmen gegen 3 Stimmen und bei 6 Enthaltungen beschloss der Rat den Stadt Hannover Preis – Frauen machen Standort: Besetzung der Jury und Ausschreibung nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0543/2017.


TOP 6.
Stärkung der Beratung für traumatisierte Frauen
(Drucks. Nr. 1762/2017)
Einstimmig beschloss der Rat die Stärkung der Beratung für traumatisierte Frauen nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1762/2017.


TOP 7.
Verlängerung der Spielstättenverträge bis 31.12.2018
(Drucks. Nr. 0988/2017)
Mit 53 Stimmen gegen 4 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat die Verlängerung der Spielstättenverträge bis 31.12.2018 nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0988/2017.

TOP 8.
Grundschule Buchholz Kleefeld II, Neubau einer 3-zügigen Grundschule und einer Einfeld-Sporthalle
(Drucks. Nr. 0715/2017 mit 2 Anlagen)
Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) bat zum Tagesordnungspunkt 8. um eine getrennte Abstimmung.

Ratsfrau Dr. Matz (CDU) erläuterte, dass sich alle darüber einig wären, dass im Stadtbezirk Buchholz-Kleefeld eine dreizügige Grundschule gebaut würde. Über die Größe der Sporthalle gäbe es jedoch unterschiedliche Ansichten. Die Fraktionen im Stadtbezirk hätten mit großer Mehrheit verabschiedet, dass mindestens eine Zweifeldsporthalle errichtet werden solle. Ratsfrau Dr. Matz führte weiter aus, dass die Fraktion der CDU einen Änderungsantrag in das Verfahren gegeben habe, wonach eine Dreifeldsporthalle an dem Standort gebaut werden solle, da anhand der Sportentwicklungsplanung erkennbar wäre, dass Trainingszeiten in mittelgroßen und großen Sporthallen nicht ausreichend bedient werden könnten. Deshalb sollte die Chance genutzt werden im Rahmen eines Schulneubaus eine Dreifeldsporthalle zu errichten.

Ratsherr Hofmann (SPD) wies darauf hin, dass die Errichtung der Grundschule Bestandteil des Investitionsmemorandum 500+ sei. Ratsherr Hofmann erinnerte daran, dass Großbuchholz ein von Agrarwirtschaft sehr stark geprägter Landstrich mit viel sumpfigen Boden gewesen sei und durch die Errichtung des Mittellandkanals in die Stadt Hannover integriert worden sei. Im ehemaligen Sumpfgebiet Roderbruch, in der Karl-Wichert-Allee, sei nun ein attraktives Wohngebiet entstanden. Dort seien ebenfalls mehrere Versicherungsstandorte und die Medizinische Hochschule mit ihren vielen Forschungsanstalten sowie das renommierte NIVE Institut (Niedersächsisches Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung) ansässig. Ratsherr Hofmann erläuterte, dass die vielen MitarbeiterInnen der Medizinischen Hochschule gern in Buchholz-Kleefeld wohnen würden und dass eine Einfeldsporthalle dem MTV Großbuchholz und dem TV Kleefeld sowie der guten Erreichbarkeit aus den Stadtteilen Bothfeld, Anderten und Misburg nicht würde genügen können. Ratsherr Hofmann machte deutlich, dass die Fraktionen der Bündnis 90/Die Grünen, FDP und SPD unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Fläche und den finanziellen Mitteln dafür plädieren würden, dass an dem Schulstandort eine Zweifeldsporthalle entstehen solle. Die Fraktionen der FDP, Bündnis 90/Die Grünen und SPD würden mit ihrem Änderungsantrag zudem auch den Bemühungen aus dem Stadtbezirk Buchholz-Kleefeld entsprechen.

Ratsfrau Klingenburg-Pülm (Bündnis 90/Die Grünen) erläuterte, dass es überaus erfreulich sei, dass an dem Standort nun eine neue Grundschule gebaut würde und dass zu einer dreizügigen Grundschule eigentlich eine Einfeldsporthalle gehören würde. Ratsfrau Klingenburg-Pülm wies darauf hin, dass man mit dem Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen zum einen den Bedarfen der Sportvereine und zum anderen den Bemühungen aus dem Stadtbezirk Buchholz-Kleefeld entspräche. Zudem habe man der Verwaltung einen Prüfauftrag zum Stapeln der Gebäude mit auf den Weg gegeben.

Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER) erklärte, dass die Fraktion DIE HANNOVERANER dem Änderungsantrag der Fraktion der CDU zustimmen würde, da nicht nur der Bedarf der Schule, sondern auch der Bedarf der Sportvereine im Umfeld zu berücksichtigen sei. Ratsherr Wruck machte deutlich, dass ein Stapeln von Einfeldsporthallen das Spielen auf einer großen Fläche endgültig verhindern würde. Zudem würde die Fläche für den Bau einer Dreifeldsporthalle ausreichen, wenn man sich mit einem kleineren Bolzplatz in der direkten Nachbarschaft zufrieden geben oder auf diesen sogar ganz verzichten würde. Ratsherr Wruck erläuterte, dass für die Zukunft damit zu rechnen sei, dass noch mehr Menschen in das direkte Umfeld der Schule ziehen würden. Das würde gleichzeitig bedeuten, dass noch mehr Sporttreibende ihren Bedarf an einer großen Halle geltend machen würden. Ratsherr Wruck bemerkte abschließend, dass das Finanzmemorandum 500+ schon bald nur noch Makulatur sein könnte und dass es wahrscheinlich auf einen Nachtragshaushalt, in den auch die Bädersanierung mit einfließen müsse, hinauslaufen würde. Deshalb sei die Errichtung einer Dreifeldsporthalle an diesem Standort besonders wichtig und nachhaltig.

Ratsherr Klapproth (CDU) erläuterte, dass einer dreizügigen Grundschule gemäß dem Standardraumprogramm lediglich eine Einfeldsporthalle zustünde. Allerdings würde der Sportentwicklungsplan darüber Auskunft geben, dass im Besonderen großflächige Sporthallenkapazitäten in nicht ausreichender Anzahl vorhanden wären. Ratsherr Klapproth sagte, dass man es deshalb wagen sollte eine Dreifeldsporthalle an dem Standort zu errichten. Ferner sollte geprüft werden, ob die Klassenräume auf die Turnhalle aufgesetzt werden könnten.

Ratsherr Döring (FDP) führte aus, dass die Verwaltung darauf hingewiesen habe, dass auf dem ausgewiesenen Grundstück nicht genug Platz für die Grundschule und eine Dreifeldsporthalle sei. Der Platz würde ebenso wenig ausreichen, wenn man den Bolzplatz entfernen würde. Ratsherr Döring machte darauf aufmerksam, dass beim Aufsetzen der Klassenräume auf die Sporthalle immens hohe Kosten für den besonderen Brandschutz in öffentlichen Gebäuden und der Inklusion entstünden. Ratsherr Döring erklärte, dass man dem Vorschlag der Verwaltung zur Errichtung einer Einfeldsporthalle nicht folgen werde, sondern mit dem Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, der Bündnis 90/Die Grünen und der FDP dem Wunsch aus dem Stadtbezirksrat zur Errichtung einer Zweifeldsporthalle entsprechen würde. Ratsherr Döring merkte abschließend an, dass es nicht wirklich zusammenpassen würde, wenn man ständig eine solide Haushalsführung einfordere und zugleich gern die teuersten Ideen bevorzugen würde.

Ratsherr Klapproth (CDU) entgegnete, dass sein Vorredner den eigenen Antrag nicht kennen würde, denn auch dort würde das Stapeln von Hallenflächen und das Aufsetzen von Unterrichtsräumen als Option aufgeführt. Ferner wäre es sinnvoll bei der Grüße des Grundstücks, dass ein wenig mehr Kreativität gezeigt würde. Das Grundstück sei etwa 13.000 m² groß und neben dem Bolzplatz könnten auch noch Tischtennisplatten und abgängiger Baumbestand entfernt werden.

Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER) sagte, dass er unter Anwendung von Google Earth habe ausmessen können, dass auf dem Gelände auch eine Dreifeldsporthalle gebaut werden könnte.

Ratsherr Döring (FDP) machte deutlich, dass es ein erheblicher finanzieller Unterschied sei, ob man Hallenflächen stapeln würde oder Unterrichtsräume auf eine Sporthalle aufsetze. Ratsherr Döring erläuterte, dass das Gelände insgesamt ca. 13.000 m² groß sei und dass sich die Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP darauf verständigt hätten, dass der Baumbestand auf dem Areal erhalten bleiben solle. Ratsherr Döring stellte klar, dass sich die Fraktion der FDP sicher sei, dass eine Zweifeldhalle und das Schulgebäude, auch bei der schwierigen Geländekonstellation mit den Zufahrtswegen und dem Bewuchs, ausreichend Platz haben würden.

Ratsherr Herrmann (AfD) sagte, dass die Stadt Hannover, ohne dagegen zu protestieren, in den vergangenen drei Jahren über 300 Mio. Euro für die gesetzes- und verfassungswidrige Völkerwanderung in die deutschen Sozialsysteme bezahlt habe. Ratsherr Herrmann stellte fest, dass die Verwaltung ein zukunftsfähiges Projekt nicht angemessen durchführen wolle, da es angeblich Finanzierungsprobleme in dem Rahmen gäbe, die im Vergleich zu dem dreistelligen Millionenaufwendungen eher zu belächeln wären. Ratsherr Herrmann erklärte, dass die Fraktion der AfD den Antrag der Fraktion der CDU unterstützen würde, um endlich auch einmal etwas für die BürgerInnen in Hannover tun zu können.

Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen) führte aus, dass am Standort eine dreizügige Grundschule gebaut würde, die den Bedarfen im Stadtbezirk entsprechen würde. Darüber hinaus wolle man, anders als die Verwaltung vorgeschlagen habe, dass eine Zweifeldsporthalle gebaut würde. Damit würde man für die Bevölkerung ein gutes, pädagogisches Grundkonzept schaffen. Zudem behalte man sich vor, dass man die Schule auf eine Vierzügigkeit ausbauen könne. Ratsherr Bindert wies darauf hin, dass man ferner ein innovatives Modellprojekt mit der Bebauung von schwimmenden Flächen schaffen würde. Ratsherr Bindert machte deutlich, dass die Landeshauptstadt Hannover zurzeit eine Deckung bei den Bedarfen an Dreifeldsporthallen vorweisen könne.

Ratsfrau Dr. Matz (CDU) bemerkte, dass das Stapeln von zwei Einfeldsporthallen keinerlei Nutzen habe, wenn man eine großflächige Sporthalle benötigen würde. Ratsfrau Dr. Matz bat die Sportdezernentin um eine Einschätzung zu der Passage aus der Drucksache Nr. 1746/2017, wonach der Bedarf an Trainingszeiten in großen Dreifeldsporthallen und mittelgroßen Sporthallen nicht ausreichend genug gedeckt werden könnte.

Beigeordnete Seitz (CDU) wies zum Wortbeitrag der Fraktion der FDP darauf hin, dass im Antrag der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP unter dem zweiten Spiegelstrich die Prüfung zur Aufsetzung von Unterrichtsräumen auf eine Zweifeldsporthalle aufgeführt sei.

Ratsherr Alter (SPD) erläuterte, dass die Sporthalle vorrangig den Bedarf der Grundschule decken und erst zweitrangig die Bedürfnisse der Vereine bedienen solle. Ferner sei bekannt, dass 80 % des Finanzierungsmonitorings der Sanierung und dem Neubau von Schulen zugeführt werden solle und dass die Verwaltung sicherlich an anderen, geeigneteren Stellen an den Bedarf an Dreifeldsporthallen denken würde.

Stadträtin Beckedorf erläuterte, dass die Verwaltung mit Begründung die Errichtung einer Einfeldsporthalle in Buchholz-Kleefeld vorgeschlagen habe und dass auch diese den Vereinen zur Nutzung angeboten würde. Darüber hinaus würde die Verwaltung an einem Gesamtkonzept zu den Bedarfen an Hallenkapazitäten, auch mit Blick auf den Stadtbezirk Buchholz-Kleefeld, arbeiten.

Ratsfrau Dr. Matz (CDU) erwiderte, dass in der Drucksache stehen würde, dass Hallenkapazitäten fehlen würden und dass Ihr deshalb nicht klar wäre was jetzt noch geprüft werden solle.

Stadträtin Beckedorf erklärte, dass der Verwaltung bekannt sei, dass es einen Bedarf an
Dreifeldsporthallen gäbe und dass die Verwaltung auf dieser Grundlage arbeiten würde. Zudem benötige man ein Konzept, um die Situation in der gesamten Landeshauptstadt einschätzen zu können.

Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER) erörterte, dass es den Umständen nach fakt sei, dass Sporthallen, aufgrund von Platzmangel, zukünftig nur in Verbindung mit Schulgebäuden errichtet werden könnten. Deshalb sei die Argumentation falsch zu sagen, dass große Dreifeldsporthallen einfach mal an einem anderen Ort gebaut werden könnten.

Ratsfrau Dr. Matz (CDU) richtete noch einmal den Appell an die Anwesenden, dass diese dem Antrag der Fraktion der CDU zustimmen mögen und fragte, wo die Verwaltung einen Platz für den Bau einer Dreifeldsporthalle finden wolle, wenn es nur mit größten Schwierigkeiten gelungen sei einen Standort für eine Kindertagesstätte im Stadtbezirk Mitte zu finden.

Stadträtin Beckedorf erklärte, dass es am benannten Standort vornehmlich um den Neubau einer Grundschule und einer Sporthalle für die GrundschülerInnen gehen würde. Stadträtin Beckedorf stellte klar, dass an dem Ort nicht ausreichend Raum für eine Dreifeldsporthalle wäre. Die Verwaltung wisse um den Bedarf an Dreifeldsporthallen in Hannover und würde weiterhin nach geeigneten Standorten Ausschau halten. Allerdings dürfte der Bau einer Dreifeldsporthalle nicht zu Lasten von Grundschulkindern gehen.

Ratsfrau Jeschke (CDU) wies beim Stichwort Inklusion darauf hin, dass diese nicht nur in den Schulen stattfände und das der Behindertensport, wie z.B. Rollstuhlfahrer, deutlich mehr Platz in Anspruch nehmen würde. Der Neubau einer Dreifeldsporthalle an dem Standort sei nichts anderes als logisch, denn dort könnten neben den Schulkindern auch in Sportvereinen organisierte FreizeitsportlerInnen und Flüchtlinge mit Behinderungen Sport treiben.

Beigeordnete Seitz (CDU) fragte, ob die Verwaltung bestätigen könne, dass im Nordosten Hannovers große Sporthallen fehlen würden, sodass beispielsweise Handballturniere dort nicht mehr stattfinden könnten. Beigeordnete Seitz erklärte, dass eine Dreifeldsporthalle eine Fläche von 45 x 27 m habe und dass diese Außenmaße einer Fläche von 1.215 m² entsprächen. Beigeordnete Seitz fragte, wie es sein könne, dass bei einer überbaubaren Fläche von 7.000 m² eine Dreifeldsporthalle keinen Platz finden könnte.

Stadträtin Beckedorf wiederholte, dass die Verwaltung einen entsprechenden Vorschlag zur Sporthallensituation in Hannover vorlegen werde. Stadträtin Beckedorf unterstrich, dass man bereits mehrfach darauf eingegangen sei, dass es in erster Linie um den Neubau einer Grundschule und die für GrundschülerInnen zur Verfügung zu stellenden Sporthalle ginge. Dabei sei ebenfalls erwähnt worden, dass es keine optimale Situation für die Grundschulkinder wäre, wenn fast das gesamte Gelände überbaut und die Unterrichtsräume, praktisch in der dritten Etage, auf der Sporthalle aufgesetzt würden.

Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen) erläuterte, dass tatsächlich eine Unterkapazität von 14 Trainingsstunden vorhanden wäre und dass man mit der Errichtung der Zweifeldsporthalle die von der Verwaltung ausgewiesenen Engpässe eindämmen würde. Ratsherr Bindert stellte klar, dass ein Bedarf an Trainingszeiten in Sporthallen, bedingt durch das An- und Abmelden von Mannschaften, ständig variieren würde.

Ratsherr Albrecht (CDU) wies darauf hin, dass sich der Antrag der CDU-Fraktion von dem Antrag der Fraktionen der SPD, der Bündnis 90/Die Grünen und der FDP nur in einem Wort unterscheiden würde. Die Fraktion der CDU würde eine Dreifeldsporthalle und die Partner eine Zweifeldsporthalle fordern. Ansonsten seien die Inhalte dieselben. Ratsherr Albrecht führte weiter aus, dass viele Grundschulen in Hannover ihre Klassenräume in der 2. oder 3. Etage hätten und dass es deshalb keine Aufregung darum geben sollte, wenn geprüft werden sollte, ob die Klassenräume auf die Sporthalle aufgesetzt werden könnten. Ratsherr Albrecht machte deutlich, dass in Hannover nicht unendlich viel Platz für den Bau von Sporthallen wäre und dass man deshalb die Chance auf den Neubau einer Dreifeldsporthalle am benannten Standort wahrnehmen sollte.

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) erklärte, dass die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN für den Bau einer Dreifeldsporthalle an dem Standort wäre. Es sei nicht nachzuvollziehen, wie auf einem derart großen Gelände diese nicht untergebracht werden könnte. Beigeordneter Machentanz machte deutlich, dass alle Beteiligten so tun würden, als wenn es sich im vorliegenden Fall um eine seriöse Finanzierung handeln würde. Allerdings solle das Projekt in einem ÖPP-Verfahren (Öffentliche-Private-Partnerschaft) durchgeführt werden. Beigeordneter Machentanz betonte, dass die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN allen Punkten in der Ursprungsdrucksache zustimmen und ausschließlich die ÖPP-Finanzierung ablehnen werde.

Ratsherr Engelke (FDP) hob hervor, dass es erfreulich sei, dass an dem Standort überhaupt eine Grundschule mit entsprechender Sporthalle gebaut werden könnte. Ratsherr Engelke machte deutlich, dass sich der Antrag der Fraktionen der SPD, der Bündnis 90/Die Grünen und FDP noch an anderen Stellen, wie z.B. der Prüfung zur Stapelung von zwei Einfeldsporthallen, vom Antrag der CDU-Fraktion unterscheiden würde. Ratsherr Engelke wies abschließend noch einmal darauf hin, dass in der Verwaltungsvorlage explizit darauf verwiesen worden sei, dass an dem Standort nicht ausreichend Platz für eine Grundschule und eine Dreifeldsporthalle vorhanden sei.

Ratsherr Klapproth (CDU) erläuterte, dass die Außenmaße einer Zweifeldsporthallenfläche 44 X 22 Meter und einer Dreifeldsporthallenfläche 45 X 27 Meter bemessen würden. Ratsherr Klapprotz stellte in Frage, ob ein derart geringer Unterschied die Errichtung einer Dreifeldsporthalle verhindern könnte. Ratsherr Klapproth unterstrich, dass im Nordosten der Stadt mehrere Sporthallen geschlossen werden mussten und dass infolgedessen Bedarfe bei den Trainingszeiten zu beklagen wären.

TOP 8.1.
dazu Änderungsantrag des Stadtbezirksrates Buchholz-Kleefeld
(Drucks. Nr. 0715/2017 E1 mit 1 Anlage)

TOP 8.2.
und Änderungsantrag der Gruppe LINKE & PIRATEN
(Drucks. Nr. 1610/2017)

TOP 8.3.
sowie Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP
(Drucks. Nr. 1977/2017)

TOP 8.3.1.
Änderungsantrag der CDU-Fraktion zu Drucks. Nr.1977/2017: Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP zu Drucks Nr. 0715/2017; Neubau der Grundschule Buchholz- Kleefeld II
(Drucks. Nr. 2094/2017)
Mit 35 Stimmen gegen 23 Stimmen lehnte der Rat den Änderungsantrag der CDU-Fraktion nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2094/2017 ab.

Mit 35 Stimmen gegen 18 Stimmen und bei 5 Enthaltungen beschloss der Rat den Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1977/2017.

Gegen 5 Stimmen lehnte der Rat den Änderungsantrag der Gruppe LINKE & PIRATEN nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1610/2017 ab.

Mit 56 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat die 1. Ergänzung, Änderungsantrag des Stadtbezirksrates Buchholz-Kleefeld, nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0715/2017 E1 mit 1 Anlage ab.

Getrennte Abstimmung:
Mit 40 Stimmen gegen 18 Stimmen beschloss der Rat die Ziffer 1 des Antrages, in Verbindung mit dem Änderungsantrag (Drucks. Nr. 1977/2017) und dem Bezirksratsantrag aus der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 0715/2017, den Neubau einer 3-zügigen Grundschule und einer Einfeld-Sporthalle nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0715/2017 mit 2 Anlagen.

Mit 40 Stimmen gegen 18 Stimmen beschloss der Rat die Ziffer 2 des Antrages, in Verbindung mit dem Änderungsantrag (Drucks. Nr. 1977/2017) und dem Bezirksratsantrag aus der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 0715/2017, den Neubau einer 3-zügigen Grundschule und einer Einfeld-Sporthalle nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0715/2017 mit 2 Anlagen.

Mit 35 Stimmen gegen 23 Stimmen beschloss der Rat die Ziffer 3 des Antrages, in Verbindung mit dem Änderungsantrag (Drucks. Nr. 1977/2017) und dem Bezirksratsantrag aus der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 0715/2017, den Neubau einer 3-zügigen Grundschule und einer Einfeld-Sporthalle nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0715/2017 mit 2 Anlagen.

Mit 35 Stimmen gegen 22 Stimmen beschloss der Rat die Ziffer 4 des Antrages, in Verbindung mit dem Änderungsantrag (Drucks. Nr. 1977/2017) und dem Bezirksratsantrag aus der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 0715/2017, den Neubau einer 3-zügigen Grundschule und einer Einfeld-Sporthalle nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0715/2017 mit 2 Anlagen.


TOP 14.
Aktuelle Stunden

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) wies darauf hin, dass unter dem Tagesordnungspunkt 14.1. auf Antrag der Fraktion der AfD eine Aktuelle Stunde zum Thema "Linke Gewalt - gefördert durch öffentliche Mittel" mit der Drucks. Nr. 1729/2017 und unter dem Tagesordnungspunkt 14.2. auf Antrag der Fraktion der CDU eine Aktuelle Stunde zum Thema "Baustellenmanagement in der Landeshauptstadt Hannover" mit der Drucks. Nr. 1738/2017 durchgeführt werde.

Ratsvorsitzender Hermann (SPD) informierte darüber, dass die Gesamtdauer bei mehreren Aktuellen Stunden gemäß § 15 Abs. 5 Geschäftsordnung des Rates 60 Minuten nicht überschreiten solle. Ratsvorsitzender Hermann schlug vor, einer Empfehlung aus der Geschäftsordnung aus dem Jahr 2012 zu folgen, wonach jeder Fraktion und jeder Gruppe pro Aktueller Stunde eine Redezeit von maximal fünf Minuten zugestanden würde. Dabei würde nur die von den Ratsfrauen und Ratsherren in Anspruch genommene Redezeit berücksichtigt werden. Die von den Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung benötigte Redezeit bliebe unberücksichtigt.
Anträge zur Sache dürften nicht gestellt werden; Abstimmungen fänden nicht statt. Die Aktuellen Stunden würden mit dem Wortbeitrag der Antrag stellenden Fraktion der AfD bzw. der CDU beginnen. Danach folgten die Fraktionen in der Reihenfolge ihrer Fraktionsstärke. Die gleichstarken Fraktionen im Rat hätten sich im Februar 2012 untereinander darauf verständigt, dass die Reihenfolge der Worterteilung nach jeder Aktuellen Stunde rouliere.
Oberbürgermeister Schostok habe den Fraktionen und der Gruppe mit Schreiben vom 1. August 2017 den Verfahrensablauf mitgeteilt.

TOP 14.1.
Antrag der AfD-Fraktion auf Durchführung einer Aktuelle Stunde zum Thema "Linke Gewalt - gefördert durch öffentliche Mittel"
(Drucks. Nr. 1729/2017)

Beigeordneter Hauptstein (AfD) führte aus, dass der Verfassungsschutzbericht Niedersachsen für das Jahr 2016 politisch motivierte Gewalttaten von Links in Höhe von 227 Delikten aufgeführt habe. Das entspräche einem Anstieg von 54,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Rechtsextrem motivierte Gewalt sei dagegen nur in Höhe von 117 Delikten festgehalten worden. Beigeordneter Hauptstein machte deutlich, dass es gut sei, dass es in Hannover einen breiten, gesellschaftlichen Konsens gegen rechtsradikale Gewalt gäbe. Dafür würden Millionen an Geldern aufgewandt, Projekte und Aussteigerprogramme organisiert und finanziert. Allerdings sei bei dem sehr schnell wachsenden Problem des Linksextremismus zu beobachten, dass dabei von offiziellen Stellen verharmlost und abgewiegelt würde. Die ehemalige Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) habe beispielsweise in Bezug zum Linksextremismus von einem aufgebauschten Problem gesprochen. Beigeordneter Hauptstein erinnerte in diesem Zusammenhang an den linksextremistisch motivierten Angriff auf die Polizeiwache im Stadtteil List. Zudem sei die Verwaltung und der Rat der Stadt meistens auf dem linken Auge blind. Da auch in Hannover das Verharmlosen und das Duckmäusertum vorherrsche, wenn es um linke Gewalt gehe. Beigeordneter Hauptstein wies darauf hin, dass die Fraktion der AfD einen Antrag in das Verfahren gegeben habe, wonach die Mittel gegen rechtsextremistische Gewalt in Mittel gegen extremistische Gewalt umgewandelt werden sollten, um alle Formen extremistischer Gewalt mit diesen Mitteln bekämpfen zu können. Diesen Antrag habe der Rat der Stadt leider abgelehnt. Zudem sei die Resolution der Fraktion der AfD für ein friedliches und tolerantes Hannover – ohne Extremismus, ebenfalls vom Rat der Stadt abgelehnt worden. Beigeordneter Hauptstein mutmaßte, dass dies auch deshalb geschehen sei, weil einige ihre linken Freunde von der Antifa (Antifaschistische Aktion), die zuvor noch Häuser von Ratsmitgliedern der Fraktion der AfD beschmiert hätten, nicht vor den Kopf stoßen wollten. Beigeordneter Hauptstein stellte fest, dass in Hannover der Linksextremismus mit öffentlichen Geldern gefördert würde. Denn die Stadt würde z.B. das unabhängige Jugendzentrum in der Kornstraße jährlich mit 30.000 € fördern, obwohl alle Anwesenden wüssten, dass es sich dabei um einen linksextremen Hort handeln würde. Zudem würden Hunderttausende Euro an die sozialistische Jugend Deutschlands, die in ihren Verlautbarungen ausführen würden: „wir sagen nein zu Deutschland!“ und ihre Fördermittel z.B. dazu genutzt hätten, um zu G20 Protest-Camps fahren zu können, aus denen nachweislich ein Großteil der Gewalt beim G20 Gipfel hervorgegangen sei. Beigeordneter Hauptstein merkte an, dass die Fraktion der CDU erfreulicherweise nun ebenfalls das Thema Linksextremismus motiviert angehen wolle und sogar gefordert habe die Mittel für das unabhängige Jugendzentrum Kornstraße zu streichen. Beigeordneter Hauptstein fragte, warum die Fraktion der CDU dann nicht auch den Haushaltsanträgen der Fraktion der AfD zugestimmt habe, da genau diese darauf abgezielt hätten. Beigeordneter Hauptstein fragte weiter, warum die Fraktion der CDU nun so kurz vor den Wahlen das Thema aufgreifen würde und wo der entsprechende Antrag dazu bleiben würde. Beigeordneter Hauptstein betonte, dass die Fraktion der AfD das Thema Linksextremismus auch nach den Wahlen weiterverfolgen werde und dass die BürgerInnen auf den Straßen Hannovers sehr genau wüssten, wer sich wirklich für ihre Probleme einsetzen würde.

Ratsherr Finck (SPD) merkte an, dass es sich im Beitrag der Fraktion der AfD nicht um den Verfassungsbericht Niedersachsen gehandelt haben könnte, sondern vielmehr um den Bericht zur politisch motivierten Gewalt in Niedersachsen. Die Rechtsradikalen Delikte hätten sich auf 1.774 und die linksextremistischen Delikte auf 1.181 in Niedersachsen belaufen. Ratsherr Finck hob hervor, dass die Fraktion der AfD das mit dieser Aktuellen Stunde angepeilte Ziel nicht erreichen werde. Die Fraktion der SPD werde sich nicht von der ideologischen Idee provozieren lassen, dass die Stadt linke Gewalt mit öffentlichen Geldern fördern würde. Alle Akteure, die die Fraktion der AfD heute versuchen würde in Misskredit zu ziehen, würden eine tolle Arbeit für eine tolerante und vielfältige Gesellschaft leisten. Diese seien alle anerkannte Träger der Jugendhilfe, somit gemeinnützig und den Zielen des Grundgesetzes verpflichtet. Ihre Förderung bewege sich in rechtsstaatlichen Bahnen. Ratsherr Finck unterstrich, dass die Fraktion der AfD den demokratischen Rechtsstaat mit dieser Aktuellen Stunde nicht werde aushebeln können. Ratsherr Finck bekräftigte, dass die Ratsfraktion der SPD Gewalt grundsätzlich verurteilen würde. Das gelte selbstverständlich auch für linksextreme Gewalt. Menschen die der Hass auf die bürgerliche Gesellschaft eine, die die bestehende soziale Ordnung zerstörten und den bürgerlichen Staat zerschlagen wollten, die würden von der Fraktion der SPD null Toleranz ernten. Wer wie in Hamburg Autos anzünde, alles kurz und klein schlage oder Geschäfte plündere, der habe am Ende das Engagement zehntausender, demonstrierender Menschen sabotiert und diskreditiert. Wer die Verletzung von Leib und Leben von Polizisten in Kauf nähme, diese als Schweine im Dienste des Systems entmenschliche, der könne dies nicht mit einer linken, an Emanzipation orientierter, Politik begründen. Die Gewalttäter von Hamburg seien nicht links gewesen, sondern intolerant, gewalttätig und hochgradig kriminell. Ratsherr Finck stellte klar, dass das staatliche Gewaltmonopol eine der größten zivilen Errungenschaften der modernen Zeit darstellen würde. Gewalt sei niemals legitim, sofern diese nicht gesetzlichen und demokratischen Richtlinien folge und der staatlichen Exekutive übertragen sei. Die autonomen Gewalttäter von Hamburg hätten am Ende rein gar nichts erreicht. Diese hätten eine zustimmungsfähige Kritik am G20 Gipfel verspielt und sich ins gesellschaftliche Aus manövriert. Diese hätten ferner dafür gesorgt, dass den Vertretern der Fraktion der AfD im Rat der Stadt wieder einmal Raum eröffnet würde. Raum, den diese in ihrer populistischen Art und Weise aufzuheizen versuchen, indem diese Kausalzusammenhänge konstruierten, die weder belegt noch bewiesen würden. Im Gegensatz dazu, dass sich die Fraktion der AfD nicht von rechtsradikaler Gewalt distanzieren könne, würde sich die Fraktion der SPD von jeglicher Form von Gewalt distanzieren. Ratsherr Finck forderte die Fraktion der AfD dazu auf, dass diese damit aufhören sollten die BürgerInnen aufzustacheln und Unwahrheiten zu verbreiten. Die Fraktion der SPD vertraue auf den Rechtsstaat. Die Fraktion der AfD würde diesen angreifen. Ratsherr Finck zitierte abschließend aus dem 8. Buch des Sozialgesetzes und wies darauf hin, dass Freiräume einzuhalten seien, in dem sich Vielfalt erhalten und entwickeln könne, um Demokratie sichern zu können. Man brauche unabhängige und freie Jugendzentren und Einrichtungen in Hannover. Wenn die Fraktion der AfD die staatliche Kontrolle derartiger Einrichtungen fordern würde, dann würde man nach und nach in eine totalitäre Staatsform abdriften. Und das dürfe niemals wieder passieren! Die Fraktion der SPD würde für den Zusammenhalt der Gesellschaft kämpfen.

Ratsfrau Jeschke (CDU) zitierte, dass Staatsfeinde, Staatsfeinde bleiben würden, ob diese Autos anzündeten, gegen Migranten hetzten oder gegen Ungläubige predigen würden. Wer die Gesellschaft ablehne und vor Gewalt nicht zurückschrecke, den müsse man mit aller Konsequenz entgegentreten. In der Art und Weise würde es Jens Georg Spahn (CDU), Mitglied des Bundestages und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen vollkommen zutreffend am Rande der Krawalle beim G20 Gipfel in Hamburg feststellen. Ratsfrau Jeschke führte weiter aus, dass damit eigentlich alles gesagt sein sollte. Aber leider würde zum Umgang mit politischem Extremismus in Deutschland immer das Aufrechnen gehören. Welche Art des Extremismus sei schlimmer, welche sei gefährlicher. Die Kehrseite dieses Aufrechnens sei, dass ein Streit über Verharmlosung oder Dramatisierung, denen man sich nicht entziehen könne, ohne sich dem Verdacht auszusetzen, man verschließe die Augen vor der jeweiligen Gefahr, aufflammen würde. Ratsfrau Jeschke stellte klar, dass es sehr gute Gründe dafür gäbe, dass entschieden gegen den Rechtsextremismus vorgegangen würde. Dumpfe Parolen könnten und dürften niemals wieder eine Lösung sein. Die linke Logik, wonach man Staat und Gesellschaft gegen Rechtsradikalismus nur wirksam schützen könne, wenn linke Kräfte diese Schritte auch kontrollierten und koordinierten, habe einen fatalen Schönheitsfehler. Diese würde verkennen, dass auf diese Weise auch der Linksextremismus im Schatten des gutgemeinten Kampfes gegen Rechtsradikalismus erstarken würde. Fatal wäre dann, die Existenz von Linksextremismus ganz, wie geschehen von einigen Vertretern der SPD, der Bündnis 90/Die Grünen und der Linkspartei, zu leugnen. Ganz so, als würden sich die Begriffe links, Terror und Gewalt gegenseitig ausschließen. Getreu dem Motto: „Alles was links sei, wäre grundsätzlich gut“. Im schlimmsten Fall würde der Linksextremismus gleich von Staats wegen abgeschafft. In Thüringen, wo seitens der Koalitionäre von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen befunden worden sei, dass eine Beobachtung von Linksextremisten durch den Verfassungsschutz überhaupt nicht notwendig wäre. Ratsfrau Jeschke betonte, dass man bei jeder Form des Extremismus die gleiche Richtschnur anlegen müsste. Deshalb sei es aus Sicht der Fraktion der CDU nur folgerichtig, auch beim Linksextremismus den vorpolitischen Raum ins Blickfeld zu nehmen. Mögliche Rückzugsräume und Sympathisantenstrukturen der linksextremen und auch der islamistischen Szene in der Landeshauptstadt gehörten aufgedeckt. Aus diesem Grunde habe die Fraktion der CDU auch eine Anfrage an die Verwaltung zur Bekämpfung der Linksextremen Szene in Hannover gestellt. Ratsfrau Jeschke erläuterte, dass die Fraktion der CDU der Auffassung sei, dass in diesem Zusammenhang noch viel Arbeit für die Verwaltung zu bewältigen sei. Die Treffen der „Roten Hilfe“ im unabhängigen Jugendzentrum Kornstraße seien in der Anfrage exemplarisch genannt worden. Ratsfrau Jeschke fragte, ob der Rat der Stadt derartigen Gruppen mit dem Geld der Stadt einen finanzierten Raum bieten wolle, indem diese ungeschützt gegen die Gesellschaft agitieren könne und weiter, ob es sich bei solchen Gruppen ernsthaft um zuverlässige Partner handeln würde, wie dies vom hannoverschen Fraktionsvorsitzenden der SPD bescheinigt worden wäre. Ratsfrau Jeschke forderte dazu auf, dass alle Anwesenden gegen jede Form von Extremismus in Hannover so konsequent zusammenstehen sollten, wie es der Rat der Stadt zu Recht gegen den Rechtsradikalismus tun würde.

Ratsherr Gast (Bündnis 90/Die Grünen) wies darauf hin, dass die Fraktion der AfD bereits zum dritten Mal versuchen würde die „bösen Linken“ in einer Ratsversammlung zu diskreditieren. Zuerst im Februar, im Rahmen einer Aktuellen Stunde. Dann im Rahmen der Haushaltsverabschiedung, wobei alle Anträge abgelehnt worden wären, die die Organisationen beträfen, die sich gegenüber der AfD negativ geäußert hätten oder die auch nur einen Hauch linker Gesinnung hätten erkennen lassen. Der dritte Versuch, wieder im Rahmen einer Aktuellen Stunde, als Reaktion der Vorkommnisse beim G20 Gipfel in Hamburg. Eine Aktuelle Stunde ohne jeglichen Bezug zur Aktualität in Hannover. Zudem habe die Fraktion der AfD im Rahmen der Aktuellen Stunde, ohne das Vorlegen von Beweisen behauptet, dass ein Jugendzentrum aus Hannover in einen Brandanschlag auf ein Polizeirevier verstrickt wäre. Ratsherr Gast machte deutlich, dass es auf dem ersten Blick so aussähe, dass die Fraktion der CDU in gewisser Weise dem Anliegen der Fraktion der AfD hinterherhecheln würde. Allerdings könne die Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen nach genaueren Recherchen dazu aufklärend verkünden, dass die Fraktion der CDU bereits in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts versucht habe die Zuwendungen an die unabhängigen Jugendzentren zu unterbinden. Die neue Gesinnung der CDU sei also keine Neuentdeckung, sondern ein ziemlich angestaubter Klassiker, der zum Wahlkampf geträllert würde. Ratsherr Gast führte weiter aus, dass das Jugendzentrum Kornstraße Raum für emanzipatorische, politische Initiativen und jugendliche Subkulturen bieten würde. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen würden ihre Themen und Interessen eigenverantwortlich umsetzen. Damit erfülle das Jugendzentrum einen der wichtigsten Schwerpunkte aus dem Paragraph 11 des 8. Sozialgesetzbuchs, nämlich die außerschulische kulturelle und politische Bildung. Das Jugendzentrum in der Kornstraße würde zudem die geringsten Fördermittel aller Jugendzentren erhalten. Das Jugendzentrum sei selbstverwaltet, würde ehrenamtlich geführt und habe trotzdem über 40.000 Besucher im Jahr. Ratsherr Gast konstatierte, dass die Intention der Fraktion der CDU zur Streichung der Mittel für das Jugendzentrum Kornstraße ausschließlich mit den kommenden Wahlen zusammenhängen würde. Denn die bloße Anfrage zur Anmeldung einer Punk-Party könne nicht wirklich der Grund sein, einem Jugendzentrum die Mittel streichen zu wollen, in dem Demographie und Selbstbestimmung gelebt werden und welches Jugendliche aufnähme, die ansonsten durch alle Raster fallen würden. Ratsherr Gast unterstrich zum Abschluss, dass Hannover Jugendzentren benötigen würde, in denen sich Jugendliche emanzipierten, für sich selbst einträten, selber denken und die kulturellen Freiräume nutzen würden.

Ratsherr Wolf (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) stellte klar, dass es keine linke oder rechte Gewalt gäbe. Denn wenn ihn oder seine Familie irgendjemand angreifen würde, dann wäre es ihm völlig egal wie derjenige denken würde. Gewalt sei durch nichts zu rechtfertigen! Ratsherr Wolf wies darauf hin, dass genau vor 25 Jahren ein rechtsgerichteter Mob ein Ausländerwohnheim in Rostock-Lichtenhagen tagelang belagert habe. Die Bewohner seien massiv bedroht worden. Es habe einen Brandanschlag gegeben und die Bewohner wären ihres Lebens nicht mehr sicher gewesen. Ratsherr Wolf stellte fest, dass es gelinde gesagt infam sei, dass die Fraktion der AfD fast genau zum 25. Jahrestag dieser Vorfälle eine Aktuelle Stunde zum Thema linker Gewalt beantrage. Ratsherr Wolf berichtete, dass seit dem Ende des Terrors der Roten Armee Fraktion (RAF) es kein Todesopfer durch linke Gewalt in Deutschland gegeben habe. Allerdings gäbe es seit Anfang der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Gesamtdeutschland nachweislich mehr als 150 Tote die auf das Konto rechtsextremer Gewalttäter gehen würden. Bereits im Jahr 2011 habe das Bundeskriminalamt in einer Studie festgestellt, dass rechtsgerichtete Täter seit 1990 annähernd 1.000 Angriffe mit Todesfolge, schweren und schwersten Verletzungen auf Menschen in Deutschland verübt hätten. Es gäbe eine ausführlich dokumentierte Liste der Todesopfer rechter Gewalt im Zeitraum von 1990 bis 2011. Ratsherr Wolf erörterte, dass bekannt sei, dass die Straftaten mit rechter Gewalt seit 2011 nicht nachgelassen hätten. Sicherheitsexperten würden von Tausenden Delikten ausgehen. Ratsherr Wolf unterstrich, dass er es für angebracht halten würde, dass man sich zum 25. Jahrestag der Angriffe auf das Ausländerwohnheim in Lichtenhagen und der Opfer erinnern sollte, anstatt über linke Gewalt zu lamentieren. Ratsherr Wolf betonte, dass Gewalt, egal ob von links, rechts oder sonst woher kommend, im Rat der Stadt geächtet würde.

Ratsherr Döring (FDP) erörterte, dass offensichtlich sei wie bei der Fraktion der AfD gearbeitet würde, wenn man den sehr überschaubaren Text zur Aktuellen Stunde lese. Es würde der G20 Gipfel, die Bilder der Gewalt beim G20 Gipfel, die vom Schwarzen Block ausgegangen wären, die Gewalt, die von allen demokratischen Kräften in der Bundesrepublik Deutschland verurteilt worden sei, in Verbindung mit der Stadt Hannover und mit Institutionen der Stadt zu bringen versucht. Ratsherr Döring betonte, dass dies ohne Belege, ohne Beweise und ohne substanzielle Argumente geschehen sei und dass die Fraktion der FDP diesen Versuch zurückweise. Für die Freien Demokraten würde ebenfalls das gelten, was Ratsherr Gast, Ratsherr Finck und Ratsfrau Jeschke bereits ausgeführt hätten. Die Fraktion der FDP lehne Gewalt, politisch motivierte Gewalt, rassistische Gewalt, unabhängig von wem diese ausgehe, in der demokratischen Gesellschaft ab. Ratsherr Döring stellte klar, dass der Versuch, einen Eindruck erwecken zu wollen, dass linke Gewalt bzw. der Schwarze Block in Hannover durch öffentliche Mittel finanziert würde, infam und vorbehaltlos zurückzuweisen sei. Ratsherr Döring erläuterte, dass es gelegentlich sicherlich so sei, dass der Grat zwischen der Meinungsfreiheit und politischen Extremismus sehr schmal wäre. Allerdings sei der anerkannte Träger der Jugendhilfe des unabhängigen Jugendzentrum Kornstraße seit seinem Bestehen ein zuverlässiger Partner der Stadt und diesem würde niemand nachweisen können, dass dieser den Schwarzen Block finanziere. Ebenso sei der infame Versuch bei den Haushaltplanberatungen die Finanzmittel der anerkannten Träger der Jugendhilfe, wie z.B. die Falken, die diese für ihre Arbeit in der Kinder- und Jugendbetreuung und andere Aufgaben bekämen, gleichzusetzen mit der Finanzierung von linker Gewalt, nicht nur keinen Sinn machen würde, sondern zudem der unzulässige Versuch sei, das in Hannover etwas illegales, rechtswidriges oder demokratiefeindliches passiere. Ratsherr Döring wies darauf hin, dass die Meinungsfreiheit ein hohes Gut sei und dass zur Meinungsfreiheit auch gehöre, dass man die Meinung anderer ertrage. Im unabhängigen Jugendzentrum Kornstraße würde links gedacht und bei den Falken würde überwiegend links argumentiert. Allerdings müsse man das in einer pluralistischen, demokratischen Gesellschaft aushalten und sich dem Dialog stellen. Denn es sei genau dieser schmale Grat intellektuell zu leisten und eben nicht zu implizieren, dass überall da wo man links argumentiere auch linksextrem oder gewalttätig argumentiert würde. Ratsherr Döring unterstrich, dass sich überall dort wo die Meinungsfreiheit in Gewalt gegen Personen und Sachen umschlage, sich freie Demokraten, Sozialdemokraten, Christdemokraten, Grüne und Linke wehren würden. Aber dort wo die Meinungsfreiheit für die politische Bildung, auch bei Demonstrationen genutzt würde, würde man sich dem Dialog stellen und sagen: „Das teilen wir nicht, aber wir würden unser Leben dafür geben, dass Du das weiter sagen darfst!“.

Ratsherr Klippert (DIE FRAKTION) ging auf das Thema der Aktuellen Stunde ein. Er verarbeitete dabei das unabhängige Jugendzentrum Kornstraße ebenso wie Teile aus dem Veranstaltungsprogramm desselben und widmete sich zudem der linken Gesinnung, Kultur und Lebensart.

So gelte das UJZ Kornstraße neben weiteren linksextremen Jugendeinrichtungen als Nährboden für linksextreme Gewalt und Ausschreitungen gegen den G 20 Gipfel. Kaffee und Kuchen-Angebote und Programme für Kinder könnten dies nur bedingt versteckt halten. Es werde Zeit, hinter diese Fassade zu blicken. Kein Ort an dem sich Jugendgruppen verschiedenster Subkulturen begegneten, könne Gutes hervorbringen, wenn junge Leute, die unter sich blieben und sich abschotten, andere Jugendliche politisierten. Eine Resozialisierungsarbeit für straffällige Jugendliche sei grober Unfug, diese sollten selber klar kommen. Und wenn nicht, dann wieder raus aus dem System und rein in den Knast. Es gebe auch Stimmen, die beschrieben die Brutstätte zukünftiger Vandalen als das was sie in Wirklichkeit sei; ein Hort an dem sich potenzielle Gefahrengruppen organisierten. Dies zeige auch das Programm des UJZ. Veganes Kochen. Sei es doch hinlänglich bekannt, dass der vegane Lebenswandel als erster Schritt zum Linksextremismus betrachtet werden könne. Allein der Vitaminmangel ließe eine normale Hirnfunktion gar nicht zu. Und dann die Volxküche, hier vermenge sich Kommunismus mit feministischen Genderwahnsinngedöns. Selbst Kochen und zum Selbstkostenpreis verkaufen seien weitere Beispiele dafür, dass diese Menschen sich den Spielregeln unserer Zeit nicht unterwerfen wollen. Denn der Kapitalismus sollte schon bewahrt bleiben. Konzerte von Bands, deren Namen er nicht aussprechen könne, Punks mit bunten Haaren, sollten verboten werden, denn man dürfe verrückten Seelen keine öffentliche Räume geben, in denen sie, vor Wind und Wetter geschützt, politisierten. Sie sollten zurück auf die Straße.

Was geschehe sonst noch dort? Es würden Demos gegen Rechtsextremismus organisiert, Flüchtlinge integriert, Obdachlose bewirtet, und dann stehe der nächste irgendwas Gipfel oder Castortransport ins Haus. Dann werde hingefahren und Polizisten nur verbal attackiert. Spätestens jetzt sollten allen klar sein, die Gewaltbereitschaft dieses linken Packs könne nur präventiv unterbunden werden. Die Konsequenz für ihn hier im Rat sei: weg mit dem UJZ Kornstraße, weg mit allen, am besten abreißen und statt bezahlbaren Wohnraum, Schulen oder Kitas, lieber ein Parkhaus bauen, damit die Autos endlich wieder sicher seien vor den Chaoten.

Ratsherr Klippert schloss mit den Worten: Wir müssen damit aufhören, das destruktive Verhalten Einzelner als Auswüchse verhaltensgestörter, von der Gesellschaft abgehängter Individuen zu betrachten und endlich wieder alles über einen Kamm scheren. Nur so kann unsere Gesellschaft sicher sein, nur so kann Gewalt zweckmäßig bekämpft werden.


Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER) führte aus, dass physische Gewalt eine spezielle, besonders üble Form der Kommunikation sei. Ihr besonderes Kennzeichen würde darin bestehen, dass jeder sie verstehe. Denn wenn es knallt höre der Frieden auf. Diese Eigenschaft der Gewalt würde von bestimmten Personen und Gruppen benutzt. Die politische Linke behaupte gern, dass die Gewalt die Sprache der politischen Rechten sei. Martin Schulz von der SPD würde sagen, dass Linke keine Gewalt verwenden würden. Die demokratische Rechte, zu der sich die Fraktion DIE HANNOVERANER zähle, würde es allerdings aus eigenen Erfahrungen und verlässlichen Quellen besser wissen. Diese könnten auch nicht von den selbst links oder regierungstreuen, deutschen Medien mit ihrer notorischen Verharmlosung nicht gänzlich zugeschüttet werden. Ratsherr Wruck würde vorsichtig schätzen, dass nahezu 80 % der politisch motivierten Gewalttaten – nicht Propagandadelikte – auf das Konto linker Gruppen gehen würde. Diese seien der Ansicht, dass ihnen Gewalt im Kampf für das Gute im Menschen zustünde. Aufmerksame Beobachter würden zwar wissen, dass die extreme linke öfter einmal ihre Kraft durch Gewalt demonstriere. Allerdings würde dies im Namen der Demokratie und Frieden geschehen. Ratsherr Wruck wies darauf hin, dass die Chaostage im Juli 2017 in Hamburg endgültig aller Welt und jedem halbwegs wachem Staatsbürger deutlich gemacht hätten, woher die Gewalt in Deutschland hauptsächlich komme. Ratsherr Wruck stellte fest, dass das eben keine rechten Trolle, sondern unzweifelhaft schwarz vermummte Kohorten der politischen Linken, Schläger und gemeingefährliche Kriminelle der linksextremen Szene gewesen seien, die unter dem bezeichnenden Motto: „Welcome to hell“, einen hemmungslosen Exzess randalierender, brandschatzender und marodierender Gewalt inszeniert hätten. Solche Leute würden es auch sonst jederzeit schaffen an Orten ihrer Wahl in Massen aufzutreten. Diese würden weder vor Gewalt gegen Sachen, wie z.B. Autos, Eisenbahnen oder Supermärkte noch gegen Personen, wie z.B. Polizisten und politischer Gegner zurückscheuen. Verwüstung, Zerstörung und bürgerkriegsähnliche Zustände wären in einigen, zeitweise rechtsfrei gewordenen, Stadtteilen Hamburgs für jedermann erkennbar gewesen. Trotz der 20.000 aufgebotenen Polizisten habe der angeschlagene Rechtsstaat sein Gewaltmonopol zu Gunsten linker Gewalttäter zeitweise preisgegeben. Er habe damit seine Ohnmacht, oder sogar vielleicht auch sein Wohlwollen, gegenüber diesen Personen dokumentiert und seine friedlichen Bürger im Stich gelassen. In Hamburg sei der Landfrieden gebrochen worden und der Staat habe sich kaum gewehrt. Diese Lektion würden viele Bürger nicht vergessen. Während Bürgermeister Scholz und Kanzlerin Merkel wie üblich lahme Phrasen der Verurteilung aussprachen, hätten einige Grüne und Linke die Schuld für die Ausschreitungen dreist den Behörden und der Polizei zugeschoben. Ratsherr Wruck fragte, wie sich nun Staat und Kommunen nach diesen Exzessen linksextremer Gewalt verhalten und welche Konsequenzen daraus gezogen würden. Die 100 Mio. €, die die Ministerin Schwesig für den sogenannten Kampf gegen rechts bereitgestellt habe, würden weiter an fragwürdige Gruppen fließen, die es mit Recht und Gesetz nicht so genau nähmen. Hauptsache diese würden mit der richtigen, linken Gesinnung den politischen Gegner kleinhalten. Die dabei angewandten, demokratischen Methoden würden den Geldgeber Bund offenbar nicht interessieren. Einen spiegelbildlichen Kampf gegen links als Ponton zum Kampf gegen rechts würde es nicht geben, solang die derzeitigen Machtverhältnisse andauerten. Ähnlich wie der Bund, wenn auch im kleineren Maßstab, würden sich viele linksgerichtete Kommunen verhalten. Alle Anträge der Fraktion DIE HANNOVERANER und nun auch der Fraktion der AfD, die städtischen Zuschüsse an derartige Gruppen zu sperren, würden abgeschmettert. Die Fraktion DIE HANNOVERANER würde weiterhin fordern, dass die direkte oder indirekte öffentliche Finanzierung politischer Gewalt sofort einzustellen sei.

Ratsherr Karger (AfD) stellte klar, dass die Fraktion der AfD die linke Gewalt genauso verurteilen würde wie die rechte Gewalt. Ferner habe die Kornstraße auch andere Elemente zu bieten wie die, die heute vorgestellt worden wären. Ratsherr Karger zitierte von der Website der „Roten Hilfe“ und sagte, dass die Fraktion der SPD trotzdem vorspiegeln wolle, dass das unabhängige Jugendzentrum Kornstraße ein sehr demokratischer Jugendclub sei, der gern debattieren würde. Zudem seien die Damen und Herren von der „Roten Hilfe“ vom Verfassungsschutz „geküsst“ worden und mit der „Roten Flora“ vernetzt. Ratsherr Karger widersprach dem Vorwurf der Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen, wonach das Thema nicht ausreichend genug Aktualität für die Durchführung einer Aktuellen Stunde haben würde und wies darauf hin, dass auch am heutigen Tage noch mehr als 500 Polizeibeamte in ärztlicher Behandlung und somit nicht vollständig genesen wären. Ratsherr Karger verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen im Juni 2017 eine „Aktuelle Stunde“ zum 200. Geburtstag des Fahrrads durchgeführt habe.


TOP 14.2.
Antrag der CDU-Fraktion auf Durchführung einer Aktuellen Stunde in der Ratssitzung am 24. August 2017 zum Thema: "Baustellenmanagement in der Landeshauptstadt Hannover"
(Drucks. Nr. 1738/2017)

Ratsherr Blaschzyk (CDU) führte aus, dass die Straßen in Hannover jahrzehntelang vernachlässigt worden wären und dass sich ein erheblicher Sanierungsstau angesammelt habe. Die Stadt habe glücklicherweise vor einigen Jahren erkannt, natürlich nur aufgrund der beharrlichen Argumentation der Fraktion der CDU, dass die Straßen in Hannover vermehrt saniert werden müssten. Ratsherr Blaschzyk stellte fest, dass diese Einsicht der Verwaltung als sehr positiv zu bewerten sei. Allerdings sei es nicht besonders positiv, dass die Baustellen in Hannover wenig oder überhaupt nicht koordiniert würden. Ratsherr Blaschzyk betonte, dass bei der Koordinierung der Baustellen einzig und allein das Prinzip Zufall angewandt würde, welches in vielen Stadtteilen zum Chaos führen würde. Ratsherr Blaschzyk bekräftigte, dass die Situation an vielen Tagen nicht mehr akzeptabel sei und dass dringend gehandelt werden müsste. Die Verhältnisse würden sich während der verkehrlichen Spitzenzeiten dramatisch zuspitzen. Wodurch im Besonderen Berufstätige und Gewerbetreibende sowie auch die Anwohner erheblich beeinträchtigt würden. Zudem würde dadurch die Wohnqualität in den jeweiligen Stadtquartieren erheblich eingeschränkt. Ratsherr Blaschzyk machte deutlich, dass der Stadtteil Kirchrode in der näheren Vergangenheit extremen Belastungen ausgesetzt gewesen sei. Zum einen seien das ganze Jahr über verschiedene Baustellen im Zentrum unterhalten worden. Zum zweiten sei die Lange-Feld-Straße über mehrere Monate hinweg aufgrund von Brückenarbeiten komplett gesperrt gewesen. Zudem habe es in diesem Bereich Bauarbeiten auf der Bundesstraße 6 gegeben, sodass viele Umleitungsverkehre durch Kirchrode geleitet worden wären. Darüber hinaus sei die Lange-Feld-Straße nach ihrer Öffnung dann wieder gesperrt worden, da dort im Juli 2017 die Bauarbeiten für die Feuerwache 3 begonnen hätten. Ratsherr Blaschzyk sagte, dass exemplarisch im diesem Bereich auffallen würde, dass in Hannover keinerlei Koordinierungen der Baustellen stattfänden. Man dürfe durchaus von einer Stadt erwarten, dass Baustellen von verschiedenen Vorhabenträgern gebündelt würden. Im Weiteren veranschaulichte Ratsherr Blaschzyk die Zustände im Stadtteil Kleefeld und wies darauf hin, dass derartige Situationen nicht nur für alle Beteiligten Nerven aufreibend wären, sondern speziell auch für das Gewerbe in diesen Bereichen durchaus Existenz gefährdend sei. Ratsherr Blaschzyk bemerkte zum Abschluss, dass ein gutes Baustellenmanagement ferner in Hinblick auf den Luftreinhalteplan hilfreich sein könne, denn weniger Wartezeiten und Stopp and Go´s würden eine deutliche Verringerung des CO² herbeiführen können.

Ratsherr Kelich (SPD) erläuterte, dass in Hannover zurzeit viele Baustellen unterhalten würden, da von der Verwaltung in die Stadt investiert würde und dass Straßen und Wege neugebaut sowie Gebäude saniert und neu errichtet werden könnten läge daran, dass die Fraktion der SPD eine konzeptionell erfolgreiche, nachhaltige Stadtentwicklungs- und Finanzpolitik betreiben würde. Ratsherr Kelich betonte, dass die Baustellen in Hannover nicht dafür unterhalten würden, um die BürgerInnen zu ärgern, sondern weil Investitionen in die Infrastruktur eine wichtige Daseinsvorsorge seien und weil diese den Standort Hannover stärken würden. Ratsherr Kelich machte deutlich, dass die zahlreichen Bauarbeiten der einzelnen Bauträger von der Straßenverkehrsbehörde der Stadt Hannover gemeinsam mit der Polizeidirektion Hannover und den betroffenen Vorhabenträgern abgestimmt würden, um die Verkehrsbehinderungen möglichst gering zu halten. Das sei daran zu erkennen, dass Maßnahmen mit größeren Auswirkungen auf den Verkehrsfluss bewusst in Zeiten gelegt würden, wenn die Verkehrsdichte geringer sei. Das würde bedeuten, dass beispielsweise Maßnahmen, wie die Teilsperrung der Pferdeturmkreuzung, durchgeführt würden, wenn in den Sommerferien viele Menschen in ihrem wohl verdienten Urlaub wären. Ratsherr Kelich bemerkte, dass die viel kritisierte Teilsperrung am Pferdeturm rechtzeitig und somit termingerecht abgeschlossen worden sei. Ratsherr Kelich machte deutlich, dass die Instandsetzung von Straßen und die Sanierung von den darunter liegenden Ent- bzw. Versorgungsröhren und Kanälen sowie das Entfernen und Verlegen von Leitungen schwieriger zu koordinieren sei, da diese sehr stark von den einzelnen Trägern abhängen würde. Das sei demnach nicht allein die Aufgabe des Baustellenmanagements, sondern würde sehr stakt von den jeweiligen Bauträgern abhängen. Ratsherr Kelich erläuterte zur Arbeit des Baustellenmanagements, dass bereits im Herbst des Vorjahres umfangreiche Koordinierungsgespräche mit anderen Baulastträgern für das Folgejahr stattfänden, um frühzeitig Einzelmaßnahmen untereinander abstimmen zu können. Ratsherr Kelich unterstrich, dass es am Ende zu gar keiner Einschränkung für niemanden kommen würde, könnte nur eine Illusion sein. Denn wenn gebaut würde, dann brauche es Zeit und Platz und würde zu räumlichen und zeitlichen Einschränkungen führen. Aber Sperrungen und Umleitungen müssten manchmal in Kauf genommen werden. Man müsse auch einmal Geduld aufbringen können. Das sei eine Herausforderung für die MitarbeiterInnen der Stadt, bei den Bauträgern und bei den VerkehrsteilnehmerInnen. Am Ende würde jedoch nur eines stehen, eine bessere, zukunftsträchtige Infrastruktur. Das stärke die Stadt Hannover jetzt und in der Zukunft. Ratsherr Kelich hob hervor, dass für die Fraktion der SPD feststünde, dass die Stadtverwaltung an dieser Stelle eine sehr gute Arbeit abliefern würde.

Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian (Bündnis 90/Die Grünen) führte aus, dass jede Kommune eine funktionierende Infrastruktur benötigen würde. Ein gutes Straßen-, Wege- und Verkehrsnetz. Ein entsprechendes Energienetz sowie Ver- und Entsorgungsleitungen für Wasser und Abwasser. Dafür müsse man instandhalten, instandsetzen und bauen. Derartige Arbeiten seien mit Dreck, Krach sowie mit vollständiger oder teilweiser Unbenutzbarkeit und anderen Unannehmlichkeiten verbunden. Diese seien jedoch nicht zu vermeiden, wenn man gute Wege und Straßen, funktionierende Versorgungsanschlüsse sowie zu- und Abflüsse haben wolle. Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian betonte, dass die Fraktion der CDU die Formel für die eierlegende Wollmilchsau verlange, wenn man von der Stadt fordere, alles schön zu machen und in Ordnung zu halten, ohne das es irgendjemand merken würde. Tatsächlich gehe es doch darum, Bauarbeiten im Rahmen des Notwendigen so erträglich wie möglich zu halten. Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian erörterte, dass die Bauvorhaben in Hannover sowohl kommuniziert als auch koordiniert würden und dass deshalb in den Sommerferien derart viele Baustellen, bis zu 25, gleichzeitig unterhalten worden wären, da die Verkehrsdichte und somit die Belastung für alle VerkehrsteilnehmerInnen in den Ferien deutlich geringer sei. Zudem würde zur Sachkosten- und Zeiteffizienz eine Abstimmung der Baustellen kommuniziert. Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian wies darauf hin, dass auf der Website Hannover.de unter dem LINK Service genau aufgelistet würde, wer, wann, wo, was machen würde. Dazu gäbe es Presseinformationen, Anliegerinformationen, aktuelle Verkehrsinformationen und eine direkte Verlinkung zur Verkehrsmanagementzentrale. Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian machte abschließend deutlich, dass die Verwaltung allerdings nichts gegen GPS-Geräte (Global Positioning System), die den Verkehr von den Autobahnen und Bundesstraßen bei Störungen durch das Stadtgebiet leiten würden, unternehmen könnte. Zudem könnte die Stadtverwaltung auch nichts gegen Menschen unternehmen, die mit ihren Autos permanent in durch Baustellen bedingte Engpässe drängen würden, obwohl diese überhaupt nicht zwingend auf die Nutzung eines Personenkraftfahrzeuges angewiesen wären. Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian unterstrich, dass es im Sinne aller Verkehrsteilnehmer wäre, wenn mehr Menschen zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad fahren oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen würden und das Auto nur dann nutzten, wenn es wirklich notwendig wäre.

Ratsherr Jacobs (AfD) erläuterte, dass das Verkehrsmanagement in Hannover nicht funktionieren würde. Es gäbe keine Vernetzung von Ampelschaltungen. Es gäbe keine Meldungen an das Verkehrsmanagement Ampelschaltungen bei Bedarf zu verändern. Ratsherr Jacobs wies darauf hin, dass in Hannover, aufgrund des starken Einzelhandels, sehr viel Lieferverkehr und dazu viel Serviceverkehr und privater Autoverkehr unterwegs wäre. Ferner sei es utopisch zu denken, dass man die AutofahrerInnen dazu überreden könnte, zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu benutzen. Ratsherr Jacobs erörterte, dass die Ampeln in Hannover nicht aufeinander abgestimmt seien und dass die Grünphasen auch bei Baustellenaufkommen nicht verändert bzw. angepasst würden. Ratsherr Jacobs unterstrich, dass in Hannover dringend funktionierende Verkehrslenksysteme benötigt würden.

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) erläuterte, dass die BürgerInnen hinsichtlich ihrer Geduld und ihrem persönlichen Zeitmanagement, angesichts der sich darstellenden Verkehrssituation in der Landeshauptstadt Hannover, auf eine harte Probe gestellt würden. Insbesondere durch den Bau der Hochbahnsteige im Bereich des Steintor und der damit einhergehenden Umleitung der Straßenbahnlinie 10, über die Humboldtstraße, dem Kröpcke zum Hauptbahnhof, würde die Bahn mit zeitlicher Verzögerung und überfüllt fahren. Der Transport von Fahrgästen aus der Innenstadt heraus in den Westen der Stadt würde sich überwiegend auf diese Bahnlinie konzentrieren. Ferner würde auch die Linie 6 von Bemerode zum Aegidientorplatz aufgrund von Bauarbeiten meist überfüllt und verspätet fahren. Auch der Umstieg auf das Fahrrad würde sich als Alternative zum öffentlichen Personennahverkehr in der Innenstadt schwierig gestalten. Als Radfahrer würde man beispielsweise in der Goethestraße, aufgrund der anhaltenden Gleisarbeiten, unvermittelt im Kiesbett landen, da die Radwege abrupt im Nichts enden würden. Bündnis 90/Die Grünen hätten als Bestandteil der Ampelkoalition im Rat unlängst durch ihre Vorsitzende verlauten lassen, dass es eine Wonne sei, im Stadtbereich Hannover auf das Rad umzusteigen, um die Umwelt zu entlasten und sich der Bewegung der BürgerInnen anzuschließen, die das Radfahren als Ausgleichssport und als Kulturbeitrag in Hannover etablieren wollten. Die aktuelle Verkehrssituation in Hannover sorge jedoch nicht für optimale Bedingungen um im Innenstadtbereich auf das Fahrrad umsteigen zu können. Das Baustellenmanagement sollte daher eingehend mit der Stadtverwaltung und der Politik nach besseren Lösungen suchen, um auch bei anhaltenden Umbauten an Fahrradwegen, Bahnlinien und Straßen im Innenstadtbereich für höchst optimale Bedingungen sorgen zu können, damit SchülerInnen und Pendler, die den öffentlichen Personennahverkehr oder das Fahrrad nutzten, nicht unter der aktuellen Baustellensituation zu leiden hätten. Es sei zudem zu fragen, warum die Stadtverwaltung immer wieder Aufträge an Unternehmen vergeben würde, die Menschen prekär beschäftigten und letztendlich dann selber in Konkurs gehen würden. Nicht zuletzt zu fragen sei, was die Verwaltung tun würde, um der vermehrten Reparaturbedürftigkeit von Straßen entgegenzuwirken. Beigeordneter Machentanz machte deutlich, dass durch eine Beschränkung der Befahrung des Innenstadtbereichs mit Lastkraftwagen, durch Verkehrsvermeidung oder durch das Beschränken auf Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von unter 7,5 Tonnen, sicherlich Erfolge erzielt werden könnten. Beigeordneter Machentanz hob zum Abschluss hervor, dass man sich die Baustellen für die Hochbahnsteige an der Stadtbahnlinie 10 hätte sparen können.

Ratsherr Engelke (FDP) wies den Vorwurf der Gruppe DIE LINKE & PIRATEN energisch zurück, wonach die Verwaltung Aufträge an Firmen vergeben würde, die nicht korrekt nach Tarif bezahlen würden. Ratsherr Engelke stellte fest, dass man sich zunächst einmal darüber freuen sollte, dass überhaupt Straßen in Hannover repariert würden und dass dieser Umstand sicherlich nicht darin begründet sei, dass die Fraktionen der CDU und der FDP immer wieder darauf hingewiesen hätten, dass die Straßen in Hannover dringend zu sanieren wären. Ratsherr Engelke berichtete im Weiteren von einer ungewollten Rundfahrt, bedingt durch irreführende Umleitungsschilder, durch Bemerode, um die Baustellensituation im Stadtbezirk Kirchrode-Bemerode-Wülferode verdeutlichen zu können. Ratsherr Engelke erläuterte, dass die eigentliche Problematik darin bestünde, dass auf Nebenstraßen Baustellen eingerichtet würden, wenn auf in unmittelbarer Nähe befindlichen Hauptverkehrsstraßen bereits Baustellen unterhalten würden. Daraus würde sich nämlich ergeben, dass der stauende Verkehr von den Hauptverkehrsstraßen nicht die Möglichkeit habe, sich einen Weg durch die Nebenstraßen zu suchen. Ratsherr Engelke sagte, dass es ein vernünftiges Baustellenmanagement in Hannover gäbe. Allerdings sei zu bedenken wer in und um Hannover bauen würde. Die Landesbehörden würden an Brücken sowie an An- und Abfahrten von Bundesstraßen und Autobahnen bauen. Die Region Hannover, die Infra und die Üstra würden an S-Bahn- und Straßenbahnhaltestellen, die Stadt an Straßen, Wegen und Gebäuden und letztendlich Private an Gebäuden bauen. Ratsherr Engelke bemängelte abschließend, dass auch wenn alles hervorragend koordiniert worden wäre und die Straßen sich nach ihrer Sanierung in einem hervorragenden Zustand befänden, die Telekom ein halbes Jahr später erscheinen und alles wieder aufreißen würde, nur um ein paar vergessene Kabel verlegen zu können.

Ratsherr Böning (DIE HANNOVERANER) fragte, ob es für die Fraktion der CDU in Hannover kein wichtigeres Thema wie das Baustellenmanagement gäbe, da nun schon zum zweiten Mal dieses Thema in unmittelbarer, zeitlicher Nähe einer Wahl aufgegriffen würde. Ratsherr Böning erläuterte, dass die Fraktion DIE HANNOVERANER den Ärger der BürgerInnen über die vielen Baustellen durchaus nachvollziehen könne. Nicht wenige BürgerInnen würden sich sicherlich die Frage stellen, warum es denn manchmal an den Baustellen nicht so richtig vorangehen wolle. Hinzu käme der ebenfalls verständliche Ärger von Anwohnern und Geschäftsleuten, wenn sie, was Baustellen vor ihrer Haustür beträfe, praktisch vor vollendete Tatsachen gestellt würden. Ratsherr Böning hob hervor, dass die allermeisten Baustellen absolut notwendig wären, um die Stadt voranzubringen. Ratsherr Böning bemerkte, wenn man einmal von dem Unsinn mit der oberirdischen D-Linie absehen würde. Ratsherr Böning führte weiter aus, dass die Baustellenabsicherung in manchen Fällen womöglich noch ein wenig optimiert werden könnte. Und vermutlich könnte man die Koordination und die Terminplanung noch ein wenig verbessern. Und wahrscheinlich würde man auch die Konzentration von Baustellen in bestimmten Stadtbereichen etwas stärker entzerren können. Doch auch wegen der Beteiligung mehrerer Akteure am Baugeschehen, wie z.B. Bund, Land, Region, Stadt, Enercity, Üstra, Infra, Telekom und Private, sei das in der Praxis aus vielerlei Gründen oftmals kaum möglich. Ratsherr Böning machte deutlich, dass Straßensperrungen und Umleitungen ärgerlich wären. Allerdings sei es in der Mehrzahl der Fälle nicht gerechtfertigt, dafür der Stadtverwaltung die Schuld zuschieben zu wollen. Zudem würde es genügend gute Beispiele, wie z.B. die Trogstrecke am Pferdeturm, für ein wirklich gutes Baustellenmanagement geben. Ferner sei es sehr beachtlich gewesen, wie der Verkehr beim Umbau des Klagesmarktes am Laufen gehalten worden sei. Ratsherr Böning erklärte, dass große Baumaßnahmen auch eine entsprechend gute Organisation und eine enge Kommunikation zwischen allen beteiligten Parteien erfordern würden. Die Fraktion DIE HANNOVERANER sei der Auffassung, dass die MitarbeiterInnen der Verwaltung diese Schwierige Aufgabe insgesamt gut meistern würden. Die Kritik der Fraktion der CDU am angeblich so schlechten Baustellenmanagement würde die Fraktion DIE HANNOVERANER im Wesentlichen nicht teilen.

Ratsherr Förste (DIE FRAKTION) wies darauf hin, dass Baustellen im Allgemeinen immer und in den Sommerferien im Besonderen ein Thema wären. Ratsherr Förste konstatierte, dass die Fraktion der CDU in ihrer Oppositionsarbeit derart konzeptlos und ohne jegliche Strategie wäre, dass diese die Baustellenthematik hernehmen müsste, um überhaupt ein Thema zu den bevorstehenden Wahlen behandeln zu können. Ratsherr Förste stellte zudem fest, dass AutofahrerInnen scheinbar überhaupt nicht zufrieden gestellt werden könnten. Denn zuerst würde über schlechte Straßen geschimpft und dann über die Baustellen, wenn die Straßen saniert würden. Ratsherr Förste führte weiter aus, dass ein Journalist in einer der linken Gesinnung nahestehenden Publikation ausgeführt habe, dass das Auto der größte Fetisch der Deutschen wäre. Denn es würde niemanden interessieren, wenn jedes Jahr ungefähr 3.000 Menschen in Deutschland ihr Leben im Straßenverkehr verlieren würden oder dass mehrere Zehntausend Menschen in Europa durch die Folgen der Autoabgase ihr Leben lassen müssten. Ratsherr Förste betonte, dass jedoch ein Aufschrei der Empörung durch die Republik gehen würde, wenn zwei Autos bei den Ausschreitungen zum G20 Gipfel in Hamburg in Flammen aufgehen würden. Die Klimakatastrophe sei völlig egal, Hauptsache es wäre alles schön asphaltiert. Ratsherr Förste merkte an, dass die Fraktion der AfD eigentlich dahin gehend hätte argumentieren sollen, dass die Baustellen nur ein Spielball linksgerichteter Grünenpolitiker wäre, um den motorisierten Individualverkehr zu behindern. Die Gruppe DIE LINKE & PIRATEN hätte dahin gehend aufbegehren müssen, dass die Hochbahnsteige, die nach zwei Jahren bereits wieder in Stand gesetzt werden müssten, und so zu einer Art Dauerbaustelle würden, auch nur den Verkehrsfluss unterbinden sollten. Ratsherr Förste kritisierte, dass die ganz überwiegende Mehrzahl der Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer, an der Großbaustelle Steintor, aufgrund der fast täglich veränderten Verkehrsführung, nicht wirklich wissen würden, wie sie zu gehen bzw. zu fahren hätten.

Stadtbaurat Bodemann stellte klar, dass es eine Baustellenkoordination in Hannover geben würde. Der zuständige Mitarbeiter sei seit mehr als 30 Jahren als Ingenieur Bei allen Koordinierungsrunden dabei und habe auf allen Baustellen die passenden Lösungen parat. Stadtbaurat Bodemann führte weiter aus, dass die D-Linie eine der leistungsstärksten Stadtbahnlinien Hannovers sei und dass diese barrierefrei auszubauen sei. Das Ziel sei, Menschen, die auf Barrierefreiheit angewiesen wären, in diese Linie zu bringen. Ferner sollte es vollkommen klar sein, wenn man an einem neuralgischen Punkt in der Stadt arbeite, dass es dann zu Störungen kommen würde. Ferner wären die HannoveranerInnen geistig nicht derart minderbemittelt, dass diese sich nicht von einem Tag auf den anderen auf eine veränderte Verkehrsführung einstellen könnten. Stadtbaurat Bodemann erläuterte zur Situation in der Scheidestraße, dass man die Scheidestraße in einem ersten Schritt vor den Geschäften herstellen würde, damit diese relativ schnell entlastet werden könnten. Ferner habe man, wie in der Presse dargestellt, die kleine Brücke zwischen 0:00 und 3:00 Uhr in die Brühlstraße eingehängt, um den Verkehrsfluss in den Tagesstunden nicht zu sehr zu stören. Zudem läge die Verwaltung große und empfindliche Maßnahmen in die Sommerferien, um die HannoveranerInnen nicht über Gebühr zu strapazieren. Das sei ein eindeutiges Zeichen von Abstimmung und Koordination im Rahmen des Baustellenmanagements.

Ratsherr Blaschzyk (CDU) sagte, dass die Fraktion der CDU mit ihrer Aktuellen Stunde mitten ins Schwarze getroffen habe, denn er habe es in seiner sechsjährigen Ratsarbeit bislang nicht erlebt, dass sich ein Dezernent im Rahmen der Aktuellen Stunde zu Wort gemeldet hätte. Ferner habe der Stadtbaurat nicht zur Sachaufklärung beigetragen, sondern sei vielmehr sehr stark wertend auf die benannten Punkte eingegangen und dass würde der Verwaltung im Rahmen der Aktuellen Stunde nicht zustehen.

Beigeordneter Machentanz (Gruppe DIE LINKE & PIRATEN) stellte klar, dass er nicht davon gesprochen habe, dass die Verwaltung Aufträge an Firmen vergeben würde die untertariflich bezahlen würden. Er habe von prekären Arbeitsverhältnissen, wie befristeten Arbeitsverträgen mit Niedrigtarifentlohnung, gesprochen. Zudem habe man mit der Kritik an den Hochbahnsteigen ausdrücken wollen, dass es eine Alternative dazu geben würde, die Niederflurbahnen.


TOP 9.
Jahresabschlüsse Betriebsausschüsse 2016

TOP 9.1.
Jahresabschluss 2016 für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Hannover
(Drucks. Nr. 0990/2017 mit 5 Anlagen)
Einstimmig beschloss der Rat den Jahresabschluss 2016 für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Hannover nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0990/2017 mit 5 Anlagen.


TOP 9.2.
Jahresabschluss des Hannover Congress Centrum für das Geschäftsjahr 2016
(Drucks. Nr. 1192/2017 mit 4 Anlagen)
Einstimmig beschloss der Rat den Jahresabschluss des Hannover Congress Centrum für das Geschäftsjahr 2016 nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1192/2017 mit 4 Anlagen.


TOP 9.3.
Jahresabschluss der Städtischen Häfen Hannover für das Geschäftsjahr 2016
(Drucks. Nr. 1252/2017 mit 1 Anlage)
Einstimmig beschloss der Rat den Jahresabschluss der Städtischen Häfen Hannover für das Geschäftsjahr 2016 nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1252/2017 mit 1 Anlage.


TOP 10.
Start der Projekte „Städte wagen Wildnis – Vielfalt erleben“ (OE 67.70) und „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ (OE 67.31)
(Informationsdrucksache Nr. 1299/2017 mit 2 Anlagen)
Vom Rat zur Kenntnis genommen.

TOP 11.
Veränderungssperre Nr. 97 für den Geltungsbereich des künftigen Bebauungsplans Nr. 1845 - Göttinger Chaussee - neue Trasse B3
(Drucks. Nr. 1530/2017 mit 3 Anlagen)
Einstimmig beschloss der Rat die Veränderungssperre Nr. 97 für den Geltungsbereich des künftigen Bebauungsplans Nr. 1845 - Göttinger Chaussee - neue Trasse B3, nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1530/2017 mit 3 Anlagen.


TOP 12.
Teilnahme der LHH an dem Förderprogramm soziale Integration im Quartier mit der Maßnahme Neubau der Grundschule Mühlenberg
(Drucks. Nr. 1993/2017)
Einstimmig beschloss der Rat die Teilnahme der Landeshauptstadt Hannover an dem Förderprogramm soziale Integration im Quartier mit der Maßnahme Neubau der Grundschule Mühlenberg nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1993/2017.


TOP 13.
A N T R Ä G E

TOP 13.1.
Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zum Thema "Drogenhilfestation Stellwerk rund um die Uhr öffnen"
(Drucks. Nr. 1866/2017)
Eingebracht und verwiesen:
In den Sozialausschuss!
In den Verwaltungsausschuss!


Ratsvorsitzender Hermann (SPD) bat die noch anwesenden Gäste, jetzt die Tribüne zu verlassen, da der öffentliche Teil der heutigen Ratsversammlung beendet sei.








Für das Protokoll:






H e r m a n n S c h o s t o k S c h ö n d u b e



RatsvorsitzenderOberbürgermeisterStadtangestellter