Gemeinsame Sitzung Sportausschuss, Stadtbezirksrat Linden-Limmer am 09.05.2016

Protokoll:

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Landeshauptstadt Hannover 06.07.2016

PROTOKOLL

zur gemeinsamen Sitzung des Sportausschusses und
des Stadtbezirksrates Linden-Limmer am Montag, 9. Mai 2016,
Rathaus, Hodlersaal

Beginn 16.00 Uhr
Ende 17.40 Uhr

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Anwesend:

(verhindert waren)


Sportausschuss

Ratsfrau Klebe-Politze (SPD)
Ratsherr Küßner (CDU)
Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Drenske (Bündnis 90/Die Grünen)
(Ratsherr Geschwinder) (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Hofmann (SPD)
Ratsfrau Keller (SPD)
(Ratsherr Klapproth) (CDU)
Ratsfrau Dr. Matz (CDU)
Ratsfrau Nowak (DIE LINKE)
Ratsherr Pohl (CDU) i.V. für Ratsherr Klapproth
Ratsherr Spiegelhauer (SPD)

Beratende Mitglieder:
(Herr Bankole)
Frau Girschikofsky
Herr Grämer
Herr Jägersberg
Herr Kohlstedt
Herr Rabe 16.00 - 17.37 Uhr
Frau Wiede

Grundmandat:
(Ratsfrau Bruns) (FDP)
Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER)







Stadtbezirksrat Linden-Limmer

(Bezirksbürgermeister Grube) (Bündnis 90/Die Grünen)
Stellv. Bezirksbürgermeister Voltmer (DIE LINKE)
Bezirksratsherr Dr. Gardemin (Bündnis 90/Die Grünen)
Bezirksratsherr Geffers (SPD)
(Bezirksratsherr Giese) (SPD)
(Bezirksratsfrau Lemke) (SPD)
Bezirksratsherr Lucas (Bündnis 90/Die Grünen)
Bezirksratsherr Machentanz (DIE LINKE)
(Bezirksratsherr Mallast) (Bündnis 90/Die Grünen)
Bezirksratsherr Mineur (SPD)
(Bezirksratsherr Müller) (SPD)
(Bezirksratsherr Rava)
Bezirksratsherr Schimke
(Bezirksratsfrau Schmalz) (DIE LINKE)
Bezirksratsfrau Schweingel (SPD)
(Bezirksratsherr Seidel) (CDU)
Bezirksratsfrau Steingrube (CDU)
(Bezirksratsfrau Wadepohl) (SPD)
(Bezirksratsfrau Weist) (Bündnis 90/Die Grünen)
(Bezirksratsfrau Wemheuer) (Bündnis 90/Die Grünen)
(Bezirksratsherr Zielke) (Bündnis 90/Die Grünen)

Beratende Mitglieder:
(Beigeordneter Förste)
(Beigeordnete Kastning)
Ratsfrau Langensiepen 16.00 - 17.20 Uhr
(Ratsherr Schlieckau)
(Ratsfrau Steinhoff)
Herr Weh

Verwaltung:
Stadträtin Beckedorf
Frau Rudolph (OE 52)
Frau Mac-Lean (OE 52.0)
Herr Schaefer (OE 52.2)
Herr Zapke (OE 52.11)
Frau Wilde (OE 52.21)
Frau Krebs (OE 52.22)
Frau Sauermann (Dez. III)
Frau Felten (Dez. III)
Herr Möller (OE 15.31)
Herr Wescher (OE 18.63.10)
Herr Mingers (OE 18.62.10)









Tagesordnung:



1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung

2. Vorstellung der Machbarkeitsstudie zur Sanierung oder dem Neubau des Fössebades
eingeladen: Krieger, Architekten








































TOP 1.
Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung

Ratsfrau Klebe-Politze eröffnete die gemeinsame Sitzung des Sportausschusses und des Stadtbezirksrates Linden-Limmer, begrüßte die Anwesenden und stellte die ordnungsgemäße und fristgerechte Einladung sowie die Beschlussfähigkeit fest.

TOP 2.
Vorstellung der Machbarkeitsstudie zur Sanierung oder dem Neubau des Fössebades
eingeladen: Krieger, Architekten

Stadträtin Beckedorf sagte, dass die Machbarkeitsstudie, die anschließend durch das Architekturbüro Krieger vorgestellt werde, im Rahmen des Bäderkonzepts für die Landeshauptstadt Hannover erarbeitet wurde. Im vergangenen November sei im Arbeitskreis Bäder verabredet worden, dass eine Machbarkeitsstudie mit der Betrachtung von zwei Varianten, einer Sanierung oder eines Neubaus sowie der entsprechenden Kostenermittlung in Auftrag gegeben werden soll.



Herr Kalman stellte die Bestandsanalyse des Fössebades sowie die daraus resultierenden planerischen Aspekte zu den erarbeiteten Planungsvarianten anhand der beilegenden Präsentation vor (Anlage 1). Zu den vorhandenen Defiziten des Bestandes erläuterte er, dass zunächst die Barrierefreiheit hergestellt werden müsse. Weiterhin sei das derzeitige Kursbecken abgängig, so dass ausschließlich der Neubau des Beckens eine wirtschaftliche Lösung darstelle. Für eine flexible Nutzung des Kursbeckens erachte das Architekturbüro Krieger zudem den Einbau eines Hubbodens für sinnvoll. Er wies darauf hin, dass die Kostenschätzungen der Herstellungskosten für die einzelnen Planungsvarianten auf Grundlage der ermittelten Einzelmängel des Bestandes sowie Erfahrungen bisher durchgeführter Projekte beruhen. Zur Planungsvariante „Sanierung + Erweiterung 50-m-Becken, Kursbecken, Freibad (siehe 2 a.) wies er darauf hin, dass die Bewertung von Teilen der Hallenkonstruktion (u.a. Beton, Fassade, Fliesen, Dachtragwerk) zu dem Ergebnis geführt habe, dass der Neubau bestimmter Bauteile im Vergleich zu deren Sanierung die wirtschaftlichere Lösung darstelle. Darüber hinaus erklärte er, dass diese Planungsvariante zudem die Schaffung eines wettkampftauglichen Beckens mit Tribüne umfasse. Die Maßnahmen, die aufgrund der Auflagen für Versammlungsstätten erforderlich werden, seien ebenfalls in der Kostenermittlung für diese Variante enthalten. Zur Planungsvariante „Neubau + 50-m-Becken, Kursbecken, Sauna, Freibad“ (siehe 2 b.) erläuterte er, die Platzierung eines möglichen Neubaus sehe vor, dass das Fössebad während der Baumaßnahme weiterhin genutzt werden könnte. Die Sauna werde bei dieser Planungsvariante im Obergeschoss eingerichtet. Ein Zugang zur Tribüne wäre über eine Treppenanlage direkt durch das Foyer möglich. Bei einer Sanierung könnte der Zugang in Hinblick auf den Bestand ausschließlich um das Gebäude herum ermöglicht werden. Er sagte, dass bei der Planungsvariante „Neubau + 50-m-Becken, Kursbecken, Freibad“ (siehe 2 c.) keine Sauna vorgesehen sei. Zuletzt fügte er hinzu, dass bei der Planungsvariante „Neubau + 25-m-Becken, Kursbecken, Eltern-Kind-Becken, Freibad“ (siehe 2 d.) weiterhin untersucht wurde, wie sich die Errichtung eines Lehrschwimmbeckens auf die Betriebs- und Herstellkosten auswirken würde. Die Installation einer Sauna sei bei der Planungsvariante 2 d.) nicht vorgesehen. Im Rahmen des Kostenvergleichs der einzelnen Planungsvarianten sei eine Preisindexsteigerung bis 2019 bereits eingerechnet worden.



Anschließend ergänzte Herr Dr. Kuhn die bisherigen Ausführungen und berichtete über die Erlös- und Aufwandsprognosen für die einzelnen Planungsvarianten sowie die dazugehörigen Wirtschaftlichkeitskennzahlen (Anlage 2). Er wies darauf hin, dass drei Viertel der Gesamtkosten, die auf den Lebenszyklus eines Bades entfallen, den Betriebskosten zuzurechnen seien. Lediglich ein Viertel beziehe sich auf die Herstellungskosten. Bei der Badegastprognose handele es sich um einen entscheidenden Faktor im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Hierzu seien neben dem Einwohnerpotenzial und dem Nutzeranteil ebenfalls die Besuchshäufigkeit errechnet worden. Des Weiteren sei eine Konkurrenzanalyse durchgeführt worden, um zu ermitteln, wie sich das gesamte Besucherpotenzial der Region auf die vorhandenen Bäder verteile und welche Besucherzahlen den einzelnen Planungsvarianten zugerechnet werden können. Die jeweils ermittelten Besucherzahlen seien zur Erstellung einer Tarifprognose anschließend mit einem angenommenen Tarifsystem multipliziert worden. Etwaige Gastronomie-, Shop- sowie Kurserlöse seien ebenfalls bei der Prognose möglicher Erlöse eingeflossen. Eine Erlösprognose zum Schul- und Vereinssport könne auf Grundlage einer detaillierten Belegungsplanung vorgenommen werden. Diese habe zum derzeitigen Bearbeitungsstand der Machbarkeitsstudie noch nicht vorgelegen. Die Aufwandsprognose bestehe aus den prognostizierten Personal- und Betriebs-, Wartungs- sowie Instandhaltungskosten. Er stellte fest, dass die Planungsvariante „Neubau + 25-m-Becken, Kursbecken, Eltern-Kind-Becken, Freibad“ (siehe 2 d.) nach der durchgeführten Studie die wirtschaftlichste Alternative darstelle. Allerdings wies er darauf hin, dass die Belegungsplanung zum Schul- und Vereinssport, sobald diese vorliege, noch berücksichtigt werden müsse. Insbesondere zwischen dem Vereinssport und der Öffentlichkeit bestehe eine Konkurrenz um Nutzungsstunden im Nachmittagsbereich, so dass sich eine entsprechende Belegungsplanung auf die Besucherzahlen auswirken könne. Er fügte hinzu, dass die Errichtung eines variablen Daches, dessen Investitionskosten bei ca. 350.000 € liegen, einen witterungsunabhängigen Badebetrieb ermögliche. Eine derartige Konstruktion wirke sich positiv auf die Badegastzahlen, z.B. im Frühjahr oder Herbst, aus und führe weiterhin zu einer Senkung der Betriebskosten. Daher schlug er vor, diese Möglichkeit im weiteren Verlauf ebenfalls zu betrachten.

Auf Rückfrage des Ratsherrn Wruck erläuterten Herr Kalman und Herr Dr. Kuhn, dass das vorhandene Gebäude im Falle eines Neubaus abgerissen werden würde, sobald dieser fertiggestellt sei. Bei dieser Variante wäre während der Bauphase eine parallele Nutzung möglich, wohingegen das Bad während einer Sanierung nicht zur Verfügung stehen würde.

Ratsfrau Nowak bemängelte, dass das Kulturzentrum „Bei Chéz Heinz“ bei der Planungsvariante eines Neubaus keine Berücksichtigung gefunden habe.

Frau Rudolph sagte, dass die Verwaltung beauftragt wurde, im Rahmen der Machbarkeitsstudie die Kosten einer Sanierung und eines Neubaus des Fössebades zu ermitteln. Entsprechend des Auftrages sei das Kulturzentrum „Bei Chéz Heinz“ bei der Kostenermittlung der Sanierung berücksichtigt worden. In Hinblick auf eine mögliche politische Entscheidung zugunsten eines Neubaus müssten gemeinsam mit allen Beteiligten Alternativen sowie Unterstützungsmöglichkeiten für das Kulturzentrum erarbeitet werden.

Auf Rückfrage des Bezirksratsherrn Schimke antwortete Herr Dr. Kuhn, dass in Bezug auf die Analyse zu den Einzugsgebieten sowie Konkurrenzbädern, die einen Einfluss auf die Badegastzahlen haben, in der vorliegenden Studie nach einem vergleichbaren Verfahren wie beim vorangegangenen Bäderkonzept für die Landeshauptstadt Hannover verfahren wurde.



Auf Nachfrage der Bezirksratsfrau Steingrube sagte Herr Kalman, dass bei der Kostenermittlung nicht nur Teile, sondern die gesamte Herrichtung des Außenbereichs berücksichtigt wurde.

Auf Rückfrage des Ratsherrn Bindert erläuterte Frau Rudolph, dass im Falle der Schaffung eines wettkampftauglichen Beckens im Fössebad grundsätzlich Nutzungen aus dem Stadionbad verlagert werden könnten. Diese Möglichkeit müsste allerdings im Rahmen einer Belegungsplanung detailliert geprüft werden. Herr Kalman ergänzte, dass im Falle eines Neubaus des Fössebades für eine alternative Nutzung der alten Gebäudeteile, z.B. als Kulturzentrum, lediglich auf die Wasseraufbereitung verzichtet werden könne. Weitere Kosten, u.a. für die energetische Sanierung sowie die Herstellung der Genehmigungsfähigkeit als öffentliche Versammlungsstätte, würden trotzdem anfallen.

Ratsfrau Langensiepen betonte, dass eine Variante gewählt werden müsse, die ebenfalls im Stadtbezirk Akzeptanz finden könne. Im Falle einer Sanierung müsse es Planungssicherheit für das Kulturzentrum „Bei Chéz Heinz“ geben, da eine Schließung für die Dauer der Sanierung keine adäquate Lösungsmöglichkeit darstelle.

Ratsherr Wruck war der Meinung, dass auf ein 50-m-Becken im Sinne des Sports in Hannover nicht verzichtet werden könne und sprach sich für die Schaffung eines wettkampftauglichen Beckens aus. Er sagte, dass die Folgen eines Verzichts auf ein derartiges Becken nicht im Verhältnis zu den möglichen Kosteneinsparungen stehen würden.

Auf Nachfrage des Bezirksratsherrn Dr. Gardemin antwortete Herr Kalman, dass bei allen Varianten die Errichtung eines Planschbeckens im Außenbereich vorgesehen sowie die Schaffung eines 25-m-Beckens für Nichtschwimmer geplant wurde.

Ratsfrau Dr. Matz war der Meinung, dass im Sportausschuss die Priorität auf die Interessen der Sporttreibenden, Schülerinnen und Schüler sowie der Familien als Nutzergruppen des Fössebades gelegt werden sollte.

Auf die Nachfragen von Ratsherr Drenske und Ratsfrau Nowak antwortete Stadträtin Beckedorf, die Verwaltung werde eine Beschlussvorlage erarbeiten, in deren Rahmen entsprechend des ursprünglichen politischen Auftrages die wirtschaftlichste Alternative vorgeschlagen werde. Sie sagte, dass zudem verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit dem Finanzdezernat geprüft werden. Das Ergebnis dieser Prüfung werde in die Beschlussvorlage einfließen. Weiterhin erläuterte sie, die Verwaltung sei mit der Prüfung einer 1:1-Sanierung beauftragt worden, so dass das Kulturzentrum „Bei Chéz Heinz“ bei der Kostenermittlung für die Variante einer Sanierung einbezogen wurde. Bei der Ermittlung der Kosten für die Variante des Neubaus sei die Prüfung ohne Einbeziehung des Kulturzentrums erfolgt. Im Rahmen einer gesamtstädtischen Betrachtung der Thematik werde der zuständige Kulturdezernent Stadtrat Härke selbstverständlich gemeinsam mit den Verantwortlichen von „Bei Chéz Heinz“ mögliche Lösungsansätze für den Fall eines Neubaus des Fössebades besprechen.

Auf Rückfrage des Bezirksratsherrn Machentanz teilte Stadträtin Beckedorf mit, dass die Verwaltung nach der Sommerpause eine Beschlussvorlage mit einem Vorschlag zur Sanierung oder dem Neubau des Fössebades sowie entsprechenden Finanzierungsmöglichkeiten in die politischen Gremien einbringen werde. Nachdem ein politischer Beschluss gefasst wurde, könne eine Zeitschiene für die Realisierung vorgegeben werden.

Die Machbarkeitsstudie zur Sanierung oder dem Neubau des Fössebades wurde vorgestellt.


Ratsfrau Klebe-Politze schloss die Sitzung um 17:40 Uhr.






Konstanze Beckedorf Thekla Krebs
Stadträtin Schriftführerin