Sitzung Ratsversammlung am 20.03.2014

Protokoll:

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Einladung (erschienen am 15.03.2014)
Protokoll (erschienen am 23.07.2014)
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Landeshauptstadt Hannover - 18.60 - Datum 09.07.2014

PROTOKOLL

30. Sitzung der Ratsversammlung am Donnerstag, 20. März 2014,
Rathaus, Ratssaal

Beginn 9.30 Uhr
Unterbrechungen 12.25 - 13.30 Uhr und 15.40 - 16.00 Uhr
Ende 17.20 Uhr

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Anwesend:

(verhindert waren)

Bürgermeister Strauch (SPD)
Bürgermeisterin Kramarek (Bündnis 90/Die Grünen)
Bürgermeister Scholz (CDU)
Ratsfrau Arikoglu (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsfrau Barnert (SPD)
Ratsfrau Barth (CDU)
Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Blaschzyk (CDU)
Ratsherr Böning (DIE HANNOVERANER)
Ratsherr Borchers (SPD)
Ratsfrau Bruns (FDP)
Ratsfrau Dr. Clausen-Muradian (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsfrau de Buhr (SPD)
Ratsherr Dette (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Drenske (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Emmelmann (CDU)
Ratsherr Engelke (FDP)
Ratsherr Fischer (CDU)
Ratsfrau Fischer (SPD)
Beigeordneter Förste (DIE LINKE.)
Ratsfrau Gahbler (SPD)
Ratsherr Gill (SPD)
Ratsherr Hanske (SPD)
(Ratsherr Hellmann) (CDU)
Ratsherr Hermann (SPD)
Ratsherr Hillbrecht
Ratsherr Hofmann (SPD)
Ratsfrau Jeschke (CDU)
Beigeordnete Kastning (SPD)
Ratsherr Kelich (SPD)
Ratsfrau Keller (SPD)
Ratsherr Dr. Kiaman (CDU)
Ratsherr Klapproth (CDU)
Ratsfrau Klebe-Politze (SPD)
Beigeordneter Klie (SPD)
(Ratsfrau Klingenburg-Pülm) (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Kluck (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsfrau Dr. Koch (SPD)
Ratsherr Küßner (CDU)
Ratsfrau Langensiepen (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Leineweber
(Ratsherr Lorenz) (CDU)
Ratsfrau Markowis (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsfrau Dr. Matz (CDU)
Ratsherr Dr. Menge (SPD)
Ratsherr Mineur (SPD)
Ratsherr Nagel (SPD)
Ratsherr Nicholls (SPD)
Ratsfrau Nolte-Vogt (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsfrau Nowak (DIE LINKE.)
Ratsherr Onay (Bündnis 90/Die Grünen)
(Ratsherr Oppelt) (CDU)
Ratsfrau Pluskota (SPD)
(Ratsfrau Pohler-Franke) (SPD)
Ratsherr Pohl (CDU)
Ratsfrau Pollok-Jabbi (DIE LINKE.)
Ratsfrau Ranke-Heck (SPD)
Ratsherr Römer (SPD)
Beigeordneter Schlieckau (Bündnis 90/Die Grünen)
Oberbürgermeister Schostok
(Beigeordneter Seidel) (CDU)
Beigeordnete Seitz (CDU)
Ratsfrau Wagemann (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER)
Beigeordnete Zaman (SPD)

Verwaltung:
Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette
(Stadtrat Walter)
Stadtkämmerer Dr. Hansmann
Stadträtin Drevermann
Stadtbaurat Bodemann
Stadtrat Härke



Tagesordnung:


1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung

2. Einführung eines neuen Ratsmitgliedes

I. Beratung des Haushaltsplanes 2014
einschl. des Investitionsprogramms 2013 – 2018

3. Stellenplan 2014

Abstimmung über den Stellenplan 2014
(Anlage 2 zu Drucks. Nr. 2040/2013 mit 3 Anlagen)

4. Abstimmung über die Anträge und Empfehlungen der Stadtbezirksräte zu dem Verwaltungsentwurf zum Haushaltsplan 2014 einschließlich Investitionsprogramm
(Drucks. Nr. 0515/2014 mit 193 Anlagen)

5. Wirtschaftspläne

5.1. Abstimmung
über die Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe, Netto-Regiebetriebe und der ZVK einschl. der evtl. zu beschließenden Drucksachen:

5.1.1. Städtische Alten- und Pflegezentren
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 137 - 154)

5.1.2. Stadtentwässerung Hannover
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 155 - 162)

5.1.3. Städtische Häfen Hannover
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 163 - 168)

5.1.4. Hannover Congress Centrum (HCC)
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 169 - 180)

5.1.5. Zusatzversorgungskasse der Stadt Hannover
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 181 - 198)

5.2. Kenntnisnahme
über die Wirtschaftspläne der Beteiligungen in der Rechtsform der GmbH:

5.2.1. union-boden gmbH
(Anlage 4 der Neufassung der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 2040/2013, 1. Veränderungsverzeichnis)

5.2.2. Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH
(Anlage 5 der Neufassung der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 2040/2013, 1. Veränderungsverzeichnis)

5.2.3. hannoverimpuls GmbH
(Anlage 6 der Neufassung der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 2040/2013, 1. Veränderungsverzeichnis)

5.2.4. Gesellschaft für Bauen und Wohnen mbH - GBH
(Anlage 7 der Neufassung der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 2040/2013, 1. Veränderungsverzeichnis)

5.2.5. Hafen Hannover GmbH
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 207 - 212)


6. Haushaltsplan 2014 (Ergebnis- und Finanzhaushalt) einschließlich Investitionsprogramm 2013 - 2018

6.1. Abstimmung über die Neufassung der 1. Ergänzung zum Verwaltungsentwurf des Haushaltsplanes 2014 nach den Beratungen in den Fachausschüssen bis einschließlich 13.03.2014
(Drucks. Nr. 2040/2013 N1 E1 mit 7 Anlagen)

6.2. Abstimmung über die

6.2.1. 2. Ergänzung zum Verwaltungsentwurf des Haushaltsplanes 2014
(Drucks. Nr. 2040/2013 E2 mit 2 Anlagen)

6.2.2. Erprobung des Gender Budgeting an zwei Produkten in den Haushaltsjahren 2014 und 2015
(Drucks. Nr. 2550/2013 N1 mit 2 Anlagen)

6.2.2.1. und Änderungsantrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
(Drucks. Nr. 0371/2014)

6.2.2.2. dazu Änderungsantrag der CDU-Fraktion
(Drucks. Nr. 0539/2014)

6.3. Abstimmung über die Anträge des Jugendhilfeausschusses

6.4. Abstimmung über die Anträge des Schulausschusses

6.5. Abstimmung über die neu eingebrachten Anträge der Fraktionen

6.6. Gesamtabstimmung über den Haushalt 2014
unter Berücksichtigung der zuvor beschlossenen Änderungen.

7. Aufträge der Fraktionen an die Verwaltung (Haushaltsbegleitanträge)
Drucks. Nr. 0590/2014 mit 47 Anlagen und 1. Eergänzung mit 9 Anlagen [Über CaRa einsehbar. Die Aufträge wurden im Verwaltungsausschuss am 13. bzw. 20. März 2014 abschließend behandelt]

8. Haushaltssatzung 2014
(Drucks. Nr. 2040/2013 mit 3 Anlagen)


II. weitere Tagesordnungspunkte

9. Neu- und Umbesetzungen in verschiedenen Gremien
(Drucks. Nr. 0700/2014)

10. Ergänzende Vereinbarungen zum Tagungszentrum im Schloss Herrenhausen
(Drucks. Nr. 2644/2013 mit 3 Anlagen)

10.1. dazu Zusatzantrag der CDU-Fraktion
(Drucks. Nr. 0427/2014)

11. Änderung der Kindertagespflegesatzung
(Drucks. Nr. 0369/2014 mit 1 Anlage)

12. Satzung über die Erhebung von Kostenbeiträgen für Kindertagespflege
(Drucks. Nr. 0370/2014 mit 2 Anlagen)

13. Bauleitplan der Wohnbauflächeninitiative:

13.1. 221. Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan Hannover,
Bereich: Groß-Buchholz / "ehemaliges Oststadtkrankenhaus",
Verzicht auf die Durchführung der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit,
Entwurfs- und Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 0189/2014 mit 3 Anlagen)

13.2. Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 1766, Hainhölzer Markt Nord,
Bebauungsplan der Innenentwicklung gemäß § 13 a BauGB,
Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 0205/2014 mit 3 Anlagen)

14. 213. Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan Hannover,
Bereich: Ledeburg / "Nahversorger Vinnhorst", Erneuter Feststellungsbeschluss
(Drucks. Nr. 0392/2014 mit 4 Anlagen)

15. Bebauungsplanangelegenheiten:

15.1. Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 1793 - Esperantostraße,
Bebauungsplan der Innenentwicklung gemäß § 13a BauGB,
Aufstellungsbeschluss, Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 0180/2014 mit 3 Anlagen)

15.2. Bebauungsplan Nr. 1361 - Lohfeld -
Beschluss über Stellungnahmen, Satzungsbeschluss
(Drucks. Nr. 0418/2014 mit 4 Anlagen)


TOP 1.
Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit sowie Feststellung der Tagesordnung

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) eröffnete die Ratsversammlung stellte die ordnungsgemäße und fristgerechte Versendung der Einladungen sowie die Beschlussfähigkeit des Rates fest, verwies darauf, dass das H1 Fernsehen beabsichtige von der heutigen Sitzung Bild- und Tonaufnahmen anfertigen zu wollen, wenn der Rat dagegen keine Bedenken erhebe.
Weiter verwies er auf die zur heutigen Sitzung nachgereichten Beratungsunterlagen.

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) machte darauf aufmerksam, dass nach Absprache in der Verwaltungsausschusssitzung am 13. März 2014 die Punkte 10, ergänzende Vereinbarungen zum Tagungszentrum Herrenhausen (Drucks. Nr. 2644/2013 mit 3 Anlagen) sowie der Zusatzantrag der CDU-Fraktion, (Drucks. Nr. 427/2014), Punkt 13, die beiden Bauleitpläne der Wohnbauflächeninitiative und Punkt 14, das Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan Hannover (Drucks. Nr. 392/2014 mit 4 Anlagen) sowie Punkt 15, Bebauungsplanangelegenheiten von der Tagesordnung abgesetzt worden wären.
Die Tagesordnungspunkte 9, Umbesetzung in der Kommission Sanierung Soziale Stadt Hainholz (Drucks. Nr. 0700/2014), 11, Änderung der Kindertagespflegesatzung (Drucks. Nr. 0369/2014 mit 1 Anlage), 12 Satzung über die Erhebung von Kostenbeiträgen für Kindertagespflege (Drucks. Nr. 0370/2014 mit 2 Anlagen) und 16 zu Grundstücksangelegenheiten würden aus dringlichen Gründen auf der Tagesordnung verbleiben.

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) erläuterte weiter, dass Oberbürgermeister Schostok aufgrund der Absprache in der Geschäftsordnungskommission am 6. März 2014 allen Ratsfrauen und Ratsherren, den Dezernentinnen und Dezernenten sowie den Fraktionsgeschäftsstellen mit Schreiben vom 13. März 2014 eine Darstellung des abgesprochenen Verfahrens der Haushaltsplanberatungen im Rat habe zugehen lassen.

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) erklärte, dass sich der Sitzungsablauf der Haushaltsplanberatungen eng an die Ratstagesordnung halten werde. Man werde die Beratungspunkte in der aufgeführten Reihenfolge der Tagesordnung nach und nach abarbeiten. Zunächst würden die Haushaltsreden der Fraktionen gehalten. Nach § 16 Abs. 5 Geschäftsordnung des Rates dürfe bei der Hauptaussprache über den Haushaltsplan je eine Sprecherin oder ein Sprecher einer jeden Fraktion einmal bis zu 30 Minuten sprechen.
In der Sitzung der Geschäftsordnungskommission am 6. März 2014 sei festgelegt worden, dass die gleichstarken Fraktionen in der Reihenfolge FDP-Fraktion, PIRATEN-Fraktion, Fraktion DIE HANNOVERANER die Haushaltsreden halten würden.
Über die Haushaltsreden fände keine Aussprache statt.
Die Anträge zum Haushaltsplan und zum Investitionsprogramm seien nach Produkten geordnet und würden der Reihe nach zur Abstimmung aufgerufen. Am Ende der Haushaltsplanberatungen sei die Haushaltssatzung zu beschließen.

Der Rat beschloss, den Punkt 16 der Tagesordnung im nicht öffentlichen Teil der Sitzung zu behandeln und erhob gegen die Tagesordnung im Übrigen keine Bedenken.


TOP 2.
Einführung eines neuen Ratsmitgliedes

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) machte darauf aufmerksam, dass Herr Alexander Leineweber als Nachfolger von Ratsherrn Dr. Jürgen Junghänel vom Gemeindewahlleiter des Wahlgebietes der Landeshauptstadt Hannover als Ersatzmitglied in den Rat der Stadt berufen worden wäre. Herr Alexander Leineweber habe gegenüber dem Gemeindewahlleiter zunächst ohne bindende Wirkung erklärt, dass er das Amt eines Ratsmitgliedes annehmen werde.

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) hob hervor, dass entgegen der Mitteilung der PIRATEN-Partei Niedersachsen, Regionsverband Hannover, der Gemeindewahlausschuss in seiner öffentlichen Sitzung am 14. März 2014 festgestellt habe, dass Herr Alexander Leineweber nicht als Ersatzperson gemäß § 44 Abs. 2 des Niedersächsischen Kommunalwahlgesetzes (NKWG) aus der niedersächsischen PIRATEN-Partei ausgeschieden sei und somit als Ersatzperson für den frei gewordenen Sitz der PIRATEN-Fraktion im Rat der Landeshauptstadt Hannover feststehe.

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) bat Herrn Alexander Leineweber vorzutreten, um verbindlich, schriftlich zu erklären, dass er das Amt eines Ratsherrn annähme. Zugleich verpflichtete Ratsvorsitzender Strauch Herrn Alexander Leineweber als Ratsmitglied für die laufende Ratsperiode auf die gewissenhafte Erfüllung seiner Aufgaben gemäß § 60 NKomVG förmlich, seine Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen unparteiisch wahrzunehmen und die Gesetze zu beachten.

Ferner machte Ratsvorsitzender Strauch Herrn Alexander Leineweber auf seine Pflichten nach den §§ 40 bis 42 NKomVG, die Amtsverschwiegenheit, das Mitwirkungsverbot und das Vertretungsverbot aufmerksam, händigte den Wortlaut der gesetzlichen Vorschriften aus und bekräftigte die Verpflichtung durch Handschlag.

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) fragte Ratsherrn Leineweber, ob dieser eine Fraktion mit Ratsherrn Hillbrecht im Rat der Stadt bilden werde.

Ratsherr Leineweber verneinte.

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) stellte fest, dass Ratsherr Hillbrecht und Ratsherr Leineweber jeweils als Einzelvertreter im Rat der Stadt vertreten sein werden.


I.
Beratung des Haushaltsplanes 2014
einschl. des Investitionsprogramms 2013 – 2018


Ratsherr Hillbrecht erläuterte, dass sich die ursprüngliche PIRATEN-Fraktion auf eine 30 minütige Rede zur Haushaltsplanberatung vorbereitet habe und dass die Redezeit für Einzelvertreter im Rat der Stadt nur 10 Minuten betrage. Ratsherr Hillbrecht stellte den Antrag zur Geschäftsordnung- mit erforderlicher 2/3 Mehrheit – seine Redezeit auf 30 Minuten zu verlängern.
Mehrheitlich lehnte der Rat den Antrag zur Geschäftsordnung (mehr als 44 Stimmen, einschl. Oberbürgermeister erforderlich) des Ratsherrn Hillbrecht ab.


Rede der Fraktionsvorsitzenden der SPD im Rat der Stadt Hannover
Christine Kastning zum Haushalt 2014 und des Investitionsprogramms 2013 – 2018


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Herr Ratsvorsitzender,
sehr geehrte Ratskolleginnen und Ratskollegen,

das waren sie nun, unsere ersten Haushaltsplanberatungen mit unserem neuen Oberbürgermeister Stefan Schostok. Zur Einbringung des Haushalts 2014 sagte er, dass ein kluger Mix entstehen muss. Ich freue mich, dass uns mit dem heute vorliegenden Haushalt und den Änderungsanträgen der Fraktionen SPD und Bündnis 90 / Die Grünen ein kluger und gesunder Mix der Haushaltspolitik gelungen ist.
Damit gestalten wir Hannovers Zukunft sowohl in der sozialen und kulturellen Infrastruktur, als auch finanzpolitisch verantwortungsvoll.

Zu Beginn meiner Rede möchte ich mich bei der Verwaltung für ihre hervorragende Arbeit bedanken.
Insbesondere für den Kämmerer und die Mitarbeiter der Finanzverwaltung ist die Zeit der Haushaltsaufstellung mit einem sehr hohen Arbeitsaufkommen verbunden. Ich möchte Ihnen auch ganz herzlich für die kompetente Beantwortung von Fragen im Rahmen der Haushaltsplanberatungen danken.
Dieser Dank gilt natürlich auch den Spezialistinnen und Spezialisten in den anderen Fachverwaltungen, die der Politik mit großer Fachkenntnis zur Seite standen.
Nicht zu vergessen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraktionsgeschäftsstelle, denen ich herzlich danken möchte.
Außerdem möchte ich mich für die weitestgehend konstruktiven Diskussionen in den Fachausschüssen bedanken. Wir haben im Rat der Landeshauptstadt eine politische Kultur, die im Vergleich zu anderen Stadtparlamenten im Grundsatz stärker durch einen Diskurs geprägt ist, der eine engagierte Debatte zulässt aber von Respekt auch bei unterschiedlichen Ansichten bestimmt wird. Das freut mich sehr!

Hannover ist nicht isoliert, wir sind eine internationale Großstadt, wir sind eingebettet in unterschiedliche Ebenen, wie Region, Land und Bund, aber eben auch in europäische und weltweite Zusammenhänge. Es ist offensichtlich, wie wichtig Europa nicht allein als Binnenmarkt, sondern gerade auch als friedenspolitisches Projekt ist.

„Europa ist auch ein Stück Friedensutopie; es ist ein Bruch in der langen Erzählgeschichte von Kriegen, Massenmorden und kollektiven Geisteskrankheiten“, sagte Oskar Negt 2013.
Europa heißt auch eine Demokratie zu leben die nationale Grenzen überschreitet. Hierfür ist es notwendig anzuerkennen, dass Gerechtigkeit und Gemeinwohlorientierung in den einzelnen Nationalstaaten ein hohes Gut ist. Die Grundlage dafür kann und muss vor allem vor Ort in den Kommunen vorhanden sein. Nur dann ist den Menschen die Teilhabe am demokratischen Gemeinwesen möglich.

Die internationalen Verbindungen, die unsere Stadt pflegt haben eine enorme Ausstrahlungskraft und sind vielfältig. Sie gehen aus von den Unternehmen in der Stadt, der Deutsche Messe AG, den Universitäten und Fachhochschulen, Vereinen und Schulen, Museen und Theatern und nicht zuletzt den Bürgerinnen und Bürgern in ihrem persönlichen Leben und der Landeshauptstadt Hannover.

Hannover ist keine Insel, sondern wir berühren mit all unserem Tun immer auch die Außenwelt und umgekehrt. Wir wollen die darin liegenden Potentiale nutzen.

Auch wenn wir das Thema erst in der kommenden Ratssitzung behandeln, ist es mir daher dennoch ein Anliegen, kurz auf die Städtepartnerschaft / -freundschaft einzugehen, die wir uns mit den türkischen Städten Konya und Dyabakir wünschen. Für uns stellen Städtepartnerschaften einen wichtigen Beitrag zur Intensivierung der Beziehungen dar. Unsere bestehenden Städtepartnerschaften wurden überwiegend im Rahmen einer friedenspolitischen Orientierung nach dem zweiten Weltkrieg geschlossen - Hiroshima, Bristol, Perpignan, Rouen und Poznan.
Heute machen wir uns auf den Weg zu neuen Städtepartnerschaften oder Städtefreundschaften mit türkischen Städten, um die schon bestehenden Verbindungen zu unterstützen und zu festigen. Hierbei steht das Verständnis füreinander und die
Begegnung miteinander im Mittelpunkt. Wir wollen die Basis für das Miteinander in Gegenwart und Zukunft stärken.
Mehr als in der Vergangenheit wirken globale Entwicklungen auf unsere Stadtgesellschaft ein. Die vielen Krisen weltweit, voran der Bürgerkrieg in Syrien, sowie die Verelendung in etlichen Regionen – auch in Europa – zwingen zahlreiche Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Sie suchen Schutz vor Verfolgung und Vertreibung, auch bei uns in Deutschland, auch bei uns in Hannover. Diese Menschen benötigen unsere Hilfe.

Selbstverständlich müssen wir für die Flüchtlinge und Zugewanderten Unterkünfte wie auch Hilfe- und Beratungsangebote bereitstellen. Es sind einige Flüchtlingsunterkünfte entstanden, und es entstehen zügig neue.

Dass sich für verschiedene Unterkünfte Unterstützungsinitiativen gebildet haben, erfüllt uns mit großer Freude: Das ist ein deutliches und wichtiges Zeichen, dass hier in Hannover Willkommenskultur gelebt wird.
Ein solches Zeichen ist ebenfalls, dass es uns auf interfraktioneller Basis gelungen ist, die Standards für die Betreuung in den Flüchtlingsunterkünften anzuheben.
Haben Sie, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, nochmals herzlichen Dank!

Die Unterbringung ist aber nur ein erster Schritt. Flüchtlinge wie auch jene Menschen, die aus anderen Gründen nach Hannover zuwandern, benötigen intensive Beratung, etwa bei der Suche nach Wohnraum und Arbeit; sie benötigen Begleitung, nicht zuletzt beim Erwerb unserer Sprache. Dafür stellen wir im Haushalt 2014 umfangreiche Mittel bereit – das ist wichtig, und es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass uns die Menschen willkommen sind.

Mit den vielfältigen Beratungsangeboten, mit Hilfe und Begleitung, gerade auch mit der Unterstützung durch Sprachkurse und durch Dolmetscherdienste ebnen wir diesen Menschen den Weg in unsere Gesellschaft, auch in unsere Stadtgesellschaft.

Damit schaffen wir die Grundlage dafür, dass auch Flüchtlinge und Zugewanderte teilnehmen können am vielfältigen Leben in unserer Stadt, dass sie teilhaben an Hannovers Stadtgesellschaft. Wir wünschen uns aktive Bürgerinnen und Bürger, und unsere Angebote, unsere Hilfen für Flüchtlinge und Zugewanderte sollen Brücken sein in diesem Sinne.

So wie die Teilhabe von Zugewanderten und Zuwandernden an der Stadtgesellschaft eine Querschnittsaufgabe ist, bleibt auch die Inklusion eine Querschnittsaufgabe. Seit diesem Schuljahr bieten mehrere Schulen sowohl im Primarbereich als auch in den weiterführenden Schulformen inklusiven Unterricht an. Dies ist ein gewaltiger Fortschritt und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur inklusiven Stadt.

Inklusion betrifft jedoch sämtliche Bereiche des Alltags. Diese Aufgabe zu lösen, dazu fordert uns bereits die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen auf – eine Verpflichtung, aber wir wollen es auch und sind überzeugt, dass Inklusion das richtige Ziel ist. Uns ist gleichzeitig aber auch klar, das ist keine leichte Aufgabe. Und nur mit Engagement für das Ziel auf allen Ebenen werden wir die nötigen Fortschritte auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft erreichen.

Wenn auch Bildung ein zentraler Schlüssel zur Inklusion ist, so bedarf es doch weiterer, vielfältiger Angebote. Daher haben wir das Thema Inklusion in den Beratungen zum Haushalt 2014 mit unseren Anträgen auch auf andere Bereiche bezogen. So auf die Schaffung von Barrierefreiheit im Verkehr oder bei der Nutzung von Grünanlagen, Spielplätzen und Friedhöfen, genauso wie auf die Information und Beratung über Inklusion und die Arbeit für die soziale, kulturelle und gesundheitliche Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderungen. Nicht zuletzt geht es um den Zugang und die Nutzung von unterschiedlichsten Einrichtungen, etwa von Sportstätten oder von Freizeitheimen.

Die hannoverschen Freizeitheime sind wichtige Orte des Miteinanders in den Stadtbezirken. Mit ihrer Einrichtung nahm Hannover vor einem mittlerweile halben Jahrhundert (Freizeitheim Linden) eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung von soziokultureller Arbeit ein.

Für uns sind sie eine auch in der Zukunft unerlässliche Infrastruktur in den Stadtbezirken, nah bei den Menschen. Gemeinsam mit Bündnis 90 / Die Grünen beauftragen wir die Verwaltung im Zusammenhang mit den Vorplanungen zur Sanierung der Freizeitheime Döhren, Linden, Lister Turm und Ricklingen in den Stadtbezirken Bürgerbeteiligungsverfahren durchzuführen zur Ermittlung der aktuellen Bedürfnisse der Stadtteilkulturarbeit und des zukünftigen Raumbedarfs.

Hannover ist nicht nur eine weltoffene Stadt, sondern auch eine Stadt, die offen ist für alle Generationen. Dass dies so ist, zeigen auch die Bevölkerungszuwächse, die Hannover in den letzten Jahren verzeichnet. Hannover wächst, sagen auch die Prognosen, und das darf uns mit Freude, aber auch durchaus mit Stolz erfüllen. Denn offensichtlich ist Hannover attraktiv und lebenswert. Als stärkste Fraktion im Rat tragen wir schon lange – gemeinsam mit unserem Koalitionspartner – durch unsere Politik dazu bei.

Wachstum allein kann aber nicht der Maßstab unseres Handels sein. Wir wollen, dass Hannover sozial verträglich wachsen kann!

So muss erheblich mehr Wohnraum geschaffen werden, und wir müssen die Bedingungen dafür verbessern. Mit dem Wohnraumkonzept und dem städtischen Wohnraumförderprogramm – das hervorragend nachgefragt wird - haben wir 2013 die Weichen dafür gestellt, dass mehr Wohnraum entstehen wird: Wir ermöglichen die Schaffung preisgünstigen, sozialen Wohnraums ebenso wie die Bautätigkeit in mittleren und höheren Preissegmenten. Dadurch vermeiden wir jene Verwerfungen bei den Mieten, die in anderen Großstädten beklagt werden.

Das Wachstum unserer Stadt wird auch die Bevölkerungsstruktur hier verändern, und zwar sowohl was die Vielfalt der Kulturen anbelangt als auch mit Blick auf die Alterspyramide unserer Stadtgesellschaft. Mit dem Programm Study & Stay gelingt es uns zunehmend, Studierende auch aus anderen Ländern nach Hannover zu holen; und es gelingt uns mit diesem Programm, etliche von ihnen auch in unserer Stadt zu halten. Das macht Hannover noch attraktiver, auch über die Grenzen Niedersachsens und über die Grenzen Deutschlands und der EU hinaus.

Aktuell erweitern wir unser Wohnraumförderprogramm mit dem Ziel der Schaffung von jährlich rund 50 kleinen Mietwohnungen im preisgünstigen, sozialen Wohnungsbau. Es sollen über 6 Jahre zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden, um insbesondere Einpersonenhaushalte wie älteren Bürgerinnen und Bürger, aber z. B. auch Studierende bzw. Berufsstarter anzusprechen.

Dass Hannover wirklich beliebt ist und Anziehung besitzt, zeigt uns in besonderer Weise der Zuzug junger Familien. Gerade hierdurch konnte ein Schrumpfen unserer Stadt verhindert werden. Dieser Zuzug verstärkt sich, und er wird weiter anhalten.

Der Zuzug von jungen Menschen und Familien stabilisiert die Altersstruktur in Hannover und dennoch wird der Anteil von Seniorinnen und Senioren weiter steigen.

Wir werden deshalb in den nächsten Jahren noch stärker darüber nachdenken müssen, wie wir generationengerechtes und generationenübergreifendes Wohnen ermöglichen; wir werden dafür Sorge tragen müssen, dass alle Generationen – Alte wie Junge – am städtischen Leben teilnehmen und teilhaben können. Daher begrüßen wir den Ansatz der Stadt, die sogenannte alternsgerechte Quartiersentwicklung beispielhaft zu erproben.

Dem Wachstum unserer Stadt und dem demografischen Wandel tragen wir auf vielen verschiedenen Arbeitsfeldern Rechnung – etwa auch im Bildungswesen. Wir haben den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz in großem Umfang umgesetzt; und wir sind dabei, die Qualität der Kinderbetreuung deutlich zu verbessern und das Ganztagsangebot in den Kitas zu erweitern.

Besonders große Fortschritte haben wir beim Ausbau des Ganztagsangebots an Grundschulen erzielt. Mit der „Ganztagsgrundschule Marke Hannover“ haben wir einen Maßstab geschaffen, an dem sich andere Kommunen orientieren. Wir selbst haben uns dabei an internationalen Maßstäben orientiert, unsere Ganztagsschule haben wir im Rahmen der niedersächsischen Gesetzeslage nah an dem Schulbetrieb in den skandinavischen Ländern ausgerichtet. Der Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand und internationaler Austausch lohnen auch hier.

Wir haben im vergangenen Jahr Haushaltsbeschlüsse getroffen, die sich zukunftsweisend auf die kommenden Haushaltsjahre auswirken. Mit unseren Anträgen haben wir zum einen die jährlichen Investitionsmittel (20 Mio. Euro bis 2016) erhöht, zum anderen aber auch die zur Planung, Erarbeitung und Prüfung von Ganztagsschulkonzepten erforderlichen Personalstellen im Bereich des Gebäudemanagement und der Schulverwaltung deutlich aufgestockt. Wir fassen zum Haushalt 2014 nach, indem wir die teilweise noch nicht besetzten Stellen entfristen – der Arbeitsmarkt in diesem Segment stellt sich sehr eng dar – und weitere fünf Stellen einrichten.

2016 wird das Jahr sein, indem eine Großzahl der Schulen, die noch nicht im Ganztag sind mit dem Ganztagsbetrieb starten können. Auf diese Entwicklung kann Hannover stolz sein. An dieser Stelle möchte ich mich an die Verwaltung wenden, Frau Drevermann, Frau Tegtmeyer-Dette, nehmen Sie bitte unseren besonderen Dank an ihre Fachverwaltungen mit. Wir wissen, dass dort auf Hochtouren gearbeitet wird.

Auch an den weiterführenden Schulen haben wir den Ganztagsbetrieb deutlich ausweiten können. Diese Aufgabe haben wir erfolgreich angepackt, und wir werden sie in den nächsten Jahren weiter voranbringen. Dabei verbinden wir den notwendigen Ausbau des Ganztagsangebotes mit der erforderlichen Sanierung von Schulgebäuden und mit der Einrichtung neuer Schulstandorte.

Ein wichtiges Thema für die Nutzerinnen und Nutzer ist die Sauberkeit in städtischen Gebäuden, gerade auch an Schulen. Die Klagen über mangelnde Sauberkeit haben sich gemehrt. Wir werden dieses Problem lösen, in dem wir einerseits die Einführung einer zweiten Sanitärreinigung an allen Ganztagsschulen einführen und die Objektbetreuung intensivieren. Und wir werden es andererseits dadurch anpacken, dass wir uns ein Handlungsprogramm Gebäudereinigung vorlegen lassen, auf dessen Grundlage die Vergabe der Gebäudereinigung geregelt werden kann.

So wie der bauliche Zustand einiger städtischer Gebäude verbessert wird, wird auch die städtische Verkehrsinfrastruktur in nächster Zeit verstärkt saniert. Ich darf hier nochmals betonen, dass die SPD-Ratsfraktion das Sonderprogramm zur Straßensanierung ausdrücklich begrüßt. Der Oberbürgermeister hat damit einen deutlichen Schwerpunkt für eine zukunftsfähige Infrastruktur einer modernen Großstadt gesetzt.

Nun nochmal zu dem was alles zusammenhält. Ohne gut aufgestellte Stadtfinanzen wäre all das nicht möglich. Die Verwaltung hat im November einen ausgeglichenen Haushalt vorgelegt und eine Entschuldung bei den Investitionskrediten in Höhe von 9 Mio. Euro vorgesehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen konnte Hannover seine Kassenkredite im großen Maße abbauen. Das freut uns sehr.

Wir halten es aber für eine unzulässige Verkürzung, die öffentlichen Finanzen ausschließlich am Grad der Verschuldung zu messen. Schulden sind nie schön, aber in einem Rahmen der sich mittelfristig an die Finanzlage orientiert immer dann notwendig und vertretbar, wenn sie der Zukunftssicherung dienen. In Hannover haben wir in den vergangenen Jahren eine Finanzpolitik betrieben, die Schulden in guten Zeiten reduziert hat, und es somit in schlechteren Zeiten finanzielle Spielräume gibt.

Wir wollen weiterhin mit den Finanzen der Stadt verantwortungsvoll umgehen und haben uns auch in diesem Jahr gemeinsam mit unserem grünen Koalitionspartner auf vertretbare Änderungen am Haushaltsentwurf verständigt. Auf die uns wichtigen inhaltlichen Schwerpunkte war ich eingegangen.

Insgesamt umfassen die beantragten Veränderungen ein Volumen von 1,6 Mio. Euro im Finanzhaushalt und 2,3 Mio. Euro im Ergebnishaushalt. Als Gegenfinanzierung beantragen wir eine pauschale Senkung der Sachkosten um 1%. Dies ergibt eine Gegenfinanzierung von 1,8 Mio. Euro.

Liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU, ich werde nicht auf alle ihre Anträge eingehen, aber eines möchte ich doch loswerden: Sie haben einen bunten Blumenstrauß an wirklich finanzträchtigen Anträgen und wollen diesen mit der Übertragung der städtischen Bäder an die Stadtwerke finanzieren. Das ist unredlich und das wissen sie genau, denn eine Verschiebung im Konzern Stadt löst den Finanzbedarf für die Investitionen in die Bäder und den Betrieb derselben nicht in Luft auf. Da hilft es auch nichts, dass sie diesen Antrag jedes Jahr aufs Neue stellen. Ich würde mich freuen, wenn sie zum Haushalt 2015 etwas kreativer werden würden.

Im Vergleich zu anderen Großstädten sind wir mit unseren Finanzen recht gut aufgestellt. Das liegt auch an den Gewerbesteuereinnahmen, die sich in den vergangenen Jahren überaus positiv entwickelt haben. Dass dies kein Dauerzustand sein kann, war uns allen klar und hat sich zu Beginn des Jahres bewahrheitet. Wir verzeichnen Einbrüche bei den Gewerbesteuereinnahmen, die nicht beängstigend sein müssen, auf die wir aber ein wachsames Auge haben müssen. Auch mit dieser Situation werden wir im Sinne der politischen Handlungsfähigkeit verantwortungsvoll umgehen.

Wir stehen alle vor einem spannenden Prozess. Gemeinsam werden wir in den kommenden zwei Jahren den Stadtdialog Hannover 2030 führen. Wir freuen uns, dass der rot/grüne Antrag zur Erarbeitung eines integrierten Stadtentwicklungsprogrammes, den wir im Rat 2012 beschlossen haben, vom Oberbürgermeister konkretisiert und aufgegriffen wird.

Die CDU hat offensichtlich nicht verstanden worum es in dem Stadtentwicklungsprozess 2030 geht. Oder Sie können sich nicht entscheiden auf das Angebot des Diskurses über die Zukunft Hannovers einzugehen und eine aktive Rolle einzunehmen. Opposition und Mitmachen im Prozess scheint für Sie nicht zusammenzupassen. Diese Entscheidung können wir ihnen leider nicht abnehmen.

Ich freue mich jedenfalls auf den Prozess, denn Politik durch Dialog ist schon seit Jahren der Claim unserer Fraktion. Als SPD-Fraktion sehen wir dem Stadtentwicklungsprozess 2030 und dem Austausch mit ihnen und der Stadtgesellschaft mit Engagement entgegen – wir freuen uns auf die Ergebnisse und sind gespannt welche Impulse wir nach Beendigung des Stadtdialogs in unsere Beratungen einbeziehen können.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit


Rede des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU im Rat der Stadt Hannover Jens-Michael Emmelmann zum Haushalt 2014 und des Investitionsprogramms 2013 – 2018


Sehr geehrter Herr Ratsvorsitzender,
sehr geehrte Damen und Herren,

Hannover hat – wie Sie alle wissen - einen neuen Oberbürgermeister. Länger als 100 Tage ist er nun im Amt. Es ist also an der Zeit zu schauen, was er bisher in Hannover positiv bewirkt hat. Und es ist an der Zeit, sich heute die Frage zu stellen: Hat sich überhaupt etwas verändert und zeichnet sich etwas bei der schlechten Finanzsituation Hannovers ab.

Um die Ist-Situation betrachten zu können, muss man auch kurzfristig in die Vergangenheit schauen. Herr Dr. Hansmann versuchte einmal vor wenigen Jahren das Thema Finanzen ernsthaft anzugehen. Er hatte die Idee, wie der neue Oberbürgermeister sagen würde, alle Hannoveranerinnen und Hannoveraner als „Thinktank“ anzuzapfen, also fremde Ideen zu den eigenen zu machen. Jeder sollte vorschlagen, wo was eingespart werden kann und soll. Weit ist er damit nicht gekommen. Herr Weil sprach ein Machtwort und vorbei war das Vorhaben, Hannovers Finanzen ernsthaft anzugehen. Interessanterweise wären die Auswirkungen des Sparwillens im späteren Landtagswahlkampf zu spüren gewesen und das war Herrn Weil wohl gar nicht recht. Mittlerweile traut sich der Kämmerer kaum noch, das Wort SPAREN in den Mund zu nehmen.

Betrachten wir kurz die Ist-Situation: Hannover ist verschuldet. 1,34 Milliarden Euro Schulden! Nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernest und Young stiegen die Verbindlichkeiten Hannovers binnen zwei Jahren um 30%. Somit befand sich Hannover unter den 10 am höchsten verschuldeten Großstädten Deutschlands. Hinzu kommen noch Zinsbelastungen in Höhe von 63 Millionen Euro, die nur so niedrig sind, weil die Zinshöhe so historisch niedrig ist.

Aber kommen wir zu Ihren Zielen, Herr Dr. Hansmann. Man höre uns staune: Sie möchten einen Schuldenabbau in Höhe von 9 Millionen Euro betreiben. Das sind immerhin 0,5 % des Gesamtvolumens der Schulden, oder anders gesagt, nichts!

Meine Damen und Herren, 0,5% würde sich manch prominenter Devisenzocker bei der Finanztransaktionssteuer wünschen, aber doch niemand, der ernsthaft den Schuldenberg der Stadt Hannover abbauen will.

An dieser Stelle fragt man sich, welches Konzept haben Sie denn in Finanzfragen? Sind Sie mit dem Schuldenberg Hannovers zufrieden und sehen Sie nur zu, dass der Tanker seinen groben Kurs hält und nicht gegen eine Klippe steuert? Unternehmerisch ist das eine glatte sechs, den Bürgern kein Konzept aufzuzeigen, wie man sich innerhalb einer erkennbaren Zeit entschulden will.

Im Privatleben und bei RTL gibt es Schuldnerberater, die immer mit dem Ziel arbeiten, die Schulden ihrer Klienten abzubauen. Welches Vorbild sind Sie dann für alle Hannoveranerinnen und Hannoveraner?

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, meine Damen und Herren, aber mir verschlagen diese Zahlen den Atem und vielleicht geht es Herrn Dr. Hansmann im Inneren auch so, zeigen tut er es jedoch nicht. Wenn also der Kämmerer das Thema nicht richtig angeht, so fragt man sich, ob es denn wenigstens der neue Oberbürgermeister tut?

Auch er hatte in seiner Haushaltsrede das Thema am Rande gestreift. Herr Schostok sprach davon, er wolle „in Sachen Finanzen etwas auf die Bremse treten“. Ja, meine Damen und Herren, Sie haben richtig gehört, der neue Oberbürgermeister möchte etwas auf die Bremse treten und nicht mit Vollgas das Ruder herumreißen. Das ist nicht im Geringsten das, was die Landeshauptstadt benötigt! Wie will Herr Schostok so seiner Führungsrolle als Oberbürgermeister der Stadt Hannover mit einer Verantwortung für grob 10.000 städtische Beschäftigte und mehr als 500.000 Einwohner gerecht werden?

Kommen wir also zu unserem Oberbürgermeister: Was macht Herr Schostok sonst noch, was zeichnet ihn aus? Er sei ein Zuhörer, ein vorsichtiger Gesprächspartner behauptet er von sich selbst. Mancher nennt ihn auch einen Leisetreter. Ob das nun Eigenschaften sind, die man benötigt, wenn Hannover so hoch verschuldet ist, ist zweifelhaft. Ich möchte das zu diesem Zeitpunkt auch nicht bewerten. Aber ich teile vollkommen die Einschätzung meines Kreisvorsitzenden, Dirk Toepffer, der sich über Herrn Schostok so äußerte: „Wofür er politisch steht, weiß keiner. Eigene und entscheidende Aspekte fehlen ihm völlig.“
Interessant, dass Herr Schostok darin kein Problem sieht, sondern sich mit den Worten „Ideen habe ich reichlich. Doch ich bin nicht gewählt worden, um täglich neue Ideen zu äußern“ gefällt und scheinbar genügt. An anderer Stelle des Interviews sagte er über sich selbst „ich erreiche meine Ziele auf eine andere Art und Weise“. Aha! Was sind denn die Ziele und wie will er sie erreichen? Der HAZ gegenüber hat unser Oberbürgermeister behauptet, er wolle „etwas Schönes für Hannover tun“ und „die Bürger mehr beteiligen“. Soweit so gut, aber das ist nur ein alter Hut - eine Floskel ohne Inhalt.

Herr Schostok war seit seiner Nominierung als OB-Kandidat emsig wie eine Biene und nimmermüde Land auf, Land ab, unterwegs, den Menschen seine neue Zauberformel „Bürgerbeteiligung“ nahe zu bringen. Die Chance, diese gleich öffentlichkeitswirksam bei der Bürgerbefragung zum Thema „Mobilität in Hannover“ einzubringen, ließ er verstreichen. Ihm fiel nicht einmal auf, dass die Diskussion zur D-Linie, dem größten und teuersten Verkehrsprojekt der kommenden Jahre, an dem offenkundig starkes Bürgerinteresse besteht, in dieser Befragung nicht vorkommt.

Wo war hier eine wirkliche Bürgerbeteiligung, Herr Schostok?
Am Thema Straßensanierung verschlucken Sie sich gerade aktuell und zwar gewaltig. Dieses Thema hat eine Bürgerbeteiligung der Art gezeitigt, die sicherlich so nicht beabsichtigt war. Kaum ein Stadtbezirk, in dem nicht aufgebrachte Bürger den von Ihnen zu zahlenden Anteil an den Kosten der Straßensanierungen vehement beklagen. Das kommt davon, meine Damen und Herren, wenn man im Wahlkampf großspurig den Bürgern ein 50 Millionen Euro teures Sanierungsprogramm verspricht, aber gleichzeitig verheimlicht, dass die Bürger zur Hälfte an den Kosten beteiligt sind. Wissen Sie was passiert, Herr Schostok, wenn man zu einer Feier eingeladen wird und als Gast mit einem Geschenk kommt, das man sich dann vom Gastgeber zur Hälfte bezahlen lässt? In meinem Bekanntenkreis würden Sie nie wieder eingeladen werden. Das ist nicht nur unanständig, sondern kostet jeden Hannoveraner im Schnitt 50 Euro. Ein teures Geschenk!

Das neueste und scheinbar wichtigste Projekt des Oberbürgermeisters scheint ihm das Stadtentwicklungsprogramm 2030 zu sein. Obwohl momentan wegen der Straßensanierungen und seiner Drohungen gegen die Eigentümer im Ihmezentrum schwer angegriffen, redet Herr Schostok gebetsmühlenartig weiter von größtmöglichem Konsens, offenen Dialogen, einem transparenten, öffentlichen, kreativen und konkreten Prozess. Die „HAZ“ kommentierte hierzu genüsslich, „das sei der Wohlfühlton, den Politiker immer anzuschlagen pflegen, wenn sie einen Teil der Realität ausblenden“.

Kommen wir aber zum Thema Stadtentwicklung 2030.
Meine Güte!

Ein Mammutbeteiligungsprozess, den bisher keiner inhaltlich (be-) greifen kann. Es sollen die Hannoveraner als „Thinktank“ nicht nur wieder einmal angezapft werden, sondern auch alle Verbände und jeder der irgendeine Meinung zu vertreten hat oder glaubt. Nicht das wir uns hier falsch verstehen, meine Damen und Herren, Beteiligung ist gut, sie bringt jedoch nur etwas, wenn man auch ein klares Ziel hat und nicht das Verfahren als Ziel sieht. Dieses Programm belastet den Haushalt um weitere 1,2 Millionen Euro. Wie rechtfertigen Sie diese Ausgabe, Herr Schostok? Wollen sie zur Kommunalwahl alle Bürger zu SPD-Wahlhelfern machen?

Sehr geehrter Herr Schostok, entwickeln Sie gefälligst eigene Ideen, die Hannover voranbringen und ruhen Sie sich nicht jetzt schon auf Prozessen aus, die Sie anschieben und die irgendwann im Jahr 2030 fertig sein sollen. Ich denke, Sie möchten das Ende Ihrer Projekte doch auch noch im Amt erleben. Deshalb: denken Sie lieber in Wahlperioden!

Kommen wir jetzt zu der Fraktion im hannoverschen Rat, die sich wirklich um ihre Stadt bemüht: Ihre geliebte, geschätzte und unter Wert betrachtete CDU. Wir haben uns auf unserer Klausurtagung in Cuxhaven mit den Schwerpunkten Schule, Soziales, Sport und Schuldenabbau nicht nur Gedanken zum Haushalt, sondern auch zur Weiterentwicklung der Stadtgesellschaft Hannovers gemacht. Selbstverständlich unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungstrends. Dazu haben wir Thesen für ein liebenswertes Hannover entwickelt.

An erster Stelle stehen für uns solide Finanzen! Sie sind der Dreh- und Angelpunkt, die Basis unserer Entscheidungen. Bekanntermaßen wird die Entwicklung der Gewerbesteuereinahmen sich nicht so positiv fortsetzen, wie bislang. Sie werden erheblich zurückgehen. Darum sind Aufgabenkürzungen mit Augenmaß vorzunehmen und Projekte auf den Weg zu bringen, die alle sauber refinanziert sind, wie es die CDU-Ratsfraktion Jahr für Jahr in ihren Haushaltsberatungen vormacht. Setzen Sie doch einfach unsere Vorschläge sofort um und warten nicht darauf, bis Rot-Grün sie mit erheblicher Verzögerung kopiert und das auch noch falsch.

Zweitens müssen wir dafür Sorge tragen, dass Hannover, als Grundlage unseres zukünftigen Handelns, ein starker Wirtschaftsstandort bleibt. Statt sich weiterhin einseitig ausschließlich vom Volkswagenkonzern abhängig zu machen, was bei einem Absatzeinbruch katastrophale Folgen – auch über die direkte Abhängigkeit vom Zulieferbereich - auf dem Arbeitsmarkt zeigen würde, empfehlen wir, sich auch um die „Local-Player“ zu kümmern. Diese Kontakte müssen intensiviert und ausgebaut werden. Themenfelder der Zukunft müssen eine offensive Ansiedlungspolitik und die Installation einer Wirtschaftsförderung, die ihren Namen auch verdient hat, sein.

Bildung ist eine von Hannovers Stärken! Wir können stolz auf ein breit gefächertes Angebot sein, was von der schulischen Grundversorgung über Fachhochschulen und die Universität geht und von zahlreichen Bildungs-Multiplikatoren begleitet wird. Aber auch hier dürfen wir nicht stehen bleiben, sondern müssen uns bemühen, diese Angebote aktuell zu halten und auszubauen. Hierbei zählt aber nicht nur die Quantität, sondern die Qualität! Klagen zu vermeintlich profanen Themen wie Sauberkeit an Schulen nehmen wir ernst und handeln.

Die CDU war es, die das Thema der Schulreinigung thematisiert und auf die katastrophalen Zustände hingewiesen hat. Wir haben uns für die Schüler, Lehrer und die Reinigungskräfte eingesetzt. Dass die SPD und die Grünen nun unsere Idee aufgegriffen haben, nachdem man das Thema zuerst als dummes Wahlkampfthema deklassieren wollte, zeigt, dass wir als CDU in Hannover den Blick für die Probleme haben und das Rot-Grün noch nicht einmal den Schneid hat, die Leistung der CDU anzuerkennen und auch hier nur dreist kopiert.

Wir fordern eine Erweiterung der Leistungsverzeichnisse um das zweimalige tägliche Reinigen der Sanitäranlagen. Zusätzlich wollen wir mehr Personal für die Kontrolle der erbrachten Leistungen einstellen. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass bauliche Maßnahmen ergriffen werden, damit die Reinigung künftig erleichtert wird. Des Weiteren fordern wir eine erhöhte Förderung der inklusiv beschulten Kinder an Grundschulen.

Vor dem Hintergrund, dass allein in diesem Jahr mehr als 40% der eingeschulten Grundschüler einen Migrationshintergrund hatten, besteht für uns dringender Handlungsbedarf, sich weiterhin mit Nachdruck dafür einzusetzen, dass allen Bürgerinnen und Bürgern Hannovers gleiche Chancen eingeräumt werden. Wir wollen Ehrlichkeit statt rot-grüner Heuchelei - wie z.B. beim Thema Einlass in Diskotheken.

Wir wollen, dass Hannovers reiche und reichhaltige Kultur mit ihren vielen herausragenden Einrichtungen weiter gepflegt, aber auch professionell vermarktet wird. Das Schloss Herrenhausen scheint sich in dieser Hinsicht als „Rohrkrepierer“ zu erweisen. Apropos: durch Frau Drevermanns mathematische Höchstleistungen sind bei den drei Großprojekten Umbau und Sanierung des Raschplatzpavillons, Anbau Sprengel-Museum und Schloss Herrenhausen grob 10 Millionen Euro zum Fenster herausgeworfen worden. Und das Erschütternde daran ist: es scheint niemanden zu kümmern! Weder Herrn Dr. Hansmann, als Kämmerer, noch den Dienstvorgesetzten, der personelle Konsequenzen überdenken müsste. Getreu dem Motto „macht doch nix – es wird munter weitergewurschtelt“!

Man beachte:
…10 Mio. aus dem Fenster geschmissen….
…bisher… …und noch ist der Anbau nicht fertig….
…Ich denke, es könnte durchaus doppelt so viel werden.

Und jetzt…
meine Damen und Herren,

…erinnern Sie sich bitte noch einmal an die von Herrn Dr. Hansmann zum Schuldenabbau vorgetragene Zahl: 9 Millionen Euro!
Wie lächerlich erscheint in diesem Zusammenhang Ihr Sparwille!

Im Bereich Sport scheint sich ja erfreulicherweise unter Herrn Schostok eine neue Gewichtung herzustellen, herzlichen Dank! Schmählich, wenn man sich daran erinnert, dass Herr Weil gen Ende seiner Amtszeit es nicht einmal mehr für nötig hielt, an den Sitzungen des Fachausschusses teilzunehmen. Neben dieser wichtigen Weichenstellung muss allerdings gleichzeitig geklärt werden, wie eine neue Infrastruktur aufgebaut werden kann, die die Interessen der Vereine, der Schulen und des Fachbereichs Sport gleichermaßen integriert, wenn wir die vereinheitlichte Ganztagsschule haben.

Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass der Sport einen deutlichen Beitrag zu Integration und gesellschaftlicher Entwicklung leistet. Der CDU-Ratsfraktion ist es wichtig, die notwendigen Voraussetzungen hierfür in unserer Stadt zu schaffen. Dazu gehören unter anderem die dringend erforderliche Sanierung des Erika-Fisch-Stadions, die bessere Förderung des Leistungssports, die Sanierung von Vereinsstätten sowie dem Stadtsportbund seine vollen Zuschüsse zukommen zu lassen. Ich möchte einen Haushaltsantrag unserer Beratungen besonders hervorheben: das Programm „Kunstrasenplätze“, das mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt ist. Mit der Realisierung dieses Programms bekommen die Vereine endlich zeitgemäße und ganzjährig bespielbare Plätze - für das Vereinsleben eine große Bereicherung.

Wir werden weiterhin Wissenschaft und Forschung als Standortfaktoren in den Mittelpunkt der politischen Arbeit stellen. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Bindung von Studenten als angehende Fachkräfte an den Standort Hannover muss oberste Priorität haben.

Hannover als Wohnort muss für Jede und Jeden aber auch für jeden Geldbeutel attraktiv bleiben und werden. Auf dem Wohnungsmarkt sehen wir uns großen Veränderungen und Herausforderungen gegenüber. Es wird enger auf der Nachfrageseite, zurzeit beträgt die Leerstandsquote in Hannover 1,4 %. Bestimmter Wohnraum wird knapp. Kleinere bezahlbare Wohnungen, aber auch große für Familien mit Kindern werden vermehrt nachgefragt.

Die Lebensqualität für Jung und Alt in unserer Stadt muss deutlich gesteigert werden. Im Vergleich zu den Metropolen dieser Welt ist mir besonders aufgefallen, wie dreckig Hannover ist. Graffitis, achtlos entsorgter Müll, Verschmutzungen durch Kaugummis et cetera werden einfach toleriert. Hier sind deutlich mehr Sanktionen erforderlich! Das Problem kann nicht – wie die Situation am Raschplatz gezeigt hat – zwischen den verschiedenen Akteuren hin und her geschoben werden, sondern bedarf eindeutiger Entscheidungen und Maßnahmenkataloge.

Bürgerfreundlichkeit im wörtlichen Sinn ist in Hannover leider immer noch Mangelware. Sammelt man die zahlreichen Klagen über die Hotline der Stadt Hannover, so wird vor allem die schlechte Erreichbarkeit, die Gesprächskultur und die Qualität der erteilten Auskünfte kritisiert.

Der CDU-Ratsfraktion ist in diesem Zusammenhang aber noch ein ganz anderes Thema ein großes Anliegen: die Dienstleistungen, die die Mitarbeiter der Stadt für die Mandatsträger in den Stadtbezirksräten erbringen. Das Modell Stadtbezirksmanager ist nach wie vor nicht auf Erfolgskurs. Deshalb fordern wir einerseits die Abschaffung dieser Stellen, andererseits eine deutliche finanzielle und zeitliche Aufwertung der Stadtbezirksratsbetreuerstellen sowie die Unterstützung durch Springer im Krankheitsfall.

Weiterhin gilt es, die Verkehrsinfrastruktur nachhaltig zu verbessern. Straßen, Geh- und Fahrradwege sowie Stadtteilplätze müssen einer generellen Überprüfung ihrer Attraktivität unterzogen werden. Nach Ansicht der CDU-Ratsfraktion besteht hier erheblicher Handlungsbedarf. Eine sich entwickelnde Gesellschaft benötigt eine moderne und gut ausgebaute Infrastruktur. Aus diesem Grund stellt die CDU-Ratsfraktion Anträge, die die Planung eines zweiten ZOB an der A2 oder A7 und auch die Sanierung der Fahrradwege in der Stadt vorsehen. Letztere wollen wir sanieren, statt neue Radschnellwege zu bauen. Wir fordern daher, die 5,5 Millionen Euro die für die Radschnellwege eingeplant wurden, in die Sanierung der vorhandenen Wege zu investieren. Außerdem soll die Straßensanierung mit zusätzlichen finanziellen Mitteln unterstützt werden.

Ebenso wichtig ist der CDU-Ratsfraktion ein sozialeres Hannover mit besseren Chancen für alle Menschen. Wir müssen uns kritisch mit dem in manchen Familien über Generationen fortgesetzten Empfang von staatlichen Unterstützungsleistungen auseinandersetzen, uns zur Armut von älteren Menschen ebenso positionieren wie zur oftmals prekären Einkommenssituation älterer Frauen.

Im Bereich Soziales und Jugendhilfe präsentiert die CDU-Ratsfraktion eine Reihe von Vorschlägen für die Verbesserung der Situation in unterschiedlichen Bereichen. Dazu gehört unter anderem die Schaffung weiterer Hortplätze, für die wir 750.000 Euro einstellen. Aber nicht nur jungen Menschen, sondern auch der älter werdenden Gesellschaft muss Rechnung getragen werden. Aus diesem Grund haben wir Anträge formuliert, die beispielsweise Präventionsmaßnahmen für Sucht im Alter fordern.

Sie sehen, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht

Herr Schostok, Ihnen rufe ich in für Sie verständlicher Art zu: Anpacken! Besser machen!

Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!



Rede des Fraktionsvorsitzenden der Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Hannover
Lothar Schlieckau zum Haushalt 2014 und des Investitionsprogramms 2013 – 2018


Beigeordneter Schlieckau stellte klar, dass Unwahrheiten auch beim Namen genannt werden sollten und erläuterte, dass der Vorwurf der CDU-Fraktion zum Anstieg der Verschuldung vom Stadtkämmerer im Finanzausschuss widerlegt worden wäre. Tatsächlich sei es so, dass Hannover eine der ganz wenigen Städte in Deutschland sei, die in Bezug auf Kassenkredite in den vergangenen zwei Jahren nahezu an die Nullgrenze herangekommen sei. Es sei ebenfalls unwahr, dass die Langzeitverschuldung weiter angestiegen sei. Beigeordneter Schlieckau machte deutlich, dass die Kredite zur EXPO oder zum U-Bahn-Tunnelausbau, die gemeinsam von allen Fraktionen im Rat beschlossen worden wären, als alleinige Schuldenaufnahme der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen deklariert werden könnten. Hannover befände sich im finanzpolitischen Bereich auf einer Entwicklungsstufe, die für Großstädte als absolut positiv einzuschätzen sei und dass auch alle Aussagen der Kommunalaufsicht in diese Richtung weisen würden.

Beigeordneter Schlieckau warf der CDU-Fraktion zudem vor, dass sich diese fast 10 Minuten lang in ihrer Rede damit aufgehalten habe dem Oberbürgermeister vorzuwerfen, dass dieser gewählt worden wäre und nach hundert Tagen Amtszeit noch nicht alle Unebenheiten in Hannover beseitigt habe. Oberbürgermeister Schostok sei mit 67 % gewählt worden und zwar mit dem Straßenausbauprogramm als Wahlkampfthema. Zudem sei die Straßenausbaubeitragssatzung nichts Neues und schon gar keine Erfindung des neuen Oberbürgermeisters. Die Darstellung, dass die BürgerInnen nicht gewusst hätten, dass es eine Straßenausbaubeitragssatzung in Hannover gäbe, könne nur als äußerst gewagt beurteilt werden. Dass die Umsetzung des Straßenausbauprogramms Diskussionen auslösen würde, läge in der Natur der Sache, allerdings gehe es dabei um das Einlösen eines Wahlversprechens.

Beigeordneter Schlieckau führte weiter aus, dass der Rat der Stadt an langwierigen, nachhaltigen Prozessen arbeite. In den vergangenen Tagen habe Erste Stadträtin Tegtmeyer-Dette, mit Vorarbeit durch den ehemaligen Ersten Stadtrat Mönninghoff, den Masterplan Stadtregion Hannover 100 % für den Klimaschutz vorgelegt. Das sei ein Masterplan, der unter Deutschlands Großstädten seines Gleichen suche. Dieser sei für eine Zukunft entwickelt worden um in Hannover ökologisch, sozial und nach vorne gewandt leben, arbeiten und wirtschaften zu können. Das seien Langzeitprojekte, die von den Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen angelegt worden wären und nun von der neuen Besetzung der Stadtspitze umgesetzt würden. Haushaltspolitik wirke nicht nur jährlich, sondern würde auch in langen Phasen aufgebaut eine Wirkung zeigen.

Beigeordneter Schlieckau erläuterte weiter, dass ein weiteres Langzeitprojekt aus dem Bereich Soziales zur zusätzlichen Stabilisierung der Notfallbetreuung von Kindern aufgenommen worden sei, wonach in Zusammenarbeit mit den Betrieben, der Wirtschaft und der Region Hannover eine Betreuung von Kindern angestellten, werktätigen Müttern und Vätern hergestellt werden könne. Das Programm sei mit einem Beschluss von vor zwei Jahren aufgenommen worden und würde jetzt durch die Verwaltung mit einem Mittelansatz, in Zusammenarbeit mit der Region und der Wirtschaft umgesetzt.

Beigeordneter Schlieckau betonte, dass derartige Projekte einen angemessenen Vorlauf benötigen würden, da unterschiedliche Kräfte miteinander verbunden werden müssten. In Hannover sei eine stabile Mehrheit der BürgerInnen immer auf der Seite der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen, weil letztendlich zu erkennen sei, dass man das Wohl der EinwohnerInnen nicht aus dem Auge verliere.

Beigeordneter Schlieckau wies darauf hin, dass man konkret einen Haushalt mit 1,89 Mrd. Euro im Ergebnishaushalt habe und dass man diesen nur in marginalen Prozentzahlen anpasse. Die Änderungsanträge der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen würden sich auf 0,1 % belaufen. Das sei für sich gesehen relativ wenig, aber in der Langzeitwirkung würde es sehr viel bedeuten. Das Programm zum Ausbau der Ganztags- grundschulen sei ein Beispiel dafür. Das Programm sei vor Jahren beschlossen worden und werde aktuell nur noch weitergeführt. Das Wohnungsbauprogramm habe man entwickelt, um dafür zu sorgen, dass der soziale Wohnungsbau aufgenommen werden könne. Das seien Projekte die in ihrer Langzeitwirkung spürbar würden. Diese würden mit kleinen Stellschrauben, mit der Gesamtplanung der Verwaltung, der Intension des Rates und somit dem Willen der BürgerInnen in der Stadt umgesetzt. Man praktiziere eine auf längere Wirkung ausgerichtete Haushaltspolitik, die eine zusätzliche Verschuldung vermeide, wichtige Herausforderungen allerdings annähme. Die zentralen Ansagen seien die Kinderbetreuung, die Schulversorgung und der Wohnungsbau.

Beigeordneter Schlieckau erklärte weiter, dass die wesentliche Frage des Jahres sei, wie human sei eine Stadtgesellschaft, die sich in der Mitte Europas befände und auf höchstem Niveau wirtschaftliche Erfolge zu verzeichnen habe. Man müsse erkennen, dass Deutschland der Staat sei, der am besten aus der Krise gekommen sei und dass dieses Land der Staat sei, der von den europäischen und internationalen Wirtschaftsbeziehungen am meisten profitiert habe. Beigeordneter Schlieckau konstatierte, dass Hannover die negativen Entwicklungen der Globalisierung, wie die Flüchtlingsproblematik, human und nach vorne gerichtet wirklich aufgreife. Man habe inzwischen beinahe 20 Mio. € im Haushalt, welche die Stadt Hannover für Betreuung, Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen einsetze. Beigeordneter Schlieckau betonte, dass es der Landeshauptstadt wert sein müsse, eine Wilkommenskultur in Hinblick auf z.B. die Unterbringungsstrukturen, die keine 500-Personen-Unterbringungen umfasse, sondern Wohnungen oder Häuser mit einer maximalen Kapazität von 50 Menschen bereit zu stellen. Beigeordneter Schlieckau wies explizit darauf hin, dass sich auch die Oppositionsfraktionen dafür einsetzen würden, dass der humane und gleichberechtigte Umgang mit Menschen anderer Hautfarbe, anderer Religion und anderem sozialen Status bezogen auf alle Lebensbereiche kompromisslos umgesetzt werden müsse. Man müsse sich ferner darauf einstellen, dass Hannover eine wachsende Stadt sei und dass dafür die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten. Die Diskussionen zur Wasserstadt Limmer seien vor diesem Hintergrund ein positives Signal in Bezug auf die Bebauung von brachliegenden Industrieanlagen und dem gleichzeitigen Erhalt von Grünflächen. Zudem seien in den Planungen die Fragen zur infrastrukturellen Versorgung wie Verkehrsanbindung, Schulen und Kindertagesstätten mit aufgegriffen worden. Denn das im letzten Jahr eingelöste Versprechen zu rechtlichen Anspruch der Kinderbetreuung werde auch in den kommenden Jahren weiter Bestand haben.

Beigeordneter Schlieckau appellierte an die Kleingartenvereinigungen, auf populistisch angesetzte Unrechtsszenarien zu verzichten und empfahl sich vielmehr mit der Verwaltungsspitze der Stadt sachlich auseinanderzusetzen. Der Rat der Stadt strebe in Zusammenarbeit mit der Verwaltung an, den Wohnungsbau und die Freiraumgestaltung vernünftig miteinander in Einklang zu bringen.

Beigeordneter Schlieckau machte deutlich, dass die Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen neben der Instandsetzung der Radwege weiter die Einrichtung von Fahrradschnellwegen nach holländischem Vorbild weiter verfolgen werde. Denn es sei wenig sinnreich verschiedene Haushaltspositionen gegeneinander aufzurechnen und zudem, wie von der Opposition geplant, die Position des Fahrradbeauftragten der Stadt wieder abschaffen zu wollen.

Beigeordneter Schlieckau erläuterte weiter, dass die Verwaltung 200 und die Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen 30 zusätzliche Stellen in den Haushaltsplan eingestellt habe. Ferner sei bei einem jährlichen Volumen von über 500 Mio. € an Personalauf- wendungen die Einrichtung eines Personal- und Organisationsdezernats eine verantwortungsvolle Maßnahme. Der Einsatz und die Betreuung der Mitarbeiter müsse fachgerecht und ökonomisch organisiert werden um Überbelastungen durch einen erforderlichen Mehraufwand vermeiden zu können.

Zum Abschluss formulierte Beigeordneter Schlieckau den Rahmen und die Ziele zur Inklusion und der Generationengerechtigkeit. Danach werde sich das Bild in den Schulen, Kindertagesstätten, Wirtschaftsbetrieben und der Stadtverwaltung in Hinblick auf das Menschenbild verändern. Man müsse davon ausgehen, dass Menschen mit Behinderungen, Menschen mit hohem oder niedrigen Bildungsstand in Hannover leben, arbeiten und an der Kultur teilhaben wollten. Diesen Ansatz habe man gemeinsam mit der Fraktion der SPD aufgenommen und werde diesen in den Diskussionen zum Programm 2030 weiterführen. Man habe einen Haushalt, der anknüpfe an lange, alte und erfolgreiche Strategien und man setze neue Punkte mit den inklusiven, generationsgerechten Akzenten.



Rede des Fraktionsvorsitzenden DIE LINKE. im Rat der Stadt Hannover
Olliver Förste zum Haushalt 2014 und des Investitionsprogramms 2013 – 2018

Herr Vorsitzender,
meine Damen und Herren,

wir diskutieren hier heute den ersten Haushalt zwar mit einem neuen Oberbürgermeister, aber doch mit einer alten, um nicht zu sagen verlebten, rot-grünen Koalition. Man sollte annehmen, dass mit einem neuen OB ein Ruck durch die Verwaltung geht, und auch die politische Ebene hier im Rat mit neuem Elan in die Haushaltsberatungen startet. Aber nichts da: business as usual, es wird weitergewurstelt wie gehabt; fantasielos, ohne ein vorwärtsweisendes Gesamtkonzept und ohne Vorstellung, wie sich die Stadt der Zukunft entwickeln soll und die materiellen wie sozialen Werte der Stadt gesichert werden können. Ich komme darauf am Schluss meiner Rede zurück - zunächst konkret zu den einzelnen Themen:

Wir von der LINKEN freuen uns darüber, dass zumindest die sportpolitische Sprecherin der SPD angekündigt hat, keine öffentlichen Bäder schließen zu wollen. Wir nehmen Sie da gerne beim Wort und werden Sie bei dem Erhalt der Bäder auch unterstützen. Allerdings besteht bei den meisten Bädern dringender Sanierungsbedarf, und deshalb können wir nicht verstehen, warum Rot-Grün jetzt erstmal und schon wieder eine Arbeitsgruppe dazu bilden will. Also, es soll jetzt wieder geredet werden, übrigens in einem Gremium, das die Kommunalverfassung gar nicht vorsieht. Unterdessen verfallen die Bäder weiter, und manche Sanitäranlagen stinken zum Himmel. Und aufgrund des geschlossenen Freibades im Fössebad gehen den Betreibern wichtige Einnahmen verloren.

Wir fordern deshalb mit unseren Anträgen, gleich hier und heute Nägel mit Köpfen zu machen, und die notwendigen insgesamt 40 Millionen Euro für die Sanierung aller Bäder, verteilt auf die nächsten zehn Jahre, jetzt in den Haushalt einzustellen. Noch in diesem Jahr muss dabei mit den Vorbereitungen für die Sanierung des Fössebades begonnen werden, damit im kommenden Jahr das zurzeit trocken liegende Freibad pünktlich zur Saison eröffnet werden kann. Die Badegäste und Schwimmsportler würden sich jedenfalls freuen, wenn an die Sanierung der Bäder endlich herangegangen wird und nicht noch weitere Jahre darüber geredet wird, bis dann womöglich doch kein Geld mehr dafür vorhanden ist.

Was für die Bädersanierung gilt, das gilt ähnlich auch für den Sportentwicklungsplan, auf den wir erst jahrelang gewartet haben, und der jetzt auch in einer zweifelhaft legitimierten Arbeitsgruppe zerredet werden soll. Auch hier gilt: Handeln sie endlich, anstatt endlos zu labern, und dabei auch noch zu versuchen, die Opposition in diesen AGs gleich mit einzugemeinden.

Und dann, Herr Oberbürgermeister, zu einem Thema, das die Stadtgesellschaft in den vergangenen Monaten richtig aufgewühlt hat: zu ihrem Wahlkampfversprechen von der Straßensanierung. Im Prinzip ist es ja richtig, dass die Straßen saniert werden sollen, schließlich gibt es an vielen Orten dringenden Sanierungsbedarf, und der Zustand wird im Laufe der Zeit ja nicht besser. Es ist auch richtig, dass die anliegenden Eigentümer entsprechend der Straßenausbaubeitragssatzung angemessen an den Kosten beteiligt werden, denn „Eigentum verpflichtet“, und der anschließend bessere Zustand der Straße kommt den Anwohnern direkt zugute – bis hin zur Wertsteigerung ihrer eigenen Immobilie.

Aber, Herr Schostok, dass hätten Sie gerechterweise und ehrlicherweise schon im Wahlkampf sagen müssen. So ist aus ihrem Wahlkampfhit leider ein Eigentor geworden. Denn viele betroffene Bürgerinnen und Bürger fühlen sich jetzt von Ihnen hinters Licht geführt – und mit der von Ihnen versprochenen Bürgerbeteiligung scheint es auch nicht weit her zu sein, deshalb gehen Anwohner und Kommunalpolitiker jetzt in mehreren Bezirksräten zurecht auf die Barrikaden.

Meine Damen und Herren, nach langen Jahren mit ständigen Streichungen im Stellenplan der Stadt und anderen Kürzungen beim städtischen Personal hat Rot-Grün nun gemerkt: Die Zitrone ist jetzt endgültig ausgequetscht, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sind nun wirklich bis an oder sogar über den Rand belastet. Und was DIE LINKE lange Jahre gefordert hat: Endlich wollen Sie wieder dringend notwendiges Personal aufstocken und eine Tendenzwende einleiten. Aber leider ist das immer noch viel zu wenig, wie zurecht auch der Personalrat beklagt. Deshalb werden wir den Stellenplan heute ablehnen.

Und die Auseinandersetzung um die teils mangelhafte Schulreinigung in Hannover hat es an den Tag gebracht: Auch mit dem Privatisieren öffentlicher Aufgaben und Dienstleistungen muss endlich Schluss sein. Insbesondere die Reinigung der Schulen und Kitas sollte wieder komplett von städtischen Angestellten übernommen werden, dann funktioniert auch die Kontrolle wieder besser und dem Lohndumping von Privatunternehmen wird endlich ein Riegel vorgeschoben. Auch müssen die Honorarverträge an der Volkshochschule und die Personalkosten der Zuwendungsempfänger an die Tarifentwicklung im Öffentlichen Dienst angepasst werden. Denn gerade auch unter Honorarempfängern und Beschäftigten kleiner Träger sind viele nur prekär beschäftigt, und die Inflationsrate nagt weiter an ihren kleinen Einkommen.

Gerade auch die Kommunalpolitik hier im Rat muss der zunehmenden sozialen Spaltung der Stadt entgegen wirken, damit Hannover für Alle lebenswert bleibt. Dazu gehört die Erweiterung des Hannover Aktiv-Passes für Erwerbslose und Geringverdiener. Diese Menschen brauchen Sozialtarife bei Gas- und Strom, sie brauchen endlich ein Verbot von Stromsperren und ihre Kinder kostenfreies Essen an allen Schulen und an den Kitas der Stadt. Außerdem sollte der Aktiv-Pass endlich auch für alle Geringverdiener ausgegeben werden, die trotz Arbeit arm sind und unter der EU-Armutsgrenze liegen. Wenn man den Wahlversprechen von Ministerin Nahles zum Mindestlohn glauben schenken darf, können das ja bald nicht mehr so viele sein, oder? Beim Sozialticket folgt die Region ja langsam und Stück für Stück den Vorschlägen der LINKEN für eine ordentliche und günstige Monatskarte – und die Nachfrage belegt den Erfolg. Vielleicht kriegt Rot-Grün in der Regionsversammlung das auch irgendwann noch richtig hin.

Meine Damen und Herren, was die Soziale Frage angeht, haben wir hier nicht nur Verantwortung für die Hannoveraner, die schon länger hier leben. Wir haben auch Verantwortung für diejenigen, die vor dem Elend der Welt, vor Not, Krieg und Verfolgung zu uns zu fliehen, um hier ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Das gilt natürlich für die anerkannten Flüchtlinge, wie beispielsweise aus Syrien oder andern Bürgerkriegsländern. Deshalb unterstützt DIE LINKE im Großen und Ganzen auch die städtische Politik bei der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen.

Das gilt aber auch für Menschen, die aus der Peripherie Europas, so ungefähr in Richtung Ukraine, zu uns kommen, weil sie die Freizügigkeit der EU-Regeln für sich nutzen. Wir wissen Alle, unter welchen katastrophalen Bedingungen Angehörige der Roma in Südosteuropa teilweise leben müssen. In Staaten, wo die Armut sowieso schon grassiert, leben sie oft auch noch am unteren Rand der Gesellschaft, und werden zusätzlich noch rassistisch diskriminiert oder sogar angegriffen. Deshalb kann ich es überhaupt nicht verstehen, dass der städtische Haushalt zurzeit auch Einnahmen aufweist, die die Stadt in den Obdachlosenunterkünften bei den Roma-Familien als Gebühren für ihre kleinen Kinder kassiert. Meine Damen und Herren: 100 Euro Miete im Monat für ein Baby einzustreichen, das hat die Stadt ja nun wirklich nicht nötig, das ist Mietwucher, deshalb gehört diese Praxis schnellstens abgeschafft!

Nicht nur Roma und Flüchtlinge finden in Hannover eine neue Heimat, Menschen aller Art und jedweden Alters ziehen inzwischen nach Hannover oder haben dies vor, das ist auch gut so! Aber der Druck auf den Mietmarkt in den Ballungsräumen und Universitätsstädten wächst von Monat zu Monat, auch hier in Hannover. Damit wächst auch der Druck auf einkommensschwächere Mieter in besonders gefragten Stadtteilen mit einer gewachsenen Sozialstruktur, ihr angestammtes Viertel verlassen zu müssen, weil sie die hohen Mieten nicht mehr tragen können.

Es ist deshalb richtig, in Größenordnungen neu zu bauen und dabei vor allem auch den Sozialen Wohnungsbau zu fördern, wie Hannover das ja auch tut. Aber liebe Leute von Rot-Grün: Was Sie da vorhaben wird einfach nicht klappen, davor warnt die Wohnungswirtschaft. Und auch wir haben immer wieder darauf hingewiesen und dementsprechende Anträge gestellt, dass sozial tragbare Mieten und die von Ihnen geforderten hohen energetischen Standards beim Wohnungsbau nicht zusammen gehen. Sie finden dafür keine Investoren, weil sich der Mietwohnungsbau dann einfach nicht rechnet. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GBH allerdings muss das auf politische Weisung von Rot-Grün hin tun. Ich prophezeie Ihnen hier schon mal: Das wird die Bilanzen der GBH in Zukunft noch anständig nach unten ziehen, auch zu Lasten des städtischen Haushalts.

Im Übrigen spricht sich DIE LINKE für die Bebauung von industriellen Brachflächen, wie bei der Wasserstadt in Limmer aus. Bei Grünflächen und gerade auch den Kleingärten sollte man jedoch sehr vorsichtig vorgehen. Auf keinen Fall dürfen Fall Kleingärten irgendwelchen Investoren zum Opfer fallen, die dort mit Luxuseigenheimen im Grünen Kasse machen wollen.

Da weder Land noch Bund den Sozialen Wohnungsbau ausreichend fördern, sollte die Stadt hier verstärkt einsteigen. Deshalb schlägt die Linksfraktion einen Fonds dafür vor, der sich aus eine Hannover-Anleihe speist, die jede Bürgerin und jeder Bürger erwerben kann, um das Geld sinnvoll vor Ort anzulegen. Wir freuen uns, dass Rot-Grün und die Verwaltung unseren alten Vorschlag einer Hannover-Anleihe nach mittlerweile zwei Jahren jetzt ernsthaft in Erwägung ziehen. Wenn man mit den Hannoveranern spricht, ist die Nachfrage dafür durchaus vorhanden, und auch anderenorts gibt es inzwischen zum Beispiel bereits die kommunale Ruhranleihe.

In Hannover könnte damit nicht nur ein Fonds für den Sozialen Wohnungsbau geschaffen werden, sondern auch das Risiko durch in Zukunft steigende Zinsen gemindert werden, indem man sich nicht alleine von den Banken abhängig macht. Das ist mittelfristig wichtig und richtig, auch um die Infrastruktur und das bestehende Vermögen der Stadt Hannover für zukünftige Generationen zu erhalten.

Dazu ist es natürlich notwendig, die Infrastruktur rechtzeitig und ordentlich zu sanieren, dazu gehören auch notwendige Investitionen in das kommunale Vermögen. Dazu bleibt es aber auch nach wie vor notwendig, die Gewerbesteuer massvoll anzuheben, womit im Übrigen auch unsere sozialpolitischen Vorschläge und Forderungen locker finanzierbar wären. Denn das bedeutet für uns die „Solidarische Stadt“: Die wirtschaftlich Starken und Leistungsfähigen - wer auch sonst? - helfen dabei, die soziale Spaltung der Stadt zu verringern, damit alle Einwohnerinnen und Einwohner menschenwürdig leben können.

Aber DIE LINKE will nicht immer nur mehr Geld ausgeben, wir sehen durchaus auch noch Einsparmöglichkeiten bei der Stadt. Und das in erster Linie bei unnötigen Luxusausgaben, wie zum Beispiel bei den kostspieligen Steinen am Kröpcke, die jetzt auch noch eine teure Nassreinigung bekommen sollen. Oder bei der Luxussanierung des Trammplatzes für fast drei Millionen Euro. Von den Kostengräbern des nachgemachten Schlosses in Herrenhausen - das die Stadt ja angeblich geschenkt bekommen sollte – und den ständig steigenden Kosten beim Ausbau des Sprengelmuseums Mal ganz abgesehen. Hier gilt: Es muss nicht immer Marmor sein, es geht auch Mal ein schlichter Stein, auf dem man wenigstens bei Nässe nicht ausrutscht.

Wie anfangs versprochen, komme ich jetzt zum Schluss und auf den Beginn meiner Rede zurück: Insgesamt ist die rot-grüne Haushaltspolitik in Hannover fantasielos, oft spontanes Stückwerk und ohne ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept. Die schlichte Kämmererpolitik des vormaligen Oberbürgermeisters Weil wird übergangslos fortgesetzt - übrigens nicht nur hier im Rat, sondern auch im Landtag. Außer einem undifferenzierten Gießkannenprinzip ist bei Ihnen keine Gesamtlinie und kein strategisches Ziel zu erkennen, das hat sich auch mit dem neuen Oberbürgermeister nicht geändert. Wir werden dem Haushaltsplan deshalb heute nicht zustimmen, und als konstruktive Opposition weiter dafür sorgen, dass Rot-Grün nicht nur konzeptlos vor sich hinwurstelt, sondern endlich auch Mal Nägel mit Köpfen macht, anstatt wie bei den Schwimmbädern erstmal jahrelang um den heißen Brei rumzureden, bis die Preise steigen.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


Rede des Fraktionsvorsitzenden der FDP im Rat der Stadt Hannover
Wilfried H. Engelke zum Haushalt 2014 und des Investitionsprogramms 2013 – 2018


Sehr geehrter Herr Ratsvorsitzender,
meine Damen und Herren Ratskollegen,

Wissen Sie eigentlich, wie schwer die Schuldenlast der Landeshauptstadt Hannover ist? Nun ja, viele von Ihnen werden es wohl wissen, aber eine Summe von rund 1,7 Mrd. € ist kaum vorstellbar. Ich versuche es mal bildlich darzustellen:
Nimmt man diese gigantische Summe in 500 €-Scheinen und lädt die auf einen LKW,
dann sind das gut 38 Tonnen Geldscheine. Also kurz um: Die Stadt hat einen 40-Tonner LKW Schulden. Und als wäre die Vorstellung von einem 40-Tonner voll mit 500€ Scheinen, die es zurück zu zahlen gilt, nicht schon erschreckend genug, zeigt die Ratsmehrheit auch in diesem Jahr wieder einmal dass die Worte Sparen, Schuldenabbau und Zukunftssicherung in ihrem Wortschatz nicht vorkommen. Das ist bedauerlich, denn es verbaut Perspektiven für die Zukunft.

Unser Stadtkämmerer hat es in seiner Haushaltsrede doch eigentlich für alle verständlich auf den Punkt gebracht: Ich zitiere: „Wenn Sie gestalten wollen, brauchen Sie Handlungsspielräume.“ Zitat Ende. Die Botschaft ist doch eigentlich klar: Wer gestalten will, braucht Handlungsspielräume! Also weiter konsolidieren, um in die Zukunft investieren zu können.

Herr Dr. Hansmann, bei der FDP-Fraktion sind diese mahnenden Worte nicht nur dankbar aufgenommen worden, ja, wir vertreten diese Position schon seit vielen Jahren und freuen uns, dass Sie jetzt versucht haben unsere verantwortungsvolle Politik nun auch mal der Ratsmehrheit zu vermitteln. Aber was müssen wir erneut erleben? Die Ratsmehrheit schert sich nicht um Mahnungen und um Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen. Schulden? Was für Schulden?

Sie, meine Damen und Herren von Rot/Grün, Sie sind zwar dieses Jahr vorsichtiger geworden mit Geldausgeben und Ihre Ausgabenanträge, die den Haushalt mit zusätzlich 2,5 Mio. belasten, verdecken Sie mit dem Mäntelchen der sozialen Gerechtigkeit oder im Notfall mit dem Schlagwort: Für ein lebenswertes Hannover – oder wie auch immer. Ist es eine soziale Gerechtigkeit, wenn Sie die Schuldenlast – den 40-Tonnen LKW – munter durch die Stadt und durch die nachfolgenden Generationen fahren lassen?

Sie bürden Hannovers Kindern und Kindeskindern eine schwere Last auf, die, wenn Sie so weiter machen, niemals abgebaut werden kann. So kann man Hannover nicht, zukunftsorientiert in das Jahr 2030 steuern. Der LKW bekommt sicherlich noch Achsbruch – und das auf hohem Niveau.

Nehmen sie sich doch nur einmal die FDP-Ratsfraktion zum Vorbild. Unser Denken und Handeln ist genau wie das Ihre ausgerichtet auf soziale Gerechtigkeit, Zukunftsorientiertheit, Weltoffenheit und ein lebens- und liebenswertes Hannover – gerecht für ALLE Bürger und Bürgerinnen dieser Stadt. Nur, unsere Wege zu diesem Ziel sind unterschiedlich.

Wir, die FDP-Ratsfraktion, lehnen konsequent jeden Antrag ab, der ungedeckte neue Kosten verursacht. Denn es geht auch anders! Man kann im Haushalt – und das sollte Aufgabe von Politik sein – Umschichten, Schwerpunkte anders setzen, Ziele neu ausrichten.

Aber leider gestalten Sie, liebe Ratsmehrheit, nur durch neue Ausgaben. Ja, es gibt eine Ausnahme, die Ausstattung der Flüchtlingsunterbringung in Wohnheimen und Wohnprojekten. Aber wer A wie Antrag sagt, muss auch B wie bezahlen sagen. Da bieten wir verlässliche Politik. Wir können es uns aber leisten, so einen Antrag mit einzubringen. Denn wir zeigen ja auch Wege auf, wie man das finanzieren kann.

Wie wollen wir, die FDP-Ratsfraktion, unser Hannover auf dem Weg in das Jahr 2030 gestalten? Man muss Einnahmen generieren und besonders schon beschlossene Einnahmen. So haben sie, die Ratsmehrheit, mit dem HSK VIII beschlossen, das die Sparkasse als Konsolidierungsbeitrag ihre Gewinnabführung an die Stadt um 1,3 Mio. erhöht.

Wir fordern mit unserem Antrag nur das, was Sie schon beschlossen haben und legen einen Teil dessen oben drauf, was die Sparkasse bisher ignoriert hat. Warum folgen Sie dann unserem Antrag nicht? Ja, man muss in diesem Fall fragen: Warum setzen Sie Ihren eigenen Beschluss nicht um?

Unser Antrag, die Zuwendungen auf den Stand 2013 einzufrieren. Was für einen – neudeutsch – Shitstorm hat der bei der Ratsmehrheit ausgelöst. Aber haben Sie denn den Antrag überhaupt verstanden? Ich helfe ihnen mal dabei: Die ausufernde und völlig unübersichtliche Zuwendungslandschaft soll beschnitten werden. Statt der für eine Kommune normalen Aufwendungen von rd. 2% des Gesamthaushaltsvolumens belaufen sich die Aufwendungen der Landeshauptstadt Hannover mittlerweile auf atemberaubende 6%. Allein in den letzten drei Jahren haben sie sich fast verdoppelt. Daher schlägt die FDP-Ratsfraktion eine Art Zuwendungsmoratorium vor, in dem dann in den kommenden drei Jahren jährlich 15% weniger Zuwendungen gezahlt werden. Ausgenommen sollen die neuralgischen Bereiche Bildung, Sport und Kinderbetreuungen sein. Damit soll die ausufernde Zuwendungs- und Klientelkultur eingedämmt werden – bewusst festgelegt auf einen Zeitrahmen, der über die kommende Kommunalwahl hinaus angelegt ist.

Ist das so schwer zu verstehen? Ja, dazu gehört politischer Mut. Wir haben diesen Mut! Sie aber, meine Damen und Herren der Ratsmehrheit, Sie haben nur Mut, wenn es darum geht, den 40-Tonner -Schuldenlaster weiter zu beladen und in einer Art gutmenschlich deklarierter Amokfahrt durchs Stadtgebiet zu jagen! Und wie ist das mit unserem Antrag zu den Dienstwagen? Zugegeben, unsere Dezernenten sind vorbildlich in Bezug auf Umweltschutz. Sie kommen meistens entweder mit dem Rad oder dem ÖPNV. Aber mit Blick auf eine zukunftsorientierte, lebenswerte Stadt muss man weiter denken! Wenn Dienstwagen, dann Elektro- bzw. Hybridantrieb. Oder Car-Sharing. Was ist an so einem Antrag schlecht? Warum lehnen Sie so einen Antrag ab? Weil da das falsche Logo drauf ist?

Nehmen wir uns doch ein Beispiel am Bürgermeister von Bad Harzburg. Der fährt jetzt mit einem Elektroauto durch seine Stadt – geht doch Herr Oberbürgermeister!
Sie kennen doch den Inhalt der DS "Masterplan Stadt und Region Hannover – 100% für den Klimaschutz." Also! Nicht reden – handeln!

Bevor Sie, Herr Oberbürgermeister, anfangen mit den Bürgern zu diskutieren, gehen Sie doch einfach mal mit gutem Beispiel voran!
Hannover 2030: 400.000 € jährlich lassen Sie sich das kosten. Ist ja grundsätzlich gut. Wir stimmen dem auch zu, denn die Finanzierung – zumindest für 2014 – konnte ja dank unserem Kämmerer gesichert werden.

So eine Diskussion mit den Bürgern und Bürgerinnen dieser Stadt bringt neue Ideen, neue Denkanstöße, neue An- und Aussichten. Ob allerdings jeder Bürger mit dem angedachten Matrixdenken und ähnlicher Schlagwort-Kommunikationswege gleich etwas anfangen kann, werden wir sehen.

Herr Oberbürgermeister, auch bei diesem Bürgerdialog habe ich große Sorgen. Wenn man die Bürger nach ihrer Meinung fragt, besteht die Gefahr, dass sie die eigenen Ansichten nicht teilen! Sind sie wirklich bereit, die Anregungen und Sichtweisen der Bürgerinnen und Bürger aufzunehmen und zu respektieren? Ihre Reaktion auf die berechtigten Ängste der Anlieger, die Ihr Wahlgeschenk nun mitfinanzieren müssen, zeigt, dass es bei kritischen Gegenstimmen mit Ihrem Dialogenthusiasmus schnell vorbei ist: Sich persönlich gekränkt in der Öffentlichkeit zu gebärden und über die irrationalen Bürger zu schimpfen ist nicht gerade dazu angetan große Hoffnungen auf einen offenen Dialog auf Augenhöhe zu machen!

Wir, die FDP-Ratsfraktion, wollen da einen anderen, besseren Weg gehen. Schon seit Jahren fordern wir, dass die Stadt ihrer Pflicht der Instandhaltung von Straßen regelmäßig nachkommt. Und wenn die Straßenausbaubeitragssatzung schon zur Anwendung kommen muss, dann wollen wir, dass die betroffenen Anlieger auch mitreden dürfen, wann und wie die Straße saniert wird. Das ist in unseren Augen echte Bürgerbeteiligung!

Und warum brauchen wir denn überhaupt die Straßenausbaubeitragssatzung? Ich sage es ihnen: Weil die SPD es seit Jahrzehnten nicht geschafft hat ordentlich zu haushalten. Seit Jahren steigt die Schuldenlast an. Waren es in 2008 noch 1,3 Mrd. € Schulden, sind es in 2013 schon 1,5 Mrd. €. Und jetzt sind wir bei 1,7 Mrd. €.

Interessant ist hier ein Blick in die Haushaltsrede des Oberbürgermeisters – ich zitiere: „Dennoch weiß ich um die Verpflichtung, die Haushaltskonsolidierung weiterhin voranzutreiben, um auch mittel- und langfristig investieren zu können.“ Zitat Ende. Sie fuhren dann mit dem Hinweis fort, Herr Oberbürgermeister, Konsolidierung sei nötig, um die Handlungsfähigkeit der Stadt zu erhalten. Ja, wo bleibt denn die Konsolidierung?
Seit 20 Jahren gibt es ein Konsolidierungsprogramm. Und, was ist dabei rausgekommen? Der Kämmerer versucht zu konsolidieren und die Ratsmehrheit sabotiert alljährlich seine Bemühungen. Auch in dem aktuellen Haushalt ist das nicht anders geworden!

Und weil Zitate so schön sind, noch ein Zitat vom Stadtkämmerer in Bezug auf zukünftige Einsparungen im Personalbereich: „Wir werden die Kosten nur reduzieren können, wenn wir unsere Produkte effizienter erstellen oder ggf. gar nicht mehr anbieten" Zitat Ende.

Und der Oberbürgermeister noch prägnanter: „Die Arbeitsverdichtung hat ihre Grenzen erreicht! Sparen geht nur noch über Aufgabenabbau." Zitat Ende. Ja, dazu gehört Mut! Die FDP-Ratsfraktion ist mit dabei. Wir haben einige Anträge eingebracht wie Aufgaben durch Outscoursing abgebaut werden können. Aber Rot/Grün fand das einfach blöd.

Also Herr Oberbürgermeister und Herr Stadtkämmerer: Wenn Rot/Grün das nicht kann, dann sprechen sie doch mal ein Machtwort.

Es gibt in dieser Stadt viele Baustellen, die man nicht so einfach der, dankenswerter Weise sehr kompetenten und leistungsfähigen, Verwaltung überlassen kann. Das muss zur Chefsache erklärt werden. Da ist konsequentes, mutiges Handeln angesagt. Da sind sie, Herr Oberbürgermeister in der Pflicht: Was ist mit der Baustelle "Sprengelmuseum"? Droht uns da vielleicht eine Maschsee- Philharmonie? Ist die Aufgabenzuordnung nicht von Anfang an falsch vorgenommen worden? Wir meinen, hier müssen Entscheidungswege deutlich kürzer werden. Und wir wollen endlich die ganze Wahrheit wissen. Seit Wochen werden uns wichtige Details vorenthalten. Ist es denn schon so schlimm, dass man uns nicht informieren will? Seit Wochen werden Termine für eine Aufklärung abgesagt.
Herr Oberbürgermeister – was verschweigen Sie uns?

Oder das Ihmezentrum. Was haben Sie den bisher dafür getan? Nur regelmäßig zu betonen, dass die Stadt als Ankermieter zum Ihmezentrum steht – mehr kommt da nicht. Werfen Sie all ihr Gewicht als Oberbürgermeister in die Verhandlungen! Diesen berechtigten Anspruch haben die vielen Wohnungseigentümer in der Immobilie. Nur betroffen dreinschauen bringt da nix.

Die KunstFestSpiele! Viele schöne Worte in der PM zum Abschied von Frau Dr. Schweeger. Und Sie stellen sich so einfach vor, mit einem Dienstleistungsvertag auf Stundenbasis kann man so eine Veranstaltung wuppen? Reihenweise laufen die Sponsoren davon. Die VW-Stfitung meldet sich Presseöffentlich zu Wort und unterstützt die Forderung der FDP-Ratsfraktion endlich ein neues Konzept zu entwickeln. Keine Massenveranstaltung, aber über 1 Mio € Zuschuss für ein kleines elitäres Publikum ist nicht zu halten. Und dafür brauchen wir eine Intendanz, die das nicht nur stundenweise macht, sondern ganzjährig! Und wir wollen Transparenz und nicht das aha-Erlebnis im Kulturausschuss, wenn das fertige Programm steht.
Also, sehen Sie zu, wie Sie die Sponsoren bei der Stange halten!

Und weil wir bei aha sind: Wie ist das denn mit den Müllgebühren? Sie ignorieren das ganze Drama einfach und verweisen auf die Region und Herrn Jagau. Ich kenne keinen Haushalt in Hannover, der jetzt weniger Müllgebühren bezahlen muss. Irgendetwas kann da an den "Durchschnittszahlen" wohl nicht stimmen. Schützen Sie, Herr Oberbürgermeister, die hannoverschen Bürgerinnen und Bürger vor diesem Unfug! Dass Herr Jagau und die rot-grüne Regionsmehrheit keine sinnvollen Entscheidungen für Hannover treffen können, zeigt doch schon die D-Linienplanung.

Wenn unsere fähige Bauverwaltung da nicht massiv mitarbeiten würde um den unsinnigen Beschluss der Streckenführung oberirdisch halbwegs vernünftig umzusetzen, dann wäre unsere Stadt, wären die Kaufleute, die vielen kleinen Gewerbebetriebe mittel- bis langfristig am Ende.

Also, Herr Oberbürgermeister, der Oberbürgermeister-Wahlkampf ist zu Ende. Die Zeit der Worte und Visionen ist vorbei. Jetzt sind sie gefordert!

Viele große Baustellen und zukunftsweisende Weichenstellungen stehen an und müssen mit Augenmaß –politischem wie vor allem finanziellem – angegangen werden! Setzen Sie Ihre eigene Forderung aus Ihrer Haushaltsrede um: Haushaltspolitik mit Augenmaß: Konsolidierung um langfristig zu investieren!

Aber ich appelliere auch an die Ratsmehrheit: Entladen sie endlich den 40-Tonnen Schuldenlaster! Hören sie auf den Rat der FDP-Ratsfraktion, dann behalten wir eine Stadt, wie wir uns alle wünschen: Sozial gerecht, lebenswert, zukunftsorientiert, weltoffen, liebenswert.

Wir, die FDP-Ratsfraktion werden aktiv daran mitarbeiten!

Zum Schluss möchte ich mich noch bei der Verwaltung und den Dezernenten bedanken. Sie haben uns zum Haushalt gut informiert und alle unsere Fragen, auch wenn es manchmal zeitaufwendig war, schnell beantwortet. Dank auch an Sie, sehr geehrte Ratskolleginnen und -kollegen. Trotz aller politischen Meinungsverschiedenheiten, waren die Diskussionen mit Ihnen stets fair und interessant.

Und zuletzt möchte ich mich bei meiner Fraktionsgeschäftsstelle bedanken. Nur mit
einem guten Backoffice, kann man auch gute Arbeit leisten.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!



Rede des Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden DIE HANNOVERANER im Rat der Stadt Hannover
Gerhard Wruck zum Haushalt 2014 und des Investitionsprogramms 2013 – 2018


Herr Oberbürgermeister, Herr Ratsvorsitzender, meine Damen und Herren,

in der früheren Sowjetunion waren Radio-Eriwan-Witze sehr beliebt. Dieser fiktionale Sender beantwortete Fragen der Hörer auf ironische Weise. Die Antworten begannen stets mit der stereotypen Formel „Im Prinzip ja, aber…“.

Einmal wurde dieser Sender von einem Hörer gefragt: „Ist es richtig, dass es in Deutschland eine Hauptstadt namens Hameln gibt, wo es sich gut leben lässt, weil diese Stadt gesegnet ist mit schönen Gärten und Wäldern? Wo die Kulturszene lebendig ist. Wo das Verkehrssystem mustergültig ausgebaut ist. Wo der elektrische Strom ganz preiswert ist. Wo das Sozialsystem leistungsgerecht ist. Wo es kaum Verbrechen gibt. Wo die Mitglieder des Stadtrats klug und weitblickend sind. Wo die Bürger von anderen beneidet werden. Gibt es diese Traumstadt wirklich?“

Antwort von Radio Eriwan: „Im Prinzip ja. Aber die Stadt heißt nicht Hameln, sondern Hannover. Die Wälder und Grünanlagen sind tatsächlich vorhanden. Dafür sorgt eine Baumschutzsatzung. Auch ist die Kulturszene dieser Stadt unterhaltsam, obwohl das Publikum des Stadttheaters die Vorstellung wegen der Schmuddelszenen auf der Bühne öfters schon zur Pause verlässt.

Aber weitblickend sind die Mitglieder des Stadtrats nicht, sondern eher kurzsichtig. Denn sie tragen mehrheitlich rot und grün getönte Brillen, die ihnen einen nüchternen Blick auf die Wirklichkeit der Stadt verstellen. Man könnte eher von Blindheit sprechen. Ihr Leiden nennt sich morbus absentiae realitatis partialis, was so viel heißt wie: teilweiser Realitätsverlust.

So ist man in dieser Stadt beispielsweise gerade dabei, das Rad der Verkehrsentwicklung wieder zurückzudrehen. Statt das gute städtische Bahntunnel-System zu vollenden, baut man für viel Geld eine Bimmelbahn, die alle Merkmale eines Verkehrshindernisses hat. Und auch die breiten Tangentenstraßen der Innenstadt will man zurückbauen, damit sich der Verkehr schön stauen kann.

Auch setzt diese Stadt in ihrer Stromversorgung auf unsichere Windmühlen und auf den Sonnenschein, obwohl man weiß, dass die Sonne nicht immer und schon gar nicht nachts scheint. Von Versuchen, das nachts benötigte Licht tagsüber in Säcken einzufangen, ist aber bisher noch nichts bekannt.

Die Träger der rotgrünen Brillen (kurz Rotgrüne genannt) glaubten sogar bis vor kurzem noch, „dass Wind und Sonne keine Rechnung stellen“. Davon sind sie aber etwas abgerückt. Denn der Preis für Elektrizität hat sich so stark verteuert, dass sie den Strom nicht mehr als Geschenk der Natur darstellen können. Sie finden aber ihre teure Energiepolitik richtig, da sie der Meinung sind, dass sie damit das Klima vor sich selbst schützen. Sie glauben nämlich, dass sie das Klima genauso betreuen müssen, wie sie auch alles andere in dieser Stadt betreuen wollen.

Das Sozialsystem in dieser Stadt ist nur teilweise leistungsgerecht, sondern überlagert von einem obersten Prinzip, das die Rotgrünen Gleichheit nennen. Wer in dieser Stadt viel leistet, verdient auch gut. Wer aber nichts leistet, obwohl er etwas leisten könnte, dem geht es auch nicht schlecht. Manchmal sogar besser als denen, die etwas leisten.

Entgegen der Fama ist das Verbrechen in dieser Stadt noch nicht ausgerottet, obwohl die Täter aus bestimmten Gründen oft nicht genannt werden. Für Frauen gibt es ein Nachttaxi, weil sie Angst um Gesundheit und Eigentum haben. Taschendiebstahl und Wohnungseinbrüche haben Hochkonjunktur. Doch die Polizei will einen Sperrbezirk für Taschendiebe einrichten, wohl, damit nur noch in den Außenbezirken geklaut wird. Bei Gewalttaten steht Hannover mit an der Tabellenspitze. Aber darüber soll möglichst nicht gesprochen werden.

Die Bürger dieser Stadt werden in der Tat von vielen Auswärtigen beneidet. Deshalb machen sich Menschen aus aller Welt auf, um in diese Stadt zu gelangen. Weil den Stadtvätern die derzeitige Zahl von Zuwanderern noch nicht reicht, haben sie eine Willkommenskultur eingerichtet, damit möglichst noch viel mehr kommen. Die Kosten und die gesellschaftlichen Veränderungen, wie etwa die Senkung des allgemeinen Bildungsstandards, spielen bei der Willkommenskultur keine Rolle. Man hat die Bürger nie gefragt, ob sie eine solche Einwanderung in ihre Stadt eigentlich wollen. Denn Volksbefragungen gehören sich nicht in Deutschland. Hannover also eine Traumstadt? Im Prinzip ja, aber …“

So weit also Radio Eriwan, vielleicht ironisch überzeichnet, aber im Wesentlichen zutreffend, wobei Hannover sicher für viele deutsche Städte steht.

Trotz immer noch guter Wirtschaftslage gibt es also Krisensymptome in den Kommunen. Daran trägt zu allererst der Bund infolge seines häufig illusionären, oftmals auch großspurigen politischen und finanziellen Gebarens die Schuld. Einige volkstümliche Stichworte dafür sind: „Zahlmeister Europas“, „Euro-Rettung“, „Sozialamt der Welt“, „Scheckbuchdiplomatie“ und „Klima-Rettung“. Hinter diesen Stichworten verbergen sich riesige Kapitalmengen, die seit Jahren der deutschen Volkswirtschaft und ihren arbeitenden Menschen entzogen werden. Sie fehlen den Städten an allen Ecken und Kanten. Einige Schuld trifft auch die Länder, die sich sehr schwertun, einen aufgabengerechten kommunalen Finanzausgleich zu etablieren.

Meine Damen und Herren, der Haushaltsentwurf, der von der insgesamt sehr tüchtigen Verwaltung erarbeitet wurde, erscheint uns ganz überwiegend sinnvoll und sachlich gerechtfertigt. Das meiste davon hat unsere Zustimmung. Wir werden auch manchen Änderungsanträgen der anderen Fraktionen aus dem gleichen Grund zustimmen. Es gibt allerdings auch Tendenzen im Entwurf und bei nicht wenigen Anträgen, die wir entschieden für verfehlt halten. Entsprechend werden wir votieren.

Es sind vor allem die beiden Koalitionsfraktionen der SPD und der Grünen, die Hannover teilweise in eine falsche Richtung steuern. Sie dominieren diese Stadt seit langer Zeit links, die SPD sogar seit Kriegsende. Die SPD als die traditionelle Führungspartei hat in Hannover vor allem in der Wiederaufbauphase neben manchem Fehler unbestreitbar auch viel Positives für diese Stadt geleistet. Doch seit etlichen Jahren hat man mehr und mehr den Eindruck, dass diese Partei den Blick fürs Wesentliche verloren hat, dass sie sich mehr für Randphänomene und Modeerscheinungen als für die existentiellen Dinge der Politik interessiert.

Man engagiert sich mehr für Gender Budgeting, also die Segregation der Geschlechter, als für ein gedeihliches Miteinander von Männern und Frauen im beruflichen wie im privaten Leben. Man sorgt sich um das Sexualleben homosexueller Männer und Frauen etc. In der Frage des Stadtbahnausbaus ist man fast ausschließlich auf das Thema Inklusion fokussiert, statt auch dem Zeitgewinn, der Zuverlässigkeit und der Verkehrssicherheit gleiche Priorität einzuräumen.

Die SPD leistet sich den Luxus, zu tändeln und zu wurschteln. Sie hat jene Bodenhaftung verloren, die sie als echte Arbeiterpartei noch hatte. Wäre es anders, so würde sie sich nicht so lebhaft für postmodernen und postindustriellen Schnickschnack wie „Christopher-Street-Day“ und „autofreier Sonntag“ sowie nur sekundär wichtige Dinge wie Car-Sharing und Fahrradschnellwege erwärmen und dabei die großen Linien der Politik aus den Augen verlieren. Der Grund für diesen Wandel darf getrost in der allmählichen Ergrünung der ehemals rötlichen SPD gesucht und gefunden werden. Eine SPD vom alten Schrot und Korn würde sich nicht zentralen Aufgaben so verweigern bzw. sich falschen Konzepten widmen, wie es heute geschieht.

Die hannoversche SPD wollte nicht die Verbreiterung des Mittellandkanals, sie wollte nicht das Herrenhäuser Schloss, sie wollte nicht die Verbreiterung der Autobahn A 7 in Höhe Hannovers, sie will nach wie vor nicht die Vollendung des Stadtbahn-Tunnelsystems, sie will nicht die Begrenzung der Zuwanderung kulturfremder Menschen nach Hannover.

Die HANNOVERANER-Fraktion dagegen hält alle genannten Projekte oder Absichten für höchst legitim, wünschenswert und notwendig.

Auch derzeit sehen wir falsche Präferenzen bei der rotgrünen Ratskoalition. Es sind dies unter anderen die Straßenausbaubeitragssatzung, der nicht angebrachte Stolz auf die Förderung der Elektromobilität, der sogenannte Klimaschutz, das feministische Gender Budgeting wie überhaupt die Förderung des Feminismus, die total verfehlte Konzeption der Stadtbahnlinie D, der Bau von nicht zwingend nötigen Fahrradstraßen, die sogenannte Willkommenskultur für mittellose Ein- und Zuwanderer sowie die gleichfalls übertriebene Förderung der Sozial- und Helferindustrie und einiger kultureller Projekte mit Hilfe der freiwilligen Zuwendungen. Auch die rotgrüne Neigung zu Gebührenerhöhungen belastet die Normalverbraucher unangenehm.

Unser neuer OB Herr Schostok ist zu Recht sehr darauf bedacht, keine schwerwiegenden Fehler zu machen. Das ist ihm mit einer Ausnahme bisher auch gelungen. Die eine Ausnahme ist ausgerechnet sein Wahlkampfschlager, das Sonderprogramm für die Sanierung von 200 Nebenstraßen für insgesamt 50 Mio. Euro. Der Fehler ist weniger materiell-sachlicher als vielmehr kommunikativer Art. Die Bezirksräte wurden zu spät und zu wenig einbezogen in die Suche nach Straßen mit Sanierungsbedarf. Und außerdem ist es die leidige Straßenausbaubeitragssatzung (STRABS), die auch bei diesem Sanierungsprogramm angewandt wird, welche den vollen politischen Erfolg verhindert.

Die STRABS, das Dogma der rotgrünen Koalition, das gemäß Urteil des OVerwGerichts Lüneburg sehr wohl fallen könnte, spült gerade mal veranschlagte 1 Million Euro in die Stadtkasse. Zugleich stürzt diese STRABS aber nicht wenige Haus- und Grundstücksbesitzer, für die 5.000 oder 8.000 Euro oftmals viel Geld sind, in finanzielle Nöte. Dass die verärgert sind, zumal sie bei der Entscheidung zur Sanierung ihrer Straße gar nicht gefragt wurden, ist mehr als verständlich.

Kaltschnäuzig argumentieren SPD und Grüne mit der beliebten sozialistischen Sentenz: „Eigentum verpflichtet.“ Es sind ja angeblich die Reichen, welche berappt werden. Und außerdem erhöhe sich durch die Straßensanierung ja auch der Wert ihrer Grundstücke. Dazu ist anzumerken: Erstens sind viele Haus- und Grundstücksbesitzer nicht reich, sondern infolge ihres Kapitaldienstes sogar kräftig verschuldet. Sie haben sich oftmals unter Verzicht auf verschiedenen Luxus des Lebens ihr Eigentum mühsam erworben. Zweitens ist nicht jeder Straßenausbau ein Gewinn für die Anlieger. Wenn eine Straße mit Durchgangsverkehr fit gemacht wird, erhöht das vielfach die Verkehrsfrequenz, mithin auch den Lärm und das Missvergnügen, an dieser Straße zu wohnen. Drittens ist nicht einzusehen, dass wenige Anlieger für alle Benutzer – und das können viele sein – die Last des Ausbaubeitrags zu tragen haben. Ich nenne so etwas sozial ungerecht.

Nun sind viele Anlieger solcher Sanierungsstraßen große Wohnungsunternehmen. Die stört doch ein Obolus zum Straßenausbau gar nicht, oder? Nein, es stört sie nicht, weil sie ihren Beitrag in irgendeiner Form über die Mieten wieder hereinholen. Die Angeschmierten sind also letztlich die Mieter, also die potentielle Klientel der SPD. Da hilft auch, Herr Oberbürgermeister, nicht Ihr Bekenntnis, dass Sie ein „leidenschaftlicher Mieter“ seien. Ich nehme an, dass Sie dieses Wort leicht ironisch gemeint und aus Wahlkampfgründen geprägt haben. Sonst wäre es kaum erklärbar. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, wie man leidenschaftlich eine Frau liebt, jedoch kaum, wie man mit Leidenschaft Miete zahlt.

Wie dem auch sei. Wir HANNOVERANER meinen, dass aus den genannten Gründen die STRABS in Hannover abgeschafft gehört. Straßen sind Gemeineigentum. Und dementsprechend sollten ihre Kosten über allgemeine Umlagen, seien es Steuern oder Gebühren, von allen Bürgern getragen werden.

Herr Oberbürgermeister, Sie haben sich in Ihrer Haushaltsrede zufrieden darüber gezeigt, dass Hannover zu einem der sog. Schaufenster für Elektromobilität erwählt wurde. Gegen die paar Pedelecs und Elektro-Caddys, die hier erprobt werden, ist nichts einzuwenden. Ihre Hoffnungen jedoch, dass damit „das richtige Signal für die Zukunft des Individualverkehrs“ gesetzt werde, Herr Schostok, teilen wir HANNOVERANER allerdings nicht.

Gewiss wird sich das E-Bike in einer weiterhin alternden Gesellschaft fest etablieren. Denn für dieses Kurzstreckenfahrzeug reicht der Akku aus. Doch wir haben erhebliche Zweifel, dass der Elektro-Antrieb sich auch für Pkws und Lkws im normalen Fernverkehr eignet. Trotz aller Bemühungen seit 2009 gab es 2013 bundesweit lediglich gut 7.000 Elektro-Pkws, die meisten davon wohl im Besitz der öffentlichen Hand. In China sollten 2013 laut Plan mehrere hunderttausend E-Mobile fahren. Tatsächlich waren es gerade mal 17.000. Derzeit nehmen die Batterien eines E-Mobils das Zwanzigfache des Volumens eines Kraftstofftanks ein, und sie wiegen das Zehnfache. Die Reichweite ist auf 150 bis 250 km beschränkt. Die Autos sind zu teuer und überall auf der Welt schwer verkäuflich. Schließlich ist für eine Umstellung des Antriebs von Verbrennungsmotoren auf elektrische Batterien zwangsläufig eine deutliche Steigerung der Stromproduktion notwendig. Es müssten also noch mehr Flächen für Windmühlen, Photozellen und Stromtrassen reserviert werden als ohnehin schon vorhanden oder geplant. Die Naturzerstörung würde also noch verschärft. Das sind die Tatsachen, an denen wir uns bei unserem Urteil orientieren.

Jetzt werden aber SPD und Grüne den sogenannten Klimaschutz ins Feld führen. Und laut Haushaltsansatz und in ihren öffentlichen Erklärungen halten sie den ja für besonders förderungswürdig. Die Maßnahmen reichen von der Umweltzone über Passivhaus-Standard bis hin zur Förderung der Klimaschutz-Agentur. Der vermeintliche Schutz des Klimas soll hauptsächlich über die Einsparung des angeblichen „Treibhausgases“ CO2 erfolgen, wodurch die behauptete menschengemachte Erderwärmung gestoppt werden soll. Aber nirgendwo ist bewiesen, dass das CO2 die Temperatur steuert. Vielmehr gibt es die begründete Vermutung, dass eine erhöhte CO2-Konzentration die Folge einer vorangehenden Erwärmung der Atmosphäre ist und nicht deren Ursache. Das erscheint auch logisch, denn wärmere Luft kann mehr Wasserdampf und auch mehr CO2 aus den Ozeanen aufnehmen.

Doch selbst wenn die CO2-Theorie stimmen sollte, gilt Folgendes: Der deutsche Anteil an der globalen CO2-Emission beträgt gerade mal 2 Prozent. Was die klimaschutzbewegten Deutschen in einem ganzen Jahr an CO2 einsparen wollen, blasen andere große Länder wie USA, China oder Indien in einer Woche in die Luft. Der CO2-Gehalt steigt also tatsächlich etwas. Gleichzeitig jedoch ist die mittlere Atmosphärentemperatur seit nunmehr 17 Jahren leicht rückläufig. Ein Kausalzusammenhang zwischen CO2-Emission und Erderwärmung ist also nicht erkennbar. Mit anderen Worten: Ein Schutz des Klimas über CO2-Einsparung findet nicht statt und kann nicht stattfinden. Die dafür vorgesehenen Mittel sind allenfalls nützlich, um bunte Klimaschutz-Prospekte zu drucken.

Wir haben aus dieser Erkenntnis den Schluss gezogen, dass der finanzielle Aufwand für den sog. Klimaschutz vergeblich, weil wirkungslos ist. Demzufolge verlangen wir die Streichung der dafür vorgesehenen Mittel im Haushalt.

Meine Damen und Herren, wir HANNOVERANER sind selbstredend grundsätzlich der Auffassung, dass Männer und Frauen gleich behandelt werden sollen. Ausschlaggebend für Stellung und Karriere in der Stadtverwaltung hat die Leistung einer Person zu sein, nicht ihr Geschlecht. Daneben können noch persönliche und familiäre Umstände individuell berücksichtigt werden. Auch kann die Arbeitszeit gegebenenfalls so gestaltet werden, dass sie bestimmten Personengruppen entgegenkommt. Es gibt nach unserer Beobachtung in der Verwaltung zahlreiche hervorragend qualifizierte Männer und Frauen. Eine Bevorzugung von Frauen bei der Ausschreibung von Stellen lehnen wir ab. Man kann die Gleichstellung der Geschlechter – also in der Regel der Frauen – nicht erzwingen, sondern allenfalls erleichtern. In den technischen Berufen innerhalb der Verwaltung beispielsweise wird es vermutlich niemals eine Frauenquote von 50 Prozent geben. Umgekehrt können Männer recht gut damit leben, dass im Kita-Bereich die Frauen zahlenmäßig wohl dauerhaft dominieren. Insofern stehen wir der Einführung eines feministisch eingefärbten Gender Budgeting, das Rot-Grün in diesem Haushalt erstmals partiell und probeweise einführt, kritisch bis ablehnend gegenüber, obwohl wir wissen, dass die EU die Einführung in ihren Mitgliedsländern bis 2015 erwartet. Aber nicht alles ist weise, was von der EU kommt, wie derzeit auch die Krim-Krise zeigt. Immerhin begrüßen wir es, dass für Gender Budgeting bisher kein Geld eingesetzt wird.

Der Wohnungsmarkt in Hannover wird in einigen Segmenten eng. Auf Initiative von Rotgrün hat der Rat im letzten Jahr ein auf 6 Jahre befristetes Wohnraumförderprogramm beschlossen, mit dem für jeweils 3 Mio. Euro jährlich der Bau von 100 Wohnungen gefördert werden soll. Diese Initiative ist prinzipiell richtig und nützlich. Wir bezweifeln allerdings, dass sie unter den Bedingungen des sogenannten demographischen Wandels ausreichend ist.

Die steigende Einwohnerzahl Hannovers beruht ausschließlich auf Zuwanderung und nicht auf einem Geburtenüberschuss. Die Wanderungsgewinne ergeben sich zum kleineren Teil aus Landflucht nach Hannover, zum deutlich größeren Teil aber aus Zuwanderung aus dem Ausland. Und die reißt nicht ab. Allein im Jahr 2012 waren das 4.100 Personen. Und die Tendenz ist weiterhin steigend. Wie will man diesem Ansturm mit der Neubau-Förderung von jährlich 100 Wohnungen begegnen?

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie man Angebot und Bedarf auf dem Wohnungsmarkt zur Deckung bringen kann. Entweder man baut mehr Wohnungen, was deutlich mehr Mittel für die Neubau-Förderung und noch mehr Mittel für die Dauersubventionierung der Mieten erfordern würde. Denn die Leute, die aus dem Ausland nach Hannover kommen, sind ja finanziell meist gar nicht in der Lage, die Wohnungsmiete aufzubringen.
Oder man begrenzt die Zuwanderung durch geeignete Maßnahmen. Diese Lösung präferieren wir HANNOVERANER aufgrund der nüchternen Betrachtung der Gesamtlage. Sie ist allerdings nicht in erster Linie Sache der Stadt, sondern des Bundes mit seinen Organen.

Vor wenigen Tagen hat die Bundesregierung immerhin angekündigt, dass sie die Zuwanderung von Asylbewerbern vom Balkan begrenzen will. Sie geht davon aus, dass „nur wirtschaftliche Gründe für die Beantragung von Asyl in Deutschland ausschlaggebend“ seien, da die Zuwanderer aus sog. sicheren Staaten kämen. Mit dieser Einschätzung des Phänomens liegt die Bundesregierung genau auf der Linie der HANNOVERANER. Ob die entsprechende Gesetzesinitiative etwas nützen wird, darf aber bezweifelt werden. Denn zunächst lässt man die Leute vom Balkan ja erst einmal einreisen. Und nach einem Wort des früheren FDP-Ministers Lambsdorff gilt: „Wer erst mal hier ist, der bleibt auch hier.“

Wie überhaupt die Zuwanderung nach Deutschland de facto ungesteuert, unkontrolliert und unbegrenzt ist. Laut letztem Migrationsbericht der Bundesregierung sind insgesamt über 20 Mio. Menschen nach Deutschland eingewandert. 20 Millionen – das sind so viele Menschen, wie die drei skandinavischen Länder Dänemark, Norwegen und Schweden zusammen Einwohner haben.

Übrigens sind in den ersten beiden Monaten 2014 schon wieder etwa 25.000 Asylbewerber nach Deutschland gekommen. Das ist ein Anstieg von mehr als 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr! Aufs Jahr hochgerechnet, werden sich also allein etwa 300.000 Asylbewerber in Deutschland einfinden.

Wenn das keine Masseneinwanderung ist, Herr Engelke, dann weiß ich nicht, was Sie unter Massen verstehen. In den genannten Daten ist noch gar nicht die sicherlich gleichfalls hohe Zahl von zuwandernden Roma und sonstigen Bürgern aus Rumänien, Bulgarien und anderen EU-Staaten enthalten, da für diese Personengruppe ja die Freizügigkeit in der EU gilt. Man darf also wohl getrost davon ausgehen, dass in diesem Jahr mindestens 5.000 Personen Wohnquartiere in Hannover beanspruchen werden. Die meisten davon werden wohl aus Steuergeldern bezahlt werden, und zwar dauerhaft.

Unser Oberbürgermeister Schostok ist stolz darauf, dass mittlerweile Menschen aus 172 Ländern in Hannover wohnen. Eine erstaunliche Zahl. Wir geben ihm insofern Recht, als es zeigt, dass es sich in Hannover gut leben lässt. Sonst aber lassen sich zu diesem Faktum auch Fragen stellen. Zum Beispiel darf man wohl fragen, ob denn in 172 oder meinetwegen auch nur in 150 Ländern der Erde solche Verfolgung stattfindet, dass diese Menschen alle haben flüchten müssen. Denn laut offizieller Diktion sind es ja angeblich fast alles Flüchtlinge, die zu uns kommen. Gibt es denn außer Deutschland nur wenige Länder, in denen Freiheit und Demokratie herrschen?

Uns HANNOVERANERN fehlt dafür der Glaube. Wir haben vielmehr die Vermutung, dass es hauptsächlich – nicht ausschließlich – wirtschaftliche Gründe und die deutsche Sozialgesetzgebung sind, welche die Menschen bewegen, nach Deutschland und Hannover zu kommen. Geringe Anerkennungszahlen von etwa 5 Prozent bei den Asylbewerbern bestätigen eindrucksvoll unsere Vermutung.

Die Masseneinwanderung hat natürlich noch eine andere gravierende Folge. Sie sorgt dafür, dass die bodenständigen Deutschen zur Minderheit im eigenen Land werden. Wie man in Teil I des Haushaltsplan-Entwurfs auf Seite 101/102 nachlesen kann, beträgt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in Hannover bei den Unter-10-Jährigen derzeit 44 Prozent. Meine und auch Ihre Enkelkinder, meine Damen und Herren, werden in wenigen Jahren in ihrer Alterskohorte zu einer Minderheit in Deutschland gehören, der Minorität der autochthonen Deutschen. Wir HANNOVERANER finden das nicht gut. Auch das deutsche Volk sollte eine gesicherte Heimstatt haben, die es dauerhaft sein eigen nennen darf.

Wir meinen, dass die Bundesregierungen, die diese Entwicklung der Deutschen hin zur Minderheit im eigenen Land zugelassen haben, permanent ihren Amtseid des Grundgesetzes verletzt haben, der da lautet, „… dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden …“

Meine Damen und Herren, die Finanzierung vieler wichtiger städtischer Aufgaben ist derzeit nur über Kredite möglich. Jetzt haben SPD und Grüne eine Idee der Linken übernommen und lassen die Verwaltung prüfen, ob die Finanzierung statt durch Bankkredite auch über eine sog. Bürgeranleihe günstig geleistet werden kann. Wir stehen dieser Idee eher skeptisch gegenüber. Denn die Schuldenaufnahme wird dadurch nicht verringert. Sie wird nur in Richtung der Bürger verlagert. Ob sich genügend Bürger dafür erwärmen können, ist ungewiss. Der Zins, den die Stadt leistet, müsste vermutlich etwas höher sein als bei der Bank. Verwaltungskosten kämen hinzu. Aus reiner Liebe zur Stadt werden die Bürger ihr Geld sicher nicht in eine kommunale Anleihe investieren. Sie wollen auch Rendite sehen. Immerhin sind auch wir einigermaßen gespannt auf das Ergebnis der Prüfung durch die Verwaltung.

Langer Rede kurzer Sinn: Der zu beschließende Haushalt ist großenteils solide, aber er enthält auch inakzeptable Macken. Deshalb lehnen wir HANNOVERANER ihn ab.


Rede des Einzelvertreters der PIRATEN-Partei im Rat der Stadt Hannover
Dirk Hillbrecht zum Haushalt 2014 und des Investitionsprogramms 2013 – 2018

Ratsherr Hillbrecht führte aus, dass die PIRATEN-Fraktion im Rat der Stadt Hannover ein Beispiel dafür sei, dass es in der Politik auch zu ungeplanten Wendungen kommen könne. Ratsherr Hillbrecht kritisierte, dass unter anderen die Fraktionen der Bündnis 90/Die Grünen und der SPD verhindert hätten, dass er seine Haushaltsrede komplett werde vortragen können, obwohl dass nach der Geschäftsordnung des Rates möglich gewesen wäre. Die PIRATEN-Fraktion sei in den vergangenen 2 ½ Jahren als Fraktion im Rat aufgetreten und dass man deshalb auch eine Haushaltsrede von 30 Minuten Länge vorbereitet habe. Ratsherr Hillbrecht hob hervor, dass den Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen eine zusätzliche Perspektive auf die eigene Ratsarbeit eröffnet worden wäre, wenn er seine Haushaltsrede in voller Länge hätte vortragen dürfen.

Im Weiteren stellte Ratsherr Hillbrecht die Wahrhaftigkeit der hannoverschen Politik anhand einiger Beispiele in Frage. Danach habe der Umgang mit den Haushaltsanträgen aus den Stadtbezirksräten wenig mit Wahrhaftigkeit zu tun. Denn entweder würden die Haushaltsanträge aus den Bezirksräten in den Fachausschüssen lediglich zur Kenntnis genommen oder auch gleich dort im Block abgelehnt. Ratsherr Hillbrecht unterstellte, dass man sich weder im Rat noch in den Gremien des Rates im Einzelnen mit der politischen Arbeit der Stadtbezirksräte zum Haushalt beschäftigen würde. Ratsherr Hillbrecht erläuterte, dass die PIRATEN-Fraktion in den vergangenen 2 ½ Jahren jeden Antrag inhaltlich geprüft und unabhängig von seinem Ursprung dazu entschieden habe. Die Praxis der Fraktionen der Bündnis 90/Die Grünen und der SPD sei in diesem Zusammenhang eine andere. Die Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen würden zum einen alle Anträge ablehnen, die das „falsche“ Logo auf dem Briefkopf hätten und zum zweiten alle diejenigen Anträge ablehnen die den Koalitionsfrieden stören könnten.

Ratsherr Hillbrecht erklärte vor dem Hintergrund der Bäderanalyse, dass die PIRATEN-fraktion bereits im vergangenen Jahr dazu Anträge aus dem Stadtbezirksrat übernommen hätten, um die Problematiken mit dem Stöckener Bad frühzeitig angehen zu können. Diese Anträge seien im Fachausschuss kommentarlos abgelehnt worden.

Ratsherr Hillbrecht machte darauf aufmerksam, dass die hannoversche Politik hartnäckig bekräftige, dass Hannover eine fahrradfreundliche Stadt sei und dass der Anteil an Radfahrern auf über 25 % ansteigen solle. Ein Beispiel für wenig gelungene Fahrradfreundlichkeit sei der Umbau der Klagesmarktkreuzung. Am ehemaligen Kreisel hätten Fahrradfahrer und Fußgänger ehemals vorrangige Querungsrechte und weitestgehend freie Fahrt und freien Weg genossen. An der umgebauten Kreuzung müssten sich sowohl Fußgänger als auch Radfahrer heute ihre kurzen Querungsrechte mittels Knopf erdrücken. An gleicher Stelle seien für den Autoverkehr mehrere ampelgesteuerte Abbiegespuren eingerichtet worden. Zudem würde der Fahrradboulevard direkt an der Wand zur Nikolaikirche enden. Danach müssten die Radfahrer zusehen wie sie sich den obendrein noch zugeparkten Raum mit den Fußgängern zu teilen hätten. Ratsherr Hillbrecht monierte ferner, dass das seit Jahren in der Öffentlichkeit aufwendig publizierte Vorhaben zu den Fahrradschnellwegen vom Oberbürgermeister zur Nachrangigkeit erklärt worden wäre und dass dazu weder aus der Opposition noch von den Mehrheitsfraktionen im Rat Kritik geäußert worden wäre.

Ratsherr Hillbrecht erläuterte zu den gesetzten Prioritäten der Fraktionen der Bündnis 90/Die Grünen und der SPD, dass diese zu dem heftig kritisierten Straßenausbauprogramm bereits Mittel in den Haushalt eingestellt hätten und dass man sich aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Rat auch keine Gedanken um eine Ablehnung machen brauche. Ferner würden Fehler bei der Instandhaltung der öffentlichen Infrastruktur gemacht. Denn anstatt das Gebäude der Bauverwaltung rechtzeitig zu sanieren müssten nun zusätzliche Räumlichkeiten angemietet werden.

Ratsherr Hillbrecht erörterte am Beispiel des Misburger Bades, welche Unwegsamkeiten in Zusammenhang mit Öffentlich Privaten Partnerschaften (ÖPP), die eigentlich Geld sparen sollten, auftreten könnten. Das Vorhaben, durch einen privaten Investor zusätzliche finanzielle Mittel erwirtschaften zu können, sei gescheitert. Das einzige Bestreben des Investors beschränke sich darauf, das Bad möglichst zeitnah wieder in öffentliche Hände geben zu können. Ratsherr Hillbrecht wies darauf hin, dass die PIRATEN-Fraktion bereits vor einem Jahr einen Antrag in das Verfahren gegeben habe, wonach sich die Verwaltung auf eine eventuelle Rückführung des Misburger Bades vorbereiten möge. Dieser Antrag sei abgelehnt worden, so dass man einer immer konkreter werdenden Rückführung unvorbereitet gegenüber treten werde.

Ratsherr Hillbrecht bemerkte, dass der vorliegende Haushalt weder besonders innovativ, noch besonders inspirierend sei. Im Wesentlichen sei dieser eine Auflistung der Wahlversprechen des neuen Oberbürgermeisters. In seiner Gesamtheit sei dieser weder überdurchschnittlich schlecht noch besonders gut gelungen, so dass sich Ratsherr Hillbrecht dazu enthalten werde.

Ratsherr Hillbrecht sagte, dass das Ende seiner Haushaltsrede zusammen mit der Auflösung der PIRATEN-Fraktion im Rat der Stadt käme. Ratsherr Hillbrecht bedankte sich bei den MitarbeiterInnen der Fraktionsgeschäftsstelle für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen 2 ½ Jahren und bedauerte dass sich diese nur aufgrund von unnötigen Eskapaden zweier Mitglieder der PIRATEN-Partei nun nach neuen Tätigkeitsfeldern umsehen müssten. Ratsherr Hillbrecht unterstrich, dass er auch zukünftig sein Mandat im Rat der Stadt Hannover, bezogen auf die Inhalte, nach eigenen Überzeugungen und ohne persönliche Diffamierungen ausüben werde. Ein ehrlicher sowie aufrichtiger, politischer Stil sei ihm sehr wichtig und dass er sich auch in Zukunft daran orientieren werde.


TOP 9.
Neu- und Umbesetzungen in verschiedenen Gremien

TOP 9.1.
Umbesetzung in der Kommission Sanierung Soziale Stadt Hainholz
(Drucks. Nr. 0700/2014)

Einstimmig beschloss der Rat die Umbesetzung in der Kommission Sanierung Soziale Stadt Hainholz nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0700/2014.

Die übrige Besetzung des Gremiums bleibt unberührt.

TOP 10.
Ergänzende Vereinbarungen zum Tagungszentrum im Schloss Herrenhausen
(Drucks. Nr. 2644/2013 mit 3 Anlagen)

TOP 10.1.
Zusatzantrag der CDU-Fraktion zu DS 2644/2013 (Ergänzende Vereinbarungen zum Tagungszentrum im Schloss Herrenhausen)
(Drucks. Nr. 0427/2014)
Von der Tagesordnung abgesetzt.

TOP 11.
Änderung der Kindertagespflegesatzung
(Drucks. Nr. 0369/2014 mit 1 Anlage)
Einstimmig beschloss der Rat die Änderung der Kindertagespflegesatzung nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0369/2014 mit 1 Anlage.


TOP 12.
Satzung über die Erhebung von Kostenbeiträgen für Kindertagespflege
(Drucks. Nr. 0370/2014 mit 2 Anlagen)
Einstimmig beschloss der Rat die Satzung über die Erhebung von Kostenbeiträgen für Kindertagespflege nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0370/2014 mit 2 Anlagen.


TOP 13.
Bauleitplan der Wohnungsbauinitiative

TOP 13.1.
221. Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan Hannover Bereich: Groß-Buchholz / "ehemaliges Oststadtkrankenhaus" Verzicht auf die Durchführung der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit, Entwurfs- und Ausle
(Drucks. Nr. 0189/2014 mit 3 Anlagen)
Von der Tagesordnung abgesetzt.

TOP 13.2.
Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 1766 - Hainhölzer Markt Nord - Bebauungsplan der Innenentwicklung gemäß § 13 a BauGB Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 0205/2014 mit 3 Anlagen)
Von der Tagesordnung abgesetzt.

TOP 14.
213. Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan Hannover,
Bereich: Ledeburg / "Nahversorger Vinnhorst"
Erneuter Feststellungsbeschluss

(Drucks. Nr. 0392/2014 mit 4 Anlagen)
Von der Tagesordnung abgesetzt.

TOP 15.
Bebauungsplanangelegenheiten

TOP 15.1.
Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 1793 - Esperantostraße
Bebauungsplan der Innenentwicklung gemäß § 13a BauGB
Aufstellungsbeschluss, Auslegungsbeschluss

(Drucks. Nr. 0180/2014 mit 3 Anlagen)
Von der Tagesordnung abgesetzt.

TOP 15.2.
Bebauungsplan Nr. 1361 - Lohfeld -
Beschluss über Stellungnahmen, Satzungsbeschluss

(Drucks. Nr. 0418/2014 mit 4 Anlagen)
Von der Tagesordnung abgesetzt.

TOP 3.
Stellenplan 2014
Anlage 2 der Drucks. Nr. 2040/2013


TOP 3.1.
dazu Änderungsanträge der Fraktionen

Ratsherr Hillbrecht sagte, dass der Antrag der PIRATEN darauf abziele, dass auch weiterhin jeweils eine Vollzeitkraft zur Betreuung der Stadtbezirksräte einzuplanen sei. Man habe sich dazu diverse Anträge der Stadtbezirksräte zu eigen gemacht und bitte auch in deren Namen um Zustimmung.

Beigeordneter Förste (DIE LINKE.) bat für die Anträge zur Rekommunalisierung der Gebäudereinigung um Zustimmung.

Ratsherr Blaschzyk (CDU) erläuterte, das der Antrag zur Abschaffung der Position des Fahrradbeauftragten der Landeshauptstadt Hannover nichts mit der Person an sich oder dem Rad fahren zu tun habe. Ratsherr Blaschzyk machte deutlich, dass der Fahrradbeauftragte lediglich eine Symbolfigur der Schaufensterpolitik in Hannover sei und dass die Verwaltung selbst anscheinend nicht in der Lage sei zu ergründen, in welchem Ressort dieser anzusiedeln sei.

Ratsherr Engelke (FDP) unterstellte, dass die Schaffung der Position eines Fahrradbeauftragten bei der Landeshauptstadt Hannover nur deshalb vorgenommen worden wäre, da der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) in der näheren Vergangenheit in einigen Teilen andere Ziele formuliert habe wie diese von den Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen verfolgt würden.

Ratsherr Pohl (CDU) erklärte, dass die CDU-Fraktion den Antrag der PIRATEN ablehnen werde, da es bereits eine Zusage in Hinblick auf Vollzeitstellen für die Betreuung der Stadtbezirksräte gäbe. Ferner werde man den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zur Rekommunalisierung der Gebäudereinigung ablehnen, da die CDU-Fraktion den Gleichschritt an privaten und städtischen Kräften beibehalten wolle. Zudem werde die CDU-Fraktion den Stellenplan ablehnen, da auch mit dem Gesamtpersonalrat der Landeshauptstadt Hannover darüber kein Benehmen hergestellt werden konnte, dass Stellenanmeldungen aus den Fachbereichsleitungen nicht nachgekommen würde.


H-0301/2014
Gegen 1 Stimme und bei 6 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der PIRATEN-Fraktion zum Teilhaushalt 18, Produkt 11111: Sicherstellung einer angemessenen Bezirksratsbetreuung ab.


H-0367/2014
Gegen 4 stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zum teilhaushalt 18, Produkt 11112: Rekommunalisierung der Gebäudereinigung ab.


H-0331/2014
Mit 44 Stimmen gegen 14 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der CDU-Fraktion zum Teilhaushalt 66, Tiefbau - 13. Aufwendungen für aktives Personal, ab.

Mit 39 Stimmen gegen 17 Stimmen und bei 2 Enthaltungen beschloss der Rat den Stellenplan 2014 nach dem Wortlaut des Antrages aus Anlage 2 zu Drucks. Nr. 2040/2013 mit 3 Anlagen.


TOP 4.
Anträge und Empfehlungen der Stadtbezirksräte zu dem Verwaltungsentwurf zum Haushaltsplan 2014 einschließlich Investitionsprogramm
(Drucks. Nr. 0515/2014 mit 193 Anlagen)

Bei 3 Enthaltungen beschloss der Rat die Anträge und Empfehlungen der Stadtbezirksräte zu dem Verwaltungsentwurf zum Haushaltsplan 2014 einschließlich Investitionsprogramm nach dem Wortlaut der Ziffer 2 aus Drucks. Nr. 0515/2014 mit 193 Anlagen.


TOP 5.
Wirtschaftspläne

TOP 5.1.
Abstimmung über die Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe, Netto-Regiebetriebe und der ZVK einschl. der evtl. zu beschließenden Drucksachen:

TOP 5.1.1.
Städtische Alten- und Pflegezentren
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 137 - 154)

Einstimmig beschloss der Rat den Wirtschaftsplan der Städtische Alten- und Pflegezentren nach dem Wortlaut des Antrages aus Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 137 – 154.

TOP 5.1.2.
Stadtentwässerung Hannover
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 155 - 162)

Einstimmig beschloss der Rat den Wirtschaftsplan der Stadtentwässerung Hannover nach dem Wortlaut des Antrages aus Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 155 – 162.

TOP 5.1.3.
Städtische Häfen Hannover
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 163 - 168)

Einstimmig beschloss der Rat den Wirtschaftsplan der städtischen Häfen Hannover nach dem Wortlaut des Antrages aus Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 163 – 168.

TOP 5.1.4.
Hannover Congress Centrum (HCC)
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 169 - 180)

Einstimmig beschloss der Rat den Wirtschaftsplan des Hannover Congress Centrum (HCC) nach dem Wortlaut des Antrages aus Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 169 – 180.

TOP 5.1.5.
Zusatzversorgungskasse der Stadt Hannover
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 181 - 198)

Einstimmig beschloss der Rat den Wirtschaftsplan der Zusatzversorgungskasse der Stadt Hannover nach dem Wortlaut des Antrages aus Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 181 – 198.

TOP 5.2.
Kenntnisnahme
über die Wirtschaftspläne der Beteiligungen in der Rechtsform der GmbH:

TOP 5.2.1.

union-boden gmbH
(Anlage 4 der Neufassung der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 2040/2013, 1. Veränderungsverzeichnis)

Vom Rat zur Kenntnis genommen.

TOP 5.2.2.
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH
(Anlage 5 der Neufassung der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 2040/2013, 1. Veränderungsverzeichnis)

Vom Rat zur Kenntnis genommen.

TOP 5.2.3.
hannoverimpuls GmbH
(Anlage 6 der Neufassung der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 2040/2013, 1. Veränderungsverzeichnis)

Vom Rat zur Kenntnis genommen.

TOP 5.2.4.
Gesellschaft für Bauen und Wohnen mbH - GBH
(Anlage 7 der Neufassung der 1. Ergänzung zu Drucks. Nr. 2040/2013, 1. Veränderungsverzeichnis)

Vom Rat zur Kenntnis genommen.

TOP 5.2.5.
Hafen Hannover GmbH
(Anlage 1 zu Drucks. Nr. 2040/2013, Seite 207 - 212)

Vom Rat zur Kenntnis genommen.

TOP 6.
Haushaltplan 2014

TOP 6.1.
Haushaltssatzung 2014
1. Ergänzung zum Verwaltungsentwurf des Haushaltsplanes 2014 nach den Beratungen in den Fachausschüssen bis einschließlich 28.02.2014

(Drucks. Nr. 2040/2013 E1 N1 mit 7 Anlagen)
Mit 38 Stimmen gegen 19 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat die Ziffer 1 der Neufassung der 1. Ergänzung zum Verwaltungsentwurf des Haushaltsplanes 2014 nach den Beratungen in den Fachausschüssen bis einschließlich 13.03.2014 nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2040/2013 N1 E1 mit 7 Anlagen.

Mit 38 Stimmen gegen 18 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat die Ziffer 2 der Neufassung der 1. Ergänzung zum Verwaltungsentwurf des Haushaltsplanes 2014 nach den Beratungen in den Fachausschüssen bis einschließlich 13.03.2014 nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2040/2013 N1 E1 mit 7 Anlagen.

TOP 6.2.
Abstimmung über die

TOP 6.2.1.
2. Ergänzung zum Verwaltungsentwurf des Haushaltsplanes 2014 nach den Beratungen im Ausschuss für Haushalt, Finanzen und Rechnungsprüfung am 05.03.2014 (2.Veränderungsdienst)
(Drucks. Nr. 2040/2013 E2 mit 2 Anlagen)
Mit 38 Stimmen gegen 19 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat die 2. Ergänzung zum Verwaltungsentwurf des Haushaltsplanes 2014 nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2040/2013 E2 mit 2 Anlagen.

TOP 6.2.2.
Erprobung des Gender Budgeting an zwei Produkten in den Haushaltsjahren 2014 und 2015
(Drucks. Nr. 2550/2013 N1 mit 2 Anlagen)

Ratsherr Emmelmann (CDU) erörterte, dass die CDU-Fraktion die Sinnhaftigkeit in der Ermittlung des Gender-Budgeting im Bereich der Wirtschaftsförderung bzw. im Fachbereich Wirtschaft nur dann sähe, wenn auch die Fähigkeiten von hannoverimpuls mit eingebunden würden und wenn man auf der Wissensbasis dessen, was hannoverimpuls zur Gründung von Unternehmen ermittelt habe. zugreifen würde. Ratsherr Emmelmann erklärte, dass die CDU-Fraktion den vorliegenden Antrag nicht positiv bescheiden könne, da dieser nur in Verbindung mit dem CDU-Änderungsantrag im vollen Umfang einen Sinn ergeben würde.

Ratsherr Hanske (SPD) erklärte, dass man dem CDU-Antrag deshalb nicht folgen könne, da dieser offensichtlich unter einer falschen Auffassung zur Ausgangsdrucksache entstanden sei. Der Antrag ziele darauf ab die städtische Gender-Situation zu erfassen und nicht die des Bereiches Wirtschaft. Es sei nicht zielführend, wenn man die Untersuchung auf die städtischen Töchter ausdehnen würde, da man das Augenmerk auf die Verwaltung richten wolle.

Ratsfrau Nolte-Vogt (Bündnis 90/Die Grünen) fügte hinzu, dass man explizit mit Zustimmung der CDU-Ratsfraktion in der Ratsversammlung am 24. Oktober 2013 beschlossen habe, dass die gleichstellungsorientierte Haushaltspolitik an zwei bestimmten Produkten innerhalb der Verwaltung zu erproben. Der Änderungsantrag der CDU-Fraktion würde somit die Ursprungsdrucksache verändern und so von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen als wenig sinnvoll bewertet.

Ratsfrau Nowak (DIE LINKE.) erläuterte, dass sie persönlich eine Gegnerin des Gender-Budgeting sei, da der Arbeitsaufwand in keinem Verhältnis zum angestrebten Ziel stehen würde. Allerdings würden in Bezug auf hannoverimpuls weit gereifte Sachwerte zur Geschlechtergerechtigkeit greifbar sein, da bei hannoverimpuls ein Extrabudget für Existenzgründerinnen geführt würde. Ratsfrau Nowak hob hervor, dass man sich bei hannoverimpuls nicht erst in einer Erprobungsphase befände, sondern dass man durch Evaluierung über ein gelungenes Vorgehen sachdienliche Daten erhalten könnte. Diese Vorgehensweise würde einer Ausweitung des Gender-Budgeting auf alle Produkte der Landeshauptstadt hilfreich sein können.

Ratsherr Emmelmann (CDU) widersprach dem Eindruck, dass die CDU-Fraktion das Gender-Budgeting in seiner Gesamtheit ablehnen würde und erinnerte daran, dass die Verwaltung zur Ursprungsdrucksache im Fachausschuss darauf hingewiesen habe, dass es ausschließlich Sinn machen würde, die Wissensbasis von hannoverimpuls in Augenschein zu nehmen, da dort die wesentlichen Daten für eine derartige Betrachtung gesammelt würden.

Ratsfrau Fischer (SPD) merkte an, dass man sich bei der Annäherung an das Thema Gender-Budgeting darauf verständigt habe, dass man den Haushalt der Stadt Hannover einmal überprüfen möge, um dieses Instrument anwenden zu können. Aufgrund der umfangreichen Arbeiten zu diesem Vorhaben sei man dazu übereingekommen, sich auf die beiden Bereiche Stadtteilkulturarbeit und Wirtschaftsförderung zu beschränken. Dort sollten Ergebnisse gesammelt werden, die auf andere Bereiche übertragen werden könnten. Ratsfrau Fischer machte deutlich, dass es in diesem Zusammenhang wenig Sinn machen würde auf die Daten einer städtischen Tochter zugreifen zu wollen. Es sei besonders inspirierend Wege zu finden oder Instrumente zu entwickeln, um Gender-Budgeting anzuwenden und um Daten erheben zu können. Es sei spannend den Haushalt dahin gehend zu analysieren, wie das Gender-Budgeting auf alle Produkte übertragen werden könne.


TOP 6.2.2.1.
Änderungsantrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur DS 2550/2013 N1 - Erprobung des Gender Budgeting an zwei Produkten in den Haushaltsjahren 2014 und 2015
(Drucks. Nr. 0371/2014)

TOP 6.2.2.2.
Änderungsantrag der CDU-Fraktion zu DS 0371/2014 (Änderungsantrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur DS 2550/2013 N1 - Erprobung des Gender Budgeting an zwei Produkten in den Haushaltsjahren 2014 und 2015)
(Drucks. Nr. 0539/2014)
Mit 40 Stimmen gegen 17 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Änderungsantrag der CDU-Fraktion nach dem Wortlaut des Antrages aus (Drucks. Nr. 0539/2014 ab.

Mit 37 Stimmen gegen 18 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Änderungsantrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 0371/2014.

Mit 39 Stimmen gegen 18 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat, in Verbindung mit dem Änderungsantrag (Drucks. Nr. 0371/2014), die Erprobung des Gender Budgeting an zwei Produkten in den Haushaltsjahren 2014 und 2015 nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2550/2013 N1 mit 2 Anlagen.

TOP 6.3.
Abstimmung über die Anträge des Jugendhilfeausschusses

Ratsherr Pohl (CDU) sagte, dass der Jugendhilfeausschuss ein besonderer Ausschuss mit besonderen, stimmberechtigten Mitgliedern sei und dass dieser den beiden Anträgen zur Kinder und Jugendarbeit zugestimmt habe. Ratsherr Pohl bemerkte, dass die Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen über das Zuwendungsverzeichnis vielen Organisationen und Vereinen finanzielle Mittel genehmigt habe und dass diese insgesamt 26.000 € für beide Anträge ebenso zustimmungsfähig seien.

H-0099/2014
Mit 40 Stimmen gegen 15 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der CDU-Fraktion zum Produkt 36201: Kinder und Jugendarbeit - Personalkosten für MitarbeiterInnen, ab.

H-0100/2014
Mit 39 Stimmen gegen 16 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der CDU-Fraktion zum Produkt 36501: Kinder und Jugendarbeit - Zuwendung für Jugendferienwerk Hannover, ab.

H-0166/2014
Gegen 1 Stimme und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag des Herrn Duckstein zur Förderung von zivilgesellschaftlichen Strukturen / Vereinsstrukturen ab.

H-0200/2014
Mit 40 Stimmen gegen 16 Stimmen und bei 2 Enthaltungen beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Produkt 36101: Tagespflege - Erhöhung des Männeranteils in Kinderbetreuungs- einrichtungen.


H-0207/2014
Mit 40 Stimmen gegen 17 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Produkt 36101: Tagespflege - 3. Kinderladen-Initiative Hannover.


H-0199/2014
Mit 38 Stimmen gegen 19 Stimmen und bei 2 Enthaltungen beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Produkt 36101: Tagespflege - NEU: Großelterndienst.


H-0209/2014
Mit 42 stimmen gegen 16 Stimmen und bei 2 Enthaltungen beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Produkt 36201: Kinder- und Jugendarbeit - 5.1. DJiE – Schwarze Heide (Bauwagenprojekt).

H-0291/2014
Mit 39 Stimmen gegen 19 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Produkt 36201: Kinder- und Jugendarbeit - Projekt „BEWEG DICH“.

H-0202/2014
Mit 39 Stimmen gegen 19 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Produkt 36701: Jugend und Familienberatung - 2.2.4. Mädchenhaus Hannover.


H-0204/2014
Mit 39 Stimmen gegen 19 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Produkt 36701: Zuwendungen - NEU: „Balu und Du“.


H-0208/2014
Mit 44 gegen 14 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Produkt 36701: Zuwendungen - Elterntreff Calenberger Neustadt.

TOP 6.4.
Abstimmung über die Anträge des Schulausschusses

Ratsfrau Dr. Matz (CDU) führte aus, dass im April 2013 eine Anfrage der CDU-Fraktion zur Situation der Reinigung an städtischen Schulen erfolgt sei. Daraus habe sich ergeben, dass sich im Jahr 2012 zwölf Schulen über mangelnde Reinigungsleistungen beklagt hätten und dass bis einschließlich April 2013 bereits neun Beschwerden eingegangen seien. Ratsfrau Dr. Matz erläuterte weiter, dass dieser Sachverhalt die CDU-Fraktion dazu veranlasst habe, im Mai 2013 eine Umfrage zur Reinigungssituation an den Grundschulen in Hannover durchzuführen. Aufgrund der im Ergebnis eklatanten Mängel habe man die Umfrage auf die weiterführenden Schulen ausgedehnt. Ratsfrau Dr. Matz berichtete weiter, dass die Tagespresse parallel dazu recherchiert und ähnliche Missstände aufgedeckt habe. Zudem habe die CDU-Ratsfraktion für die Ratsversammlung am 19. September 2013 eine Aktuelle Stunde zu dem Thema angemeldet. Darin habe sich die Stadtverwaltung unter anderen vorwerfen lassen müssen, dass die ab dem Jahr 2013 geltende Veränderung des Leistungsverzeichnisses für die Schulreinigung keine Verbesserung herbeigeführt habe. Ratsfrau Dr. Matz wies darauf hin, dass sich die CDU-Fraktion im Weiteren dann mit den verschiedenen Akteuren getroffen habe und auch mit den Reinigungskräften in Kommunikation getreten sei und dass daraus die verschiedenen Anträge zur Verbesserung der Reinigungssituation an den Schulen in Hannover entstanden seien. Im Anschluss formulierte Ratsfrau Dr. Matz die Anträge der CDU-Ratsfraktion aus dem Schulausschuss.

Beigeordneter Klie (SPD) gestand ein, dass es in der Tat richtig und wichtig gewesen sei, dass das Thema Schul- bzw. Gebäudereinigung auf die Tagesordnung Zu nehmen. Es sei ferner positiv, dass man die Gespräche mit allen Akteuren, einschließlich der Reinigungskräfte, aufgenommen habe. Beigeordneter Klie machte deutlich, dass der scheinbar gleiche Ansatz nicht immer zwingend zum gleichen Ergebnis führen würde. Auch wenn man mit dem Ansinnen auf eine zusätzliche Reinigung an Ganztagsschulen und den geforderten Stellenerweiterungen positiv entgegentrete. Beigeordneter Klie gab jedoch zu bedenken, dass ein Aktionsplan für Schulen insgesamt nicht ausreiche. Denn wenn das Gebäudemanagement Gebäude für die öffentliche Nutzung errichten würde, dann seien darunter auch Kindertagesstätten oder Bürogebäude. Beigeordneter Klie stellte klar, dass auch in diesen Gebäuden immer wieder bauliche Standards festgestellt würden, die eine vernünftige Reinigung verhinderten und dass es nicht nur immer Schülerinnen und Schüler seien, die die Gebäude nicht mit der gebotenen Sorgsamkeit nutzen würden. Deshalb sei die SPD-Fraktion der Ansicht, dass ein breiteres Handlungskonzept eingeleitet werden müsse. Im Weiteren umriss Beigeordneter Klie Programme wie Rucksack oder die Ganztagsgrundschule als Beispiele einer erfolgreichen Bildungspolitik der vergangenen Jahre in Hannover. Beigeordneter Klie zeigte sich erfreut darüber, dass über eine erfolgreiche Bildungspolitik von den Fraktionen der Bündnis 90/Die Grünen und der SPD in der Landeshauptstadt hinaus, auch im Land Niedersachsen wieder eine konzeptionelle Bildungspolitik um und mit Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) initiiert und forciert werden könne. Beigeordneter Klie machte deutlich, dass die aktuelle Landesregierung derzeit an längst überfälligen, wichtigen und eindeutigen Richtlinien zu Themen wie dem Turbo-Abitur, den Integrierten Gesamtschulen und den Ganztagsschulen arbeite. Beigeordneter Klie zeigte sich überzeugt, dass auch zukünftig eine erfolgreiche Bildungspolitik in Hannover betrieben würde und dass auch weiterhin zusätzliche Maßnahmen und Programme zu den sich verändernden Betreuungssituationen entwickelt und eingeleitet würden.

Ratsherr Emmelmann (CDU) entgegnete, dass man den Ausführungen seines Vorredners entnehmen könne, dass sich dieser nicht einmal im Ansatz mit den Anträgen der CDU-Fraktion auseinandergesetzt habe. Zudem habe die CDU-Fraktion bereits vor den Haushaltsplanberatungen einen Antrag in das Verfahren gegeben, welcher darauf abgezielt habe, dass Thema Reinigung an Schulen generell anzugehen und nicht auf eine Immobilie zu betrachten, indem man viele Akteure beteilige. Ratsherr Emmelmann wies darauf hin, dass dieser von den Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt worden wäre. Ratsherr Emmelmann erläuterte weiter, dass man ferner aus den Anträgen aus dem Ausschuss für Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Liegenschaftsangelegenheiten ersehen könne, dass auch die CDU-Fraktion bauliche Veränderungen anstreben würden. Man wolle z.B. an einer Testschule die Maßnahmen nach den Vorschlägen der Reinigungskräfte umsetzen, um zu ermitteln, ob eine Schmutzvermeidung aufgrund einer baulichen Herrichtung erreichbar sei.

H-0095/2014
Mit 41 Stimmen gegen 11 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 42 S, Produkt 21101: Grundschulen – Inklusion, ab.


H-0150/2014
Mit 40 Stimmen gegen 16 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Produkt 24301: Schulformübergreifende Maßnahmen - Stadtteilorientierte Netzwerke.


H-0151/2014
Mit 43 Stimmen gegen 15 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Produkt 24302: Schulformübergreifende Programme und Projekte – Wellenbrecher.


H-0152/2014
Mit 41 Stimmen gegen 13 Stimmen und bei 3 Enthaltungen beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Produkt 24302: Schulformübergreifende Programme und Projekte - Zuwendung an den Rasensportverein.


H-0074/2014
Mit 42 Stimmen gegen 15 Stimmen und bei 3 Enthaltungen beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Teilhaushalt 19, Produkt 42111000: GS Kardinal-Bertram-Schule - bauliche Unterhaltung.


H-0071/2014
Mit 44 Stimmen gegen 10 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Teilhaushalt 19, Produkt 21801306: IGS Roderbruch.


H-0073/2014
Mit 44 Stimmen gegen 13 Stimmen und bei 1 Enthaltung beschloss der Rat den Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zum Teilhaushalt 19: 100.000 € für Programm Ganztagsschule 2014.
TOP 6.5.
Abstimmung über die neu eingebrachten Anträge der Fraktionen

Ergebnishaushalt:

1.
H-0352/2014

Ratsfrau Jeschke (CDU) gab den Antragsinhalt wieder und erläuterte, dass man dem Haus der Religionen 5.000 € zusätzlich zukommen lassen wolle, da dort eine gemeinsame, religionsübergreifende Arbeit betrieben würde. Die CDU-Fraktion wolle damit ein Zeichen zur Weltoffenheit in Hannover setzen. Man erachte es als wichtig dem Haus der Religionen insgesamt Mittel zur Verfügung zu stellen und davon abzusehen jede Religionsform einzeln zu unterstützen.
Mit 40 Stimmen gegen 15 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 15, Produkt 11103: Grundsatzangelegenheiten – Zuwendungen (5.000 €), ab.


2.
H-0361/2014
Gegen 2 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der FDP zu Dienstwagen ab.


3.
H-0369/2014

Beigeordneter Förste (DIE LINKE.) erörterte, dass die förderungswürdigen Institutionen an die Tarifabschlüsse für den öffentlichen Dienst zu koppeln seien, da die dort zum Teil ehrenamtlich Beschäftigten einen großen Anteil an der hohen Lebensqualität in Hannover hätten.
Gegen 3 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zur Kopplung von Gehältern ab.


4.
H-0336/2014
Mit 44 Stimmen gegen 12 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 18, Produkt 11113: Gleichstellungsangelegenheiten – Zuwendung (65.000 €), ab.


5.
H-0346/2014

Ratsherr Emmelmann (CDU) betonte, dass es der CDU-Ratsfraktion gelungen sei Mehreinnahmen bzw. Einsparungen in Höhe von etwa 1 Mio. € vorzuschlagen. Diese würden sich auf Werbemöglichkeiten auf hannover.de und einige wenige, ausgesuchte Werbestandorte in Hannover beziehen. Im Vergleich dazu hätte die SPD-Fraktion Anträge zu Mehrausgaben von etwa 5,57 Mio. € eingegeben.

Ratsherr Engelke (FDP) entgegnete, dass die FDP-Fraktion nicht noch mehr Werbeplakate oder Lichtbanner in Hannover sehen möchte und dass man einen freien Blick auf die hannoverschen Grünflächen eindeutig favorisieren würde. Zudem stellte Ratsherr Engelke die angegebenen Summen für vermietete Werbeflächen in Frage und erläuterte, dass sich der Werbemarkt immer weiter in Richtung des Internets bewegen würde und dass deshalb die herkömmlichen Werbeträger nicht mehr entsprechend hohe Summen generieren könnten.

Ratsherr Emmelmann (CDU) erwiderte, dass nur an wenigen, ausgesuchten Plätzen in Hannover Werbeflächen genutzt werden sollten. Ferner sei die Höhe der zu erwartenden Einnahmen von einem Unternehmen aus der Werbebranche mit Erfahrungen in der Großflächen- sowie der Gerüstbau-Werbung bestätigt worden.
Mit 43 Stimmen gegen 12 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 19, Produkt 11118: Gebäudemanagement (500.000 €) ab.


6.
H-0347/2014
Mit 37 Stimmen gegen 16 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 19, Produkt 11118: Gebäudemanagement - Modernisierung der Gebäudesubstanz (30.000 €), ab.


7.
H-0348/2014
Mit 40 Stimmen gegen 12 Stimmen und bei 4 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 19, Produkt 11118: Gebäudemanagement – Energiekosten, ab.


8.
H-0349/2014
Mit 42 stimmen gegen 12 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktionen der CDU zum Teilhaushalt 23, Produkt 11128: Immobilienverkehr ab.


9.
H-0350/2014
Mit 42 stimmen gegen 12 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 23, Produkt 11128: Immobilienverkehr (210.000 €) ab.


10.
H-0351/2014
Mit 42 Stimmen gegen 14 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 23, Produkt 57102: Wirtschaftsförderung (200.000 €) ab.


11.
H-0303/2014

Ratsherr Hillbrecht bemerkte, dass der vorliegende Antrag zur Thematik der kommerziell genutzten Gruppenauskünfte in das Verfahren gegeben worden wäre.
Gegen 3 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der PIRATEN-Fraktion zum Teilhaushalt 32, Produkt 12201: Gebühren für Melderegisterauskünfte ab.


12.
H-0300/2014

Ratsherr Hillbrecht erläuterte, dass es sich im vorliegenden Fall um einen Antrag für eine Zuwendung für den Kulturbereich handele.

Ratsfrau Pollok-Jabbi (DIE LINKE.) erörterte, dass auch die Kosten für das soziologisch-kulturelle Projekt Kino im Sprengel angestiegen seien und unterstrich damit die Aufforderung zur Zustimmung.
Gegen 6 Stimmen lehnte der Rat den Antrag der PIRATEN-Fraktion zum Teilhaushalt 42 B, Produkt 25201: Zuwendung für film und video cooperative e.V. - Kino im Sprengel (13.200 €), ab.


13.
H-0353/2014

Ratsherr Dr. Kiaman (CDU) erläuterte, das rationelle Kalkül eingebrachter CDU-Anträge in Hinblick auf die irrationellen Handlungen der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen in Bezug auf den Antragsinhalt und deren Folgeanträge.

Ratsherr Kluck (Bündnis 90/Die Grünen) wies darauf hin, dass man bei der Einbringung des eigenen Antrages keine Kenntnis zum vorliegenden CDU-Antrag gehabt habe. Die freien Theater in Hannover würden mehr Geld benötigen und deshalb sei ein Antrag dazu in das Verfahren gegeben worden.

Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER) merkte an, dass der Antrag vor dem Hintergrund einer Berücksichtigung aller freien Theater als gut zu bewerten sei. Ratsherr Wruck erklärte, dass die Fraktion DIE HANNOVERANER den Antrag aufgrund der zu hoch angesetzten Mittel ablehnen werde.

Ratsherr Engelke (FDP) stellte klar, dass bislang kein vernünftiger und zugleich fairer Antrag zu dem Thema in das Verfahren gegeben worden wäre und dass man demnach den Vorschlägen des Theaterbeirates folgen sollte.

Ratsfrau Pollok-Jabbi (DIE LINKE.) erklärte, dass die Fraktion DIE LINKE. dem vorliegenden Antrag zustimmen werde, da man der Arbeit des Theaterbeirates sowieso schon immer mit Skepsis begegnet sei.

Beigeordnete Zaman (SPD) machte darauf aufmerksam, dass die SPD-Fraktion keine Kenntnis vom CDU-Antrag gehabt habe. Die Anregung zu einer Anhebung des Mitteleinsatzes für die freien Theater in Hannover seien durch die Diskussionen im Kulturausschuss entstanden. Beigeordnete Zaman sagte, dass man leider nicht alle freien Theater in Hannover berücksichtigen könne und dass man auf die Kompetenz des Theaterbeirates vertrauen würde.
Mit 41 Stimmen gegen 15 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 42 B, Produkt 26102: Darstellende Kunst - Ordentliche Aufwendung, Grundförderung Freie Theater (223.161 €), ab.


14.
H-0354/2014

Ratsfrau Barth (CDU) forderte die Anwesenden auf, auch guten CDU-Anträgen, welche die Qualität in Hannover verbesserten, zuzustimmen.
Mit 34 Stimmen gegen 16 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 42 B, Produkt 26201: Musikpflege- Musikprojektförderung, ab.


15.
H-0356/2014
Mit 39 Stimmen gegen 12 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 42 S, Produkt 21101: Grundschulen – Inklusion, ab.


16.
H-0357/2014
Mit 38 Stimmen gegen 13 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 42 S, Produkt 21101, 21601, 21701, 21801 und 22101: Grundschulen, Haupt- und Realschulen, Gymnasien, IGS + Schulen mit besonderem pädagogischen Profil und Förderschulen - ordentliche Aufwendungen (250.000 €), ab.


17.
H-0368/2014

Ratsfrau Pollok-Jabbi (DIE LINKE.) machte darauf aufmerksam, dass die Fraktion DIE LINKE. den vorliegenden Antrag so oft wieder in das Verfahren geben werde, bis diesem zugestimmt werden würde.
Gegen 6 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zum Teilhaushalt 43, Produkt 27101: Anpassung der Honorarordnung der VHS ab.


18.
H-0372/2014

Ratsfrau Pollok-Jabbi (DIE LINKE.) verlas den Antragstext und erörterte, dass man mit den Anträgen die soziologische Kultur in Hannover insgesamt stärken wolle.

Beigeordnete Zaman (SPD) erklärte, dass die SPD-Fraktion den Antrag ablehnen werde, da die Theater im Stadtteil bereits gefördert würden und zudem von den Stadtbezirksräten zusätzliche Mittel beschlossen werden könnten.
Gegen 4 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zum Teilhaushalt 43, Produkt 27301: Straßenkino für Kinder und Erwachsene in den Stadtteilen ab.


19.
H-0355/2014
Mit 38 Stimmen gegen 10 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 43, Produkt 27301: Stadtteilkulturarbeit - Aufwendungen für Integrationskurse (100.000 €), ab.


20.
H-0365/2014

Beigeordneter Förste (DIE LINKE.) umriss kurz die einzelnen Antragspunkte und bat um Zustimmung.
Gegen 4 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zur Erweiterung des Hannover Aktiv Passes ab.

21.
H-0334/2014
Mit 34 Stimmen gegen 16 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 50, Produkt 11131: Behindertenhilfe - Erhöhung des Zuschusses, ab.


22.
H-0333/2014
Gegen 13 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 50, Produkt 35101: Sonstige soziale Angelegenheiten – Ansatzerhöhung (32.000 €), ab.


23.
H-0319/2014

Ratsherr Pohl (CDU) interpretierte die folgenden Anträge der CDU-Fraktion und bat um Zustimmung.

Ratsfrau Barnert (SPD) fragte, ob der Antrag H-0319/2014 gestrichen werden könnte, da bereits ein gleichlautender Antrag der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen zur Abstimmung vorgelegt worden wäre.

Ratsherr Pohl (CDU) machte auf die Unterschiede im Antrag und dem geringeren Mitteleinsatz der CDU aufmerksam.

Beigeordnete Kastning (SPD) machte deutlich, dass die Fraktionen in den Haushaltsplanberatungen immer über einen kompletten Block entscheiden würden und dass man deshalb den Anträgen der anderen Fraktionen nicht zustimmen könne, um den vorher gewählten Finanzrahmen nicht ausweiten zu müssen.

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) forderte die Fraktionen auf sich an den Inhalten der Anträge zu orientieren und keine Grundsatzdiskussionen zu führen.

Ratsfrau Pollok-Jabbi (DIE LINKE.) betonte, dass die Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen grundsätzlich alle Anträge der Opposition ablehnen würden.
Mit 37 Stimmen gegen 13 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 51, Produkt 36101: Tagespflege – Zuwendung (30.000 €), ab.


24.
H-0320/2014
Mit 40 Stimmen gegen 9 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 51, Produkt 36101: Tagespflege – Zuwendung (48.000 €), ab.

25.
H-0321/2014
Mit 38 Stimmen gegen 13 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 51, Produkt 36201: Kinder- und Jugendarbeit – Zuwendung (14.000 €), ab.


26.
H-0322/2014
Mit 40 Stimmen gegen 10 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 51, Produkt 36201: Kinder- und Jugendarbeit – Zuwendung (12.000 €), ab.


27.
H-0318/2014
Mit 37 Stimmen gegen 11 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 51, Produkt 36303: Jugendschutz – ordentliche Aufwendungen (50.000 €), ab.


28.
H-0323/2014

Ratsherr Pohl (CDU) erklärte, dass in denjenigen Stadtteilen in denen noch keine Ganztagsgrundschule eingerichtet worden wäre eine besonders hohe Anzahl an Hortplätzen fehlen würden.

Ratsfrau Barnert (SPD) entgegnete, dass seit dem Schuljahr 2010/2011 4.650 Betreuungsplätze geschaffen worden wären. Zudem habe man im vergangenen Jahr 200.000 € für einen „Notfalltrupp“ in den Haushalt eingestellt, der in den Stadtteilen ohne Ganztagsschule Projekte zur Kinderbetreuung anschieben solle. Ferner habe man über die Verlagerung von freien Plätzen nachgedacht. Diese jedoch aufgrund der fehlenden Räumlichkeiten zunächst einmal aussetzen müssen.
Mit 37 Stimmen gegen 11 Stimmen und bei 4 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 51, Produkt 36501: Kindertagesbetreuung - 20. Summe ordentliche Aufwendungen (750.000 €), ab.

29.
H-0330/2014

Ratsherr Klapproth (CDU) wies darauf hin, dass die Übertragung der Bäder an die Stadtwerke steuer- und kommunalrechtlich kein Problem darstellen würde und dass dadurch ausreichend finanzielle Mittel für die Umsetzung der CDU-Anträge vorhanden wären. Im Weiteren ging Ratsherr Klapproth stichpunktartig auf die nachfolgenden CDU-Anträge ein.

Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen) erinnerte an die Stellungnahme des Stadtkämmerers im Finanzausschuss zum Thema Übertragung der Bäder und resümierte, dass diese Maßnahme die Landeshauptstadt haushaltsrelevant keinen Schritt nach vorn bringen würde.

Ratsfrau Keller (SPD) führte aus, dass man anhand der Bäderanalyse bis zum Herbst ein Bäderkonzept vorlegen werde, um Maßnahmen zur Sanierung einleiten zu können. Ratsfrau Keller erläuterte ferner knapp die Inhalte der Anträge der Fraktionen der Bündnis 90/Die Grünen und der SPD aus dem Sportausschuss.
Mit 38 Stimmen gegen 12 Stimmen und bei 4 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 52, Produkt 42101: Sportförderung -
Einrichtung eines Programms "Kunstrasenplätze", Erhöhung des Zuschusses (1,2 Mio. €), ab.


30.
H-0339/2014
Mit 40 Stimmen gegen 12 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 52, Produkt 42101: Sportförderung - Kürzung der Verringerung der Zuwendung (39.160 €), ab.

31.
H-0340/2014
Mit 40 Stimmen gegen 12 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 52, Produkt 42101: Sportförderung – Ansatzerhöhung (200.000 €), ab.


32.
H-0343/2014
Mit 39 Stimmen gegen 12 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 52, Produkt 42101: Sportförderung – Erhöhung des Zuschusses (18.000 €), ab.


33.
H-0332/2014
Bei 39 Stimmen gegen 15 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 52, Produkt 42401: Sportstätten (Eisstadion), Finanzposition: 44570000, Erstattung an private Unternehmen - Erhöhung des Betriebskostenzuschusses (200.000€), ab.


34.
H-0335/2014
Mit 37 Stimmen gegen 15 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 57, Produkt 31503: Seniorenarbeit - Umschichtung der Mittel des Produktes, ab.


35.
H-0341/2014
Mit 43 Stimmen gegen 11 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 52, Produkt42403. Bäder – Kostensenkung (Ertrag = - 2.661.673 €, Aufwand = 12.152.171 €), ab.

36.
H-0327/2014
Mit 42 Stimmen gegen 11 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 61, Produkt 51101: städtebauliche Planung – Konzeptplanungskosten (50.000 €), ab.


37.
H-0328/2014
Mit 40 Stimmen gegen 13 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 67, Produkt 56101: Umweltschutzmaßnahmen – Zuwendungen (-750.000 €), ab.


38.
H-0329/2014
Mit 40 Stimmen gegen 13 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion der CDU zum Teilhaushalt 67, Produkt 56101: Umweltschutzmaßnahmen - Aktionstag "AUTOFREI" (-150.000 €), ab.


39.
H-0371/2014

Ratsfrau Nowak (DIE LINKE.) führte aus, dass eine Anhebung der Steuer für einen Steuerpflichtigen niemals zur richtigen Zeit käme. Aus wirtschaftspolitischer Sicht passe diese allerdings genau in die Zeit einer leicht abschwächenden Konjunktur. Denn in dieser Phase sinke die Investitionsneigung der Unternehmen und man konzentriere sich speziell auf Investitionen zur Personalkosteneinsparung und/oder zur Übernahme kleinerer Konkurrenzfirmen. Daraus ergäbe sich innerhalb der Unternehmen eine zunehmende Liquiditätshaltung, die noch unterstützt würde durch einen historischen Tiefststand der Leitzinsen in beinahe allen europäischen Staaten. Ratsfrau Nowak erörterte, dass mittlere und große Unternehmen in diesen Zeiten überwiegend waghalsige Finanzanlagen und Steuervermeidungsstrategien forcieren würden. In dieser Situation solle die von der Fraktion DIE LINKE. geforderte Erhöhung das Signal aussenden, dass ein gemeinsamer Ausbau der Infrastruktur und die Verbesserung der Lebensqualität in Hannover, ohne zusätzliche Finanztransaktionen, durchgeführt werden sollten. Ratsfrau Nowak stellte klar, dass der richtige Zeitpunkt für einen fiskalischen und infrastrukturellen Sprung nach vorn, nicht in Krisensituationen, mit den Überlebensängsten und nicht im beginnenden Aufschwung, mit einem hohen Finanzbedarf, sondern bei einer immer noch guten Auftragslage, längst fälliger Lohnerhöhungen sowie zur Stärkung des Binnenmarktes noch guten Gewinnsituation der Unternehmen, eingeleitet werden sollte. Ratsfrau Nowak formulierte ferner die Ansicht, dass die diagnostizierte Liquiditätsfalle vor dem nächsten "crash" finanziell abzuschöpfen sei. Ferner sei die Fraktion DIE LINKE. im Falle einer strukturellen Wirtschaftskrise bereit eine Reduzierung der Gewerbesteuerhebesätze mitzutragen. Ratsfrau Nowak merkte an, dass der Fraktion DIE LINKE. durchaus bewusst sei, dass Hannover mit einem Gewerbesteuerhebesatz von 480 Punkten im oberen Drittel eines gesamtdeutschen Vergleiches stehen würde. Allerdings sei man ebenso der Ansicht, dass sich Hannover dies leisten dürfte. Ratsfrau Nowak erläuterte dazu, dass man zurzeit weltweit einen Zug der Unternehmen in die urbanen Zentren beobachten könne und somit ein Abwandern der Unternehmen aufgrund einer Steuererhebung und dem damit verbundenen Gewerbesteuereinnahmerückgang in den Kommunen fast ausschließen könne. Aus Sicht der Fraktion DIE LINKE. sei ein Verzicht auf Mehreinnahmen für dringend notwendiger Instandsetzungsmaßnahmen zur Modernisierung der Infrastruktur ein Ausdruck der behäbig agierenden Führung durch die Fraktionen der Bündnis 90/Die Grünen und der SPD. Dies spräche jedoch gegen einen modernen, ambitionierten und aufgeschlossenen Oberbürgermeister in Hannover, der derzeit Anstrengungen unternehmen würde, einen umfassenden Bürgerdialog aufzubauen. Ferner wäre die Fraktion DIE LINKE. in Bezug auf die Bürgerbeteiligung zum Stadtentwicklungsprogramm 2030 derselben Auffassung wie die CDU-Fraktion, wenn diese ohne finanziellen Substanzverlust zu bewältigen sei. Abschließend machte Ratsfrau Nowak darauf aufmerksam, dass städtebauliche Visionen ohne zusätzliche Mittel praktisch nicht umsetzbar wären. Aktuell befänden sich, bis auf die Baustelle am Klagesmarkt, kaum Projekte zum Stadtentwicklungsprogramm 2020 in der Umsetzung. Das Wohnungsbauprogramm laufe nur schleppend und alle Projekte würden unter finanziellen Vorbehalt stehen. Die problematischen Dauergroßbaustellen Ihme Zentrum und Wasserstadt Limmer würden eine starke finanzielle Hand, die mit zusätzlichen Finanzmitteln aus einer BürgerInnenanleihe schneller gelöst werden können. Den Vorhaben zur Flüchtlingsunterbringung und der Barrierefreiheit in der Stadt fehle eine entschlossene und glaubwürdige Umsetzung der Willkommenskultur.

Ratsherr Borchers (SPD) erläuterte, dass die Fraktion der SPD keine konjunkturelle Abkühlung feststellen könne. Zudem stehe man mit einem hohen Gewerbesteuerhebesatz in einem harten Standortwettbewerb, denn die Unternehmen würden sehr wohl darauf schauen, wie hoch die Hebesätze bei einer Ansiedlung wären. Ratsherr Borchers führte aus, dass man mit 460 Punkten im oberen Bereich des Städtevergleichs läge und dass man über die Arbeitsplatzzuwächse und Ansiedlungen in Hannover erfreut sein könne. Diese gute Stimmung und Wertschätzung der Standortqualität durch die Unternehmen sollte man nicht überstrapazieren. Denn es gehe sehr genau darum, welche Signale man an die Unternehmen richte, um Investitionsentscheidungen am Standort Hannover beeinflussen zu können. Ratsherr Borchers bemerkte, dass eine Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes ein Thema sein könnte, wenn der Stadt hunderte von Millionen Euro im Haushalt fehlen würden. Allerdings könne man aktuell einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen und zudem darauf verweisen, dass das Vermögen an den städtischen Gebäuden deutlich erhöht worden sei, ohne dass neue Schulden aufgenommen worden wären. Ratsherr Borchers betonte abschließend, dass man solide Finanzpolitik und Investitionen miteinander verbinden könne, ohne die Gewerbesteuer erhöhen zu müssen.

Ratsherr Onay (Bündnis 90/Die Grünen) erörterte, dass eine ständige Regulierung der Gewerbesteuerhebesätze, entsprechend der Konjunkturlage, kein gutes Signal in Hinblick auf die Planungssicherheit der Unternehmen bedeuten würde und dass die Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen den Antrag deshalb ablehnen werde.

Ratsherr Hanske (SPD) wies darauf hin, dass Hannover im Großstädtevergleich in Bezug auf den Gewerbesteuerhebesatz den dritten Rang einnehmen würde. Man sollte berücksichtigen in welcher Konkurrenz man mit Städten wie Berlin, Stuttgart, Düsseldorf, Nürnberg oder Köln, die alle deutlich unter dem Hebesatz in Hannover lägen, stehen würde.
Gegen 4 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zur Anhebung des Gewerbesteuersatzes ab.


Finanzhaushalt:

40.
H-0360/2014
Gegen 3 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der FDP-Fraktion zu diversen Teilhaushalten - Planjahr 2014 = - 11.100.000 €, Finanzplanjahr 2015 = - 9.435.000 €, Finanzplanjahr 2016 = - 8.019.750 € und Finanzplanjahr 2017 = - 6.816.787,5 € - ab.


41.
H-0362/2014

Ratsfrau Nowak (DIE LINKE.) sagte, dass bereits andere Städte und auch die Landeshauptstadt Hannover, allerdings mit einer anderen Klientel, den Weg zu einer Bürgeranleihe gegangen wären. Zur Ausgestaltung erläuterte Ratsfrau Nowak, dass man mit der Bürgeranleihe den Vermögenszuwachs der Landeshauptstadt (Wohnungsbau, energetische Sanierung, Erhalt der Infrastruktur) unterstützen wolle. Mit der BürgerInnenanleihe wolle man ein weiteres Instrument zur Finanzierung schaffen, um Bauvorhaben nicht immer der Grundsätzlichkeit des Haushalts oder einer Rangfolge von mittelfristigen Finanzplanungen unterwerfen zu müssen. Ratsfrau Nowak erläuterte weiter, dass man den BürgerInnen für ihre Anleihen, zwischen 1 € und 100.000 €, akzeptable und sichere Verzinsungen anbieten sollte. Die Einnahmeseite des neuen Finanzierungsweges sollte auf eine langfristige Basis mit Autonomie und Sinngehalt für die BürgerInnen ausgelegt werden. Zur Ausgestaltung sollten die BürgerInnen zwischen drei bis vier verschiedenen Schwerpunktinvestitionsclustern auswählen können. Die Umsetzung der Anleihe sollte stets in Verbindung mit der Geschäftstätigkeit eines oder mehrerer öffentlicher oder- sozialwirtschaftlicher Unternehmen erfolgen. Ratsfrau Nowak betonte, dass man in diesem Zusammenhang keine Kooperation mit internationalen Konzernen wünsche. Zum Zinssatz erklärte Ratsfrau Nowak, dass die mittelfristige Inflationsrate vollständig abgedeckt werden sollte, dass ein Prozentsatz zwischen 1 und 2 Punkten hoher Grundschutzertrag vom Anleihebetrag öffentlich verbürgt werden sollte und dass ein weiterer 1 bis 2 Punkte hoher Zinsertrag als Sonderausschüttung nach etwa fünf Jahren in Aussicht gestellt werden sollte.

Ratsherr Borchers (SPD) wies darauf hin, dass aus Sicht der Fraktion DIE LINKE. die BürgerInnenanleihe dazu genutzt werden sollte, die unendlichen Ideen ihrer Fraktion zu finanzieren. Die Haltung der BürgerInnenanleihe aus dem Blickwinkel der Fraktionen der Bündnis 90/Die Grünen und der SPD, die dazu einen Prüfauftrag an die Verwaltung formuliert hätten, richte das Augenmerk auf das wichtige Kriterium der Wirtschaftlichkeit. Dies in Zusammenhang mit einer rentablen Verzinsung für Privatanleger, unter Berücksichtigung des aktuellen Zinsniveaus am Kapitalmarkt, stelle eine große Herausforderung dar.

Ratsherr Onay (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, dass die Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen Neuverschuldungen vermeiden wolle und dass die BürgerInnenanleihe im Kontext zum Antrag finanzwirtschaftlich nicht tragbar wäre. Ratsherr Onay wies zudem darauf hin, dass die inhaltliche Ausgestaltung mit dem emotionalen Bezug zum unterstützenden Projekt ein besonderes Interesse bei den BürgerInnen wecken könnte.

Beigeordnete Kastning (SPD) erläuterte, dass sich die Erwartungen an den Prüfauftrag der Verwaltung, in Bezug auf ein Konzept und die Erwartungen sowie Ideen zur Umsetzung beziehen würden. Ferner sei die Berücksichtigung von Motivation und Identifikation von EinwohnerInnen mit einzubeziehen als überaus ehrenwert zu benennen. Beigeordnete Kastning hob zum wirtschaftlichen Aspekt hervor, dass es sich die Stadt nicht erlauben könne den Haushalt zu ungünstigen Konditionen zu finanzieren. Zudem habe man ein gesteigertes Interesse an den Ergebnissen des Prüfauftrages, um diesen intensiv diskutieren zu können.

Ratsfrau Nowak (DIE LINKE.) betonte, dass man mit gesteigerter Tatkraft über die Kriterien der Wirtschaftlichkeit diskutieren könne und dass man den Anlegern auch keine nicht einzuhaltenden Zinsversprechen machen wolle. Ratsfrau Nowak wies darauf hin, dass man bei einer Laufzeit von zehn Jahren eine mittelfristige Verzinsung durchaus gewähren dürfe. Ferner würde nichts dagegen sprechen mit einer BürgerInnenanleihe verantwortungsvoll umzugehen, denn derzeit würden viele Kleinanleger bedingt durch eine kontinuierliche Entwertung Jahr für Jahr Geld verlieren. Ratsfrau Nowak gestand ein, dass eine BürgerInnenanleihe als Neuverschuldung zu betrachten sei und fragte abschließend, wie ein intelligenter Vermögenserhalt zu gestalten sei.

Ratsherr Engelke (FDP) stellte klar dass die Verhinderung von Wertverlusten zum Aufgabengebiet des Bundes gehöre. Ferner sei die emotionale Motivierung von Kleinanlegern als gut durchdachter Ansatz zu bewerten. Ratsherr Engelke unterstrich jedoch, dass zunächst einmal der Prüfauftrag der Verwaltung und die damit einhergehende Beurteilung der Fachleute abgewartet werden sollte.
Gegen 4 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zur Ausgabe einer BürgerInnen-Anleihe ab.


42.
H-0359/2014
Gegen 4 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der FDP-Fraktion zum Produkt 57302: Sonstige Unternehmen - Sparkasse Hannover (2.000.000 €), ab.


43.
H-0304/2014

Ratsherr Hillbrecht merkte an, dass man in Hinblick auf die Turbolenzen zur Straßenausbaubeitragssatzung das Programm ein wenig zurückfahren sollte, um die Hälfte der Mittel in die Sanierung der öffentlichen Gebäude in Hannover investieren zu können.
Gegen 1 Stimme und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der PIRATEN-Fraktion zum Teilhaushalt 19, Produkt 11118: Sanierung und Instandhaltung städtischer Gebäude ab.


44.
H-0370/2014
Gegen 4 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zum Teilhaushalt 19 – Gebäudemanagement – ab.


45.
H-0366/2014
Gegen 4 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zum Teilhaushalt 19 – Gebäudemanagement (2,8 Mio. €) – ab.


46.
H-0344/2014
Mit 38 Stimmen gegen 16 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der CDU-Fraktion zum Teilhaushalt 52, Produkt 42401XXX: Erika-Fisch-Stadion – Sanierung (200.000 €), ab.


47.
H-0364/2014

Beigeordneter Förste (DIE LINKE.) stimmte zu, dass eine Reihenfolge bei der Sanierung der Bäder schon allein aus planerischen Gründen sinnvoll sei. Allerdings sei bei den städtischen Bädern ein enormer Sanierungsstau aufgelaufen und dass man deshalb der Einstellung von 40 Mio. € zur Sanierung der öffentlichen Bäder zustimmen könne.

Beigeordnete Kastning (SPD) führte aus, dass man in Zusammenhang mit Priorisierung und Volumina in der Festlegung derart komplexer Themen vorzugsweise großen Wert auf eine gründliche Vorbereitung legen würde. Den Weg, der auf Basis einiger Teile der Bäderanalyse erarbeitet werden solle, erachte die SPD-Fraktion in seiner Gesamtheit als sinnvoll. Darüber hinaus habe man für das Konzept bereits im vergangenen Jahr Mittel in den Haushalt eingestellt.
Gegen 5 Stimmen und bei 3 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zum Teilhaushalt 52, Produkt 42403: Bäder (40 Mio. €) ab.


48.
H-0363/2014
Gegen 4 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. zum teilhaushalt 52, Produkt 42403: Bäder (1,2 Mio. €) ab.


49.
H-0306/2014
Gegen 4 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der PIRATEN-Fraktion zum Teilhaushalt 52, Produkt 42403: Bäder (2 Mio. €) ab.


50.
H-0342/2014
Mit 40 Stimmen gegen 13 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der CDU-Fraktion zum Teilhaushalt 52, Produkt 42401XXX: Hermine-Stindt-Weg – Beleuchtung (Planjahr 2014 = 10.000 €), ab.


51.
H-0324/2014
Mit 41 Stimmen gegen 14 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der CDU-Fraktion zum Teilhaushalt 61, Produkt 51106022: Stadterneuerung – Radschnellwege (Finanzplanjahr 2015 = - 500.000 €, Finanzplanjahr 2016 = - 2.500.000 €, Finanzplanjahr 2017 = - 2.500.000 €), ab.


52.
H-0345/2014
Mit 41 Stimmen gegen 14 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der CDU-Fraktion zum Teilhaushalt 66, Produkt 54101.XXX: Gemeindestraßen - Radverkehrsmaßnahmen (Finanzplanjahr 2015 = - 500.000 €, Finanzplanjahr 2016 = - 2.500.000 €, Finanzplanjahr 2017 = - 2.500.000 €), ab.


53.
H-0337/2014

Ratsherr Engelke (FDP) wies darauf hin, dass der Antrag einen Monat zu spät kommen würde, da die ersten Baumaßnahmen bereits begonnen hätten.

Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER) sagte, dass die Sanierung des Trammplatzes zwar sinnvoll, aber zum falschen Zeitpunkt unternommen würde und dass zudem der Antrag der CDU-Fraktion überflüssig sei.

Beigeordneter Förste (DIE LINKE.) entgegnete, dass mit den Bauarbeiten am Platz selber noch nicht begonnen worden wäre, sondern dass man zunächst angefangen habe die Unterführung zu schließen. Beigeordneter Förste erklärte, dass die Fraktion DIE LINKE. dem Antrag zustimmen werde, da man das Vorhaben als Verschwendung bewerte.
Mit 39 Stimmen gegen 16 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der CDU-Fraktion zum Teilhaushalt 66, Produkt 54101653: Gemeindestraßen, Projekt2020+ - Trammplatz (Planjahr 2014 = - 77000 €, Finanzplanjahr 2015 = - 500.000 €), ab.


54.
H-0338/2014
Mit 39 Stimmen gegen 12 Stimmen lehnte der Rat den Antrag der CDU-Fraktion zum Teilhaushalt 66, Produkt 54101905: Gemeindestraßen – Stadtplatzprogramm (Planjahr 2014 = - 50.000 €), ab.


55.
H-0305/2014
Gegen 1 Stimme und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der PIRATEN-Fraktion zum Teilhaushalt 66, Produkt 54101.909: Gemeindestraßen - Grunderneuerung im Bestand – ab.


56.
H-0326/2014

Ratsherr Dette (Bündnis 90/Die Grünen) konstatierte, dass die Fraktion der CDU keinen Antrag zur Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung in das Verfahren gegeben habe, da diese keine konstruktiven Vorschläge zu einer alternativen Finanzierung formulieren könne. Ratsherr Dette fragte ferner, inwieweit die CDU-Fraktion garantieren könne, den von der Verwaltung eingegebenen Anträgen zur Straßensanierung, in Folge des CDU-Antrages, dann auch zuzustimmen.

Ratsherr Blaschzyk (CDU) stellte klar, dass die CDU-Fraktion wiederholt bekräftigt habe, wie man zur Straßenausbaubeitragssatzung stünde. Ferner habe man im Rahmen der Haushaltsplanberatungen darauf verwiesen, dass eine Anwendung der Straßenausbaubeitragssatzung überflüssig wäre, wenn die Verwaltung Luxusprojekte wie die Sanierung des Tramplatzes oder die Errichtung von Fahrradschnellstraßen zurückstellen bzw. aufgeben würde.

Ratsherr Dette (Bündnis 90/Die Grünen) entgegnete, dass er im Bauausschuss zur Straßenausbaubeitragssatzung gesprochen habe, dass er diese befürworte und dass er diese für sozial gerecht halte. Ratsherr Dette erklärte, dass die CDU-Fraktion in ihrer Haushaltsrede von einer Mehrbelastung für den Bürger in Höhe von 25 Mio. € gesprochen habe und dass die CDU-Fraktion nun im vorliegenden Antrag Mittel zur Sanierung von Gemeindestraßen in den Haushalt einstellen wolle. Ein Hinweis auf die Straßenausbaubeitragssatzung sei darin nicht vorhanden, da die Fraktion der CDU den Dialog mit den BürgerInnen zum Thema den Mehrheitsfraktionen im Rat sowie der Verwaltung überlassen wolle.

Ratsherr Blaschzyk (CDU) erörterte, dass der Bau und die Instandsetzung der Straßen zur Daseinsvorsorge und somit zu den Aufgaben der Kommunen gehöre und dass die Kommunen zur Erfüllung der Daseinsvorsorge Steuern erheben würden. Ratsherr Blaschzyk machte deutlich, dass die Verwaltung die Sanierung der Straßen über Jahre vernachlässigt habe und nun den BürgerInnen eine Beteiligung an den Kosten auferlegen wolle.

Beigeordnete Kastning (SPD) erwiderte, dass die überwiegende Mehrheit des Rates die Daseinsvorsorge in den Bereichen öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), Krankenhäuser, Müllentsorgung oder Energie- und Wasserversorgung erkennen würde. Diese Bereiche würden sehr differenziert und in Teilen auch über Gebühren finanziert. Beigeordnete Kastning unterstrich, dass bei einem Nutzen für die Eigentümer ein Bezug zur Mitfinanzierung hergestellt werden könne.

Ratsherr Engelke (FDP) erklärte, dass die Fraktion der FDP in Bezug auf die Straßenausbaubeitragssatzung mit der Fraktion der CDU konform gehen würde. Allerdings sei die Anwendung zwingend vorgeschrieben. Ratsherr Engelke drückte sein Unverständnis darüber aus, dass die CDU-Fraktion die BürgerInnen mit dem vorliegenden Antrag zusätzlich belasten wolle.

Beigeordneter Klie (SPD) sagte, dass der Begriff Daseinsvorsorge nach seinem Kenntnisstand ein unbestimmter Rechtsbegriff wäre und nicht im Grundgesetz zu finden sei. Beigeordneter Klie forderte den Nachweis ein, wo im Grundgesetz der Begriff Daseinsvorsorge zu finden wäre.

Ratsherr Blaschzyk (CDU) entgegnete, dass dieser in Artikel 28 Grundgesetz zu finden wäre und empfahl zudem das Lesen der Kommentare dazu. Ratsherr Blaschzyk widersprach den Ausführungen, nach denen die Anwendung der Straßenausbau- beitragssatzung gesetzlich zwingend vorgeschrieben sei und dass die niedersächsische Landesregierung unter dem Ministerpräsidenten Ernst Albrecht die Kommunen dazu verpflichtet habe, die Straßenausbaubeitragssatzung zu erheben. Ratsherr Blaschzyk erklärte, dass die damalige Landesregierung die Ermächtigungsgrundlage dafür geschaffen habe und dass diese Ermächtigungsgrundlage es den Kommunen freistellen würde diese anzuwenden. Zudem gäbe es eine höchstrichterliche Rechtsprechung vom Oberverwaltungsgericht in Lüneburg aus dem Jahr 2001, wonach ein hannoverscher Bürger gegen die Prozentsätze aus der Straßenausbaubeitragssatzung geklagt habe. Ratsherr Blaschzyk erörterte weiter, dass in dem Urteil eindeutig festgestellt worden wäre, dass es keine Pflicht gäbe die Straßenausbaubeitragssatzung zu erheben und dass eine Kommune bei der Erhebung an gewisse Prozentsätze gebunden sei.

Ratsherr Hermann (SPD) verwies auf den § 111 Abs. 6 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG), wonach Kommunen nur dann Kredite aufnehmen dürften, wenn eine andere Finanzierung nicht möglich sei oder diese wirtschaftlich unzweckmäßig sei und erläuterte, dass dieser Paragraph immer in Zusammenhang mit dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts zu bewerten wäre. Ferner würde in § 111 Abs. 5 ausgeführt, dass die Gemeinden zur Erfüllung ihrer Aufgaben die erforderlichen Finanzmittel, soweit vertretbar und geboten, aus speziellen Entgelten, für die von ihnen erbrachten Leistungen aus Steuern zu beschaffen seien, soweit sonstige Finanzmittel nicht ausreichen würden.

Ratsfrau Nowak (DIE LINKE.) merkte an, dass Sie damals beim Erlass der Straßenausbaubeitragssatzung im Rat der Stadt dabei gewesen sei und erläuterte, dass die Bezirksregierung der Stadt Hannover die Auflage zum Haushalt gemacht habe, die Einnahmeseite zu überprüfen, da sonst ein Spar-Kommissar eingesetzt würde.

Ratsherr Hanske (SPD) erklärte, dass er den Artikel 28 Grundgesetz ungefähr kennen würde und stellte fest, dass der Begriff Daseinsvorsorge darin nicht vorkommen würde.

Ratsherr Blaschzyk (CDU) führte aus, dass sich die Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen entscheiden müssten, ob es der Stadt nun gut oder schlecht gehe. Denn eine Weisung der Fachaufsicht würde es nur dann geben, wenn die Kommune finanziell am Boden liegen würde.

Ratsherr Hillbrecht machte deutlich, dass die Anweisung der Fachaufsicht an die Landeshauptstadt vor ca. 20 Jahren ergangen sei und dass diese nicht so einfach auf die aktuelle Finanzsituation der Landeshauptstadt übertragen werden könne. Ferner sei die Straßenausbaubeitragssatzung nicht nur ein Thema für den Haushalt, sondern dass diese im parlamentarischen Betrieb genauer betrachtet und zudem in der Stadtgesellschaft viel intensiver diskutiert werden müsse. Ratsherr Hillbrecht erklärte, dass ihn die Argumente der Fraktionen der SPD und der Bündnis 90/Die Grünen nicht überzeugen könnten.

Ratsherr Hermann (SPD) informierte darüber, dass 17 von 20 Großstädten in Deutschland und 71 von 84 Kommunen in Niedersachsen eine entsprechende Satzung anwenden würden und wies zudem darauf hin, dass Hannover somit keine Sonderstellung zu dieser Thematik einnehmen würde.

Ratsherr Wruck (DIE HANNOVERANER) interpretierte seinen Vorredner dahingehend, dass an den voran gegangenen Aussagen zu erkennen sei, dass die Straßenausbaubeitragssatzung keiner gesetzlichen Verpflichtung unterliege.

Ratsherr Blaschzyk (CDU) Verlas aus Artikel 28 Abs. 2 Grundgesetz, dass die rechtliche Grundlage der Daseinsborsorge in Deutschland die Garantie auf kommunale Selbstverwaltung sei.
Mit 40 Stimmen gegen 13 Stimmen und bei 2 Enthaltungen lehnte der Rat den Antrag der CDU-Fraktion zum Teilhaushalt 66, Produkt 54101909: Gemeindestraßen - Grunderneuerung im Bestand (Planjahr 2014 = 1.000.000 €, Finanzplanjahr 2015-2018 = 2.000.000 €), ab.


57.
H-0325/2014
Mit 42 Stimmen gegen 11 Stimmen und bei 1 Enthaltung lehnte der Rat den Antrag der CDU-Fraktion zum Teilhaushalt 66, Produkt 54701XXX: ÖPNV - ZOB
Neubau an BAB (4 Mio. €), ab.


58.
H-0302/2014

Ratsherr Hillbrecht formulierte den Antragstext und zitierte dazu die Argumentation aus dem Fachausschuss, wonach aus den Vorjahren mittlerweile so viel Geld aufgelaufen und nicht verbaut worden sei, dass man von diesen Resten problemlos das Jahr 2014 bzw. einen großen Teil davon bestreiten könnte und dass man im kommenden Jahr wieder den vollen Betrag einsetzen werde. Ratsherr Hillbrecht machte deutlich, dass das Programm beschlossen worden wäre, damit durch die Stadtbezirksräte die im Antrag beschriebene Maßnahmen durchgeführt werden könnten. Ferner sei das Programm dadurch ausgebremst worden, dass nicht genügend MitarbeiterInnen vorhanden gewesen seien, um die eingestellten Mittel verwalten zu können und dass im Ergebnis die Stadtbezirksräte dafür büßen müssten, dass der Stadt nicht genügend Kräfte zur Verfügung gestanden hätten, um die Mittel auszahlen zu können. Es sei zudem ein falsches Signal das erklärte Ziel von 260.000 € im Jahr, erhoben anhand eines Schlüssels im Bezug auf die Einwohnerzahl, auf diesem Wege zu reduzieren.

Ratsherr Mineur (SPD) machte deutlich, dass nicht genügend Kapazitäten vorhanden seien, um alle Projekte abarbeiten zu können und dass die Fraktion der SPD in den Stellenplan eine zusätzliche halbe Stelle eingestellt habe, um mehr personelle Kapazitäten zur Bearbeitung der Anträge zur Verfügung stellen zu können. Ratsherr Mineur erklärte, dass dann im kommenden Jahr wieder der volle Betrag in den Haushalt eingestellt würde.

Ratsherr Hillbrecht wies darauf hin, dass es nicht schlüssig sei, wenn man zum einen eine zusätzliche halbe Stelle schaffen würde und zum anderen dafür die Mittel für die Stadtbezirksräte streichen würde.
Gegen 1 Stimme lehnte der Rat den Antrag der PIRATEN-Fraktion zum Teilhaushalt 67, Produkt 55102: Ökologisches Sonderprogramm ab.


TOP 6.6.
Gesamtabstimmung über den Haushalt 2014
Mit 37 Stimmen gegen 16 Stimmen und bei 2 Enthaltungen beschloss der Rat den Haushalt 2014 unter Berücksichtigung der zuvor beschlossenen Änderungen.


TOP 7.
Aufträge an die Verwaltung

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) erläuterte, dass die Aufträge der Fraktionen an die Verwaltung (Haushaltsbegleitanträge) mit der Drucks. Nr. 0590/2014 mit 47 Anlagen und 1. Ergänzung mit 9 Anlagen im Verwaltungsausschuss am 13. bzw. 20. März 2014 abschließend behandelt worden wären und dass diese über CaRa einsehbar seien.

TOP 8.
Haushaltssatzung 2014
(Drucks. Nr. 2040/2013 mit 3 Anlagen)
Mit 37 Stimmen gegen 16 Stimmen und bei 2 Enthaltungen beschloss der Rat die Haushaltssatzung 2014.


Ratsvorsitzender Strauch (SPD) schloss darauf hin die Sitzung.



Für das Protokoll:






K r a m a r e kS c h o s t o kS c h ö n d u b e



stellv. RatsvorsitzendeOberbürgermeisterStadtangestellter